Lens
(lat.),
Linse,
[* 2] besonders als
Pflanze, aber auch sonst, z. B. Lens
crystallina,
Kristalllinse des
Auges.
Lens
3 Seiten, 1'171 Wörter, 7'841 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Lens
(lat.),
Linse,
[* 2] besonders als
Pflanze, aber auch sonst, z. B. Lens
crystallina,
Kristalllinse des
Auges.
Lens
(spr. längs), Stadt im franz. Departement Pas de Calais, Arrondissement Béthune, an der Nordbahn (mit Abzweigung über Carvin nach Lille), [* 3] hat ergiebige Kohlengruben, Fabrikation von Rübenzucker, Maschinen, Seilerwaren etc. und (1886) 11,780 Einw. Hier erfocht Condé einen Sieg über den österreichischen Erzherzog Leopold Wilhelm.
Lens,
Andreas Cornelis, niederländ. Maler, geb. zu Antwerpen, [* 4] war Schüler von Ykens und Beschey, bildete sich von 1764 bis 1769 zu ¶
Rom [* 6] nach der Antike und Raffael und ward dann Professor an der Akademie seiner Vaterstadt. 1781 ließ er sich in Brüssel [* 7] nieder, wo er starb. Zu seinen besten Werken gehören die Darstellungen aus der heiligen Geschichte in der Alexianerkirche zu Lier, die Verkündigung in St. Michael zu Gent, [* 8] die Geschichte der heil. Magdalena in der Magdalenenkirche zu Lille, Ariadne, von Bacchus getröstet, im Museum zu Brüssel. Er war ein Vertreter der akademisch-klassizistischen Richtung.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Lens,
deutsch Leis (Kt. Wallis,
Bez. Siders). 1139 m. Grosse und volksreiche Gemeinde zwischen Sitten und Siders. Besteht aus vier
Abteilungen (Lens
, Chermignon, Icogne und Montana) und umfasst ein prachtvoll nach S. exponiertes Plateau
zusammen mit dem bis nahe zur Rhone absteigenden Hang. An der Rhone die Station Granges (Gradetsch)-Lens
der Simplonbahn. Postablage,
Telephon. Neben den 4 auf dem Plateau stehenden grossen Dörfern zählt die Gemeinde noch eine grosse Anzahl von Weilern an
den mit Reben bepflanzten Hängen gegen die Rhone zu (zwischen St. Leonhard und Sitten), so Chermignon d'en Bas,
Chelin, Corin, Condémine, Champsabet, Flantey, Saint Clément, Ollon, Banc, Vas.
Alle diese Siedelungsgruppen bestehen nur aus kleinen Rebhäuschen, die von den Bewohnern der obern Dörfer und auch von denen
einiger benachbarter Gemeinden blos während der Zeit der Arbeit in den Reben und während der Weinlese
bezogen werden. Gemeinde: 360 Häuser, 2504 kathol. Ew. Seit der Gründung der auf Boden der Gemeinde Randogne stehenden Sanatorien
von Beauregard und Clairmont ist die Bevölkerungszahl der Gemeinde Lens
ständig gestiegen, da die Wege nach jenen grossen
und vielbesuchten Anstalten durch ihr Gebiet (Hauptweg durch das Dorf Montana) führen.
Dorf Lens:
96 Häuser, 1051 Ew. Es besitzt eine 1840 restaurierte, geräumige Kirche;
ein grosses Rathaus mit Fresken aus 1579, das einst als Zollstätte für den Verkehr über den Rawilpass diente;
ein geräumiges Pfarrhaus, das vom Kloster auf
dem Grossen St. Bernhard - dem Kirchenpatron von Lens
seit dem 12. Jahrhundert - erbaut worden ist;
einige Häuser aus 1221, einst von Benediktinern bewohnt.
Ein Gasthof. Das Dorf steht am Fuss des Mont Châtelard, beherrscht das
ganze mittlere Rhonethal von Raron bis Martinach und ist seit 1900 durch eine Fahrstrasse mit der Bahnstation
verbunden. Weite Aussicht auf das Rhonethal und die gegenüber aufragenden Bergketten. Das Gebiet von Lens
erfreut sich eines
gesunden und glücklichen Klimas, in dem alle die verschiedenen Arten des Landbaues möglich sind, die ja im Wallis
überhaupt so
günstig auf einem kleinen Raum sich zusammenfinden.
