Titel
Andersson
,
1) Nils Johan, Botaniker, geb. im Kirchspiel Gardserum in Småland, wurde 1846 Dozent der Botanik in Upsala [* 2] und 1847 ¶
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Lehrer an der Elementarschule zu Stockholm. [* 4] Er begleitete 1851-53 als Botaniker die Erdumsegelung der schwedischen Fregatte Eugenie, wurde 1855 zum Adjunkt und botanischen Demonstrator in Lund, 1856 zum Professor und Intendanten der botanischen Sammlungen der Akademie der Wissenschaften sowie zum Lehrer an der Bergianischen Gartenschule in Stockholm ernannt. Er starb daselbst. Er schrieb: »En verldsomsegling« (Stockh. 1853-1854, 3 Bde.; deutsch: »Eine Weltumsegelung«, Leipz. 1854);
»Salices Lapponiae« (Upsala 1845);
»Conspectus vegetationis Lapponiae« (das. 1846);
»Cyperaceae Scandinaviae« (Stockh. 1849);
»Gramineae Scandinaviae« (das. 1852);
»Om Galapagos-Öarnas vegetation« (das. 1854);
»Inledning till botaniken« (das. 1851-53, 3 Bde., u. öfter).
2) Karl Johan, Afrikareisender, geb. 1827 in der schwed. Provinz Wermland, ging 1850 als Begleiter des englischen
Reisenden Galton nach Südafrika,
[* 5] drang mit demselben in das Land der Dama und Ovampo vor und erschloß so ein noch wenig bekanntes
Gebiet in ethnographischer und naturwissenschaftlicher Beziehung. Das erstrebte Ziel, der Ngamisee, wurde indessen
erst auf einer zweiten Reise 1853 erreicht, auf welcher Andersson
auch den Tioge, den nördlichen Zufluß des Sees, befuhr. Nachdem
er die Herausgabe seines Reisewerks »Lake Ngami, or Discoveries in South Africa« (Lond. 1856, 2 Bde.;
deutsch, Leipz. 1858) in England besorgt hatte, kehrte er 1856 nach Südafrika zurück, übernahm erst
die Stelle eines Bergwerksaufsehers am Swakop und wandte sich dann (1858) der Erforschung des Cuneneflusses zu. Auf dieser
Reise entdeckte er den großen nach SO. fließenden Okavango. Andersson
verheiratete
sich 1860 in der Kapstadt
[* 6] und ließ sich als Elfenbeinhändler zu Otjimbingue im Gebiet der Dama nieder,
unter denen er bedeutenden Einfluß hatte, so daß er sie wiederholt gegen die Namaqua in den Kampf führte, wobei ihm in einer
förmlichen Schlacht 1864 das Bein zerschmettert wurde. Die Frucht seiner spätern Reisen war das Werk »The Okavango River« (Lond.
1861; deutsch, Leipz. 1863). Fortwährend mit Jagden, Kreuz- und Querzügen im Hereroland beschäftigt,
drang er 1867 nochmals nach dem Cunene vor, den er diesmal auch erreichte; aber kurz darauf erlag er (5. Juli) im Ovampoland einer
langwierigen Dysenterie.
Vgl. die von Lloyd herausgegebenen »Notes of travel in South Africa« (Lond. 1875).