Bassetthorn
((Corno di bassetto), ein tonreiches weichklingendes Holzblasinstrument, sachlich auch
Krummhorn genannt,
wurde um 1770 zu Passau
[* 2] erfunden und durch
Th.
Lotz in
Preßburg
[* 3] (um 1782) und die
Brüder
Ant. und Joh.
Stadler
in
Wien
[* 4] verbessert. Das Bassetthorn
ist eigentlich eine größere, um eine
Terz tiefere
Klarinette, der es in allem gleicht, nur daß
das Rohr zu lang war, um eine bequeme Erreichung der Tonlocher beim
Spielen zuzulassen, weshalb die
Röhre im Halbkreis
gebogen, später geknickt gebaut wurde. Um die
Röhre zu verkürzen, brachte man das sog. Kästchen an, durch das sich die
Bohrung erst schlangenförmig zurückwindet, ehe sie weiter geht, um dann in der
Stürze, einem trompetenartigen
Schallbecher,
auszumünden.
Neben den 15
Tonlöchern der
Klarinette besitzt das Bassetthorn
alle an jenen angebrachten offenen und verdeckten
Klappen, wozu zwei außerordentliche für F und G kommen. Sein
Umfang erstreckt sich von F bis zum dreimal gestrichenen c in
chromatischer Folge; der
Ton erklingt aber jedesmal eine
Quinte tiefer, als er geschrieben ist, so daß also seine Notierung
vom kleinen c bis zum dreimal gestrichenen g geschehen muß. Der
Klang ist der einer Baßklarinette, aber
düsterer, schwermütiger. Obgleich der tiefen
Töne wegen sehr brauchbar, ist das Bassetthorn
doch wenig angewendet, von
Mozart aber
sehr wirkungsvoll («Requiem»,
«Titus») benutzt worden. -
Vgl.
Backofen,
Anweisung zur
Klarinette nebst einer kurzen
Anweisung
über das Bassetthorn
(Lpz. 1827).