1067 über den
Grund des
Anspruchs, z.B. darüber entscheidet, daß der Kläger einen
Anspruch auf
Schadenersatz hat, während
noch unentschieden bleibt, wie hoch der Schaden ist. Dieses Zwirn wird rechtskräftig, wenn es nicht für sich durch
ein Rechtsmittel angegriffen wird
(Deutsche Civilprozeßordnung
[* 2] §. 276 und Österr. Civilprozeßordnung §. 393). (S.
auch Interlokut.)
[* 1] sturmfreie Infanterieposten zwischen den
Forts einer modernen Fortfestung;
sie dienen zur taktischen
Sicherung größerer Intervalle, sollen also die
Stellungen im Zwischenfeld namentlich durch flankierende Wirkung unterstützen.
Ältere Zwischenwerke haben meist den Grundriß der Halbredoute, neuere Dreiecksform (s.
vorstehende
[* 1]
Figur).
Neben der Infanterie (halbe Kompagnien) erhalten sie meist nur Schnellfeuergeschütze
(in Senkpanzern,
a der
[* 1]
Figur);
in einzelnen Fällen, z.B. in
Bukarest,
[* 4] wurden auch schwere Geschützpanzer in ihnen aufgestellt.
Notwendig sind stets gepanzerte Beobachtungsstände (b der
[* 1]
Figur).
slaw. Svitava, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft
Mährisch-Trübau in Mähren,
[* 6] auf einem Plateau
des böhm.-mähr. Scheidegebirges, an der Zwittawa, der Linie
Wien-Brünn-Prag-Bodenbach der Österr.-Ungar.
Staatsbahn und der
Lokalbahn Zwittau-Politschka (21 km), Sitz eines Bezirksgerichts (154,22 qkm, 24445 E.) und Steueramtes, hat
(1890) 1647, als Gemeinde 7787 meist deutsche E., fünf
Kirchen, darunter die schöne neue Marienkirche und die neue St. Josefkirche
der
Redemptoristen, Landesoberrealschule, zwei
Bürgerschulen, eine
k. k. Webefachschule,
Volksbibliothek, davor
ein
Brunnen
[* 7] (von
Donndorf),
Gasanstalt, elektrische Centrale, ein 1886 erbautes
Armen- und Waisenhaus,
Krankenhaus;
[* 8]
Baumwollspinnerei,
Baumwoll-,
Barchent-, Leinen-,
Tuch- und Juteweberei,
Stärkesirup- und
k. k. Tabakfabrik, zwei Dampfsägewerke, Flachs- und Getreidehandel.
neben der Zehn als der Grundzahl unsers dekadischen
Systems ebenfalls eine besonders ausgezeichnete Zahl, weil
sie sich leicht in zwei, drei, vier oder sechs
Teile zerlegen läßt, was bei der Zehn nicht der Fall ist. (S.
Duodecimalsystem.)
(AlucitahexadactylaL.; s.
Tafel:
Schmetterlinge
[* 11] II,
[* 1]
Fig. 12), ein bis 16
mm klafternder, zur Familie der
Federmotten oder
Geistchen gehörender zierlicher
Schmetterling,
[* 12] der seine Flügel, von denen jeder sechsteilig
ist, in der Ruhe nach Art der
Spanner hält.
Das zarte, graubraune Tierchen fliegt im Mai, seine Raupe lebt an den Blütenknospen
des Geißblattes.
Götter, eine wohl ursprünglich nur in Rücksicht auf die Bedeutung der Zahl 12 als Grundzahl des aus
Babylonien
stammenden
Zahlensystems gebildete Zusammenstellung von Gottheiten, deren einzelne
Glieder
[* 14] eben deshalb anfänglich nicht ganz
fest bestimmt waren. Die älteste
Spur dieser
Vorstellung findet sich im Homerischen
Hymnus auf Hermes,
[* 15] da
dieser als Opferherold das Fleisch des Opfertieres in 12
Teile zerlegt. Der erste
Altar
[* 16] wurde ihnen, soviel bekannt, von dem
jüngern
Pisistratus, dem
Sohne des
Hippias, auf dem Markte von
Athen
[* 17] errichtet, doch sollten der Sage nach schon
Deukalion, Herakles,
[* 18] Jason oder die
Söhne desPhrixosZwölf-Götter-Altäre und -Kulte geweiht haben.
