Askanien
,
auch Ascharien oder Aschanien, ehemalige deutsche
Grafschaft und eine der ältesten Besitzungen
der Anhaltiner, vielleicht deren Stammland (s.
Anhalt,
[* 3] Geschichte). Die
Grafschaft führte ihren
Namen von der
Burg Askanien
, die nach
der Sage schon im 6. Jahrh. zur Zeit der
Sachsen
[* 4] gegründet sein soll und westlich von
Aschersleben
[* 5] lag. Als Ahnherr des Geschlechts
Askanien
wird zuerst 1030
Graf Esiko von Ballenstädt erwähnt. Die
Burg wurde nebst
Aschersleben 1140 unter
Albrecht
dem
Bären durch
Anhänger des Welfengeschlechts zerstört, gegen Ende des 12. Jahrh. neu erbaut.
Heinrich I., Enkel
Albrechts des
Bären, nannte sich Fürst von
Anhalt und
Graf von Ascharien. Bei der um 1252 erfolgten
Teilung der
anhalt. Besitzungen erhielt
Heinrich II.
Aschersleben, Wegeleben und
Gernrode und führte den
Titel «Fürst
von
Anhalt und
Graf von Ascharien» fort, ebenso sein Sohn und sein Enkel,
Otto I. und
Otto II. Sein Haus erlosch 1315. Askanien
kam
hierauf mit der Landeshoheit über
Aschersleben an das
Bistum Halberstadt.
[* 6] Der Fürst von
Anhalt-Bernburg aber nahm
zugleich den
Titel eines
«Grafen von Askanien»
an, der noch jetzt von den
Herzögen von
Anhalt geführt wird. Die
Burg Askanien
geriet unter
der Herrschaft der
Bischöfe von Halberstadt in
Verfall und wurde 1444 an die Stadt
Aschersleben verkauft, die sie ganz abbrechen
ließ. Mit der
Säkularisation des
Bistums nach dem Westfälischen Frieden kam Askanien
1648 an
Brandenburg,
[* 7] ohne
daß das Haus
Anhalt eine
Entschädigung dafür erlangen konnte.