Bambuk
,
großes, aber schwach bevölkertes Land in Senegambien, an der Ostseite des obern Faleme und südwestlich von Kaarta (s. Karte »Guinea etc.«). [* 2] Es ist gebirgig, aber gut bewässert durch zahllose Zuflüsse des Faleme, unter denen der Sanon Colez (Goldfluß) der bedeutendste ist, hat ausgedehnte treffliche Bergwiesen, die zahlreiche schöne Schaf- und Rinderherden nähren, und auch sonst sehr fruchtbaren Ackerboden, in welchem ohne besondere Pflege Reis, Mais, Hirse, [* 3] Wassermelonen, daneben Palmen, [* 4] Bananen und wilder Wein üppig gedeihen.
Die reiche
Vegetation nährt unzählige Bienenschwärme; aus dem gewonnenen
Honig bereitet man berauschende
Getränke. Der Hauptreichtum
Bambuks
besteht aber in seinen
Eisenerzen und dem in den Schuttablagerungen der
Flüsse,
[* 5] besonders des
Faleme, sehr reichlich
vorkommenden
Golde, das die Bewohner gut zu bearbeiten verstehen.
Letztere gehören zu den
Mandinka, man
schätzt ihre Zahl auf 800,000. Sie sind friedfertige Leute, die sich neben der
Jagd nur mit dem Aufsuchen von
Gold
[* 6] beschäftigen,
das sie nebst dem
Elfenbein von den zahlreichen hier einheimischen
Elefanten
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mehr
durch Karawanen an die Europäer verhandeln. Sie sind noch größtenteils Heiden ohne besondern Kultus. Ihre Sprache
[* 8] ist ein vielfach
mit portugiesischen Wörtern versetzter unreiner Dialekt der Mandinkasprache. In politischer Hinsicht zerfällt das Land in
eine große Anzahl kleiner Mandinkastaaten. Der bedeutendste Ort ist Farabana. Bambuk
ward schon von den Portugiesen
im 15. Jahrh. besetzt, die aber schlecht wirtschafteten, so daß sie von den Einwohnern wieder
vertrieben wurden.
Die geographische Untersuchung Bambuks
ging zuerst von der Französisch-Afrikanischen Handelsgesellschaft des vorigen Jahrhunderts
aus, welche das von den Fulbe und Mandinka in den Handel gebrachte Gold aus nächster Quelle
[* 9] haben wollte. Mit Überwindung
der schwierigsten Verhältnisse wurden Niederlassungen in Galam gegründet, von wo aus der Baumeister de Compagnon 1716 seine
Reise unternahm. Um die Mitte des 18. Jahrh. waren an verschiedenen Orten Bambuks
kleine Kontore errichtet, welche mittlerweile
verloren gingen, aber in neuerer Zeit (wie das zu Farabana) wiederhergestellt wurden. Im 18. Jahrh.
trugen Mungo Park und besonders der Major Houghton viel zur Kenntnis von Bambuk
bei, und zum besondern Gegenstand
ihrer Untersuchung machte es eine französische Expedition 1843 bis 1844, deren Resultate Raffenel in seiner »Voyage dans l'Afrique
occidentale« (Par. 1846) mitgeteilt hat. Seit die Franzosen immer weiter am Senegal vordrangen, kamen sie
in freundliche Beziehungen zu Bambuk
, dessen Bewohner sie gegen die Raubzüge des Hadsch Omar beschützten, welcher bis hierher
sein mohammedanisches Reich ausdehnen wollte. Durch Leutnant S. L. Pascal, dem wir eine gute Schilderung des Landes verdanken,
wurde 1859 zwischen den Franzosen und den Mandinkahäuptlingen ein Freundschaftsbündnis abgeschlossen.