Re-137 publik wurde in Kriegszustand erklärt; aber schon starben
ManoelFlores und 21 andere hervorragende
Anhänger
des Ermordeten fast gleichzeitig; die Todesursache blieb unaufgeklärt. Bei der Neuwahl des Präsidenten wurde der
der Partei der Colorados angehörige
GeneralLawrenceBattle einstimmig erwählt. Jedoch schon im Juli 1869 brach
unter der
Führung Caraballos ein
Aufstand der
Blancos aus, der indessen bald unterdrückt ward. Ende 1870 kam es zu einer neuen
Empörung der
Blancos, die jedoch im Jan. 1871 in der Nähe von
Montevideo
[* 2] geschlagen wnrden.
Der Bürgerkrieg dauerte fort, bis es der argentin. Regierung nach wiederholten Vermittelungsversuchen
im April 1872 gelang, die beiden Parteien zu einem Waffenstillstand zu bewegen und dem
Lande endlich den Frieden zurückzugeben.
Am ward der
Advokat Ellauri zum Präsidenten gewählt, nachdem Gomensoro, der Präsident des Senats, ein Jahr lang
die Regierung provisorisch geführt hatte. Reibungen zwischen dem Präsidenten und dem
Kongreß veranlaßten
eine Militärrevolution, in deren Folge Ellauri das Land verließ, worauf an seiner Statt der Senatspräsident
Pedro Varela ernannt wurde.
Die finanzielle Mißwirtschaft Varelas rief jedoch die Opposition des Handelsstandes und darauf eine allgemeine
Bewegung bervor.
Varela verließ das Land, und wurde Oberst Latorre anfangs provisorisch, später definitiv
zum Präsidenten proklamiert. Sein Nachfolger wurde F. A. Vidal, und als dieser sein
Amt niederlegte,
wurde
General Maximo Santos zum Präsidenten ernannt. Dieser entschloß sich seine Entlassung zu nehmen, worauf
der
Kongreß seinen Gegner, den
General Maximo Tajes zum Präsidenten wählte, der nun bei dem
Kongreß
einen Verbannungsbeschluß gegen Santos durchsetzte. Im März 1890 wurde der frühere Minister des Innern Herrera y Obes
zum Präsidenten gewählt, und bald darauf brach eine finanzielle Krisis berein, die
[* 3] zu einer
Zinsreduktion seiner auswärtigen
Schuld zwang. Im März 1894 trat der neu gewählte Präsident Idiarte
Borda sein
Amt an. Im
Frühling 1897 führten
Zwistigkeiten zwischen den Parteien der
Weißen und
Roten zu einem förmlichen Bürgerkriege und wurde der Präsident
Borda von einem Offizier durch einen Revolverschuß ermordet, worauf der Senatspräsident Cuestas zum Präsidenten der
Republik gewählt wurde.
Litteratur.Isid. de Maria,Compendio de la historia de la RepublicaOriental
(Montevideo 1864); Franckenberg, Versuch einer
Darstellung der polit. Verhältnisse der La
Plata-Staaten und besonders der Republik (Köln
[* 4] 1866); RépubliqueOrientaledel'U. Notice historique (Par. 1867);
Mulhall,Handbook of the River Plate Republics (Lond. und
Buenos-Aires
1875);
Diaz,Historiapolitica y militare de las Republicas del Plata (7 Bde.,
Montevideo 1878);
TheRepublicofSouth-America, its geography, history etc. (2. Aufl., Lond.
1883);
wichtige Stadt mit etwa 30000 E. in der chines. Dsungarei, am Nordabhang
des
Thianschan, mit Turfan, Barkul und den russ. Handelsplätzen durch Karawanenstraßen
verbunden.
(Ulungu), Landschaft am Südufer des
Tanganika, an der Ostgrenze von
KasembesReich. In liegt
der Ort Pambete, der Ausgangspunkt der von
Stevenson gebauten und viel begangenen Karawanenstraße, welche
Tanganika mit dem
Nordende des Njassasees verbindet.
(spr. ürwil), kaiserl. Schloß mit Herrschaft im
Kanton
[* 8]
Pange, Landkreis Metz
[* 9] des
Bezirks Lothringen, zur Gemeinde Kurzel (Courcelles-Chaussy) gehörig,
1,5 km von Kurzel und 15 km östlich von Metz, besteht aus einem viereckigen zweistöckigen Hauptgebäude im Renaissancestil
mit Ecktürmen und mehrern Nebengebäuden und ist von einem
Park (20 ha) und Waldungen (40 ha),
Ackern und Wiesen umgeben.
der Waldzustand, in dem das freie Walten der Natur in keiner
Weise durch
Eingriffe der
Menschen gestört oder
beschränkt worden ist. Dort sieht man die mächtigsten
Bäume durch
Stürme oder dadurch, daß sie das Ziel ihres Lebens erreicht
haben, zusammengestürzt übereinander liegend, langsam verwesend neuen Generationen wieder Platz machend.
