bei den
Haustieren der sich im Frühjahr mit
Ausfall des dichtern Winterhaars vollziehende Haarwechsel. Unvollständiges
und zögerndes Abhaaren ist die
Folge gesunkener Hautthätigkeit und bedingt durch innere, die
Verdauung und
Assimilation beeinträchtigende
Krankheiten, ungenügende
Ernährung, kalte
Stallung, vernachlässigte
Hautpflege und Erkaltung zur Zeit des Haarwechsels; übrigens
verzögern auch unbeständiges, kaltes
Wetter,
[* 2] später
Eintritt des Frühjahrs das Abhaaren. Zur Behandlung empfehlen
sich: kleine Salzgaben,
Schwefel und Schwefelspießglanzmittel, leichtverdauliches, saftiges
Futter: gutes
Heu, Grünfutter,
Kleie, Gerstenschrot, Biertreber,
Mohrrüben. Durch gute
Hautpflege wird die
Kur wesentlich gefördert.
Abhären, der Haarwechsel, der bei einigen Säugetieren im Frühjahr mit dem Ausfallen des
dichtern Winterhaares eintritt. Im Herbst, mit Beginn der rauhern Jahreszeit, mehren sich die Haare
[* 3] bei sehr vielen Tieren,
unter den Haustieren besonders beim Pferd,
[* 4] Hund, bei der Katze
[* 5] und der Ziege. Es wird ein, oft auch besonders gefärbtes (s.
Farbenwechsel) Winterkleid dadurch erzeugt, daß von einer Haarpapille aus und in einem und demselben Haarbalg,
in welchem das alte Haar
[* 6] liegt, neben letzterm ein neues Haar gebildet wird. Im Frühjahr lösen sich die ältern, sog. Winterhaare
von der Haut,
[* 7] das Abhaaren beginnt, nachdem Haarzwiebeln und Haarscheiden der alten Haare abgestorben und verschrumpft sind; die jüngern
Haare bleiben stehen und bilden das Sommerkleid.
Mit diesem Haarwechsel wird die Farbe desTiers in der Regel eine hellere, als sie während
der Winterzeit war; die Haardecke
wird feiner, nach dem Ausfallen der ältern dickern Haare dünner und glatter. Der Prozeß gleicht dem Mausern der Vögel.
[* 8] Wie
diese sind auch die Säugetiere während des Abhaaren sehr empfindlich und zu katarrhalischer
Erkrankung disponiert. Gute Hautpflege, Schutz vor Erkältung, Verabreichen von Leinsamenschleim und etwas Kochsalz helfen
das Abhaaren leichter überstehen.