(franz.
Batardeau), steinerner
Damm, der quer über ein Gewässer geführt ist, um den Abfluß des
Wassers zu verhindern,
um es, besonders in Festungsgräben, immer im rechten
Niveau (wenigstens 1,6 m tief) zu erhalten, oder um dem
Wasser eines
vorüberfließenden
Flusses den
Eintritt zu verwehren. Bisweilen dient der auch zur
Verbindung mit dem bedeckten
Weg oder mit einem
Außenwerk, und es befindet sich dann in demselben ein gewölbter, wasserdichter und mit
Schießscharten
versehener
Gang.
[* 2] Man findet auch doppelte
Gänge, von denen der untere ganz unter dem
Wasser liegt und derSchießscharten
entbehrt. Auch s. v. w. Rammbär, s.
Ramme.
[* 3]
(UrsusL.), Säugetiergattung aus der
Ordnung der
Raubtiere
[* 4] und der
Familie der
Bären
(Ursida), gedrungen oder selbst
plump gebaute
Tiere mit kurzen
Beinen und kurzem
Schwanz, stumpfen, nicht einziehbaren, daher oft sehr abgenutzten
Krallen, nackten
oder behaarten Fußsohlen, welche beim
Gehen denBoden ihrer ganzen
Länge
nach berühren, kurzem, dickem
Hals, länglichrundem, mäßig gestrecktem
Kopf, kurzen
Ohren, zugespitzter, aber gewöhnlich gerade abgeschnittener Schnauze
und eigentümlichem starken
Gebiß.
Die
Gattung umfaßt die größten
Raubtiere, welche aber nicht reine
Fleischfresser sind, sondern auch, in der
Jugend fast ausschließlich,
vegetabilische
Kost
(Früchte,
Samen,
[* 5]
Wurzeln,
Gräser,
[* 6] Baumknospen etc.) genießen. Sie nehmen mit allem
vorlieb, sind aber auch wahre Leckermäuler und richten auf den
Feldern und unter den
Haustieren bedeutende Verwüstungen an.
Dem
Menschen werden sie nur gefährlich, wenn er ihren
Zorn erregt. Sie bewegen sich mit großer
Ausdauer, klettern gut, und
nur die größern
Arten sind weniger schnell und geschickt; manche schwimmen und tauchen vortrefflich.
IhreKraft
[* 7] ist enorm,
und sie üben sie beim
Angriff, indem
sie den Feind durch Umarmung erdrücken. Unter den
Sinnen sind
Geruch
und
Gehör
[* 8] am meisten ausgebildet, weniger das
Gesicht;
[* 9] viele zeigen hohe geistige Fähigkeiten, doch erreichen sie ihre Absichten
mehr durch kräftiges
Wagen als durch
List und Schlauheit. Man kann sie zähmen und abrichten, aber im
Alter bricht ihre Wildheit immer wieder durch, und niemals kommen sie in ihren Leistungen dem
Hund gleich. Die
Bären bewohnen
kalte und gemäßigte
Länder, in wärmern nur die
Gebirge und verschlafen den größten Teil des
Winters,
doch nicht, ohne von Zeit zu Zeit aufzuwachen und nach
Nahrung umherzugehen. Bevor die
Feuerwaffen erfunden wurden, waren sie
in waldigen und felsigen Gegenden ganz
Europas,
Asiens und
Amerikas (vorzüglich
Nordamerikas) sehr häufig; in
Afrika
[* 10] scheinen
nie
Bären einheimisch gewesen zu sein, mit Ausnahme der nördlich von derSahara liegenden
Strecke, welche
noch jetzt
Bären beherbergen soll.