Die tiefern Gehänge (510-800 m) sind mit Reben bepflanzt, die einen geschätzten Wein liefern, und in der Nähe der kleinen Weiler mit Pflaumen-, Pfirsich-, Aprikosen- und Apfelbäumen bestanden. Auf dem Plateau umgehen grosse Baumgärten die einzelnen Dörfer und liegen ausgedehnte Aecker und Wiesen, denen drei von der Liène und ihrem grössten Zufluss ausgehende Wasserleitungen (le bisse du Huiton, le Grand Bisse und le Saint Léonin) das fruchtbringende Nass spenden.
Der Bisse du Huiton beginnt im Thälchen von Ertentze in etwa 2000 m Höhe, folgt auf eine weite Strecke einer mächtigen senkrechten
Felswand, hängt an vorspringenden Felsecken buchstäblich in der Luft und wird von einem schmalen Brett
für den Wärter der Leitung und schwindelfreie Liebhaber von halsbrecherischen Wegen
begleitet. Ueber 1300 m ist der Boden
der Gemeinde Lens
mit schönen Waldungen und Alpweiden bestanden, welch' letztere bis zur Plaine Morte, einer öden und nackten
Felsfläche ö. vom Rawilpass reichen.
Ueber Montana und Chermignon liegen in einer Höhe von mehr als 1400 m einige kleine Seen versteckt, deren
jeder seinen eigenen Namen trägt und die zusammen als Étangs de Lens bekannt sind. Die Bewohner von Lens
beschäftigen sich
ausschliesslich mit Landwirtschaft, speziell mit Wein- und Obstbau. Die landwirtschaftliche Genossenschaft (Société d'agriculture)
veranstaltet regelmässige Unterrichtskurse, deren Besuch für alle jungen Männer im Alter von 15-19
Jahren obligatorisch ist. Der Name Lens
wird ausgesprochen, wie wenn er französisch lince geschrieben wäre.
Grundeigentümer von Lens war im Mittelalter die Herrschaft Granges (Gradetsch), die lange Zeit den Edeln von Anniviers und später den Tavelli oder Tavel (aus Genf) gehörte, von welch' letzteren einer um die Mitte des 14. Jahrhunderts auf dem bischöflischen Stuhl zu Sitten sass. Zur Zeit der Fehden zwischen den Wallisern und dem von den Bernern unterstützten Haus Raron verbrannten 1419 die über den Rawil hereingebrochenen Oberländer in der Pfarrei Lens zwei Dörfer. Lens ist die Heimat des Chorherrn Sebastian Briguet, der eine lateinisch geschriebene und 1744 in Sitten erschienene Geschichte der Bischöfe von Sitten verfasst hat; des Abtes von Saint Maurice Étienne Bagnoud, der 1844 den Titel eines Bischofes von Bethlehem erhielt und 1888 gestorben ist, und des Obersten in spanischen Diensten J. Chrétien Bagnoud. 1177: Lenz; 1199: Lens und Lenz; 1250 und 1286: Lenz; 1391: Lent. In Chelin hat man zahlreiche Gräber aus der Bronzezeit aufgedeckt; Stein mit römischer Inschrift in Saint Clément. Dem Grossen Rat des Kantons Wallis liegt gegenwärtig eine Petition vor, die die Erhebung der vier Abteilungen von Lens zu ebensovielen selbständigen Gemeinden verlangt.
(Étangs de) (Kt. Wallis, Bez. Siders).
1440-1510 m. Gruppe von 5 kleinen Seen, über der Terrasse von Lens mitten in Alpweiden und Waldungen prachtvoll gelegen. 1,2 km nw. vom Dorf Montana und 3,4 km nö. vom Dorf Lens.
Die Namen der einzelnen Becken sind La Moubra oder Grand Crau, Étang des Corps, Étang Grenon, Étang Long und Étang Briest.
