Götzen
,
Johann, Graf von, General im Dreißigjährigen Krieg, aus lüneburgischem adligen Geschlecht, geb. 1599, diente bis 1626 der protestantischen Partei, trat aber hierauf in Wallensteins Armee, kommandierte auf Rügen und vor Stralsund [* 2] (1628) und ging bald auch zur katholischen Religion über, worauf er erst in den Freiherren-, dann in den Grafenstand erhoben wurde. In der Schlacht bei Nördlingen [* 3] trug er nicht unwesentlich zum Sieg der kaiserlichen Armee bei, erhielt später selbständigere Aufträge, insbesondere gegen Bernhard von Weimar [* 4] am Oberrhein, trat in die bayrische Armee (1636), wurde aber, nachdem er die kaiserlichen und bayrischen Truppen beim Kloster Schuttern zusammengezogen hatte und gegen Breisach vorrücken ließ, bei Wittenweier gänzlich geschlagen.
Ein neuer
Versuch auf
Breisach endete mit seinem
Rückzug und mit
einer kriegsgerichtlichen Untersuchung. Seit 1640 unter kaiserlicher
Fahne, stellte in
Schlesien
[* 5] seinen
Namen wieder her und befehligte 1644 gegen
Georg
Rákóczy I. die
Truppen
in
Ungarn
[* 6] mit Erfolg. Als aber
Torstensson seinen kühnen Zug
nach
Böhmen
[* 7] 1645 unternahm, kam es zur unglücklichen
Schlacht bei
Jankau 6. März, in welcher Götzen
seinen
Tod fand. Er war der Stammvater einer in
Böhmen und
Schlesien reichbegüterten
Familie.