Wladimir Fedorowitsch,
Graf, russ.
General der Infanterie und Minister, geb. zu
Petersburg,
[* 2] nahm
als Offizier im litauischen Garde-Infanterieregiment an den Feldzügen von 1812, 1813 und 1814 teil und
wurde 1817
Adjutant des damaligen
GroßfürstenNikolaus. Nachdem
Nikolaus
den
Thron
[* 3] bestiegen, ward Adlerberg Flügeladjutant, machte
als Generalmajor den türk. Feldzug von 1828 mit, erhielt alsdann den Posten eines Direktors
der Kriegskanzlei, avancierte 1833 zum Generallieutenant und war 1842–52 Generaldirektor der Postanstalten.
Er wurde 1843
General der Infanterie, 1847 zum
Grafen erhoben, 1852 Minister des kaiserl. Hauses.
Von
Nikolaus dem Nachfolger
Alexander II. empfohlen, fand er auch bei diesem dasselbe unbedingte Vertrauen. In die Politik
hat jedoch Adlerberg niemals entscheidend eingegriffen. 1870 legte er das
Amt eines Ministers des kaiserl. Hauses
nieder, blieb aber noch Mitglied des Reichsrats. Adlerberg starb, fast ganz erblindet, 20. (8.) März 1884 zu
Petersburg. – Von
seinen
Söhnen waren die beiden ältesten,
Alexander, geb. 13. (1.) Mai 1818, und
Nikolaus,
Generale der Infanterie und
Generaladjutanten
des
Kaisers;
Alexander ward 1870 Nachfolger seines
Vaters als kaiserl. Hausminister, Ordenskanzler und Generalkommandant
des kaiserl. Hauptquartiers und war der persönliche Freund des
KaisersAlexander II. 1881 legte er seine
Ämter nieder und
blieb nur Mitglied des Reichsrats. Er starb 4. Okt. in
München.
[* 4] –
NikolausAdlerberg, früher russ. Militärbevollmächtigter
am
Berliner
[* 5]
Hofe, war seit 1866
Generalgouverneur von
Finland, trat nach der Thronbesteigung
Alexanders III.
zurück und starb in
München.