Amāti,
die hochberühmte
Familie von Geigenbauern zu
Cremona im 16.-17. Jahrh., deren
Instrumente jetzt für wahrhafte
Kleinodien gelten. Der älteste Amati
, welcher die soeben erfundene, aus der
Viola hervorgegangene
Violine baute, war
Andrea Amati
, gestorben
um 1577; er baute daneben auch noch
Violen in verschiedenen
Größen.
Sein jüngerer
Bruder und
Associé,
Nicola, baute hauptsächlich ausgezeichnete Baßviolen in den
Jahren 1568-86.
Antonio der älteste Sohn des
Andrea, fertigte
überwiegend
Violinen, deren
Größe übrigens damals noch sehr schwankend war, in der Zeit von 1589 bis 1627; er
war einige Zeit associiert mit seinem
Bruder
Geronimo, der ihm indes an Geschicklichkeit nachstand, und dessen
Violinen alle
etwas groß sind.
Der bedeutendste des
Geschlechts ist
Geronimos Sohn
Niccolò Amati
, geb. gest. der
Lehrer von
Andrea
Guarneri und
Antonio
Stradivari. Die
Geigen
Niccolòs stehen denen der
oben genannten spätern
Meister gleich; ihr Vorzug ist weniger
Größe als Weichheit und Reinheit des
Tons.
Niccolòs Nachfolger war sein Sohn
Geronimo,
geb. gestorben um 1730, der letzte Vertreter der
Familie, der indes weit hinter seinem
Vater zurückstand. Vielleicht
auch zu derselben
Familie gehörig ist Giuseppe der zu Anfang des 17. Jahrh. in
Bologna
Violinen und
Bässe
baute, deren
Ton als schön und hell gerühmt wird.
Vgl. Niederheitmann, Cremona etc. (2. Aufl., Leipz. 1884).