1) Hauptstadt der nach ihr benannten
Grafschaft in
England, an der schiffbaren
Ouse, hat
zahlreiche wohlthätige Anstalten und noch zahlreichere Dissidentenkirchen und (1881) 19,533 Einw.,
welche
Spitzen und Strohgeflechte, ebenso landwirtschaftliche Geräte und
Maschinen in den großartigen Howardschen Britannia
Iron Works fertigen. Der
Handel mit
Getreide,
[* 2]
Steinkohlen,
Holz
[* 3]
und
Malz ist von Bedeutung. hat eine reichdotierte Lateinschule,
zahlreiche Freischulen für die
Mittel- und untern
Klassen, ein litterarisches
Institut, ein archäologisches
Museum und eine Freibibliothek.
In dem benachbarten Elstow wurde
Bunyan (s. d.) geboren, dem seit 1874 in Bedford eine Bronzestatue
errichtet ist. - 2) Stadt in
Massachusetts, s.
New Bedford.
Nachdem Bedford sich noch bis 1435 unter stetem Zurückweichen behauptet hatte, starb er während
der Friedensunterhandlungen in
Rouen
[* 4] ein Mann, hervorragend durch politischen
Scharfsinn,
Energie und Aufopferungsfähigkeit.
Den Herzogstitel von Bedford erhielt 1469 von
Eduard IV.
GeorgeNeville,
den der König mit seiner Tochter
Elisabeth zu vermählen
gedachte; 1485 wurde
JasperTudor, Graf von
Pembroke, ein Oheim König
Heinrichs VII., zum
Herzog von Bedford ernannt,
starb aber schon 1495. 1550 erhielt die
FamilieRussell den Grafentitel von und 1694 wurde
WilliamRussell zum
Herzog von Bedford ernannt.
Seine Nachkommen führen jetzt den
Titel. S.
Russell.
(spr. béddförd), J. B. (Anmerkung des Editors: John Bates), engl.
Maler von Porträten und idealen Gegenständen, geb. 1823 in Yorkshire, war
Schüler der Akademie in London und stellte dort in verschiedenen Jahren mehrere Bilder aus, unter denen besonders gerühmt
werden: Elias und die Witwe von Sarepta (1862), Hagar und Ismael (1864, sein bestes Bild), Morgan entwendet das Schwert des
Königs Arthur (1865), Cordelia, David und Nathan (1875), die schöne Margarete
(1878).
1) Grafschaft im South-Midland-Distrikt Englands, im SO. mit den unfruchtbaren Kreidehügeln der Chiltern-Hills
(Dunstable- und Luton-Downs) und einem ihnen parallellaufenden, aus Grünstein gebildeten Höhenzuge, der Wasserscheide zwischen
Themse und Ouse, erfüllt, hat 1193,71 qkm und (1891) 160729 E. und ist mit 88 Proz.
Acker- und Weidefläche die bestangebaute Grafschaft. Hauptfluß ist die Ouse mit dem Ivel. Außer den Produkten des Acker- und
Gemüsebaues (um und Biggleswade) und denen der beträchtlichen Viehzucht
[* 5] gehören zu den vorzüglichsten mehrere Kalksorten
und Walkererde. Die Industrie besteht besonders in Anfertigung von Spitzen und Strohflechterei. Bedford zerfällt
in die Nord- oder Biggleswade-Division und die Süd- oder Luton-Division mit je einem Parlamentsmitglied. Hauptorte sind Bedford, Dunstable,
Luton und Biggleswade. –
2) Hauptstadt der Grafschaft an der von hier ab schiffbaren Ouse, hat (1891) 28023 E., St. Peterskirche (14. Jahrh.),
St. Paulskirche (1879), die Shirehall (1753), eine 100 m lange Steinbrücke (1811), die eiserne Brücke
[* 6] (1883) und die Bronzestatue Bunyans, der hier 12 Jahre gefangen saß, sowie Fabrikation von Ackerbaugerätschaften, Spitzenklöppelei,
Strohhut- und Schuhfabrikation, lebhaften Handel mit Getreide und Vieh und gute Schulen. Sir W. Harpur (gest. 1574), Lord-Mayor
von London,
[* 7] vermachte Bedford einige Grundstücke in London und aus den Einkünften derselben (damals nur 150,
jetzt aber 15000 Pfd. St. jährlich) werden eine Lateinische Schule, eine neuere Schule und eine Elementarschule für Knaben
und ähnliche Schulen für Mädchen sowie Armenhäuser erhalten.