Nächte oder die
Zwölften, auch Rauchnächte, die durch mancherlei abergläubische
Vorstellungen und Bräuche
auch als Lostage (s. d.) ausgezeichnete Zeit von
Weihnachten bis Dreikönigstag (25. Dez. bis 6. Jan.). Sie ging dem großen Julfest
der
Germanen voran und war namentlich dem
Sturm- und Totengott geweiht. (S. auch Klöpfelnächte.)
ver-1068 fuhren, und das Bedürfnis nach einem schriftlich abgefaßten Landrecht überhaupt veranlaßte 462 v.Chr. den Tribun
Gajus Terentilius Arsa zu dem Gesetzvorschlag, es sollten fünf Männer zur Aufzeichnung der Gesetze gewählt werden. Der Vorschlag
ging wegen des Widerstandes der Patricier nicht durch. Die folgenden Tribunen nahmen ihn wieder auf. Aber
erst 454 ging der Senat darauf ein; angeblich sollen drei Patricier nach Großgriechenland (den griech. Kolonien in Unteritalien),
nach anderer Überlieferung nach Athen gegangen sein, um sich über die dortigen Gesetze zu unterrichten.
Nach ihrer Rückkehr 451 trat nach dem Vorschlage des Senats an die Stelle der Konsuln, unter Suspendierung
des Tribunats, ein Kollegium von zehn Männern, die mit der höchsten Gewalt ohne Provokation den Auftrag erhielten, den Wortlaut
der Gesetze festzustellen. (S. Decemvirn.) In demselben Jahre wurden die Gesetze, auf zehn Tafeln aufgezeichnet, von dem Volke
in Centuriatkomitien bestätigt. Auch für das nächste Jahr wurden zur Weiterführung der AufgabeDecemvirn
gewählt: doch wurden sie wegen Mißbrauchs ihrer Macht 449 endlich gewaltsam entfernt.
Nach ihrem Sturze wurden die Gesetze zusammen auf zwölf Tafeln eingegraben und unter den Konsuln LuciusValerius und MarcusHoratius öffentlich ausgestellt. Als die Römer nach der Niederlage durch die Gallier 386 v.Chr. ihre Stadt wieder aus
der Asche erhoben, stellten sie auch die Zwölf Tafeln wieder auf. Sie enthielten in altertümlicher Gedrungenheit
weniger das sakrale und das Staatsrecht als das Kriminal- und hauptsächlich das Civilrecht und wurden fortdauernd, natürlich
unter Berücksichtigung der Veränderungen, welche durch neuere Einrichtungen und Gesetze herbeigeführt waren, als Grundlage
der röm. Rechtsverfassung angesehen, auch von bedeutenden Rechtsgelehrten
ausgelegt, ja selbst bei dem Elementarunterricht berücksichtigt. Im 3. Jahrh. n.Chr. befanden
sich die Tafeln sicher noch in Rom, und obgleich sie später untergegangen waren, so besaß doch das Zeitalter Justinians noch
den vollständigen Text in dem Kommentar des Gajus. Um die Sammlung und Bearbeitung der geringen Bruchstücke,
die in vereinzelten Anführungen besonders bei Festus und Gellius erhalten geblieben sind, machten sich namentlich Gothofredus,
Dirksen, Scholl (Lpz. 1866) und Voigt, Die XII Tafeln (2 Bde., ebd. 1883), verdient. –
Vgl. auch Bosch, DeXII tabularum legea Graecis petita (Gött. 1893).
(spr. sw-), Hauptstadt der niederländ. Provinz Oberyssel, an dem in den Zuidersee fließenden Zwarte Water, unweit
der Yssel und Vecht, mit ersterer durch den Kanal
[* 38] Willemsvaart in Verbindung gesetzt, an den Linien Zutphen-Leeuwarden und Almelo-Zwolle
der Staatsbahnen
[* 39] und der Linie Utrecht-Kämpen der Centralbahn, zählt (1896) 30165 E. Hauptgebäude der
Stadt sind die reform. St. Michaelskirche (1406 begonnen) mit einer berühmten Orgel und einem
Grabdenkmal des Thomas a Kempis (von Mengelberg), das Regierungsgebäude mit dem Provinzialarchiv, das Justizgebäude, das
modernisierte Rathaus, das Kaufhaus neben der Bethlehemkirche und ein altgot.
Thor, das Sassenthor. Zwolle hat einige Eisen- und Baumwollindustrie und bedeutende Korn-, Vieh-
und Fischmärkte.