Auf den modernden, wirr übereinander liegenden
Stämmen keimen oft die Samen
[* 10] anderer
Bäume. In
Deutschland
[* 11] finden sich nur
noch wenige im
BayrischenWalde, in den schwer zugänglichen höhern
Regionen der
Alpen
[* 12] (z.B. der Wettersteinwald bei Partenkirchen);
mehr aber in den weniger bevölkerten
Ländern, wie
Polen und
Rußland, und in
Amerika
[* 13] sind noch überaus
große
Flächen damit bedeckt. Im
BöhmerWald ist nur noch ein kleiner Rest von etwa 130 ha, des früher über 1000 ha großen,
in der Hauptsache aus
Fichten bestehenden des Fürsten
Schwarzenberg übrig geblieben.
Die ältesten
Fichten haben dort ein
Alter von 400 bis 500 J. Besonders ausgezeichnet ist der tropische
durch die mächtigen, bis zu den äußersten
Spitzen der größten
Bäume reichenden
und sie oft ganz bedeckenden
Schlingpflanzen
(Lianen) und wegen der zahllosen, oft schön blühenden Gewächse (Orchideen
[* 14] u.a.) und
Farnkräuter, die sich an den
Stämmen
der ältern
Bäume angesiedelt haben. –
oder Abiogenesis (Generatio aequivoca, heterogenea, primaria oder spontanea), die elternlose Entstehung organischer
Wesen aus unorganischem Stoffe (Autogonie nach Haeckel) oder aus organischem, aber ungeformtem Bildungsstoffe (Plasmogonie,
s. d.). Aristoteles glaubte noch, daß die Aale aus dem Schlamme entständen. Vor der Anwendung des Mikroskops mußten natürlich
die Entwicklungsvorgänge derjenigen Tiere und Pflanzen, die sich aus mikroskopischen Eiern und Keimkörnern
entwickeln, sowie diejenigen Lebewesen, die stets oder in gewissen Entwicklungszuständen eine parasitische Existenz führen
(wie z.B. die Eingeweidewürmer), der direkten Beobachtung entzogen bleiben und so denGlauben nähren, sie seien aus formlosem
Stoffe entstanden.
Jetzt dreht sich der Streit um die Generatio aequivoca nur noch um die allerniedersten Lebewesen. Besonders
wurde die Aufmerksamkeit durch die franz. Forscher erregt, die sich in zwei Lager
[* 16] teilten: die
Heterogonisten, an deren Spitze besonders Joly, Pouchet, Onimus, und die Panspermisten, die unter der Führungvon Pasteur
kämpften und behaupteten, daß alle Entwicklung von Schimmel,
[* 17] von mikroskopischen Organismen, wie Bakterien,
einzelligen Pilzen u.s.w., die man in gärenden und faulenden Stoffen finde, davon herrühre, daß winzige Keime dieser Organismen
in der Luft herumgeführt und in den Flüssigkeiten abgesetzt werden, wo sie sich dann in staunenerregender Weise vermehrten.
Auf die Beobachtungen und Versuche, die diese Einsaat in der Luft schwebender Teilchen unzweifelhaft darthaten,
gestützt, ging man dann noch weiter, indem man nachwies, daß die Vorgänge der Gärung überhaupt keine rein chem.
Prozesse, sondern durch die Lebensverrichtungen dieser Organismen bedingt und unterhalten seien. In diesem Streite hat Pasteur
durch seine außerordentlich scharfsinnigen und wohlkombinierten Versuche durchaus obgesiegt und nachgewiesen,
daß alle jene Schimmel, Pilze,
[* 18] Infusorien u.s.w. nur durch in der Luft schwebende oder an den Wandungen der Gefäße haftende
oder in die Nährlösungen selbst schon bei der Bereitung eingedrungene Keime verbreitet werden. Die Methode des Wundverbandes
vonLister (s. d.) knüpft unmittelbar an die Pasteurschen Entdeckungen in der
Pilz- und Infusorienfrage an. Die meisten Infektionskrankheiten, Milzbrand, Tuberkulose, Typhus, hat man auf Bacillenformen zurückführen
können.
Der negative Beweis, daß überall nicht stattfinden könne, läßt sich überhaupt nicht anstellen, da immer noch der Einwand
offen bleibt, daß die Organismen sich zwar in den künstlichen, durch die Versuche benötigten Verhältnissen
nicht entwickeln, während die Möglichkeit einer Entwicklung unter andern Umständen nicht bestritten werden kann. Überdies
haben alle jene Organismen, um die es sich in den Pasteurschen Versuchen handelt, schon eine höhere Organisation, Zellen,
Kernbildung u.s.w., und es ist demnach schon von vornherein sehr unwahrscheinlich, daß sie sich unmittelbar aus
formlosem Stoffe hervorbilden.