(spr. béddförrd), Division in der Nordostprovinz der brit.
Kapkolonie, hat (1891) 3173 qkm und 11671 E., darunter 2295 Weiße, und umfaßt die anmutigen und fruchtbaren
Thäler in den Kaga-, Großwinter- und Krommebergen.
Die Hauptstadt am Fuße der Kagaberge hat (1891) 1159 E., darunter 460 Weiße.
großem militär. und diplomat. Geschick weiter, wußte die wertvolle Bundesgenossenschaft
des Herzogs Philipp des Gütigen von Burgund zu gewinnen und erfocht 1421 einen glänzenden Sieg bei Verneuil. Aber vergeblich
suchte er den Umtrieben seines selbstsüchtigen BrudersHerzog Humphrey von Gloucester zu begegnen, der Burgund zu entfremden
und die Kriegführung zu hemmen wußte, sodann erfolgte der große Umschwung in dem Kriegsglück durch
das Auftreten der Jungfrau von Orléans, und auch nach ihrer Hinrichtung, die hauptsächlich auf B.s Betreiben erfolgte, ging
es mit der engl. Macht in Frankreich beständig rückwärts. Bedford starb – Vorübergehend erhielt den Titel eines
Herzogs von Bedford 1469 der Neffe des Grafen Warwick (s. d.), George Neville, sodann verlieh ihn Heinrich Ⅶ.
seinem Oheim Jasper Tudor, Grafen von Pembroke, der ihn erzogen hatte und einer seiner treuesten Helfer bei der Eroberung des
engl. Thrones gewesen war. Mit ihm erlosch 1495 die Herzogswürde und wurde erst nach zwei Jahrhunderten
wieder erneuert.
Den Titel eines Grafen von Bedford erhielt 1550 der unter Heinrich Ⅷ., Eduard Ⅵ. und Maria eine bedeutende Rolle spielende Lord
John Russell (s. d.). Dessen einziger Sohn Francis Russell, zweiter Graf von Bedford, gest. 1585, war unter Elisabeth einflußreiches
Mitglied des GeheimenRats. William Russell, fünfter Graf von Bedford, gest. 1700, wurde zum Marquis
von Tavistock und Herzog von Bedford erhoben. – John Russell, vierter Herzog von Bedford, geb. 1710, ein durch die Angriffe der Briefe
des Junius bekannter Staatsmann, schloß 1762 als Gesandter unter Butes Ministerium zu Fontainebleau den Präliminarfrieden
mit Frankreich, dem 1763 der endgültige Friede zu Paris
[* 9] folgte, durch den Friedrich d. Gr. preisgegeben
wurde. Er starb Seine von Lord John Russell herausgegebene «Correspondence» (3 Bde.,
Lond. 1842‒46) ist wichtig für die Zeitgeschichte. – Francis Russell, siebenter Herzog von A., geb. bis zu
seines VatersTod als Marquis von Tavistock bekannt, war eifriger Whig und verdient durch die Beförderung
eines rationellen Ackerbaues auf seinen Gütern. Er starb Sein einziger Sohn, William Russell, achter Herzog von
Bedford, geb. 1809, war 1831‒41 Unterhausmitglied, wurde gemütskrank und starb 1872. Ihm
folgte sein Vetter Francis Charles Russell, neunter Herzog von Bedford, geb. Lordlieutenant von
Huntingdon, einer der größten Grundbesitzer Londons, gest. in London Zehnter Herzog von Bedford war sein Sohn George
William, geb. gest. dem als elfter Herzog von Bedford sein BruderArthur, geb.
folgte. (S. auch Russell.)
George William, zehnter Herzog von Bedford,, starb Da er kinderlos war, folgte ihm als elfter Herzog von
Bedford, sein BruderArthurRussell, Lord Herbrand, geb. der 1882 an dem ägypt.
Feldzuge teilgenommen hatte und 1881–88 Adjutant des Vicekönigs von Indien, Lord Dufferin, gewesen war.