Dorf im schweizer. Kanton Uri
[* 2] (552 m ü. M.),
am Eingang des Schächenthals, mit (1880) 1478 Einw. Daselbst soll
Tell geboren sein und in dem angeschwollenen Schächenbach seinen
Tod gefunden haben, als er ein
Kind zu retten suchte.
in sumpfiger
Ebene, die im S. am Jensberg endigt und vor der Juragewässerkorrektion häufigen Ueberschwemmungen durch die Hochwasser der
alten Zihl und der Aare ausgesetzt war.
Seit der Kanalisation dieser Gewässer haben sich diese Verhältnisse
erheblich gebessert.
Verwaltungsrechtlich bildet Bürglen einen
Annex oder ein Aussenquartier von Aegerten, während es in
kirchlicher Hinsicht eine eigene Pfarrgemeinde ist, der ausserdem noch die Civilgemeinden Aegerten, Brügg, Jens, Merzlingen,
Schwadernau, Studen und Worben angehören und die 3978 reform. Ew. deutscher Zunge zählt.
Ausser Kirche
und Pfarrhaus zählt der Ort selbst nur wenige Häuser.
Mit Brügg ist er durch die Brücke über die Zihl verbunden. 817: Vicus
Burgulione;
1228: Burguilum. Systematische Ausgrabungen bei Tribei und am Jensberg, im s. Teil der Kirchgemeinde, haben Mauerreste
und eine Menge von Gegenständen aus der Römerzeit zu Tage gefördert, die die genaue Lage der alten
Römerstadt Petinesca zu bestimmen gestatteten.
Ehemaliges grosses und in Urkunden oft erwähntes Dorf, vermutlich
durch einen Bergsturz verschüttet. Es war zuerst Eigentum der Herren von Ringgenberg und später des KlostersEinsiedeln und stand über Husen (598 m) und dem rechten Ufer der Aare auf dem Hasliberg, nahe dem Bürglenwald.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Schwarzenburg
und Nieder Simmenthal), 2167 m. Felsgipfel, in der Stockhornkette, zwischen Gantrisch im O. und
Ochsen im W., s. über dem Thal der Gantrischsense und Schwefelberg und n. über dem tief eingeschnittenen
Morgetenthal.
Von BadSchwefelberg über den Morgetengrat in 3 Stunden leicht zu erreichen.
Bevorzugtes Ausflugsziel der Bewohner von Freiburg
mit schöner Aussicht auf die Stadt und die mit einer Loretto-Kapelle gekrönten
Felsufer der Saane. 12 Häuser, 78 kathol. Ew. Mustermolkerei Schurra. 1465 erbaute Kirche mit alten Gemälden
und einem reichen Kirchenschatz;
Wallfahrtsziel. Wichtigste meteorologische Beobachtungsstation des Kantons Freiburg
mit Observatorium.
1396 schon wird ein hier stehendes Krankenhaus für Aussätzige, die sog. «Bonne maison»
erwähnt, die sich zahlreicher Schenkungen erfreute. 1838 verkauft und in ein Gasthaus umgewandelt.
(Kt. Thurgau,
Bez. Weinfelden).
443 m. Gem. und schönes, weit gebautes Pfarrdorf, Hauptort des gleichnamigen
Kreises, im Thurthal am rechten Ufer des Flusses, an der Kreuzung der StrassenKonstanz-Wil und Romanshorn-Frauenfeld und 3,5
km sö. Weinfelden. Station der Linie Winterthur-Frauenfeld-Romanshorn. Postwagen nach Kreuzlingen, Langrickenbach und Neukirch.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gem., die WeilerNeu Bürglen, Donzhausen, Hessenreuti, Leimbach, Opfershofen und Uerenbohl inbegriffen: 279 Häuser, 1947 Ew.,
wovon 507 Katholiken; Dorf: 129 Häuser, 1242 Ew. Die Katholiken gehören zur Kirchgemeinde Sulgen; die reform. Kirchgemeinde
Bürglen umfasst zu diesem noch das am linken Ufer der Thur gelegene Istighofen. Auf einem Felskopf über der Eisenbahnlinie
das imposante alte Schloss, heute als Wohn- und Schulhaus benutzt, von dem aus der Blick auf Alpen, Thurthal
und die schönen Dörfer des Seerückens schweift. Daneben die kleine Kirche. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Landbau
und Viehzucht. Käserei. Immerhin ist auch die Industrie von Bedeutung. Grosse Wollzwirnerei, Färberei, Mühle, Säge, Hausstickerei.