Ihr Wasser wird durch ein Stauwerk auf einem bestimmten Niveau erhalten, damit sie in Trockenzeiten zu Bewässerungszwecken verwendet werden können.
Der grösste soll fischreich sein.
Diese Seen sind wahrscheinlich von Moränen aufgestaut worden.
oder Len (Pas du) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 1660 m. Passübergang; zwischen dem Blisier und Roc de la Barma, in der Kette zwischen dem Rhonethal einerseits und den Thälern von Bagnes und Entremont andererseits. Eine Viertelstunde unter der Passhöhe steht das von Lärchen umrahmte Hôtel de la Pierre à Voir, eine schöne und beliebte Sommerfrische. Verbindet Saxon mit Sembrancher und Bagnes. Saxon-Hôtel de la Pierre à Voir-Passhöhe 3½ Stunden, Abstieg nach Sembrancher oder Bagnes in 2½ Stunden. Bequemer kann die Passhöhe von Martinach aus über die dem Hang des Mont Chemin folgende Strasse nach Chemin, dem Hôtel du Vélan (auf dem Col du Tronc) und Hôtel de la Pierre à Voir erreicht werden (4 Stunden).
Prachtvolle Aussicht auf den Grand Combin. In der Forêt de Jorein schöne Moräne eines über den Pas du Lens herüberflutenden Armes des diluvialen ¶
Dransegletschers. Erratische Blöcke von chloritischem Gneis.
Nahe der Passhöhe stehen an der En Peutix genannten Stelle triasischer Gips und höher oben am Fussweg auf die Pierre à Voir dolomitischer Triaskalk an.
Der Name Lens oder Len ist hier so auszusprechen, wie wenn er französisch lin geschrieben wäre.
Nr. | Ergebnis | Lens |
---|---|---|
1 | lenz <Adj.> [niederd. lens = leer, vgl. gleichbed. niederl. lens] (Seemannsspr.): leer, frei (von Wasser). ... | |
2 | Fisch|au|ge, das [2: LÜ von engl. fish-eye (lens)]: 1. Auge eines Fisches. 2. fotografisches ... | |
3 | Fish|eye [f|¿], das; -s, -s [engl. fish-eye (lens)]: →Fischauge. | |
4 | Zoom [zu:m], das u. der; -s, -s [engl. zoom (lens), aus: to zoom = schnell ansteigen ... |
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LENS, 1139 m. 2504 Ew. Gemeinde
LENS, 1440-1510 m. Gruppe
LENS, 1660 m. Passübergang
Lens
Lens*
Lens, s. Linse
Lens-Montana.
Lens.
PAS DU LENS, Passübergang
lens.
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Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
43.716 | PAS DU LENS | LENSKt. Wallis Bez. Martinach). | ||
41.460 | CHAMPSABET | Siders | Gem. Lens). | |
47.1125 | PLANTEY | Siders | Gem. Lens). | |
46.340 | VAS | Siders | Gem. Lens). | |
46.321 | VALENÇON | Siders | Gem. Lens). | |
44.496 | SARMONA | Siders | Gem. Lens). | |
43.667 | OLON | Siders | Gem. Lens). | |
43.414 | MONTANA | Siders | Gem. Lens). | |
43.119 | LENS | Kt. Wallis Bez. Siders). | ||
42.625 | ICOGNE | Siders | Gem. Lens). | |
41.494 | CHELIN | Siders | Gem. Lens). | |
41.544 | CONDEMINE | Siders | Gem. Lens). | |
41.552 | CORIN | Siders | Gem. Lens). | |
44.340 | SAINT CLÉMENT | Siders | Gem. Lens). | |
41.496 | CHERMIGNON D'EN HAUT | Siders | Gem. Lens). | |
41.496 | CHERMIGNON D'EN BAS | Siders | Gem. Lens). | |
41.552 | CORIN DE LA CRÊTE | Siders | Gem. Lens). | |
47.1145 | SAINT CLÉMENT | Siders | Gem. Lens). | |
43.772 | PLANS MAYENS | Siders | Gem. Lens-Montana). |
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