(Irrawaddy,
Ava), großer
FlußHinterindiens, dessen bisher noch unentdeckte
Quellen im südwestlichen
Tibet unter
27° nördl.
Br. vermutet werden, während andre den Sanpu für den Oberlauf des
Flusses halten. Unter 25° 45' nördl.
Br.
vereinigen sich die für seine Quellflüsse gehaltenen Malika und Mekah zum I., der, wie der Malika, eine südliche
Richtung
verfolgend, unter 25° 25' südl.
Br. auf birmanisches Gebiet übertritt, rechts den Mogung und, nachdem
er eine lange Felsenenge durchflossen, bei
Bhamo links den Taping aufnimmt. Unterhalb
Bhamo wendet er sich nach W., durchfließt
eine zweite
Enge, nimmt dann Südrichtung an bis zur Ruinenstadt
Amarapura, südlich von
Mandalai, wo ihm der Myitnghi links
zugeht, schlägt abermals westliche
Richtung ein und empfängt rechts seinen größten Nebenfluß, den
von N. kommenden, dem
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mehr
Hauptstrom parallel fließenden Kiendwen, und zieht darauf in fortgesetzt südlicher Richtung zum Meerbusen von Pegu, schon
unterhalb Prome in mehrere Arme zerspalten, die sich weiter abwärts vervielfältigen und zwischen dem westlichsten Arm von
Bassein und dem östlichsten von Rangun,
[* 3] auf einer Entfernung von 200 km, ein Delta
[* 4] von 46,000 qkm durchziehen.
Der Wasserstand des I. ist sehr wechselnd; von März bis September beginnen die Wasser bis 10 m über den Sommerstand zu wachsen,
im Oktober zu fallen.
Bei vollem Wasserstand beträgt die Schnelligkeit des Laufs 8 km die Stunde. Schiffbar für Dampfer ist der I. bis Bhamo (1000
km), das sie von Rangun aus in neun Tagen erreichen; die Thalfahrt erfordert drei Tage. Einen regelmäßigen
Verkehr vermittelt eine englische Gesellschaft. Der wichtigste Mündungsarm ist der Rangunfluß; der unterhalb Bassein mündende
Arm ist regelmäßig nur bis zu dieser Stadt (48 km) für große Schiffe
[* 5] fahrbar. Das Thal
[* 6] des I. ist in der
Geschichte des westlichen Hinterindien
[* 7] von der höchsten Bedeutung gewesen, denn in ihm allein hat sich die birmanische Zivilisation
entwickelt, und alle Städte, welche im ReichBirma seit ältesten Zeiten eine Rolle gespielt haben, liegen an seinen Ufern. Die
Engländer hoffen in ihm eine bequeme Straße nach den Westprovinzen Chinas und nach Tibet gewonnen zu haben.
der bedeutendste StromBirmas und einer der größten Flüsse
[* 9] Hinterindiens, entspringt in
zwei Quellflüssen. Der Mali-kha («großer Fluß») und der Me-kha («kleiner Fluß») kommen vom südl. Abhange des Patkoi, der
sich an das östl. Ende des Himalaja anschließt. Die beiden Quellflüsse vereinigen sich unter
26° nördl. Br. und 97° östl. L. zum I. Dieser fließt zuerst südlich, erhält als Hauptzufluß von
W. her den Mogaung und den Mu. Der an der Einmündungsstelle 550 m breite Mogaung fließt 161 km oberhalb Bhamo in den I.,
der Mu 80,5 km unterhalb Mandale (s. d.). Die östl. Zuflüsse sind
hier der Mole
[* 10] und der Taping, der bei Bhamo mündet; südlich von Bhamo sind noch als linke Nebenflüsse zu nennen der Schwe-li
(Lung-kiang) und der zwischen Amarapura und Awa mündende Mjit-nge. Von Bhamo an wendet sich der I. nach NW., nimmt aber bald
wieder südl. Richtung an bis Awa, wo er einen Bogen
[* 11] bildet, bis er
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