Der gemeine braune Bär (europäischer oder Zottelbär, Landbär,
Meister Petz, U. arctosL.), 2 m lang, mit 8
cm langem Stumpfschwänzchen,
1-1,25 m
hoch und 150-250 kg schwer, mit nackten
Sohlen, runden, behaarten
Ohren, zwischen den
Augen gewölbtem
Kopf und zottigem
Pelz, ist braun, gelb- oder rotbraun bis silbergrau, schwärzlich oder weißscheckig, in der
Jugend mit
schmalem weißen
Halsband. Übrigens variieren
Schädel,
Krallen, Färbung und
Größe ungemein, und man hat deshalb mehrere
Varietäten unterschieden (die langbeinigen, gestreckten, langschnauzigen Aasbären mit schlichtem, ins Fahle oder Graue
spielendem
Pelz, die kurzbeinigen, gedrungener gebauten, kurzschnauzigen
Ameisenbären etc.). Der Bär kann
40-50 Jahre alt werden. Er frißt allerlei Pflanzenstoffe,
Getreide,
[* 11]
Obst,
Samen, Waldbeeren,
Schwämme
[* 12] und besonders gern
Honig,
um dessentwillen er auf
Bäume klettert oder auch die
Bienenstöcke umwirft, ohne die
Stiche der
Bienen zu beachten. Er sucht
auch die Ameisenhaufen auf und frißt
Insekten,
[* 13]Schnecken
[* 14] etc. Fehlt ihm diese
Kost, so wird er zum
Raubtier
[* 15] und stellt dem
Wild,
Schafen,
Ochsen und
Pferden nach. Er greift den
Menschen nicht leicht an, wenn er nicht gereizt wird; äußerst
gefährlich ist aber die
Bärin, wenn ihren
JungenGefahr droht.
Auch der Bär ist im Zustand der Gereiztheit unversöhnlich, wankt und flieht nicht, stürzt auf
seinen Angreifer los und sucht ihn mit seinen Vordertatzen zu erdrücken, seltener mit den
Zähnen zu packen. Den größern
Tieren springt er auf den
Rücken, nachdem er sie müde gehetzt hat. Unter Umständen frißt er auch
Aas.
SeinGang ist langsam
und schleppend; doch läuft und schwimmt er schnell und geschickt, geht auch gut auf den Hinterbeinen
und klettert leicht auf
Bäume,
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von denen er sich rückwärts wieder herabläßt. Er führt ein stilles und einsames Leben und lebt nur während der Paarungszeit
mit der Bärin zusammen. Im fünften Jahr paart er sich im Mai oder Juni; im Januar wirft die Bärin in ihrem Winterlager 1-3
Junge mit kurzem, glänzendem Haar,
[* 17] die keineswegs Fleischklumpen sind, welche die Mutter erst zurechtlecken
müßte, wie die Alten gefabelt haben. Sie sind etwa von der Größe eines Meerschweinchens, erreichen aber in drei Monaten
die Größe eines Pudels, sind einen Monat lang blind und saugen drei Monate.
Der Bär wächst mindestens sechs Jahre und erreicht ein hohes Alter; man hat Bären 50 Jahre in der Gefangenschaft
gehalten, und eine Bärin zu Bern
[* 18] bekam noch im 31. Jahr Junge. Mit Eintritt strengerer Kälte legt sich der Bär, der um diese Zeit
meist sehr fett ist, schlafen, entweder in einem hohlen Baum, oder in einem Felsenloch, oder auch in einem
Dickicht, in welchem er sich mit abgebrochenen Stämmen bedeckt. Die Bärin macht sich ein Lager
[* 19] aus Zweigen, Laub, Gras und Moos.
Im Frühjahr kommt er wieder hervor, bei gelinder Witterung auch früher, die Bärin etwas später mit ihren Jungen.
Der BärinLiebe zu ihren Jungen ist ungemein groß, der männliche Bär hingegen fräße sie auf, und das
Weibchen muß ihn daher mit tüchtigen, mit den Vorderbeinen erteilten Schlägen abtreiben. Daß der Bär musikalischen Sinn
hat, ist bekannt; den Takt kann er genau einhalten.Klug kundschaftet er auf hohen Bäumen mit scharfem Geruch, Gehör und Gesicht
eine Gegend aus. Im allgemeinen aber ist er dumm, gleichgültig und träge; List und Erfindungsgabe sind
ihm fremd, er verläßt sich auf seine gewaltige Kraft, entwickelt aber nie die gierige Mordlust andrer Raubtiere.
Feuer fürchtet er, darum sucht man die Herden, besonders Schafherden, die er am liebsten aufsucht, bei Nacht durch Feuer zu
sichern. In der Gefangenschaft bleibt er immer grob und gefährlich. Die Bärenjagd ist nur für ruhige,
sichere Jäger gefahrlos. Das Fleisch des jungen Bären ist schmackhaft; auch geräucherte Bärenschinken und Bärentatzen werden
des Wohlgeschmacks wegen gerühmt. Sonst waren das Fett und die Galle des Bären offizinell, und noch jetzt glauben viele Leute,
daß das Bärenfett den Haarwuchs befördere.
