Achillīni
(spr. ak-), Alessandro, scholast.
Philosoph und
Arzt, geb. lehrte in seiner Vaterstadt
Bologna
Medizin, schloß sich in
Padua
[* 2] ganz dem Averroismus an und starb 1512 (nach andern 1518) in
Bologna. Unter
seinen
Schriften über
Philosophie
(»Opera omnia« Vened. 1545 u. 1568) ist die bedeutendste
»De intelligentiis« in 5
Büchern. -
Sein jüngerer
Bruder, Giov. Filoteo Achillini
, geb. 1466 zu
Bologna, war Gelehrter und Dichter
und starb 1538. Seine beiden
Lehrgedichte: »Il Viridario«
(Bol. 1513),
in Oktaven, und »Il Fedele« (das. 1523),
in
Terzinen, gehören zu den litterarischen Seltenheiten. Seine »Annotazioni
della lingua volgare«
(Bol. 1536) sind eine
Satire auf den toscanischen und eine
Lobrede auf den bolognesischen
Dialekt. -
Größern
Ruf als diese beiden, ihre Geistesrichtungen gleichsam verbindend, erlangte Claudio Achillini
, geb. 1574 zu
Bologna, wo er neben allgemeinen
Wissenschaften und
Medizin hauptsächlich die
Rechte studierte; er wirkte dann hier wie in
Ferrara
[* 3] und
Parma
[* 4] als
Professor und trat zu
Papst
Gregor XV., König
Ludwig XIII. und
Kardinal
Richelieu in nähere Beziehung. Er starb 1640 auf
seinem
Landgut. Als Dichter (»Rime e prose«, Vened.
1673) folgt er der
Richtung
Marinis.