Aldehyd
(Acetylaldehyd C2H4O ) findet sich im
Vorlauf von der Spiritusrektifikation, in den Destillationsprodukten
der Runkelrübenmelasse, im
Wein und
Obstwein, entsteht bei der
Oxydation von
Alkohol und wird dargestellt,
indem man saures chromsaures
Kali mit einer kalten Mischung von
Weingeist,
Schwefelsäure
[* 3] und
Wasser in einer gut gekühlten
Retorte übergießt, dann die
Kältemischung entfernt, die sich entwickelnden
Dämpfe durch einen aufwärts gerichteten
Kühlapparat
in wasserfreien
Äther leitet, diesen mit
Ammoniak sättigt und die ausgeschiedenen
Kristalle
[* 4] von Aldehyd
ammoniak
mit verdünnter
Schwefelsäure destilliert.
Gegenwärtig wird Aldehyd
ausschließlich aus dem
Vorlauf der Spiritusfabriken durch fraktionierte
Destillation
[* 5] gewonnen. Aldehyd
ist
eine farblose
Flüssigkeit vom spez. Gew. 0,80, riecht ätherartig
erstickend, mischt sich mit
Wasser,
Alkohol und
Äther, ist höchst flüchtig und sehr leicht entzündlich, siedet bei
21°, brennt mit leuchtender
Flamme,
[* 6] reagiert neutral, nimmt aber sehr begierig
Sauerstoff auf und geht daher an der
Luft schnell
in
Essigsäure über. Er bildet mit
Ammoniak eine kristallisierende
Verbindung (Aldehyd
ammoniak), ebenso mit saurem schwefligsaurem
Natron und kann aus beiden durch
Destillation mit
Säuren wieder abgeschieden werden
(Reinigung des Aldehyds
).
Setzt man zu Aldehyd
etwas
Ammoniak und dann satpetersaures
Silberoxyd, so bedeckt sich das
Gefäß
[* 7] mit einem schönen Silberspiegel.
Aldehyd
ist
Alkohol C2H6O minus
Wasserstoff, daher der
Name:
Al(cohol) dehyd(rogenatum), und durch
Wasserstoff
im Entstehungsmoment geht er wieder in
Alkohol über. Man benutzt zur
Darstellung von
Teerfarben,
Krotonchloral
und Silberspiegeln und als Zusatz zu
Fruchtäthern. Auch
ist er zur Konservierung der
Nahrungsmittel
[* 8] tauglich,
weil er energisch
Sauerstoff absorbiert
und dabei in ebenfalls konservierende
Essigsäure übergeht.