Titel
Avesnes
1)
Arrondissement im franz. Depart. Nord, hat 1400,66 qkm,
(1891) 207779 E., 153 Gemeinden und zerfällt in die 10 Kantone Avesnes
-Nord (130,46 qkm, 13184 E.), Avesnes-Sud (152,50
qkm, 17181 E.),
Bavai (127,18 qkm, 17086 E.), Berlaimont (87,82 qkm, 10897 E.),
Landrecies (114,63 qkm, 16099 E.),
Maubeuge 209,63 qkm, 54587 E.), Le
[* 2]
Quesnoy-Est (180,18 qkm, 13720 E.), Le Quesnoy-Ouest (79,78 qkm, 14492 E.), Solre-le-Château
(134,83 qkm, 12618 E.), Trélon (183,65 qkm, 37915 E.).
2) Hauptstadt (bis 1867 befestigt) des
Arrondissements Avesnes
, an der Helpe und der Linie
Anor-Valenciennes
der
Franz. Nordbahn, hat (1891) 5257, als Gemeinde 6495 E., in Garnison das 84. Infanterieregiment, eine
Kirche mit einem 60 m
hohen, viereckigen, krenelierten
Turme und achteckiger
Kuppel, ein Museum, eine
Bibliothek, ein Kommunalcollège, eine Archäologische
und eine Ackerbaugesellschaft. Ferner bestehen Fabrikation von Öl, Seife,
Met,
Nägeln und Kurzwaren;
Salzraffinerie,
Brauerei und Lohgerberei, sowie
Handel mit Holz,
[* 3] Marmor,
Schiefer, Kalk, Leinen, Hopfen,
[* 4] Leder,
Steinkohlen,
Wein und
Branntwein. – Der Ort, im 11. Jahrh. entstanden, bildete früher eine eigene Herrschaft
im
Hennegau, wechselte aber mehrfach den Herrn und kam 1432 an
Burgund.
Nach
Karls des Kühnen
Tode wurde Avesnes
1477 von
Ludwig ⅩⅠ. erobert und zerstört, gelangte jedoch an das
Haus Habsburg; 1559 nahmen es die
Spanier, 1580 die
Holländer ein. Im Pyrenäischen Frieden wurde es 1659 an
Frankreich abgetreten
und dann von
Vauban neu befestigt. Am ward von den
Preußen
[* 5] beschossen und musste sich an demselben
Tage ergeben. – 3) Avesnes
-le-Sec, Gemeinde im Kanton
[* 6]
Bouchain,
Arrondissement
Valenciennes des franz. Depart. Nord, hat 1838 E.,
Zuckerfabrik. Der franz.
General
Claye ging am mit 7‒8000 Mann und 20
Geschützen von
Cambrai aus zum
Entsatze von
Le Quesnoy vor und stieß bei Avesnes
auf die österr.
Vortruppen, ging aber, als diese Verstärkung
[* 7] erhielten,
zurück, worauf die
Österreicher mit 2000 Reitern angriffen. Der
Verlust der
Franzosen an
Toten und Verwundeten war sehr bedeutend.