Holzhandel. Zahlreiche Sandgruben. Vor der Thurkorrektion beträchtlicher Fischfang. Brücke über die Thur. Das
Dorf litt früher stark unter den Ueberschwemmungen durch die Hochwasser des wilden Flusses.
Heute noch Reste der einstigen Umfassungsmauern von
Bürglen, das zweimal in Asche gelegt wurde: im Appenzellerkrieg 1405 und
durch Unvorsichtigkeit 1458. Als offener Ort neu aufgebaut. Bürglen hat eine nicht unbedeutende geschichtliche Rolle gespielt.
Sitz der begüterten und angesehenen Herren von Bürglen, deren einer den Grafentitel geführt haben soll
und die im Streite des Abtes von St. Gallen
mit dem Bischof von Konstanz auf jenes Seite standen. 1079 ging Bürglen an die Herzoge von
Zähringen, 1408 an die Herren von Klingenberg und 1579 an die Stadt St. Gallen über, welch' letztere die
Herrschaft von einem Obervogt verwalten liess und 1798 Schloss und Ländereien an Private verkaufte. Ausser dem Dorf gehörten
zur HerrschaftBürglen die Weiler Hessenreuti, Istighofen, Leimbach, Mettlen, Oberbussnang, Unterbuhwil, Werthbühl u. a. Bürglen
= althochdeutsch burgilla = kleine Burg.
(Kt. Uri).
552 m. Gem. und Pfarrdorf, am Eingang zum Schächenthal auf vorspringendem Hügel schön
gelegen und 2,3 km ö. Altorf. Postablage, Telephon. Postwagen über den Klausen. Gemeinde, die WeilerAcherberg, Bittleten, Obergräbli,
Ried, Riederthal, Trudelingen und Untergräbli inbegriffen: 278 Häuser, 1653 kathol. Ew.; Dorf: 16 Häuser, 89 Ew. Landwirtschaft,
Viehzucht. Sägen, Parkettfabrik. Schöne, 1684 geweihte Kirche. Bürglen ist elektrisch beleuchtet; am
Schächenbach Elektrizitätswerk der Gemeinde Altorf.
Auf Gemeindegebiet von Bürglen eidgenössische Munitionswerkstätten und 6 Pulverhäuser im Schächenwald. Aelteste Pfarrgemeinde
des Kantons Uri,
mit Silenen zusammen zum ersten Male in einer Schenkungsurkunde Ludwigs des Deutschen vom 13. Mai 857 genannt. Soll die
Heimat Wilhelm Tells sein. Geburtsort des Landammanns Peter Gisler († 1616), der durch die von ihm verfasste
Beschreibung seiner in Gemeinschaft mit dem Ritter Lussi von Stans unternommenen Wallfahrt nach Jerusalem bekannt ist. In Bürglen
lebte auch der Schulmeister Franz Xaver Triner, ein geschätzter Landschaftsmaler des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts.
Mitten im Dorf Gräber aus der Bronzezeit. 857: Burgilla. Zwischen 1110 und 1125 wurde ein Teil der Ortschaft
durch einen Bergsturz verschüttet.
Von Prof. F. Becker in Zürich
wird das Dorf schön geschildert: ^[Note:] «Bald zeigt
sich Bürglen, die Geburtsstätte Tells, trutzig und zugleich lachend auf einen Hügel gebaut. Ist das eine
Wehre oder eine Einladung zum Eintritt ins Thal? Ein finsterer Turm steht neben der Kirche, zugleich aber auch ein freundliches
Gasthaus; wir dürfens also wagen. Wir treten an den von der Poesie verherrlichten Schächen. Ja, der schafft ja ganz prosaisch,
trägt Hölzer aus dem Thal und sägt und spaltet sie; weiter oben treibt er sogar ein Elektrizitätswerk.
Ist das der Schächen? Ja, denn das sagt uns ein Denkmal an der
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mehr
Brücke zur Erinnerung an Tells Tod und ein Spruch darauf von Uhland ... Gott grüss dich Schächen! In einem Bogen führt uns
die Strasse auf den Dorfplatz;
da steht auch ein Telldenkmal, mit einem Knaben aber, der nicht schuld ist, dass er ins Geschichtsbuch
gekommen.