1835 wurden
allein im Bereich der Staatsjagden 144 erlegt, 1838: 98.
Bei den Griechen (besonders in Arkadien und Attika) war der Bär als das stärkste Tier des Waldes der Waldgöttin
Artemis
[* 32] heilig (vgl. Bachofen, Der in den Religionen des Altertums, Bas. 1863). Im altdeutschen Tierepos erscheint er als der
König der Tiere, und der altnordische, slawische, finnische und lappische Volksglaube feiert ihn als ein höheres, heiliges
Wesen, dem menschlicher Verstand und die Stärke
[* 33] von zwölf Männern innewohne. Er heißt Waldkönig, Goldfuß,
Honighand etc., aber auch der alte Großvater etc. Als Symbol der Stärke war er dem GotteThor geweiht, der selbst den Namen
Bär (Biörn) führte.
Der syrische oder Isabellbär (U. Isabellinus), vielleicht nur eine Spielart unsers braunen Bären, hat langes, leicht
gekräuseltes Haar, sehr dichtes, zwischen dem Grannenhaar sich hervordrängendes Wollhaar und eine Art Mähne; er ist in der
Jugend graubraun, im Alter fast rein weiß, bewohnt das gebirgige Palästina, besonders den Libanon, und richtet auf den Feldern
oft großen Schaden an. Diese Art ist der Bär der Bibel
[* 40] und ohne Zweifel auch der weiße Bär der Römer.
seine kahlen Sohlen sind kurz, sein schwarzer Pelz besteht aus langem, straffem, glattem Haar;
an
beiden Seiten der Schnauze ist er fahlgelb. Er wohnt in ganz Nordamerika,
[* 41] nährt sich vorzugsweise von
Vegetabilien und Honig, verfolgt aber auch das Herdenvieh und thut dem Landwirt vielen Schaden;
er ist indes ungleich harmloser
als der Grislybär und greift den Menschen höchst selten ungereizt an, seine Jagd gilt aber wegen der großen
Lebenszähigkeit des Tiers als sehr gefährlich.
Die Indianer haben feierliche Gebräuche zur Versöhnung des erlegten Bären,
welche einer gottesdienstlichen Verehrung ähnlich sind. Der Baribal ist gewandter als der braune Bär, verbringt den Winter
in einem verborgenen Lager, oft vom
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Schnee
[* 43] fast bedeckt, und läßt sich mit Erfolg zähmen. Der Grislybär (Ephraim der amerikanischen Jäger, U. ferox Lew. et Clarke,
U. cinereusDesm.), bis 2,5 m lang und 7-9 Ztr. schwer, ähnelt dem Landbären,
ist aber schwerer, stärker, hat einen kürzern Schädel, eine breite, flache Stirn, kleinere Ohren und kürzern Schwanz als
der Landbär und bis 13 cm lange, sehr stark gekrümmte, weißliche Krallen. Das lange, zottige, verworrene Haar ist dunkelbraun,
an der Spitze heller, das Kopfhaar ist kurz und sehr hell. Er ist viel plumper als der braune Bär, klettert nur in der
Jugend, schwimmt aber sehr geschickt und ist das kühnste und gefährlichste von allen Raubtieren der Vereinigten Staaten.
[* 44] Er bekämpft selbst den Büffel und fällt den Menschen an, ohne von ihm gereizt zu sein.
Der Kragenbär (Kuma, U. torquatusCuv., U. tibetanus F. Cuv.) ist dem Baribal ähnlich, glänzend schwarz, an den Schnauzenseiten
rötlich; die Unterkinnlade ist weiß, an der Brust ist ein gabelförmiger oder die
[* 42]
Figur des Buchstaben Y bildender Fleck,
dessen Stiel bis zur Mitte des Bauches sich verlängert; Hinterhaupt und Nacken sind lang behaart. Er besitzt
eine flache Stirn, große Ohren, spitze Schnauze, schlanken Leib, mittellange Beine und kurze, aber kräftige Nägel.
