Methfessel
,
Albert
Gottlieb, Liederkomponist, geb. zu
Stadtilm in
Thüringen, erhielt seinen ersten Musikunterricht
am
Gymnasium zu
Rudolstadt,
[* 2] wo er bereits als
Schüler eine Liedersammlung veröffentlichte. 1807 ging er nach
Leipzig,
[* 3] um
Theologie zu studieren, im folgenden Jahr aber als
Pensionär der Fürstin von
Schwarzburg-Rudolstadt nach
Dresden,
[* 4] um sich
zum
Musiker auszubilden. 1810 ward er
Hof- und
Kammersänger zu
Rudolstadt, 1824 Gesanglehrer in
Hamburg;
[* 5] seit 1831 war er als
Hofkapellmeister in
Braunschweig
[* 6] thätig, bis er 1842 wegen eines Gehörleidens diese
Stelle niederlegte.
Er starb in Heckenbeck bei
Gandersheim. Methfessel
hat sich besonders als Liederkomponist einen in ganz
Deutschland
[* 7] geachteten
Namen gemacht. In seinen zahlreichen ein- und mehrstimmigen Liedern, deren er
auch einige selbst gedichtet hat (z. B.
»Hinaus in die
Ferne« und »Was tönt durch
Wald und
Auen«),
herrscht gesunde Frische der Empfindung, natürliche Anmut und ein feines Gefühl für formales Ebenmaß. Aber auch seine übrigen Kompositionen (Ouvertüren, eine Oper: »Prinz von Basra«, ein Oratorium: »Das befreite Jerusalem«, [* 8] Kirchenkantaten etc.) enthalten viel Anerkennenswertes. Große Popularität gewann sein »Kommersbuch«, das viele Auflagen erlebte.