Ananas
,
s. Ananassa.
Ananas
481 Wörter, 3'353 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Ananas,
s. Ananassa.
Ananas
ist die bekannte, wegen ihres feinen Aromas hochgeschätzte Frucht der im tropischen Amerika heimischen Bromelia
Ananas;
sie wird dort auch auf Feldern angebaut und bei uns in Treibhäusern vielfach gezogen. Von Westindien
und Brasilien aus wird A. sowohl im frischen Zustande als auch in Scheiben geschnitten und in Zucker eingemacht nach Europa
versendet. Der Verkauf der frischen Früchte geschieht allgemein nach dem Gewichte; das Kilo kostet 6-7 Mk.
Man hat verschiedene Varietäten. Zoll: S. Tarif im Anh.: Frische Nr. 9 g
(zollfrei). Mit Zucker eingemachte und solche in Büchsen s. Tarif im Anh. 25 p 1.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(Ananassa
Lindl.), Pflanzengattung aus der Familie der Bromeliaceen (s. d.) mit fünf Arten im tropischen Amerika.
[* 3] Die bekannteste ist die gewöhnliche Ananas
(Ananassa
sativa L., s. Tafel: Liliifloren,
[* 4] Fig. 8, a Blütenstand,
[* 5] b Blüte,
[* 6] c Blüte
im Durchschnitt): sie stammt aus dem tropischen Amerika, wächst z. B. in den sandigen Küstenstrichen
Nordbrasiliens wild, ist aber, durch Kultur sehr verändert, nach und nach über das warme Asien
[* 7] und Afrika
[* 8] und selbst durch
Europa
[* 9] verbreitet worden, wo sie jedoch nur im Süden im Freien gedeiht, sonst in besonders eingerichteten, niedrigen, warmen
Gewächshäusern gezogen werden muß. In Europa erhielt man zuerst ausführlichere Nachrichten über
sie in der «Naturgeschichte Indiens» von Oviedo (1535). Die durch ihre goldgelbe Farbe und ihren Wohlgeruch ausgezeichnete fleischige,
immer mit einem Blätterschopf gekrönte Frucht entsteht aus den zahlreichen unter sich und mit der Achse des Blütenstandes
innig verschmelzenden Fruchtknoten und ist demnach eine sog. Scheinfrucht.
Sie erreicht in Amerika oft die Schwere von 3‒4 kg und besitzt einen starken, süßsäuerlichen, erdbeerähnlichen
Geschmack, der durch die Kultur an Feinheit gewinnt und sie zu einem Leckerbissen macht. Seit etwa 1830 ist die in Europa Gegenstand
der Treibhausgärtnerei im großen geworden. Zur Erzielung großer, aromatischer Früchte sind besondere niedrige Gewächshäuser
mit guter Heizung
[* 10] und erwärmbaren Erdbeeten nötig. Die Ananas
variiert bedeutend hinsichtlich der Größe,
der Form und der Farbe des Fleisches.
Man unterscheidet z. B. die Königinananas
mit spitzen Beeren, eine kleine, eirunde, inwendig weiße Sorte;
die Zuckerhutananas
,
von kegelförmiger Gestalt und mit gelbem Fleisch;
die Königsananas
, von pyramidaler Form mit hellgrünem Fleisch;
die Cavenne mit glatten und mit stachligen Blättern;
die violette Jamaika und die bronzefarbige Jamaika mit glatten Blättern:
die gerippte Ananas
(nervosa maxima), eine der beliebtesten Sorten für die Gewächshauskulturen;
die Providence u. a. m. Die
Vermehrung der Ananas
pflanze geschieht, da ihre Früchte bei uns fast niemals Samen
[* 11] enthalten, durch Seitensprossen, die
am Grunde der alten Pflanzen erscheinen und Kindel heißen.
Die Ananas
zucht erfordert während des Sommers hohe Wärme
[* 12] bei reichlicher
Bewässerung, im Winter eine lange Ruhezeit der Pflanzen bei 10 bis 12° R ^[entspricht 12,5 – 15 °C ] Wärme und Trockenheit
des Bodens und der Luft. Die Pflanzen werden leicht von einer Schildlaus (Coccus bromeliae) befallen und
müssen dann meist vernichtet werden. –
Vgl. Knight, Das Ganze der Ananas
zucht, hg. von Wesselhöft (3. Aufl., Weim.
1881);
Lebl, Die Ananas
zucht (Berl. 1893).
Nr. | Ergebnis | Ananas |
---|---|---|
1 | ****** | Ana|nas, die; -, - u. -se [port. ananás < indian. (südamerik.) (a)naná]: 1. tropische Pflanze mit ... |
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Ananas.
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Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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51.577 | Ananas | Lebl | Die Ananaszucht | (Berl. 1893) |
51.577 | Ananas | Knight | Das Ganze der Ananaszucht, hg. von Wesselhöft | (3. Aufl., Weim. 1881) |
51.577 | Ananas | "Naturgeschichte Indiens" | von Oviedo (1535) | |
13.509 | Queensland | Apfelsinen, Ananas | Bananen u. a. Zucker wird in rohem und raffiniertem Zustand ausgeführt | (1887 für 758,215 Pfd. Sterl.) |
64.996 | Singapur | Sie ist gut bewässert und besteht aus einem sich wellenförmig bis 161 m erhebenden höchst fruchtbaren Lande mit Anpflanzungen von Reis, Betelpfeffer | Ananasu. s. w. Als Sir Stamford Raffles | (s. d.) 184554 E., darunter 121908 meist männliche Chinesen, deren Einwanderung in steter Zunahme begriffen ist, 35992 Malaien und 16035 Indier. – 2) |
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