[* 46]
Diese Art bewohnt die meisten Gebirge des Festlandes und der Inseln von Südasien, China
[* 47] und Japan, lebt hauptsächlich auf Bäumen,
plündert Weingärten und Maisfelder und vergreift sich nur in der Not an Kleinvieh. Ihr Fleisch ist wohlschmeckend.
Der Lippen- oder Rüsselbär(U. labiatusDesm.) ist 1,8 m lang und 0,9 m hoch, mit 10 cm messendem Schwanz. Er hat einen kurzen,
dicken Leib, niedrige Beine, ungeheure Krallen, eine vorgezogene, stumpfspitzige Schnauze mit sehr beweglichen, dehnbaren Lippen,
welche eine förmliche Saugröhre bilden können, und langes, zottiges Haar, welches sich besonders am
Hals und im Nacken zu einer Mähne verlängert, und kurze, stumpf zugespitzte, aufrecht stehende Ohren. Er ist schwarz bis auf
einen herz- oder hufeisenförmigen weißen Brustfleck, an der Schnauze grau oder schmutzig weiß. Er bewohnt die Gebirge Südasiens
und Ceylons, ist im ganzen harmlos, nährt sich hauptsächlich von Pflanzenstoffen und Honig, Ameisen, Termiten
[* 48] etc., greift aber gereizt auch den Menschen an. In denPflanzungen richtet er oft großen Schaden an, und die bei Nacht reisenden
Postläufer tragen zum Schutz gegen den Lippenbären hell leuchtende Fackeln. Man richtet ihn, wie den
braunen Bären, zu allerlei Kunststückchen ab. Das Fleisch ist sehr wohlschmeckend, das Fett wird von den Indern gegen gichtige
Schmerzen benutzt.
Der Eisbär (Polarbär, U. maritimusL.) wird 2,7 m lang und bis 20 Ztr.
schwer, sein Leib ist gestreckt, sein Hals lang, der Kopf länglich, verhältnismäßig schmal, mit vorn
spitzer Schnauze und kleinen, gerundeten Ohren. Die Beine sind kurz, stark und kräftig, die starken Zehen durch Spannhäute
fast bis zur Hälfte miteinander verbunden und mit mittellangen, dicken, krummen Krallen versehen. Der Schwanz ragt
kaum aus
dem langen, zottigen, weißlichen Pelz hervor. Er lebt in der ganzen Polarzone und stößt allen Grönlandsfahrern
auf; an der Ostküste von Amerika,
[* 49] um die Baffins- und Hudsonbai herum, in Grönland und Labrador, auf Spitzbergen, Nowaja Semljaist er häufig, selten geht er nach S. über den 55.° nördl. Br. hinaus. Er nährt sich von Seehunden und Fischen, greift Landtiere
nur in der Not an und behelligt nicht leicht die Haustiere. Er ist das gefährlichste und grimmigste Raubtier
des Nordens.
Seine Bewegungen sind plump, doch schwimmt er mit großer Schnelligkeit und Ausdauer viele Meilen weit, taucht trefflich und
greift den Menschen auf dem Land wie in Booten und Schiffen an. Die Nordpolarreisenden berichten von blutigen
Kämpfen mit diesen Tieren, welche meist paarweise oder in größern Trupps jagen. Er überholt auf dem Eis
[* 50] jedes andre Tier,
seine Sinne sind ausnehmend scharf, und seine Kraft übertrifft weit die aller übrigen Bären. Die meisten Eisbären scheinen
gar keinen Winterschlaf zu halten, leben aber im Winter der Jagd halber meist auf dem Treibeis.
Nur die trächtigen Bärinnen ziehen sich im Herbst unter Felsen oder überhängende Eisblöcke zurück und werfen in den kältesten
Monaten 1-3 Junge, welche sie mit der größten Aufopferung verteidigen. Die Eisbärjagd wird von den nordischen Völkern mit
Leidenschaft betrieben, ist aber höchst gefährlich. Ganz jung eingefangene Eisbären lassen sich zähmen
und einigermaßen abrichten. In der Gefangenschaft muß man dem Eisbären vor allem tiefe, weite Wasserbecken geben. Das Fleisch
ist genießbar, die Leber aber schädlich;
der Pelz wird zu Fußteppichen
und Schlittendecken benutzt.
