Titel
Arkesilāos,
1) (Arkesilas)
Philosoph,
Stifter der sogen. mittlern
Akademie, geboren um 316
v. Chr.
zu Pitane in Äolien, studierte in
Athen
[* 2] zuerst bei
Theophrastos, dann bei dem
Akademiker
Polemo
Philosophie und ward nach dem
Tode des
Krates dessen Nachfolger auf dem Lehrstuhl der
Akademie (um 280). Mit ihm beginnt die skeptische
Epoche der
Akademiker.
Arkesilaos
verwarf die Möglichkeit eines philosophischen
Wissens überhaupt und räumte jeder menschlichen
Vorstellung
bloß einen größern oder geringern
Grad von
Wahrscheinlichkeit ein, weil für die
Wahrheit kein objektiver, allgemein geltender
Grund gefunden werden könne.
Doch erkannte er die
Erscheinungen der äußern
Natur und des innern
Lebens an, insofern ihnen nämlich ein hoher
Grad von
Wahrscheinlichkeit zukomme. In diesem
Sinn wollte er auch die
Aussprüche und
Gebote der praktischen
Vernunft angesehen
und befolgt wissen, denn objektive
Gewißheit zu erlangen, sei vergeblich und unnütz sowie der innern
Ruhe und
Glückseligkeit
des
Menschen gefährlich. Arkesilaos
starb 241. In der griechischen
Anthologie befinden sich von ihm zwei
Epigramme.
2) Bildhauer in Rom, [* 3] um 70 v. Chr., Freund des Lucullus, besonders in seinen vorzüglich durchgebildeten Modellen vielbewundert, Schöpfer einer vielleicht in Nachbildungen erhaltenen Statue der Venus Genetrix.