(spr. tschintschillja),Pelzwerk
[* 3] von der südamerikanischen
EriomysChinchilla, ist silbergrau, schwärzlich meliert,
äußerst zart, mit seidenweichem, 3,25cm langem
Haar,
[* 4] sehr kostbar und von der
Mode bald ungemein begünstigt, bald wieder
vernachlässigt. Es kommen jährlichca. 100,000
Felle in den
Handel; doch liefern dieselben Gegenden noch
minder kostbares
Pelzwerk: Chinchillone die groß und schmutzig gelb sind, und kleine und kurzhaarige Bastardchinchillas.
Wegen der Weichheit und Zartheit der
Chinchillas hat man diese
Namen auf gewisse sehr feine, langhaarige, silbergraue Wollstoffe
übertragen.
etwa 30
cm lang, mit 13
cm langem
Schwanz, hat einen ungemein weichen, zarten
Pelz mit seidenartigem, langem, an der
Wurzel
[* 9] tief blaugrauem, dann breit weiß geringeltem und dunkelgrau endigendem
Haar;
die Unterseite und die
Füße sind weiß, der
Schwanz hat
oben zwei dunkle
Binden. Die Chinchilla findet sich sehr
häufig auf den
Kordilleren von
Peru,
[* 10]
Chile
[* 11] und
Bolivia in felsigen, pflanzenarmen Gegenden, lebt in Felsenklüften und
Höhlen,
ist sehr gewandt, klettert vortrefflich, läuft nach Art unsrer
Mäuse und wird besonders lebhaft in derDämmerung.
Das Weibchen wirft 4-6
Junge. Man hält sie wegen ihres ansprechenden Benehmens häufig in Gefangenschaft. Sie wird wegen
ihres kostbaren
Pelzwerks viel gejagt, und schon zur Zeit der
Inka
[* 12] verarbeiteten die
Peruaner das
Haar zu
Tuch und andern
Geweben.
Gegenwärtig ist sie daher bereits stark zurückgedrängt. Nach
Europa
[* 13] kamen die ersten
Felle im 18. Jahrh.
über
Spanien,
[* 14] wurden aber bald ein gewöhnlicher Handelsartikel. Die
Wollmaus(E. lanigeraBenn.) ist der vorigen ähnlich,
aber nur 26
cm lang, mit 13
cm langem
Schwanz, leicht aschgrau mit dunkler Sprenkelung, an der Unterseite und den
Füßen matt
grau oder gelb angeflogen, hat äußerst feines, weiches, dicht stehendes Pelzhaar, wohnt in den nördlichen
Gegenden von
Chile unter der
Erde und lebt hauptsächlich von
Zwiebeln. Das Weibchen wirft zweimal jährlich 5-6
Junge. Gefangene
Wollmäuse werden ungemein zahm. Die alten
Peruaner fertigten aus dem
Haar Bettdecken und andre
Stoffe. Das
Fleisch beider
Hasenmäuse
ist genießbar.
(spr. tschintschilja), eine eigentümliche Gruppe südamerik. Nagetiere von
hasenartigem Habitus, deren wenige Arten als Viscacha und echte Chinchilla unterschieden werden. Die erstern, deren eine Art als Feld-Viscacha
(Lagostomus trichodactylusBrookes) die Pampas von Buenos-Aires bis an die Anden bewohnt, wo sie in umfangreichen,
selbstgegrabenen Erdhöhlen lebt, während die an der Schneegrenze der Cordilleren von Peru und Bolivia sich findende Hasenmaus
oder Berg-Viscacha (Lagidium Cuvieri Wagner) ein größeres Hasen- bis kaninchengroßes Tier ist.
Die echten Chinchilla oder Wollmäuse (Eriomyschinchilla Lichtenst. und Eriomys lanigera Bennet) sind kleiner, bewohnen ebenfalls
die Anden und liefern das als Chinchilla bekannte, feine und seidenweiche graue Pelzwerk mit 3-5 cm langem Haar, von dem durchschnittlich
an 100000 Felle jährlich nach Europa gebracht werden. Es wird zu Besätzen, Muffen und Kragen gebraucht; die AbartenChinchillone,
die größer und schmutzig gelb sind, und die Bastard-Chinchillas mit kürzerm Haar finden mehr für Futter
Verwendung. Der Wert ist ein sehr verschiedener und im Vergleich zu der Größe des Tieres hoch. Am feinsten und teuersten sind
die Felle von der zweiten Art, der sog. Wollmaus (s. Tafel: Nagetiere IV,
[* 15]
Fig. 3) stammenden, von denen das Dutzend mit 40 - 60 M.
bezahlt wird. In den zoolog. Gärten trifft man gewöhnlich nur das Feld-Viscacha, das mit etwa 60 M.
das Stück bezahlt und mit Brot
[* 16] und Wurzeln ernährt wird.