Dagegen kennt man eine ziemliche Anzahl von Wesen, die nur aus formlosem Stoffe, sog. Protoplasma, ohne weitere Differenzierung
bestehen (Moneren nach Haeckel) und die dennoch gewisse Lebenserscheinungen, wie Bewegung, Aufnahme von Nahrungsstoff u.s.w.,
zeigen, also wirklich lebende Organismen sind. Ob
diese Wesen aus nichtbelebtem organischem Stoff oder
aus unorganischem Stoff direkt entstehen können, ist noch nicht experimentell nachgewiesen.
Landschaft in Deutsch-Ostafrika, 220 km von der Küste (bei Bagamojo) entfernt, wird im N. von den Ruembe-
und Kidete-, im O. von den Khondo- und Rufutu- und im S. von den Rubehobergen umschlossen; die aus Gneis
und krystallinischem Schiefer bestehenden Gebirge erreichen Höhen von 1200 bis über 2000 m. Nach Nordwesten verlaufen sie
in eine Hochfläche (860 m), welche den Übergang zu den dornigen Savannenebenen des Innern bildet. Der Hauptstrom ist der
in tiefem Thal
[* 20] eingeschnittene und bei Saadani als Wami mündende Mukondokwa; er vereinigt sich in mit dem
Makata, dessen Unterlauf die berüchtigte sumpfige Makataebene durchzieht.
Das Klima ist in den Niederungen sehr ungesund; von Juli bis September beträgt die Durchschnittstemperatur 25,5° C.,
im Oktober und November 30° C. Die Üppigkeit der Vegetation beschränkt sich hauptsächlich auf die östl. Thalgründe;
hier trifft man Deleb- und Dumpalmen, Sykomoren, Woll- und Miombobäume in dichten Beständen. Angebaut
werden Reis, Zuckerrohr, Maniok und Mais und etwas Bananen und Tabak.
[* 21] An jagdbaren Tieren giebt es in der Makataebene Antilopen,
Zebra, Giraffen und Büffel, im nordwestl.
Gebiet Löwen
[* 22] und Leoparden, seltener Elefanten und Nashörner. Die Bewohner, Wasagara, sind Bantu, ein friedliches, aber
durch Sklavenraub herabgekommenes Volk. Hauptorte sind: Kilosa und Mpwapwa (Mbamdwa), Stationen der deutschen Schutztruppe;
Mamboja, die englische, und La Longa, die franz. Missionsstation;
Kondoa, Haupthandelsplatz der Araber, und das volkreiche
Mbamba am Fuße der Rufutuberge.
Bei Mpwapwa schlug Wissmann im Sept. 1889 die Aufständischen unter Buschiri. ist auch ein
anderer Name für die ostafrik. Landschaft Ankori (s. d.).
(Uschamba), Berglandschaft, die «Perle von Deutsch-Ostafrika», 30 km von der Küste entfernt. Sie umfaßt 5000 qkm
mit 18000 E. Das Gebirgsmassiv wird durch das breite und versumpfte Luengerathal in zwei Teile zerlegt; die östl. Hälfte
besteht ans dem Handeigebirge (800–1100 m, Nieloberg 1440 m) mit den jenseit des Sigi vorgelagerten
Mlinga- und Tschaubergen (1130 m); die westl. Hälfte, welche schroff nach Norden
[* 23] in die Njikaebene
und nach Westen in das Mkomasithal abfällt, besteht aus den Mschihui (1620 m), den Höhen von Mlalo (Schegescherai 1800 m),
dem Kwambuguplateau 1650 m (Magamba 2000 m) und dem Hochland von Wuga 1400 m und Wugire 1180 m.
Der Pangani (s. d.) mit seinem linksseitigen Nebenfluß, dem Mkomasi, umströmt
den Süden und Westen. Das Klima ist in den Höhenlagen über 1200 m gesund; die Jahrestemperatur beträgt 18–21°C., die
Morgentemperatur durchschnittlich im heißesten Monat (Februar) 30° C., im kühlsten (Juli) 19,5° C.
In der Nacht frischt es oft bis zu 5° C. ab. Die Vegetation ist
¶
mehr
139 überall üppig. Dichte, mit mächtigen Gummilianen durchzogene Urwälder von Areca-, Fächer-, Dum- und Raphiapalmen, von
Kopal-, Teak- und Wollbäumen erstrecken sich von dem Fuß bis zum Gipfel der Gebirge. In der östl. Hälfte gedeihen in wahrhaft
tropischer Fülle der Mango- und Melonenbaum, die Banane, Kaffee, Tabak, Reis und Zuckerrohr. Die Hochflächen
im westl. Teil sind vorzügliches Weideland, doch auch zum Anbau von Maniok und Getreide
[* 25] sehr geeignet.
