Ananashanf
(frz. fibre de pine; engl. pineapple-fibre),
der feine, weiße, seidenartig glänzende
Faserstoff, der aus den
Blättern der Ananaspflanze gewonnen
und zu feinen Gespinsten und Geweben verarbeitet wird. Die aus Ananashanf
hergestellten Gewebe
[* 3] sind auffallend durchscheinend.
Dies rührt daher, daß Schuß- und Kettenfäden, die unmittelbar aus dem
Blatt
[* 4] entnommenen, nur an den
Enden durch Andrehen
oder Verknoten vereinigten Bastfaserbündel sind, die der
Verdrehung der gewöhnlichen Gespinstfäden
entbehren.
Solche feine Gewebe, die nicht nur aus den Fasern der gewöhnlichen Ananaspflanze, Ananassa sativa L., sondern auch aus denen von Bromelia lucida Lindl. und Bromelia semiserrata Schult. gewebt werden, heißen Ananasbattist, auf den Philippinen Piñas, malaiisch Tagals. Andere Ananasarten geben Fasern zur Anfertigung von Stricken, Tauen, Netzen u. s. w., eignen sich aber ihrer Steifheit und geringen Feinheit wegen nicht zum Verspinnen, so die Fasern von Bromelia Karatas L. (Silkgras, was aber auch die Agavefaser bezeichnet) in Südamerika, [* 5] Bromelia silvestris W. an der Westküste Afrikas u. a.