Reste einer vorweltlichen Art, des Höhlenbären (U. spelaeus Goldf.),
mit gewölbter Stirn, finden sich in verschiedenen diluvialen Bildungen, am häufigsten in den KnochenhöhlenDeutschlands,
[* 52] Frankreichs
und Englands. NachBronn ist die Menge der Knochen
[* 53] von Höhlenbären jeden Alters in manchen Höhlen so groß,
daß auf viele Hunderte von Individuen geschlossen werden muß. Diese mögen teils gleichzeitig, teils in aufeinander folgenden
Generationen dort gewohnt, ihre Beute dort eingetragen haben und endlich ausgestorben sein.
Durch das häufige Ein- und Ausgehen dieser Tiere sind nicht selten selbst die engern Durchgangsstellen dieser
Höhlen geglättet worden. Einige Höhlen aber zeigen auch unzweideutig, daß sie erst später durch Einflutung mit Knochen
angefüllt worden sind. Eine andre fossile Art, U. arctoïdĕus Blumenb.,
von der Größe der Eisbären, sonst dem braunen Bären sehr ähnlich, auch hinsichtlich der flachern Stirn, kommt mit vorigem
zusammen, aber weit einzelner in Franken, Bize, Lunel-vieil, Sallèles vor. Beide Bären waren Zeitgenossen
des Mammuts.
Das Schlußheft des zweiten Teils seines 1837 erschienenen Werks »Über Entwickelungsgeschichte
[* 54] der Tiere« wurde (Königsb. 1888) vonL. Stieda veröffentlicht.
Zwei Bären zerrissen die Knaben, die Elisa höhneten,
2Kön. 2, 24.
Es ist besser, einem Bär begegnen, dem seine Jungen geraubt sind, denn einem Narren in seiner Narrheit,
Sprw. 17, 12.
Mir brummen Alle, wie die Bären, und ächzen wie die Tauben,
Esa. 59, 11.
§. 2. Ein Bild eines zornigen und grausamen Menschen;
2 Sam. 17, 8. a) des medisch-persischen Reichs;
Dan. 7, 5. ja GOtt
selbst will den Gottlosen begegnen, wie ein solches Thier zu thun pflegt,
Klagel. 3, 10. b) d.
i.: sie nichts, als den Ernst seines heiligen Zorns und seiner Strafen fühlen lassen.
a) Ein Gottloser, der über ein armes Volk regiert, das ist ein brüllender Löwe und geiziger Bär,
Sprw. 28, 15.
b) Ich will ihnen begegnen, wie ein Bär, dem seine Jungen genommen sind,
Hos. 13, 8.
Christian Maximilian, Stillleben-, Historien- und Genremaler, geb. zu
St. Johannis bei Nürnberg, besuchte die Handelsschule und das Gymnasium seiner Vaterstadt, nahm aber auch am Unterricht
im Zeichnen an der Kunstschule teil, wo er durch Raupp zur Malerei geführt wurde. Mit ihm machte er Studienreisen in die
Bayrischen Alpen. 1874 bezog er die Akademie in München, wo Alex. Wagner und später Lindenschmit seine
Lehrer wurden, unter denen er mehrere Preismedaillen erhielt. Besondern Erfolg hatte er namentlich auf der Münchener Ausstellung
von 1879 mit einigen Stillleben. 1880 führte er auf Bestellung zwei Kopien nach Rubens aus, arbeitete an zwei größern Stillleben
für einen Speisesaal in Wien und machte infolge seiner Studien als Figurenmaler
Vorstudien zur Ausführung eines größern Figurenbilds.
der Fallblock der Rammen (Rammbär) oder der Fallhämmer, speciell der Dampfhämmer, bei denen der Bär mit
einer stählernen Bahn versehen ist, in seitlichen Führungenauf und nieder geht und oft bedeutendes Gewicht hat (s. Dampfhammer).
[* 57] - in der Befestigungkunst, s. Batardeau.
(Ursus), die typische Gattung einer ziemlich zahlreichen Familie der Raubtiere, der Bär (Ursidae),
deren Gebiß sich durch die großen, zuweilen lappig eingekerbten Schneidezähne, die dicken, kurzkronigen, aber langbewurzelten
Eckzähne, die kleinen, oft ausfallenden Lückenzähne, den schwachen Reißzahn und die stumpfen, höckerigen Backenzähne
auszeichnet. Mit Ausnahme der Eisbären sind auch alle Arten mehr oder minder pflanzenfressend. Die meisten
Bär sind plumpgebaute Tiere, mit langhaarigem Pelze, fünfzehigen, mit starken Krallen bewaffneten Füßen, stumpfer Schnauze
und verlängertem, beweglichen: Nasenknorpel.
