(spr. kangp'nóng), franz. Kriegsminister, geb. zu
Tonnerre, erhielt seine militärische
Erziehung in St.-Cyr, ward nach Entlassung aus dieser Anstalt 1840 in
die
Generalstabsschule kommandiert und 1846 zum
Kapitän im
Generalstab befördert.
Da er seiner republikanischen Überzeugung
wegen seine Mitwirkung beim
Staatsstreich vom
¶
mehr
verweigerte, wurde er verhaftet, aber auf Veranlassung des GeneralsForey freigelassen und nach Tunis
[* 3] gesendet, um
dem Bei von Tunis bei der Reorganisation seiner Armee behilflich zu sein. Nach seiner Rückkehr in die französischen Dienste
[* 4] nahm er an dem Krimkrieg und als Souschef im GeneralstabMacMahons am Feldzug in Italien
[* 5] 1859 teil, begleitete
als Generalstabsoffizier den GeneralCousin-Montauban nach China
[* 6] und diente darauf als Generalstabschef bei einer Infanterie-,
dann bei einer Kavalleriedivision. Im Juli 1870 wurde er, nachdem er zehn Jahre Oberstleutnant gewesen, zum Obersten und Generalstabschef
der Kavalleriedivision Legrand im 4. Armeekorps ernannt und 16. Aug. bei Vionville schwer verwundet. Nach der
Kapitulation von Metz
[* 7] ging Campenon als Kriegsgefangener nach Aachen.
[* 8] 1875 wurde er zum Brigade-, 1880 zum Divisionsgeneral befördert
und erhielt das Kommando der in Paris
[* 9] garnisonierenden 5. Division. Vom November 1881 bis Januar 1882, dann vom Oktober 1883 bis
zum Januar 1885 und wieder seit dem April 1885 war Campenon Kriegsminister.
(spr. kangp'nóng),JeanBaptiste Marie Edouard, franz. General und Kriegsminister, geb. zu
Tonnerre, besuchte die Militärschule zu St. Cyr und seit 1840 die Generalstabsschule, wurde schon 1846 Kapitän im Generalstabe
und war ein eifriger Anhänger der Republik, weshalb er bei dem Staatsstreich Napoleons verhaftet wurde. Auf Veranlassung
des Generals Gorey wurde er bald in Freiheit gesetzt und nach Tunis geschickt, wo er die Truppen des Bei
organisierte, trat dann in den franz. Dienst zurück und nahm am Orientkriege sowie 1859 als Souschef im Stabe des Generals
Mac-Mahon am ital. Feldzuge teil, war Generalstabsoffizier im Stabe des Generals Cousin-Montauban im ChinesischenKriege und
dann Generalstabschef bei einer Infanterie-, später einer Kavalleriedivision. Im Juli 1870 wurde Campenon zum
Oberst befördert und 16. Aug. bei Vionville schwer verwundet, im Oktober infolge der Kapitulation von Metz kriegsgefangen und
in Aachen interniert, nach dem Friedensschlusse als Oberst wieder angestellt, 1875 zum Brigadegeneral und 1880 zum Divisionsgeneral
befördert. Campenon wurde im Nov. 1881 Kriegsminister, trat aber schon im Jan. 1882 von diesem
Posten zurück, übernahm ihn jedoch in dem Ministerium Ferry nach dem Rücktritt Thibaudins Okt. 1883 bis Jan. 1885 nochmals
und April 1885 bis Jan. 1886 zum drittenmal. Er machte sich während seiner Amtsführung namentlich um die Reorganisation
der Festungsartillerie verdient. Campenon starb in Paris.