Aufstoßen
(Rülpsen,
Ruktation,
Ructus, Eructatio), die Entleerung von
Gasen aus dem
Magen.
[* 2] Bei dem Aufstoßen
, wenn es heftig
ist, wie nach starken
Mahlzeiten oder nach
Genuß von blähenden, schwerverdaulichen
Speisen, wird öfters ein
Teil der noch unverdauten
Speise mechanisch mit emporgehoben und entweder aus dem
Mund ausgeworfen, oder häufig wieder hinabgeschluckt.
Gewisse
Stoffe erregen vorzugsweise Aufstoßen
, z. B.
Rettiche, und verursachen einen unangenehmen
Geruch.
Bei manchen Menschen hängt das von einer Idiosynkrasie ab. Meistenteils ist es Folge einer schwachen Verdauung, d. h. einer mangelhaften Absonderung des Magensafts oder eines abnormen Reizes durch die Nahrungsmittel, [* 3] kommt aber auch vor bei ganz guten Verdauungsorganen infolge eines veränderten Nerveneinflusses, z. B. bei Hysterie. Die ausgestoßenen Gasarten bestehen teils aus atmosphärischer Luft, welche beim Essen [* 4] in den Magen hineingeschluckt wird, teils aus Wasserstoff, Schwefelwasserstoff und Kohlensäure, welche sich bei der Umsetzung der Nahrungsmittel gebildet haben.
Die
Kohlensäure, welche in stark moussierendem
Wein,
Bier und Mineralwasser oder in Brausemischungen in größerer
Quantität
in den
Magen gelangt, entweicht meist wieder durch Aufstoßen
Regulierung der
Diät ist stets Hauptsache. Schwerverdauliche
Speisen
müssen vermieden und auch leichtverdauliche dürfen nur in angemessener
Quantität genossen werden. An
saurem Aufstoßen.
Leidende bedienen sich am besten kleiner
Mengen von
Magnesia, doppeltkohlensaurem
Natron etc. Oft hilft gleich nach
Tisch eine kleine
Quantität von
Salzsäure (5-10
Tropfen), in einem
Glas
[* 5]
Wasser getrunken, sehr gut. In andern
Fällen befördert
eine
Tasse schwarzen
Kaffees nach
Tisch eine regelrechte
Verdauung und vermindert das Aufstoßen.
Auch bittere und
aromatische
Arzneimittel, wie
Rhabarber,
Kalmus,
China
[* 6] etc., vermögen zuweilen das Aufstoßen
zu vermindern. Die sogen.
Carminativa aber, wie
Kümmel,
Kamillen,
Fenchel, als
Thee getrunken etc., befördern das Aufstoßen
und schaffen dadurch große Erleichterung
(s.
Dyspepsie).