Von den meisten übrigen Raubtieren unterscheiden sich die und ihre Verwandten dadurch, daß sie mit der ganzen Sohle auftreten,
so daß ihre Sohlen und Fußstapfen einige Ähnlichkeit
[* 58] mit denjenigen des Menschen darbieten. Man betrachtet
sie deshalb als die typischen Formen der Sohlengänger (Plantigrada) und teilt sie in zwei Gruppen, die eigentlichen Bär oder
Großbären (Ursina), mit kurzem Schwänze, meist von beträchtlicher Größe, und die Kleinbären (Subursina), meist kleinere
Tiere mit langem Schwänze. Die meisten klettern geschickt. Die bekannteste Art unter den Großbären ist
der braune oder gemeine Bär (UrsusarctosL., s. Tafel: Bären 1,
[* 56]
Fig. 2) mit konverer Stirn, braunem und, solange er jung ist,
sehr wolligem Pelze, heimisch in verschiedenen Ländern von Europa und Asien.
[* 59]
Seine Nahrung besteht in der Jugend in Vegetabilien, nachher in Fleisch; dock frißt er auch mit Vorliebe
Honig. Er wird 1,5-2 m lang und wiegt oft gegen 200 kg. Die Brunft, Bärzeit genannt, fällt in den Mai und währt etwa einen
Monat. Nach achtmonatiger Tragzeit wirft die Bärin im Januar zwei Junge, die an Größe etwa einem Eichhorn gleichkommen. Man
jagt den Bär des Pelzes (s. Bärenfelle) und Fettes wegen- doch ist auch sein Fleisch eßbar, ja die Tatzen
und Schinken gelten als Leckerbissen.
Jung kann man ihn zu allerlei Künsten abrichten; eine Gruppe Bär bietet einen possierlichen Anblick. Das Stück wird mit etwa 100 M.
bezahlt und mit Milch, Brot,
[* 60] Wurzeln, Obst u. dgl. ernährt. Später giebt man auch Fleisch und kann damit
die Bär oft mehrere Jahrzehnte lebend halten. Die gelblich gefärbten heißen Honigbären, die silbergrauen Silberbären. Varietäten
des braunen Bär scheinen der Isabellbär in Syrien und der Halsbandbär in Nordasien zu sein. Dagegen ist der Grisly oder Grizzlibär,
Ursus horribilis Ord. (Ursus cinereus Desmn., Ursusferox Geoffr.), in den Felsengebirgen
Nordamerikas entschieden eine besondere Art, die dem ausgestorbenen Höhlenbären (s. d.) am nächsten steht weit größer
und stärker als der braune Bär ist.
Derselbe gelangt nur selten in die europ. Tiergärten und steht dementsprechend auch höher
im Preise als sein altweltlicher Verwandter. Der ebenfalls in Nordamerika heimische Baribal (Ursus americanus
Pallas), mit platter Stirn, schwarzem Pelz und gelber Schnauze, dessen Nahrung meist in Früchten besteht und der ein sehr
gutmütiges Tier ist, wird häufig in Menagerien und zoolog. Gärten getroffen und
pflanzt sich dort
wie der braune und Grizzlibär leicht fort.
