Aufseß
,
Hans, Reichsfreiherr von und zu, geb. zu Aufseß
im bayr.
Reg.-Bez. Oberfranken, bezog im Herbst 1817 die
Universität
Erlangen,
[* 2] wo er sich jurist.
Studien widmete. Nachdem er 2 Jahre
an den Landgerichten
Bayreuth
[* 3] und Gräfenberg gearbeitet, übernahm er die
Verwaltung der Familiengüter
und wandte sich besonders histor. und rechtsgeschichtlichen
Studien zu; 1832 siedelte er nach
Nürnberg
[* 4] über. Hier erreichte
er durch
Stiftung einer Gesellschaft für
Erhaltung der Litteratur-, Kunst- und Altertumsdenkmäler
Deutschlands
[* 5] die
Vereinigung
und
Ausstellung der zu
Nürnberg befindlichen antiquarischen Schätze in einem eigenen
Lokale. 1846 legte er
der ersten Germanistenversammlung zu
Frankfurt
[* 6] a. M. den
Plan eines
Germanischen Nationalmuseums vor, doch wurde die Ausführung
durch die polit.
Bewegungen von 1848 verzögert; erst 1852 fand sein
Vorschlag auf der Altertumsforscherversammlung zu
Dresden
[* 7]
Annahme und führte 1853 zur
Eröffnung des
Germanischen Museums (s. d.). Aufseß
selbst war bis 1862 erster Vorstand
des
Instituts, leitete dessen Einrichtung und trat ihm seine eigenen Sammlungen ab. Er starb in der Nacht vom 6. zum zu
Münsterlingen bei Konstanz.
[* 8] Von 1832 bis 1835 gab den «Anzeiger für
Kunde der deutschen Vorzeit » heraus und übernahm ihn 1853 wieder
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mit von Eye und Frommann, bis 1863 Michelsen für ihn eintrat.