Titel
Almansor
(arab., «dem Gott Sieg verleiht»).
1) Der zweite
Chalif aus der Dynastie der
Abbâsiden, mit vollem
Namen
Abu Dschafar
Abdallâh ibn Mohammed,
geb. 712, gelangte 754 zur Regierung und starb zu
Bir Maimum 775 während seiner Pilgerfahrt nach Mekka. Almansor
ist der Erbauer
Bagdads (763). Er erwarb sich große Verdienste um die Förderung der arab. Litteratur.
2) Mohammed ibn Abî Amir, Reichsverweser während der Regierung des span. Omaijadenchalifen Hischâm II. (s. d.). Aus kleinen Anfängen gelang es ihm, sich mit Hilfe der Mutter des Chalifen, Sfubh (Aurora), zu großer Macht emporzuschwingen und die thatsächliche Herrschaft im Namen des Scheinchalifen auszuüben. Durch Vorspiegelung orthodoxer Tendenzen gewann er die Unterstützung der Theologen; seine Rivalen, zuletzt auch die Sfubh, räumte er aus dem Wege.
Die Reorganisation des
Heers sowie erfolgreiche Kriegszüge gegen die christl.
Staaten und die aufständischen Mohammedaner
in
Afrika
[* 2] befestigten seine Macht, die bereits 992 so hoch gestiegen war, daß er seinen
Titeln die offizielle Bezeichnung
des regierenden
Chalifen, Al-Muäijad (der Gestärkte), hinzufügen ließ. Neben seinen kriegerischen
Unternehmungen begünstigte Almansor
auch Litteratur und Wissenschaft; auch die materielle Wohlfahrt blühte unter
seiner Regierung auf. Er starb und wurde zu Medina Celi beigesetzt.
3) Abû Jussuf Jakûb, almohadischer Chalif, Enkel des Abd al-Mumin, regierte 1184-98.