in Garnison das 92. Infanterieregiment, 5 russ., 4 evang., 1 kath.
Kirche, 1 Knaben-, 1 Mädchengymnasium, Theater, eine esthnische Zeitung;
das Peterhaus (mit Museum), altes
Schloß, Rathaus (1683 erbaut), Fischerei
[* 12] (Neunaugen und Lachse), Handel, Banken;
mehrere Sägemühlen, an den Wasserfällen
der Narowa (1,5 km oberhalb Narwa) eine große Tuchfabrik, Flachsspinnerei und auf der Narowainsel Kränholm (zu Esthland gehörig)
die Kränholmer Manufaktur (Baumwollspinnerei-Aktiengesellschaft mit 402086 Spindeln).
Der Hauptteil der Stadt
mit Bauten der ehemaligen Festung liegt links an der Narowa; durch eine Steinbrücke damit verbunden rechts die Vorstadt Iwangorod,
meist von Russen bewohnt und benannt nach der dort in Trümmern liegenden ehemaligen russ. Festung
Iwangorod (1492 von Iwan Ⅲ. Wassiljewitsch erbaut). – Narwa wurde 1256 gegründet und trieb bedeutenden Handel
mit Rußland. Es wurde 1558 von den Russen genommen und kam 1581 an Schweden. Weitere Belagerungen der Russen fanden 1590, 1658 und
1700 statt;
im letztern Jahr (20. Nov.) erlitten diese bei Narwa eine schwere Niederlage durch Karl Ⅻ. von Schweden. Am 20. (9.) Aug. 1704 nahm
Peter d. Gr. die Stadt mit Sturm. Die Festung wurde 1864 aufgehoben. –
Vgl. Hansen, Geschichte der Stadt
Narwa (Dorpat 1858).