organische
Verbindungen, welche nicht, wie die
Ammoniakbasen (s. d.), dreiwertig,
sondern fünfwertig gebundenen
Stickstoff enthalten. Die tertiären
Amine verbinden sich mit Alkyljodiden zu jodwasserstoffsauren
Salzen der Ammoniumbasen, N(C2H5)3 ^[N(C2H5)3] + C2H5J = N(C2H5)4J
^[N(C2H5)4J] (Teträthylammoniumjodür), welche selbst durch
Kochen mit Kalilauge nicht verändert werden. Erst durch
die Einwirkung von feuchtem Silberoxyd werden die
Basen abgeschieden, z. B. Teträthylammoniumhydrat:
Die Ammoniumbasen oder
Ammoniumhydroxyde sind den Alkalimetallhydroxiden (NaOH, K0H) ähnlich, und es entspricht dabei die AmmoniumgruppeN(C2H5)4 ^[N(C2H5)4] einem Alkaliatom. Sie sind stark alkalisch, verseifen Fette, krystallisieren und zerfließen
an der Luft. Mit Säuren bilden sie sehr beständige
Salze, zerfallen aber beim Erhitzen für sich in
tertiäre Amine, Wasser und
Alkylene (s. d.), z. B.:
Sie sind oft von sehr komplizierter Zusammensetzung und in ihrem Verhalten besonders dem Ammoniak ähnlich. Viele von ihnen
finden sich als Alkaloide im Pflanzenreich, andre treten im tierischen Körper auf oder entstehen auf sehr mannigfache Weise,
z. B. durch trockne Destillation,
[* 4] wie denn im Steinkohlenteer eine ganze Reihe von Basen vorkommt. Man kann
die organischen Basen betrachten als Ammoniak NH3 , in welchem 1 oder mehrere AtomeWasserstoff durch Alkoholradikale
ersetzt sind. Im einfachsten Fall wird 1 Atom H durch 1 Atom eines einwertigen Alkoholradikals ersetzt, und es entsteht eine
primäre Aminbase (Amidbase), z. B. Äthylamin NH2(C2H5) ^[NH2(C2H5)]; wird
noch 1 Atom H durch Äthyl ersetzt, so entsteht eine sekundäre Aminbase (Imidbase), z. B. Diäthylamin NH(C2H5) ^[NH(C2H5)],
endlich durch Substitution des letzten Wasserstoffatoms eine tertiäre Aminbase (Nitrilbase), z. B. Triäthylamin N(C2H5)
^[N(C2H5)].
An der Bildung der sekundären und tertiären Amine können sich auch verschiedene Alkoholradikale beteiligen,
und so entstehen z. B. Methyläthylamin NH(CH3) (C2H5) ^[NH(CH3) (C2H5)],
Methyläthylphenylamin N(CH3) (C2H5) (C5H6) ^[N(CH3) (C2H5) (C5H6)]. Außer diesen Basen gibt
es noch Verbindungen, welche sich vom Typus 2NH3 oder 3NH3 etc. ableiten. Danach unterscheidet
man Monamine, Diamine, Triamine etc. Endlich entstehen Ammoniumbasen, indem im Typus NH4HO 4 AtomeWasserstoff durch Alkoholradikale ersetzt werden, z. B. Teträthylammoniumhydroxyd N(C2H5)4HO
^[N(C2H5)4HO]. Die organischen Basen sind fest, flüssig oder gasförmig, teilweise flüchtig, meist in Alkohol löslicher
als in Wasser. Die primären gleichen dem Ammoniak ungemein, die sekundären und noch mehr die tertiären weichen aber in ihren
Eigenschaften bedeutend ab; alle vereinigen sich mit Säuren und geben Salze, aus denen die Base unverändert
wieder abgeschieden werden kann.
die beiden Basen (wörtlich die Schönen Ju und Li; französisch von Rémusat, 4 Bde., Par. 1826; deutsch, 4 Bde., Stuttg. 1827; mit Erläuterungen von Julien, 2 Bde., Par. 1864)
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