Opĭker,
Volksstamm, s. Osker. ^[= (Osci, Opsci, bei den Griechen Opiker), einer der ältesten Völkerstämme Italiens, gleich ...]
Opiker
8 Wörter, 61 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Volksstamm, s. Osker. ^[= (Osci, Opsci, bei den Griechen Opiker), einer der ältesten Völkerstämme Italiens, gleich ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Opiker,
Volksstamm, s. Osker.
(Osci, Opsci, bei den Griechen Opiker), einer der ältesten Völkerstämme Italiens, [* 4] gleich den übrigen Völkern Mittel- und Unteritaliens zu dem indogermanischen Volksstamm gehörig. Sie wohnten nach der Überlieferung ursprünglich in der Gegend zwischen Benevent und Cales und verbreiteten sich von da über ganz Kampanien, über Samnium und Apulien, wurden aber später, als die sabellischen Völker sich erobernd über die genannten Landschaften verbreiteten, von diesen unterworfen, so daß sie aufhörten, ein besonderes Volk zu bilden; nur die Aurunci oder Ausones, die wahrscheinlich mit ihnen identisch sind, behaupteten sich in einem kleinen Teil von Kampanien. Die oskische Sprache, [* 5] mit den übrigen Ursprachen Italiens, also mit der lateinischen, verwandt, war auch nach der Unterwerfung des Volkes in Mittel- und Unteritalien weit verbreitet und wurde noch in der Mitte des 1. Jahrh. v. Chr. auf dem Land gesprochen. Außer einer Anzahl von Wörtern und Notizen bei den römischen Schriftstellern sind in oskischer Sprache noch zahlreiche Münzlegenden (vgl. Friedländer, Die oskischen Münzen, [* 6] ¶
Leipz.
1850) und Inschriften (vgl. Lepsius, Inscriptiones umbricae et oscae, das. 1841; Zvetaieff, Sylloge inscriptionum oscarum, Petersb. u. Leipz. 1878) auf uns gekommen, unter denen der Stein von Abella und die bantinische Tafel (vgl. Kirchhoff, Das Stadtrecht von Bantia, Berl. 1853) die namhaftesten sind.
Vgl. Huschke, Die oskischen und sabellischen Sprachdenkmäler (Elberf. 1856);
Fabretti, Glossarium italicum (Tur. 1858-60);
Bruppacher, Versuch einer Lautlehre der oskischen Sprache (Zürich [* 8] 1869).
Als das Volk verschwunden war, nannte man den römischen Bauerndialekt Oskisch. Die oskische Schrift, gleichen Ursprungs mit der griechischen und lateinischen, wurde von der rechten zur linken Hand [* 9] geschrieben und entbehrte des Zeichens für O und der weichen Konsonanten, B ausgenommen. Über das Oskische im allgemeinen vgl. Grotefend, Rudimenta linguae oscae (Hannov. 1839); Mommsen, Oskische Studien (Berl. 1845, Nachträge 1846); Derselbe, Die unteritalischen Dialekte (Leipz. 1850). Die spätern Römer [* 10] gebrauchten den Namen der wohl ursprünglich s. v. w. Bauern bedeutete, um das Plumpe, Pöbelhafte (s. Atellane) zu bezeichnen.
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Osci, s. Osker
Osker
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12.470 | Osker | Fabretti | Glossarium italicum | (Tur. 1858-60) |
12.470 | Osker | Mommsen | Oskische Studien | (Berl. 1845, Nachträge 1846) |
12.470 | Osker | Mommsen ^[Derselbe] | Die unteritalischen Dialekte | (Leipz. 1850) |
12.470 | Osker | Huschke | Die oskischen und sabellischen Sprachdenkmäler | (Elberf. 1856) |
12.470 | Osker | Bruppacher | Versuch einer Lautlehre der oskischen Sprache | (Zürich 1869) |
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