Ate
,
bei
Homer eine Tochter des Zeus
[* 2] (nach Hesiod der Eris und stete Begleiterin der Dysnomia,
der Ungesetzlichkeit) und eine verderbenbringende Göttin, die,
Geist und Gemüt bethörend, den
Menschen ins Unheil stürzt.
Bei des Herakles
[* 3]
Geburt hatte sie Zeus zu dem übereilten Schwur verleitet, durch den ersterer dem Eurystheus unterthan ward.
Dafür schleuderte Zeus die Ate
aus dem Olymp auf die Erde und schwur, daß sie nie dahin zurückkehren
solle. Seitdem durcheilt Ate
die Erde in ungemessener Schnelle und wandelt verderblich über den Häuptern der
Menschen. Aber
ihr folgen andere
Töchter des Zeus, die
Litai (reuevolle Gebete), lahm, runzlig, die
Augen scheu seitwärts gewendet, langsamen
Fußes, die dem, der sie ehrt, Gutes erweisen, und den heilen, den Ate
verwundet hat, über denjenigen
aber, der sie verstößt, die verderbliche Göttin von neuem herabrufen.
Vgl. Berch, Bedeutung der Ate
bei Äschylos (Franks,
a. M. 1876).
– Ate
ist auch
Name des 111.
Planetoiden.