Titel
Amylalkohol
ist der gemeinsame
Name für die
Alkohole von der Zusammensetzung C5H11•OH,
von denen 8
Isomere möglich sind. Gewöhnlich versteht man unter den Gärungsamylalkohol
, der ein Hauptbestandteil des
Fuselöls
ist, von unangenehmem, zum
Husten reizenden
Geruch, bei 129–132° siedend und in Wasser nicht leicht löslich. Aus dem
Fuselöl
wird er gewonnen, indem man dasselbe durch Waschen mit Wasser von dem gewöhnlichen
Äthylalkohol befreit
und den in Wasser unlöslichen
Rückstand fraktioniert destilliert, wobei man den zwischen 128 und 132° siedenden
Teil für
sich auffängt. Der Gärungsamylalkohol
enthält übrigens selbst mehrere
Isomere:
1) als Hauptbestandteil: Isobutylcarbinol, (CH3)2CH•CH2•CH2•OH (Siedepunkt 131°);
2) aktiven Amylalkohol
(Methyläthylcarbincarbinol), C2H5•CH(CH3)•CH2•OH (Siedepunkt 127°);
3) wahrscheinlich normalen Amylalkohol
, CH3•CH2•CH2•CH2•CH2•OH
(Siedepunkt 137°). Der aktive Amylalkohol
dreht die Polarisationsebene des Lichtes nach links, die
Aktivität des Gärungsamylalkohols
ist durch diesen aktiven Amylalkohol
verursacht. Bei der
Oxydation liefert er eine die Schwingungsebene des polarisierten Lichtstrahles
nach rechts ablenkende
Valeriansäure, während das an und für sich inaktive Isobutylcarbinol eine ebenfalls inaktive
Valeriansäure
giebt. – Tertiärer Amylalkohol
, s.
Amylenhydrat.