Jagdbare Tiere giebt es fast gar nicht, dagegen große Rinderherden bei Mlalo und Wuga. Die Bewohner, Wasambara oder Waschamba,
gehören zum Bantustamm der Wasegua. wird von der Dynastie der Wakilindi (arab.
Abkunft) beherrscht; als Sembodja in Masinde, der mächtigste unter ihnen, aber stets deutschfeindlich gesinnt, 1895 starb,
wurde Kipanga als Häuptling eingesetzt. Deutsche
[* 26] Plantagenunternehmungen bestehen in den Hochthälern von Handei, in Derema
und Nguelo seit 1891/92, in Ngua und Mkolo seit 1894, in Lunguza seit 1896. Von Missionsstationen befindet sich eine
deutsche in Hohenfriedberg bei Mlalo und eine englische in Magila. –
die von der Eisenbahngesellschaft für Deutsch-Ostafrika zu Berlin
[* 28] teilweise fertig gestellte Eisenbahn
von Tanga über Muhesa nach Korogwe am Panganifluß (100 km).
Die 43 km lange Anfangsstrecke Tanga-Muhesa
wurde 1893–95 erbaut;
Landschaft in Deutsch-Ostafrika, von dem Indischen Ocean begrenzt, zwischen dem Kingani
und Rufiji und der Landschaft Khutu. Der schmale Küstenstreifen erhebt sich nach Westen zu einer leicht gewellten Hochfläche
bis zu 500 m Höhe. Die Küste ist wegen der vorgelagerten Korallenriffe
[* 29] schwer zugänglich; eine große Bucht befindet sich
nur bei Dar es-Salaam
[* 30] und eine bedeutende Reede bei Bagamojo; kleinere Landungsplätze bei Mbweni, Kondutschi,
Tschungu, Kisiju und Sandasi.
Das Binnenland ist fast wasserlos. Das Klima gehört wegen der in allen Jahreszeiten
[* 31] herrschenden Malaria zu den ungesundesten
der Kolonie. Die Hochfläche ist zur Trockenzeit dürre Steppe, zur Regenzeit weithin überschwemmt und versumpft; nur im Liwali
trifft man auf eine Oase üppiger Kulturen. Dagegen ziehen sich der Küste entlang Kokospalmen- und Mangohaine
und gut angebaute Reis- und Maisfelder; Kopal wird hier in Menge aus dem Boden gegraben. Die breiten Thalrinnen des Kingani
und Rufiji eignen sich streckenweise zur Anlage von Reis-, Zuckerrohr-, Tabak- und Baumwollplantagen. Die Bevölkerung im Binnenland
(Wasaramo) gehört zum Stamme der Bantu. Die Küste ist überwiegend von Suaheli und Sansibar-Arabern besiedelt.
–
(eigentlich Ös-beg, d. h. der Selbstherr), die angesiedelte Bevölkerung
[* 33] Turkestans von
rein türk. Abstammung, im Gegensatz zu den Sart und Tadschik (s. d.).
Die bilden den Hauptteil der Landbevölkerung und die
herrschenden Klassen der Städtebewohner. Abgesehen von einzelnen kleinern Geschlechtern gehören sie zu zwei Geschlechtsgruppen,
den Kyrk-pen-jüs (den Vierzig und Hundert) und den Kytai-Kyptschak. ist kein Geschlechts- oder Stammname, sondern
der Name einer Dynastie, gestiftet 1248 von Scheibani-Chan, einem BruderBatu-Chans, der aus den ihm von seinem Bruder überlassenen
Provinzen das ReichTuran gründete.
IhrenNamen erhielt die Dynastie von einem seiner Nachfolger Usbek- (Ösbeg-) Chan, unter dem die Macht des Reichs erstarkte.
Später verfiel dieses der Gewalt der Timuriden, die sich hier am längsten behaupteten, bis 1498 Babar
aus Westturkestan weichen mußte. Hierauf begründete Scheribek-Chan seine Herrschaft in Buchara, und seine Nachfolger gewannen
auch die Oberhoheit über Chiwa, bis endlich 1802 nach langen Bürgerkriegen der Usbeke Mahmed Rachim-Chan die souveräne
Herrschaft errang. Die Gesamtzahl der wird auf 2 Mill. geschätzt. –
Vgl. Vámbéry, Das Türkenvolk
in seinen ethnolog. und ethnogr.
poln. Uscz, Stadt im Kreis
[* 34] Kolmar
[* 35] in Posen
[* 36] des preuß. Reg.-Bez. Bromberg,
[* 37] links an der schiffbaren Netze, gegenüber
der Einmündung der Küddow, hat (1895) 2466 E., darunter 809 Evangelische und 89 Israeliten, Post und
Telegraph,
[* 38] kath. und evang. Kirche, Synagoge, sowie Schiffahrt, Flößerei und Lachsfang.
In der Nähe die 1830 gegründete
Glasfabrik Friedrichsthal.
