Assurnasirbal
(assyr. Aschschurnasirapal), einer der wichtigsten assyr. Könige (884–860 v. Chr.), unter dem sich das Assyrische Reich nach einer längern Periode des Verfalls wieder zur Blüte [* 2] erhob (s. Babylonien, Geschichte). Seine ersten Kriegszüge waren gegen die im Nordwesten und Nordosten von Assyrien gelegenen Länder gerichtet, wodurch er das Reich bis in die Nähe von Babylonien ausdehnte. Spätere Züge galten den Babyloniern selbst und den mit ihnen verbündeten Kassitern.
Gegen Westen drang Assurnasirbal
bis ans Mittelmeer vor und machte sich
Phönizien,
Tyrus, Sidon und
Byblos tributpflichtig. Am Euphrat
errichtete er zwei Grenzfestungen. Der König konnte sich rühmen, sein
Reich vom
Tigris bis zum Libanon ausgedehnt, also in
dem
Umfang hergestellt zu haben, den es früher unter Teglatphalasar I. erreicht hatte. Von
A.s Bauten
ist insbesondere ein prachtvoller, mit verschwenderischem Prunk ausgestatteter
Palast zu Kalcha bekannt, einer von Salmanasar
I.
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mehr
erbauten Stadt, die Assurnasirbal
anstatt Ninive zur Residenz erhob. Hauptquellen der Geschichte A.s bilden ausführliche Inschriften
auf Steinplatten, einem Obelisken, einem Monolith und einer in einem Steinkoffer im Tempel
[* 4] zu Balawat gefundenen Alabastertafel;
heutzutage fast sämtlich im Britischen Museum. Eine summarische Aufzählung seiner Großthaten, die sog. Standard-Inschrift,
ward in mehr denn hundert Exemplaren abgefaßt, die jetzt in den verschiedensten Museen Europas und Amerikas
zerstreut sind. Von den griech. Schriftstellern wird Assurnasirbal
öfters mit Sardanapal
verwechselt.