Dardagny
(Kt. Genf, Rechtes Ufer). 438 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Höhe n. über der Rhone, ö. vom Thal der London, 12 km w. Genf und 1,5 km n. der Station La Plaine der Linie Genf-Bellegarde. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Malval u. La Plaine: 107 Häuser, 781 Ew., wovon 344 Katholiken;
Dorf: 61 Häuser, 363 Ew. Wein- und Futterbau, schöne Baumgärten.
Bildet mit den Gemeinden
Satigny und
Russin zusammen das Gebiet des sog.
«Mandement», dessen Weine sich
eines guten
Rufes erfreuen. In der Umgegend von Dardagny
an zahlreichen
Stellen anstehende miocäne Molasse mit Bitumen. Schon 1770 riet
Horace
Bén. de Saussure, hier nach
Kohlen zu graben; erst 1825 aber liess ein gewisser Tessier beim
Nant
Punais (nach dem von den Ufern dieses
Baches ausströmenden Geruch so genannt), 1,8 km w. Dardagny
, einen Schacht bohren,
fand aber blos bituminöse Molasse und stand daher von Weiterem ab. Von 1836-39 baute eine Gesellschaft die Molasse ab und
lieferte das gewonnene flüssige
Pech nach Genf,
wo es sofort Verwendung fand.
Ein letzter, auch bald wieder aufgegebener Versuch zum Abbau der bituminösen Mergel fand ums Jahr 1877 statt. Ausserdem
sind in der Nähe von Dardagny
einige schwache Lignitadern gefunden worden. Dardagny war ein ehemals vom
Bischof und, nach
der Reformation, von der Stadt
Genf abhängiges
Lehen, das mehrfach seinen Inhaber wechselte. Schon im 13. Jahrhundert
erscheint urkundlich ein Edelgeschlecht von Dardagny.
Das aus dem 18. Jahrhundert stammende
Schloss steht an Stelle einer
früheren Burg und
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ist vielleicht nach demselben Plane wie diese erbaut.