Name der kleinen
[* 24]
Figuren, die die Ägypter dem Toten in
das Grab massenhaft beigaben, damit sie, wenn der Verstorbene im Totenreiche zur Feldarbeit aufgerufen würde, anstatt seiner
antworten und für ihn die schwere Arbeit übernehmen sollten.
willkürliche Bezeichnung für Aldehydgrün (s. d.). ^[= ein grüner Farbstoff, wird erhalten, indem man Aldehyd (s. d.) auf eine saure Lösung von schwefels ...]
Insel in der Ostsee, in der preuß. ProvinzPommern
[* 41] (s. Karte: Mecklenburg
[* 42] und Pommern), schließt mit der InselWollin das Pommersche oder Stettiner Haff von der Ostsee ab, ist von SO. nach NW. 55 km
lang und ½ bis 25 km breit. Sie ist 408 qkm groß und durch die Peenemündung vom Festland und durch die Swinemündung von
Wollin getrennt. Ihre Halbinseln schließen das Achterwasser, eine Ausbuchtung der Peene, ein; sie enthält
einige Binnenseen. Mit Ausnahme des Streckelberges und Gallenberges (Sanddünen) ist sie eben und mit Waldungen, Ackerboden,
Wiesen und Brüchen bedeckt. Feldbau, Viehzucht
[* 43] und Fischerei,
[* 44] Schiffahrt und Handel sind die Hauptnahrungsquellen der 33000 Bewohner;
auch der Lotsendienst und die Seebäder (s. Heringsdorf, Ahlbeck, Zinnowitz) bringen viel ein. Die bedeutendsten Orte sind
Swinemünde und –
KarlGeorg Ludw. Guido, Graf von, preuß. Diplomat, geb. zu Hechingen, studierte in Greifswald,
[* 49] Göttingen
[* 50] und Berlin Jura und Staatswissenschaften und trat 1830 in den Staatsdienst. 1832 bereiste Frankreich, England
und Oberitalien,
[* 51] wurde 1835 zum Legationssekretär in Rom
[* 52] ernannt, dann nach Berlin als vortragender Rat versetzt und 1844–45
dem Minister des Innern behufs Ausarbeitung einer landständischen Verfassung für den preuß. Staat beigegeben.
Bald darauf ging er als außerordentlicher Gesandter nach Rom. Im April 1848 wurde vorübergehend Bundestagsgesandter
in Frankfurt
[* 53] a.M., kehrte 1849 nach Rom zurück, schloß 1850 den Frieden mit Dänemark
[* 54] ab und übernahm 1851–54 wieder den
Gesandtschaftsposten in Rom. 1855 ging er in außerordentlicher polit. Mission nach London
[* 55] und wurde 1858 Nachfolger Bismarcks
beim Bundestage in Frankfurt. 1862 wurde er in den Grafenstand erhoben und 1863 zum Gesandten am ital.
Hofe ernannt, wo er 1866 bei dem Abschluß der AllianzPreußens
[* 56] mit Italien
[* 57] hervorragend beteiligt war. 1869 trat aus dem aktiven
Dienst und wurde 1872 kommissarisch zum Generaldirektor der königl. Museen ernannt, zog sich
aber bald darauf auf seine Güter in Pommern zurück. war auch lebenslängliches Mitglied des preuß. Herrenhauses.
Er starb in San Remo. Seine «Polit. Briefe und Charakteristiken aus der deutschen Gegenwart» erschienen 1849 in
Berlin.
Landschaft in Deutsch-Ostafrika, am Indischen Ocean, im N. vom Pangani, im W. vom Ngurugebirge, im S. von der
Landschaft Ukami begrenzt, erhebt sich von dem schmalen, aus Korallenkalk bestehenden Küstenstreifen terrassenförmig nach
dem Innern; die ersteTerrasse, 75 km breit, liegt 250–330 m, die zweite, 20 km, breit, 330–770 m ü.d.M.
Aus letzterer steigt das Ngurugebirge empor. Die Küste ist nur wenig gegliedert und wegen der Korallenriffe schwer zugänglich.
Außer dem Pangani und dem Wami durchziehen nur wenige Flußläufe das Land, von welchen nur der Mligasi nennenswert ist; der
Norden leidet unter ausgesprochener Trockenheit. Auf den Feldern gedeihen Mais, Maniok, Bataten, Sesam
und Tabak. An der Küste trifft man auf zerstreute Kokospalmenkulturen. Die Bewohner (Wasegua) sind Bantu und treiben Ackerbau
und Viehzucht. Sie drängen seit Jahrzehnten als Krieger oder als friedliche Einwanderer nach Usambara. Der bedeutendste Ort
ist der Hafenplatz Saadani (s. d.).
(Uzeń, spr. -sénj),Großer und Kleiner, zwei typische Steppenflüsse mit salzigem Wasser,
entspringen im russ. Gouvernement Samara, fließen parallel nach SO.
ins Gouvernement Astrachan und verlieren
sich in den Kamysch-Samarischen Seen und Sümpfen, der erstere nach 322 km, der andere
nach 268 km.
