Baële
(Ennedi), Land und Volk im Afrika, [* 2] nordöstlich vom Tsadsee. Das Land ist von Gustav Nachtigal beschrieben worden und besteht aus mehreren nach WSW. abgedachten Thälern mit steppenartigem Charakter. Die Bewohner, den Tibbu (s. d.) verwandt (ca. 20,000 Seelen), sind Nomaden, Besitzer großer Herden von Ziegen, Schafen und Kamelen, die sich in Sitten und Sprache [* 3] an ihre südöstlichen Nachbarn, die Zogâwa, eng anschließen. Im übrigen stehen sie den Sudân-Nomaden nach, wie sie denn z. B. zum großen Teil noch heidnisch geblieben sind. Sie leben in Polygamie, die durch keine religiöse Verordnung beschränkt ist, haben eine eigentümliche Totenbestattung und beschäftigen sich mit Flechtindustrie, betreiben aber vorwiegend Viehzucht und [* 4] Verfrachtung von Salz, [* 5] das aus ihrem Gebiet nach Wadai und Dar Fur [* 6] ausgeführt wird.