Beträchtlich ist der Binnen- und Außenhandel sowie der Dampfschiffahrtsverkehr mit Amsterdam,
[* 40] den Yssel- und Rheinstädten.
Der 6 km im Norden
[* 41] der Stadt gelegene, jetzt mit Anlagen gezierte Agnetenberg trug einst das Augustinerkloster, in dem Thomas a Kempis
sein Leben beschloß. Zwolle war schon frühzeitig eine bedeutende Handelsstadt und Mitglied der
Hansa.
Stadt in der AmtshauptmannschaftChemnitz
[* 42] der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau,
[* 43] an der Zwönitz, der Linie Chemnitz-Aue-Adorf
und der NebenlinieChemnitz-Stollberg-Zwönitz (40,1 km) der Sächs. Staatsbahnen, hat (1895) 2926, mit dem nahen Niederzwönitz 5556 E.,
darunter 44 (49) Katholiken, Post, Telegraph,
[* 44] evang. Kirche im Barockstil, 1891 erneuert, Rathaus (1878)
mit Stadtbibliothek, städtische Sparkasse, Spar- und Vorschußverein; Fabrikation von Metallwaren, besonders Emailgeschirr,
Schuh- und Strumpfwaren, Preßspänen und Pappe, Brauerei, Gerberei, Gorlnäherei und Jahrmärkte. Zwönitz wird bereits 1417 als
Stadt erwähnt, war Bergstadt und gehörte bis 1536 dem Kloster Grünhain.
zu ihr gehören viele der sog. Schimmelpilze,
besonders die Gattung Mucor nebst einigen verwandten Arten.
Charakteristisch für diese Pilze ist die Bildung von Zygosporen
durch Kopulation
[* 49] zweier benachbarter Pilzhyphen. (S. auch Mucor und Kopulation sowie Tafel: Pilze III,
[* 37]
Fig. 3c.)
Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Terebinthinen (s. d.) mit gegen 100 meist tropischen Arten, kraut-
oder strauchartige Gewächse, selten Bäume, mit gegenständigen zweizähligen oder gefiederten Blättern und verschieden gefärbten
zwitterigen fünfzähligen Blüten und einem mehrfächerigen Fruchtknoten mit einem Griffel. Zu den Zygophyllaceen gehört
die Stammpflanze dcs Guajakholzes (s. d.).
Krankheiten, soviel wie Infektionskrankheiten (s. d.). ^[= zum Unterschiede von denjenigen Krankheiten, die durch veränderte Körperzustände oder Unregelmä ...]
[* 61] * (hierzu ein Stadtplan nebst Verzeichnis der Straßen und öffentlichen Gebäude), Stadt, mit elektrischer Straßenbahn
nach Bardenberg, hat (1895) 110551 E., 6391 bewohnte Wohnhäuser,
[* 62] 24584 Haushaltungen und 57 Anstalten, d. i. eine Zunahme seit 1890 um 7081 Personen
oder 6,84 Proz. Die Zahl der Geburten betrug 1895: 3809, der Eheschließungen 924, der Sterbefälle (einschließlich Totgeburten) 2719. In
Garnison liegt das Füsilierregiment Fürst KarlAnton von Hohenzollern
[* 63] Nr. 40. Auf dem Theaterplatz soll ein DenkmalKaiser
Wilhelms I. errichtet werden.
Oberbürgermeister (15000 M. Gehalt) ist seit 1896 Veltmann; die Zahl der besoldeten Beigeordneten beträgt 4. Polizeipräsident
ist seit 1894 GrafMatuschka-Greisfenklau. Der Haushaltplan für 1896/97 schließt ab in Einnahme und Ausgabe mit 5,55 Mill.
M., wovon 1867565 M. durch Umlage zu decken sind. Für Unterrichtszwecke werden aufgewendet 1089386 M., für öffentliche
Sicherheit 236480, für Straßenreinigung
[* 64] und -Sprengen 50128 M. Das königlich preuß. Eisenbahnbetriebsamt
ist aufgehoben. Aachen ist Sitz des Kommandos der 29. Infanteriebrigade und eines Bezirkskommandos. Die Technische Hochschule
hat (1896/97) 45 Professoren und Docenten, 258 Studierende und 104 Hospitanten. 1896 wurde den Redemptoristen die Wiedereröffnung
ihres Hauses erlaubt. Die Zahl der Tuchfabriken beträgt etwa 110 mit gegen 9000 Arbeitern. Die Straßenbahn
hat 1895 elektrischen Betrieb erhalten. Die Einverleibung von Burtscheid ist 1896 von den Stadtverordneten beider Städte genehmigt
worden.