Von der Terrasse des Kirchhofes thun wir einen Blick ins weite Reussthal;
die Aebtissinnen des Fraumünsters, die einst hier
ihre Meierwohnung hatten, wussten auch wo es schön sei und wo man so recht tronen und ins beherrschte
Land hinausschauen konnte.
Nicht umsonst weilte im herrlichen Bürglen oft und gerne auch der verstorbene Bayernkönig Ludwig
II. Im alten Meierturm haben die Urner ihr historisches Museum angelegt;
wenn man von den Bildern der Landammänner sagen
kann, wie der Regent, so das Volk, so muss man von diesem keine üble Meinung bekommen.
Ein Bild in ein
Museum hinein, wenn dieses gross genug wäre, ist auch das schöne Haus des Landammanns und Ritters Peter Gisler aus dem Jahre 1609 oben
im Dorf, mit seinem gemauerten Erdgeschoss und den zum Ringen zu Anbinden der Rosse, mit dem braunen Holzbau darüber, den
Vordächern ob den Fenstern mit den Buzenscheiben und dem Hochgiebel". (F. Becker. Ueber denKlausen.
Glarus
1900. S. 53 f.).
oder Bürglenstutz (Kt. Zürich,
Bez. Affoltern und Horgen).
918 m. Höchster Punkt der Albiskette, 2 km sw. über der Station Sihlwald
der Sihlthalbahn, von wo ein guter Fussweg auf den Gipfel führt. Gänzlich bewaldet und darum ohne Aussicht.
Der bis 850 m Höhe reichenden Molasse sind Moränen aufgelagert, über die endlich eine Kappe von Deckenschotter folgt.
558 und 548 m. Häusergruppen, an der Strasse Sempach-Eschenbach
und 4,5 km w. der Station Eschenbach der Seethalbahn. 4 Häuser, 30 kathol. Ew. Ackerbau, Viehzucht, Milchwirtschaft.
1) Pfarrdorf im schweiz. Kanton Uri,
in 552 m Höhe, am Eingang in das Schächenthal (s. d.) unweit Altdorf, hat (1888) 1531 kath. E.,
eine Pfarrkirche mit unterirdischer Kapelle und Überreste der alten Burg der Meyer von Bürglen ist als Geburtsort
Wilhelm Tells berühmt, der hier 1354 als Greis im Schächenbache bei der Rettung eines Kindes seinen Tod gefunden haben soll.
Auf der Stelle seines angeblichen Wohnhauses ist 1522
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Bürglen u. Flüelen.) 1460-1700 m. 35 auf einer Terrasse am N.-Hang der Grumberge zerstreut gelegene Häuser und Hütten, 3 Stunden ö. über der Station Flüelen der Gotthardbahn u. der Dampfboote.
Hügellandschaft; 3 km sw. der Station Kradolf der Linie Gossau-Sulgen. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Bürglen-Schönholzerswilen-Neukirch. Munizipalgemeinde, mit Buhwil, Halden, Aspenrüti, Bühl, Schönenberg, Schweizersholz, Entetswil, Hackborn und K
4 km S.-O. von Biel, Kirchgemeinde Bürglen. 438 m. Eine Brücke über den Kanal verbindet es mit Brügg, der Zwillingsgemeinde auf dem linken Ufer, Eisenbahnstation der Linie Biel-Bern. Ackerbau, Obstbaumzucht, Käserei, Uhrenmacherei. Kt. Bern Amtsbez. Ober-Simmenthal).
2167 m. Felsgipfel, in der Stockhornkette, zwischen Gantrisch im O. und Ochsen im W., s. über dem Thal der Gantrischsense und Schwefelberg und n. über dem tief eingeschnittenen Morgetenthal.
1 km s. Konstanz, z. T. an der Strasse nach Berg, z. T. auf der Höhe gelegen, 700 m s. der Station Emmishofen der Linie Konstanz-Etzwilen-Schaffhausen. Postablage; Postwagen Kreuzlingen-Bürglen. 164 Häuser, 1525 reform. und kathol. Ew. Eigene reformierte Kirchgemeinde, katholische Kirchgemeinde
(1825-1897)
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