Atemnot
(Dyspnoë), der Zustand und das
Gefühl erschwerter
Atmung, ist ein
Symptom, welches bei den verschiedenartigsten
Krankheitszuständen vorkommt, bei denen der Gaswechsel in den
Lungen gestört ist. Dies ist der
Fall bei
Geschwülsten, welche
auf
Kehlkopf
[* 2] und
Luftröhre drücken oder sich in diesen selbst gebildet haben, bei Exsudatmassen, welche die
Luftwege ausfüllen
(Krupp), bei entzündlicher Schwellung der
Schleimhäute der
Luftwege, bei Zusammenpressung der
Lungen durch
Exsudate in der Brusthöhle, bei Hochstand des
Zwerchfells infolge von
Bauchfellentzündung oder Luftauftreibung der
Därme etc.
In andern
Fällen beruht die Atemnot
darauf, daß die
Zirkulation des
Bluts durch die
Lungen gestört ist, z. B. bei
Herzkrankheiten.
Endlich entsteht Atemnot
auch durch Einatmung irrespirabler Gasarten, oder sie beruht auf
Blutarmut, insofern als
nicht genug rote Blutkörperchen
[* 3] da sind, um die notwendige
Menge des übrigens vorhandenen
Sauerstoffs
in sich aufzunehmen.
Die Behandlung der Atemnot
kann sich selbstverständlich nur auf die Beseitigung der ursächlichen
Momente richten.