Einwohnerzahl des Regierungsbezirks und seiner Kreise:
[* 65]
Die Viehzählung 1896 ergab 3800 Pferde,
[* 67] 82036 Stück Rindvieh, 28000 Schweine,
[* 68] 968 Schafe,
[* 69] 15210 Ziegen
und 18221 Bienenstöcke. Es bestehen (1895) 110 Käsereien, welche jährlich etwa 1600 t Käse und 200 t Butter im Werte von
2,5 bis 3 Mill. Frs. herstellen. An Salz
[* 70] werden in den Salinen jährlich 21-23000 t gewonnen.
Die Industrie, die 1880: 40190 Personen beschäftigte, ist vertreten durch 381 Fabriken mit 17139 Arbeitern
und einer Betriebskraft von 10943 Pferdestärken, und zwar 7130 in Wasser-, 2814 in Dampf-, 55,5 in Gas-, 218 in Petroleum-
und 725,5 in elektrischen Motoren. Den Geldvertehr vermitteln 6 Banken und 32 Sparkassen. Der Totalbetrag der Spareinlagen
bezifferte sich Ende 1894 auf etwa 67 Mill. Frs., die Zahl der Spareinleger auf 84400.
Verfassung und Verwaltung. Der Regierungsrat, die vollziehende Behürde, besteht aus 5 Mitgliedern. Bei Bestellung der Behörde
ist die Minderheit zu berücksichtigen. Der oberste Vollziehungsbeamte des Bezirks ist der Bezirksamtmann. Jeder Großratswahlkreis
hat einen Friedensrichter. In jedem Bezirk ist ein Bezirksgericht, welches aus einem Präsidenten und vier
Mitgliedern besteht. Höchste Instanz ist das aus 9 Mitgliedern bestebende Obergericht, das teils als Gesamtgericht, teils
in Abteilungen und Kommissionen amtet. Das rentierende Vermögen des Kantons betrug Ende 1894: 21676204 Frs., die Schulden 2661493;
das nichtrentierende Vermögen 15496565 Frs.; dazu kommen zahlreiche Fonds zu verschiedenen Zwecken.
Der Kanton ist paritätisch. Die Konfessionen
[* 71] ordnen ihre Angelegenheiten selbständig unter Aufsicht des Staates. Die vom
Staate anerkannten christl. Konfessionen wählen zu dem Zweck eigene, aus
¶
mehr
Geistlichen und Laien bestehende Organe, die den NamenSynoden führen.
Unterrichtswesen. Für den Schulunterricht bestehen 588 Schulen mit 30009 Schulkindern, 476 Lehrern und 112 Lehrerinnen, 31 Fortbildungsschulen
mit 1335 Schülern, 302 Arbeitsschulen mit 276 Lehrerinnen, obligatorische bürgerliche Fortbildungsschulen in sämtlichen 249 Gemeinden,
mit 3004 Schülern, 28 Bezirksschulen mit 84 Haupt- und 123 Hilfslehrern und 2264 Schülern und Schülerinnen, 12 Handwerkerschulen
mit 754 Schülern, eine Kantonsschule in Aarau
[* 73] mit 3 Abteilungen: Gymnasium, technische Abteilung und Handelsabteilung, Lehrerseminar
in Wettingen, höheres Töchterinstitut und Lehrerinnenseminar in Aarau, kantonales Gewerbemuseum mit gewerblichem Unterricht,
kantonale Irrenanstalt in Königsfelden, kantonale Krankenanstalt in Aarau, Strafanstalt in Lenzburg und
Zwangserziehungsanstalt in Aarburg.
1) Bezirk im schweiz. Kanton Bern,
hat 153,7 qkm und (1888) 26757 meist
deutsche E., darunter 225 Katholiken und 60 Israeliten.
2) Dorf und Hauptort des Bezirks Aarwangen, an der Aar, hat (1888) 1772 E., darunter 17 Katholiken, Post, Telegraph, evang. Kirche mit
alten Glasmalereien, altes Schloß, jetzt Gerichtsgebäude, neues Schulhaus;
Ackerbau, Viehzucht,
[* 74] Jahrmärkte
und Viehhandel.
auch Abbas-tuman, Dorf im Kreis
[* 76] Achalzych des russ. Gouvernements Tiflis in Transkaukasien, in schöner Thalschlucht, 1274 m
hoch, hat Schwefel- und Natronquellen von 30 bis 39,9° C. und ist ein viel besuchter Kurort mit Villen.