Herm.
Karl, klassischer Philolog, geb. zu Weilburg an der Lahn, studierte zu Heidelberg,
[* 58] München,
[* 59] Göttingen
und Bonn,
[* 60] wurde 1858 Adjunkt am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, 1861 außerord. Professor in Bern,
[* 61] 1863 ord. Professor in Greifswald, 1866 inBonn. hat namentlich herausgegeben: «Quaestiones Anaximeneae» (Gött. 1856),
(spr. -schas), im Sanskrit Name der Morgenröte. Im Rigveda heißt Tochter des Dyaus ( s. d.)
und sie ist dort die einzige Göttin, der ein Buhle zugeteilt wird. Da sie sich allen unverhüllt zeigt, so wird sie als das
Urbild der Hetären angesehen.
Die Lieder an gehören zu den wenigen wirklich poetischen im Rigveda.
(hebr. Uzzijjahu, «meine Stärke
[* 63] ist Jahwe») oder Asaria, König von Juda, etwa bis 740 v. Chr. regierend, folgte
16jährig seinem VaterAmasia. Er lebte in einer Periode des Friedens. In seinem Alter wurde er aussätzig, weshalb sein Sohn
Jotham (s. d.) von ihm als Mitregent angenommen wurde. In seinem Todesjahre
wurde Jesaias (s. d.) zum Propheten berufen.
Die Nachrichten der Chronik über sind unglaubwürdig.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Wiesbaden,
[* 65] hat 360,86 qkm und (1895) 22004 (10944 männl., 11060 weibl.) E., 1 Stadt und 52 Landgemeinden.
–
2) Kreisstadt im Kreis am Usbach (Usa), an der NebenlinieHomburg
[* 66] vor der Höhe-Usingen (22,6 km) der Preuß. Staatsbahnen,
Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Wiesbaden), hat (1895) 1900 E., darunter 247 Katholiken und 77 Israeliten,
Postamt zweiter Klasse, Telegraph, evang. Schullehrerseminar, Realschule, Präparandenanstalt, Wollwirkerei und
Gerberei. 1362 kam die Stadt an Nassau. Das 1660–62 erbaute, 1873 abgebrannte Schloß war bis 1774 Residenz
der 1659 gestifteten und 1816 erloschenen Linie der Fürsten von Nassau-Usingen.
¶
oder Usipier, ein westgerman. Volk, das, vor innern Gegnern weichend, bei seinem Zuge nach dem belg. Gallien
am linken Ufer des Niederrheins 55 v. Chr. durch Julius Cäsar angegriffen und geschlagen wurde. Sie wichen nach dem rechten
Ufer zurück und wohnten nunmehr nördlich von der Lippe
[* 68] mit ihren Verbündeten, den Tenkterern und Sigambern.
Als die Römer
[* 69] nach der Schlacht im TeutoburgerWalde den niedergerman. Limes angelegt hatten, wurden die und Tenkterer vom Rhein
abgedrängt. Die erscheinen dann 69 n. Chr. in dem frühern Gebiete der Tenkterer, während die Brukterer das Gebiet der besetzt
haben. Diese haben dann wohl an der Kinzig oder im Fuldaischen neue Sitze gefunden und sind im 3. Jahrh.
n. Chr. unter den Alamannen aufgegangen.
(serb.-kroat., «Flüchtlinge»", die flüchtigen Bewohner
Serbiens und Bosniens, die infolge der Greuel der türk. Eroberer zu Anfang des 16. Jahrh.
ihre Heimat verließen und sich in den benachbarten zu Ungarn
[* 70] und der Republik Venedig
[* 71] gehörigen Ländern
niederließen, wo sie dann wichtige Dienste
[* 72] in den Kriegen gegen die Türken leisteten; aus ihnen zumeist wurde z. B. die österr.
Militärgrenze (s. d.) gebildet. Speciell wird der Name aber auf diejenigen jener Flüchtlinge angewendet, welche sich ins
adriatische Küstenland begaben. Um 1615 wurde ihre Seeräuberflotte verbrannt und die uskokische Bevölkerung
in die Gegend von Karlstadt in Kroatien übergesiedelt.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Hildesheim,
[* 78] hat 349,15 qkm und (1895) 17 805 E., 1 Stadt, 32 Landgemeinden
und 7 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis in 136 m Höhe, in einem Thal des SollingerWaldes, an der Linie
Ottbergen-Nordhausen der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Göttingen), hat
(1895) 2331 (5., darunter 26 Katholiken und 34 Israeliten, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, Rittergut des Kammerherrn von
Olenhausen; Tabak- und Cigarrenfabriken, Teppich- und Thonpfeifenfabrik und
königl. Eisenhütte, im benachbarten Dorf Sohlingen
eine Musterbleiche, im nahen Amelith eine Spiegelglashütte.
