Angkor
oder Ongkor,
Name einer bedeutenden Ruinenstätte in Kambodscha, nahe dem
Tale-sah oder
Großen
See an der Grenze von Siam, im NW. der Stadt Siem-reap oder Siemrab. Es sind Reste von Bauwerken,
die von den Khmer (s. d.) nach ihrer
Niederlassung in diesem
Lande errichtet wurden. Bemerkenswert ist besonders der Angkor-Vat
oder
Nakhon-Vat genannte teilweise erhaltene
Tempel
[* 2] inmitten eines
Parks, der selbst von einem ungeheuern
Bauwerk umgeben ist, mit einer Menge
Türme,
Statuen, seltsamer Tiergestalten,
Galerien,
Basreliefs, Ornamenten und auf die
Mythen
des
Brahmanismus bezüglicher
Inschriften. Es ist ein stark besuchter Wallfahrtsort der Buddhisten. Angkor
-Thom oder
Nakhon-Thom
ist ein Riesenbau von bedeutendem
Umfang mit zahlreichen
Terrassen,
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Türmen, Tierfiguren und einem großen Tempel in der Mitte, ein Rest der alten Hauptstadt des Landes, das beste Zeugnis für die Höhe der in vorgeschichtlicher Zeit dort entwickelten Civilisation. –
Vgl. Aymonier, L'epigraphie cambodgienne (Saïgon 1885);
Bouillevaux, Visite aux ruines cambodgiennes (St. Quentin 1883);
Faque, L'Indo-Chine française (Cochinchine, Cambodge etc., Par. 1887);
Filoz, Cambodge et Siam (Thonon 1886).