*, Komitat, hat (1890) mit der königl. Freistadt Kaschau (28884 E.) 179884 E., darunter 119526
Magyaren, 48240 Slowaken und 10000 Deutsche, der Konfession nach 103018 Römisch-Katholische, 17538 Griechisch-Katholische, 6630 Evangelische
augsburgischer, 40051 helvet.
Garima, Ortschaft in Tigre, etwa 9 km östlich von Adua, war Mittelpunkt der Schlacht, in der die Italiener
von den Abessiniern besiegt wurden, weshalb die Schlacht öfter auch nach Abba Garima benannt wird. (S. Adua.)
II.Hilmi, Chediv von Ägypten,
[* 77] ältester Sohn des Chediv Tewfik Pascha, geb. erhielt seine Bildung
seit 1887 auf dem Wiener Theresianum, wo er das Gymnasium absolvierte und Zögling der jurist. Abteilung war, als er
durch den Tod seines Vaters, auf den ägypt. Thron
[* 78] berufen wurde. Er empfing 14. April den Investitur-Ferman der Pforte.
Sein Versuch, im Jan. 1893 den engl. Einfluß zu beschränken, mißglückte. Er vermählte sich mit
Ikbal Hanem, die ihm zwei Töchter gebar. (S. Ägypten.)
Ernst, Physiker, geb. zu Eisenach,
[* 79] studierte von 1857 bis 1861 in Jena und Göttingen,
[* 80] war dann Assistent
an der Göttinger Sternwarte
[* 81] und Docent beim Physikalischen Verein in Frankfurt
[* 82] a. M., habilitierte sich im Sommer 1863 in Jena
und ist seit 1870 Professor daselbst (seit 1891 von Lehramtspflichten wieder entbunden) und seit 1878 Direktor
der dortigen Sternwarte. Seit 1866 mit der optischen Werkstätte
von CarlZeiß (s. d., Bd.
16) in Verbindung, hat er seinen Wirkungskreis mehr und mehr auf die wissenschaftliche Leitung dieses Instituts gerichtet.
Auch gab er die Anregung zur Gründung des glastechnischen Laboratoriums zu Jena. (S. Glas
[* 83] für wissenschaftliche
Zwecke, Bd. 8, undSchott, FriedrichOtto, Bd. 14.) Den Forschungen A.s verdankt die Theorie der optischen Instrumente wichtige
Fortschritte, die besonders für die Verbesserung der Mikroskope
[* 84] und photogr. Apparate von großer Bedeutung wurden. (Über
einige von Abbe selbst und unter seiner Leitung gemachte Fortschritte dieser Art s. Linsenkombinationen,
Bd. 11.) A.s litterar. Arbeiten beziehen sich auf Dioptrik und Theorie der optischen Instrumente und finden sich in Fachzeitschriften.
Er schrieb unter anderm: «NeueApparate zur Bestimmung des Brechungs- und Zerstreuungsvermögens fester und flüssiger Körper»
(Jena 1874),
«Welche sociale Forderungen soll die Freisinnige Volkspartei in ihr Programm aufnehmen?» Zwei
Vorträge (ebd. 1894).
Nach neuern Feststellungen ist der Verfasser des «Maudit» u. s. w.
ein ehemaliger, zum Protestantismus übergetretener TrappistNamensLeclercq. Er studierte prot.
Theologie zu Straßburg
[* 85] 1863-66
und wurde dann Pastor der wallonischen Gemeinde zu Hanau,
[* 86] wo er 1890 starb. 1879 erschien von ihm «Francisque,
par l'abbé Jean, docteur en théologie» (Paris),
[* 87] eine Art Autobiographie.
(spr. äbberéhw'n), Hafenstadt in der engl. GrafschaftGlamorgan (Wales), an der Mündung des Avon in die Bristolbai,
mit Kohlen- und Eisenlagern, Kupfer- und Zinkhütten in dem benachbarten Cwm Avon und (1891) 6281 E. Der Hafen, mit einem von
den Küstenfahrern viel benutzten schwimmenden Dock,
[* 90] heißt Port-Talbot.
Das dort befindliche College wurde 1896 zu einer Universität
ausgestaltet, die auch die Colleges von Cardiff und Bangor umfaßt und von dem Prinzen von Wales
eingeweiht wurde. In Aberystwith können auch Frauen stu-
¶