Peter Karlowitsch, Baron von, russ. Sprachforscher, geb. 21. Aug. auf dem
väterlichen Gute Kurowo unweit Wyschnij-Wolotschok im Gouvernement Twer, widmete sich 1833 den Kriegswissenschaften und dem
gelehrten Kriegsdienste und starb als Generalmajor 8. (20.) Juni 1875 zu Kurowo. verfaßte 1817-53 in
russ. Sprache
[* 79] militär.-statist. Beschreibungen der Gouvernements Twer, Wologda und Eriwan. Mit der ethnogr. Beschreibung des
Kaukasus beauftragt, erforschte seit 1862 die Sprachen der Abchasen, Tschetschenzen, Avaren, Kasikumüken, Hürkanen und Kürinen
und legte die Ergebnisse seiner Forschungen in sechs russisch abgefaßten Werken nieder, über welche ausführliche Berichte
in deutscher Sprache in den Denkschriften der PetersburgerAkademie in den J. 1863-73 durch A. Schiesner
veröffentlicht sind.
Teil des russ. Gouvernements Tambow, im Gebiet des Woronesch und Biljug, hat 4695,4 qkm, 20 6938 E.;
Ackerbau, Vieh-, besonders Pferdezucht.
[* 80] - 2) Kreisstadt im Kreis am Flüßchen und an der Eisenbahn Koslow-Woronesch-Rostow,
hat (1894) 8235 (5., Post, Telegraph, 7 Kirchen, Stadtbank; Handel mit Getreide und Vieh.
ein Wechsel, in welchem die Zahlungszeit durch Bezugnahme auf den Uso festgesetzt ist («zahlen Sie nach
Uso», «nach Uso zahle ich»). Solch Uso hat sich vielfach im Wechselverkehr namentlich zwischen zwei Plätzen herausgebildet.
Auf den deutschen Plätzen betrug er gewöhnlich 14 oder 15 Tage, bald von der Ausstellung, bald von der
Sicht, bald von der Acceptation ab gerechnet. Gemeint wird regelmäßig der Uso vom bezogenen Platz, vielfach aber auch der
Uso am Platz, von welchem gezogen.
Selbst ½ Uso oder doppelter Uso (doppio uso) kommt vor. Vielfach ist die Usofrist durch lokale Gesetze
bestimmt. Die Deutsche und Österr. Wechselordnung lassen den nicht zu; im Inlande ausgestellte und im Inlande zahlbare sind
deshalb ungültig, nicht aber im Auslande nach dem dortigen Gesetz gültig ausgestellte, im Auslande zahlbar. Ist der gültig
im Auslande ausgestellt, aber im Inlande zahlbar, so hat er keine Bedeutung, wenn die Usofrist nicht
durch Gesetz bestimmt ist, weil ohnedies die Verfallzeit fehlt. Für Bayern,
[* 83] das Königreich Sachsen,
[* 84] Sachsen-Weimar, Sachsen-Altenburg
ist der Uso durch Gesetz bestimmt, zulässig sind z. B. in Frankreich, Spanien,
[* 85] Holland, Belgien,
[* 86] nicht mehr in England.
(spr.-alljāta) oder Cumbrepaß, viel begangener Übergang der südamerik. Cordilleren
zwischen Santiago de Chile und Mendoza in Argentinien, im S. des Aconcagua. Auf ihm ist nur ein Hochübergang, allerdings in 3900 m
Höhe, zu überschreiten, nämlich der der Paramillas. Auf dieser Straße befindet sich die sog. Inkabrücke, Puente del Inca,
ein Bogen
[* 87] von 20 m Länge, 15 m Breite
[* 88] und 5-8 m Dicke, gebildet aus dem aus dem Wasser
¶
Uspenskikathedrale (Uspenskaja cerkov', -skij sobor), in Rußland soviel wie Kirche,
Kathedrale zu Mariä Himmelfahrt, die auf russisch Uspenie (Adjektiv uspenskij) heißt.
(spr. üssá lä bäng), Badeort im Arrondissement Foix des franz. Depart.
Ariège in der östl. Gascogne, 485 m ü.d.M., links am Ariège, an der Linie Toulouse-Ax der Südbahn, hat 165 E. und 39,5° C.
warme Mineralquellen, deren Wasser bei Nerven- und Frauenleiden angewandt wird.
Johann Louis, Altertumsforscher, geb. zu Kopenhagen,
[* 94] studierte daselbst Philologie
und Archäologie und unternahm sodann eine zweijährige Studienreise durch Italien und Griechenland.
[* 95] 1847 wurde er Lektor der
klassischen Philologie und Archäologie an der Universität Kopenhagen, 1849 ord. Professor daselbst, 1851 Mitglied der Königl.
