(griech. Baptisterion,»Taufhaus«,
auch Photisterium, Illuminatorium), der Teil der
Bäder, wo man warm badete; dann ein an eine
Kirche angefügtes, zur
Vollziehung des Taufaktes bestimmtes Gebäude. Die Baptisterien waren rund, sechs- oder achteckig oder in Kreuzform gebaut
und meist groß und geräumig. Das
Innere oder
Heilige derselben, wo die
Taufe selbst erfolgte, enthielt ein großes
Bassin (colymbethra,
piscina, fons). Da die
Taufe ursprünglich nur in der Hauptkirche vollzogen wurde, hatte nur diese ein
Baptisterium; später wurden diese Anbauten auch bei andern
Kirchen eingeführt.
Noch später wurde nach gänzlichem Aufhören des Untertauchens
der Taufakt in die
Kirche selbst verlegt und am
Taufstein, der an die
Stelle jenes
Bassins trat, vorgenommen. Dagegen haben die
griechische und
russische Kirche mit der
Sitte des Untertauchens das Baptisterium beibehalten. Berühmte Baptisterien
sind in
Rom
[* 2]
(San Giovanni in
Fonte),
Parma,
[* 3]
Pisa,
[* 4]
Ravenna,
Florenz
[* 5] etc. erhalten.
(ital. battistero), Taufhaus, seit dem 4. Jahrh. Bezeichnung für ein Gebäude, in dem der Taufakt vollzogen
wurde. Vor der Zeit Konstantins gab es keine eigenen Taufhäuser; man taufte in dem Brunnen
[* 6] des der Basilika
[* 7] vorliegenden Atriums
oder behalf sich sonst. Die Baptisterien waren ursprünglich getrennt von den Kirchen, doch mit diesen
meist durch einen bedeckten Gang
[* 8] verbunden. Gewöhnlich war ihre Grundform rund oder vieleckig, wie auch die in Italien
[* 9] und
Deutschland
[* 10] noch erhaltenen Bauwerke dieser Art (zu Parma, Pisa, Ravenna, Florenz, ferner in Brixen, Köln
[* 11] u. a. O.) beweisen.
In der Mitte der meistens Johannes dem Täufer geweihten Taufhäuser befand sich das Wasserbassin (Piscina),
in welchem die Taufe, auch Untertauchung, vollzogen wurde. Zuerst erscheinen die Taufhäuser an den biscböfl. Kirchen, da der
Bischof als der ordentliche Spender der Taufe galt. Die in seinem Namen im Auftrage taufenden Presbyter an den nichtbischöfl.
Kirchen vollzogen die Taufe in dem Gotteshause, in dem schon frühzeitig vielfach ein eigener Raum hierzu
vorgesehen war.