heißt alles, was gefällt, ohne daß es deshalb, wie das Nützliche, einen Vorteil bringen oder, wie das
Schöne, einer deutlichen
Vorstellung dessen, was gefällt, fähig sein muß. Durch jenen Umstand unterscheidet es sich von
den Gegenständen kluger Berechnung, durch diesen von denen des ästhetischen
Urteils, während es selbst
das
Objekt eines bloßen
Gefühls ausmacht. Je nachdem nun das letztere seinen
Grund im Gefühlten (dem
Objekt) oder im Fühlenden
(dem
Subjekt des
Gefühls) hat, unterscheidet man objektiv und subjektiv Angenehmes.
Jenes, bei welchem das
Subjekt sich leidend verhält und sein
Gemüt vom Gefühlten ganz einnehmen läßt,
ist daher auch für alle und allezeit dasselbe; dieses, bei dem das
Subjekt thätig auftritt, den Gegenstand des
Gefühls seiner
eignen persönlichen Zu- oder Abneigung, der augenblicklichen
Laune und
Stimmung unterordnet, ist daher auch für jeden und
jederzeit ein andres. Das
Bittere scheint angenehm, wenn es (als Arznei) begehrt, und das
Süße unangenehm,
wenn es statt des Gewünschten geboten wird.
Das subjektiv Angenehme hat daher mit
Grund zu der Behauptung
Anlaß gegeben, daß sich über den
»Geschmack« (eigentlich das
Gefühl) nicht streiten lasse. Über das objektiv Angenehme, obgleich es nur bei völlig »begierde-
und wünschelosem« Zustand des
Gemüts seine natürliche
Wirkung ungestört zu äußern vermag, kann unter obiger Voraussetzung
zwar kein Streit entstehen; dasselbe kann aber, solange es nur gefühlt, nicht (wie das
Schöne) gewußt wird, nicht das
Objekt
einer
Wissenschaft (der
Ästhetik) abgeben.
§. 1. Angenehm ist dasjenige, woran man ein Gefallen oder Wohlgefallen hat.
Wenn du fromm bist, so bist du angenehm,
1 Mos. 4, 7. eigentlich: kannst du da nicht dein Angesicht frei erheben? Samuel war
angenehm vor dem HErrn,
1 Sam. 2, 26.
Das Gebet der Frommen ist ihm angenehm,
Sprw. 15, 8.
Daß einer angenehm sei, hilft nicht, daß er ein Ding wohl könne, sondern Alles liegt an der Zeit und
Glück,
Pred. 9, 11. (d. i. es liegt Alles an GOttes Wunderregierung und Segen.) Eure Brandopfer sind mir nicht angenehm, und
eure Opfer gefallen mir nicht,
Jer. 6, 20.
Und deine Wohlthat dich ailgenehm mache vor allen lebendigen Menschen,
Sir. 7, 37.
Ja ein Wort ist oft angenehmer, denn eine große Gabe, und ein holdseliger Mensch giebt sie alle beide,
Sir. 18, 17.
Wer GOtt dient mit Lust, der ist ihm angenehm, und sein Gebet reicht bis in die Wolken,
Sir. 35, 20.
Nun erfahre ich in der Wahrheit, daß GOtt die Person nicht ansieht, sondern in allerlei Volk, wer ihn
fürchtet und recht thut, der ist ihm angenehm,
A.G. 10, 34. (S. Allerlei, §. 3.)
So einer willig ist, so ist er angenehm, nachdem er hat, nicht, nachdem er nicht hat,
2 Cor. 8, 12.
Zu Lobe seiner herrlichen Gnade, durch welche er uns angenehm gemacht (in den Gnadenstand gesetzt) in
dem Geliebten,
Eph. 1, 6.
Denn solches ist gut, dazu auch angenehm vor GOtt, unserm Heiland,
1 Tim. 2, 3.
§. 2. Das angenehme Jahr,
Luc. 4, 19. die angenehme Zeit und der Tag des Heils,
2 Cor. 6, 2.
(Esa.
49, 8.). ist die Zeit, da das Evangelium von Christo, dem Heiland aller Welt, gepredigt worden, da es GOtt gnädig gefallen,
uns anzunehmen. Sie wurde durch das Jubeljahr vorgebildet,
3 Mos. 25, 8.
§. 3. Die angenehmen Opfer in Christo sind Gebet, Lob, Dank, Gutthätigkeit etc. welche, sofern sie aus
dem Glauben kommen, GOtt besser, als ein Ochs, der Hörner und Klauen hat, gefallen.
Ebr. 13, 16.
Ps. 69, 32.
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heißt nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauch und dem der meisten Philosophen mehr das sinnlich und einseitig
Gefallende im Gegensatz zum Schönen, als dem vielseitig und mehr geistig Gefallenden.
Die schärfere Unterscheidung von
und Schön (s. d.) haben die Philosophen verschieden durchgeführt.
Kant erklärt Angenehm als dasjenige Wohlgefallen,
das nicht allgemeingültig, sondern subjektiv verschieden ist im Gegensatz zum auch subjektiven, aber allgemeingültigen
Wohlgefallen am Schönen.
(Oleum Juniperi empyreumaticum, Oleum cadinum), der durch trockne Destillation aus Wacholderholzarten, besonders Juniperus oxycedrus L., im südl. Frankreich gewonnene dickflüssige Teer. K. ist dunkelbraun, riecht angenehm teer- und wacholderartig, ist leichter als Wasser, in Äther und Chloroform
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