Dänischen Gesellschaft der Wissenschaften, deren Schriften er 1864–74 herausgab. 1896 trat er in den Ruhestand. Er veröffentlichte
unter andern: «Inscriptionesineditae» (Kopenh. 1847),
«Ciceronis orationis III de lege agraria» (1850),
«Theophrasti charactereset Philodemi de vitiis liber X, cum commentario» (1868),
«T. Maccii Plauti commoedae», Bd.
1–5 (1875–87),
«Fortalkning til Madvigs Udvalg of latinste Digtere» (2. Aufl., 1879),
«Reisebilleder fra Syden» 1847; deutsch u. d. T.
«Griech. Reisen und Studien», 1857),
1) Rechter Nebenfluß des Amur, entsteht durch den Zusammenfluß des eigentlichen der an dem Gebirgszug Sichota-Alin entspringt,
und des Sungatschi, der dem Chankasee entströmt. Der und Sungatschi gelten als Grenzflüsse zwischen Rußland
und China
[* 97] und bilden eine schiffbare Strecke von 769,2 km. An der Einmündung des in den Amur liegt die Stadt Chabarowsk, früher
Chabarowka (s. d.) genannt. –
2) Bezirk, genauer Süd-Ussurische Abteilung (russ. Južno-Ussurijskij otděl), im südl.
Teil des russ.-sibir. Küstengebietes längs des JapanischenMeers, des Tatarensund und des Ochotskischen Meers bis an die Akademiebai,
auf beiden Seiten des Unterlaufs des Amur und seines Zuflusses Amgun, südwestlich begrenzt vom Fluß und Chankasee, hat 193559,4
qkm, davon 255 qkm Inseln im Meer und 511 qkm Landseen; Sitz der Verwaltung ist in Wladiwostok.
Abteilung des russ. Heers, die dem Oberkommandierenden der Truppen des Militärbezirks Amur und speciell
dem «stellvertretenden Ataman» untersteht, dessen Sitz in Wladiwostok ist. Es werden aufgestellt (1897) eine Ussurikosaken-Division
(Halbregiment) zu 1 (im Kriege 3) Sotnien in Kamen-Rybolow (Küstengebiet), 2 Sotnien, zur Ussurireiter-Brigade
gehörig, in Rasdolnoje (Küstengebiet).
1) Bezirk im schweiz. Kanton Zürich,
hat (1888) 17592 E.,
darunter 918 Katholiken, in 10 Gemeinden. –
2) Marktflecken und Hauptort des Bezirks 13 km nordöstlich von Zürich,
[* 98] am Unterlauf der Aa zwischen dem Pfäffikon- und dem Greifensee,
in 466 m Höhe, an der Linie Zürich-Rapperswil der VereinigtenSchweizerbahnen, zerfällt in Kirch-Uster, Ober-Uster,
Nieder-Uster und acht kleinere Gemeinden und hat (1890) 6798 E., darunter 603 Katholiken, Post, Telegraph, Fernsprecheinrichtung,
schöne Pfarrkirche (1823), ein hochgelegenes Schloß, jetzt Bezirksgericht; Baumwollspinnereien und -Webereien, Gerbereien,
Seidenstofffabriken, Maschinenfabriken, mechan. Werkstätten, Fabriken für elektrotechnische
Apparate und chem. Produkte, Färbereien, Mühlen,
[* 99] Sägewerke und Marmorindustrie.
Job. Martin, schweiz. Dichter, geb. zu
Zürich,
wurde Kaufmann, unternahm 1781–84 eine größere Reise durch Deutschland, Belgien, .Holland und Frankreich und starb als
Ratsherr zu Zürich
in Rapperswil. Vorzüglich gelangen ihm novellenartige Erzählungen in schweiz.
Mundart, so besonders das Gedicht «De Vikari» (auch in Reclams «Universalbibliothek»). Seine hochdeutschen Dichtungen
erheben sich selten über das Gewöhnliche; allgemein bekannt wurde nur das Lied «Freut
euch des Lebens u.s.w.» in der von ihm gesetzten Weise. Seine hinterlassenen «Dichtungen in Versen und in Prosa» gab Dav. Heß
(3 Bde., Berl. 1831; 3. Aufl.,
Lpz. 1877) heraus. Auch als Zeichner hat sich bewährt. Seinen «Dichterischen
und künstlerischen Nachlaß» gab Escher (Zür. 1896) heraus.
Paulus, schweiz. Staatsmann und Schriftsteller, geb. zu
Zürich,
studierte Medizin und widmete sich dann in Zürich
der ärztlichen Praxis. Seit 1797 Mitglied des GroßenRates, wurde er bei dem Wechsel
der Staatsform in den Senat der helvet. Regierung, 1801 in den Vollziehungsrat gewählt, im Oktober desselben
Jahres von der Regierung entfernt, aber 1802 zu der Consulta nach Paris
[* 100] gesendet, wo er Mitglied der
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