Der Preis für ein erwachsenes Paar beträgt etwa 600 M. In denAndenSüdamerikas tritt an Stelle des Baribals der Brillenbär
(UrsusornatusCuv.), mit gleichfalls schwarzem Pelze und weißer brillenartiger Zeichnung um die Augen. Derselbe gelangt nur
selten in die Gefangenschaft und das Paar wird bei europ. Tierhändlern
mit 800-1000 M. bezahlt. Der schlanke japan. und tibetan. Kragenbär oder Kuma (UrsustibetanusCuv.) mit einem Y-förmigen
weißen Flecke oberhalb der Brust kommt ihm am nächsten. Ähnliche weiße Halskragen besitzen die kleinen, wie Affen
[* 61] kletternden
südasiat. Sonnenbären (Heliarctos). Eigenartig sind ferner der in Ostindien
[* 62] und Ceylon
[* 63] einheimische Lippenbär (Ursuslabiatus Desm.,
s. Tafel: Bären II,
[* 56]
Fig. 2) mit langer, sehr beweglicher, rüsselförmiger Schnauze, zottiger
Mähne und ungeheuern Sichelkrallen (der Ours jongleur der Franzosen), der im Alter leicht die Schneidezähne verliert und
wegen dieses Mangels lange Zeit für ein Faultier gehalten wurde, sowie der Eisbär (s. d.,
Ursus oder Thalassarctosmaritimus Desm.,
s. Tafel: Bären I,
[* 56]
Fig. 1). Zu den Kleinbären gehören der Waschbär, Marderbär, Katzenbär, Nasenbär (s. Tafel: Bären II,
[* 56]
Fig. 5, 1, 3, 4) und der Wickelbär, die sich weiter als die angeführten von der typischen Gattung
entfernen und in Amerika und Asien heimisch sind.
Als Wappentier kommt der Bär namentlich in der Schweizer und deutschen Heraldik vor, ist häufig als sog.
redendes Wappen, z. B. bei den Familien von Behr, von Bar und den StädtenBerlin, Bern,
Bernburg u. s. w. Er erscheint meist schwarz,
häufig auch silbern, seltener rot oder andersfarbig, kommt aufgerichtet, schreitend und fangbereit vor und ist bisweilen
gekrönt, mit Kette oder Halsband angethan. Oft hält er auch eine Art wie ein Tanzbär, eine Hellebarde wie ein Landsknecht,
oder einen andern Gegenstand. Halbe Bär, Bärenköpfe und Bärentatzen, letztere einfach, doppelt nebeneinander oder über
Kreuz
[* 64] gelegt, oder auch dreifach zusammengestellt, finden sich auf Schild
[* 65] und Helm ebenso häufig vor
wie die ganze
[* 56]
Figur.
Name zweier Sternbilder am nördl. Himmel.
[* 67] Der Große Bär (eigentlich Bärin, lat. Ursa major) ist charakterisiert
durch die sieben auch als GroßerHimmelswagen bezeichneten Sterne. Legt man durch die Sterne α und β des
Großen Bär (s. Tafel: Sternkarte des nördlichen Himmels) eine gerade Linie, so trifft diese in der etwa fünffachen Entfernung
α β über α hinaus auf den Polarstern. Das Sternbild enthält einen von W. Herschel entdeckten Doppelstern, ζ Ursae majoris,
von 60,8 Jahren Umlaufszeit, der seit seiner Entdeckung schon mehr als einen ganzen Umlauf vollendet hat. (S. Alcor und Star-drift.)
Von den Sternen des Kleinen Bär sind sieben sehr ungleich helle, in ähnlicher Weise wie beim Großen Bär gestellt und werden daher
auch als KleinerHimmelswagen bezeichnet. Der Polarstern ist einer von diesen. Schon in den ältesten Zeiten
richteten die Seefahrer sich nach dem Bär. Nach der griech. Mythe wurde Kallisto (s. d.) samt ihrem Sohne (dem Kleinen an den
Himmel versetzt.
¶
verzeichneten ältern Geschichtswerken jüdischer Autoren sind aus neuerer Zeit zu nennen: H. Ewald, Geschichte des Volkes Israel (bis Bar-Kochba, 3. Aufl., Götting. 1864-68, 7 Bde.)
Seine dramatischen Arbeiten, deren Zahl gegen 100 beträgt, gehören der leichtern Gattung an; ein großer Teil derselben sind Weihnachtsstücke (sogen. Pantomimen)
Bezirksgericht (305 qkm, 52 Gemeinden, 77 Ortschaften, 34 733 czech. E.), ein Piaristenkloster und ein altertümliches Schloß des Erzherzogs Ludwig Salvator mit Herrschaft (74,74 qkm)
(s. Messe), des heiligen Sakraments (Orden von der ewigen), ein rein beschaulicher, äußerst strenger Frauenorden, dessen Mitglieder abwechselnd Tag und Nacht anbetend vor dem Altare knien, ein Zweig der Benediktinerinnen, gegründet zu Paris 1654 von Katherine de Bar (mit ihrem Klosternamen
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