mehr
somit einer Behandlung zugänglich. Bei den stationären Trübungen der HornhautH. läßt sich häufig durch pupillenerweiternde Mittel oder künstliche Pupillenbildung eine erhebliche Besserung des Sehvermögens erzielen.
somit einer Behandlung zugänglich. Bei den stationären Trübungen der HornhautH. läßt sich häufig durch pupillenerweiternde Mittel oder künstliche Pupillenbildung eine erhebliche Besserung des Sehvermögens erzielen.
Name der im russ. Gouvernement Stawropol in Ciskaukasien nomadisierenden Turkmanen (s. d.), mit den Nogaiern 36 394 Köpfe.
(im Latein des Mittelalters Dapifer, in Frankreich Sénéchal, in England High Steward), Titel eines Hofbeamten, der über Küche und Ökonomie die Oberaufsicht führte. In Deutschland [* 2] hatte seit der Krönung Ottos I. ein Fürst als Truchseß bei feierlichen Gelegenheiten die erste Schüssel auf die Tafel des Kaisers zu setzen. Wie die übrigen Erzämter (s. d.), wurde auch dieses später erblich und mit einem Kurfürstentum verbunden, und zwar das Erztruchseßamt mit der Rheinpfalz. Als Friedrich V. von der Pfalz 1623 der Kur verlustig ging, fiel das Erztruchseßamt an Bayern [* 3] und 1706 infolge der Ächtung des Kurfürsten von Bayern wieder an die Pfalz, 1714 von neuem an Bayern, das das Amt nun bis zur Auflösung des Deutschen Reichs bekleidete.
Geschlecht, s. Waldburg.
Dorf und Hauptort des Kantons Truchtersheim (12 536 (5.) im Kreis [* 4] Straßburg-Land des Bezirks Unterelsaß, 16 km westlich von Straßburg, [* 5] mit dem es durch Dampfstraßenbahn verbunden ist, am Kochersberg, in fruchtbarer Gegend, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Straßburg), hat (1895) 621 E., darunter etwa 30 Evangelische, Postagentur, Telegraph; [* 6]
(engl., spr. tröck), s. Transportable Eisenbahnen nebst Tafel, [* 1] Fig. 11.
(vom engl. to truck, spr. tröck, tauschen), das Verfahren der Unternehmer, ihre Arbeiter ganz oder teilweise nicht durch bares Geld, sondern durch gelieferte Naturalien und andere Waren abzulohnen. Es kann Fälle geben, wo die Lieferung von Naturalien an Arbeiter durch die Unternehmer für jene vorteilhaft ist; in der Regel aber gereicht sie ihnen zum Nachteil, indem sie sie nötigt, ihre Einkäufe in dem von dem Arbeitgeber selbst errichteten oder von ihm begünstigten Laden zu den dort bestehenden, hoch angesetzten Preisen zu machen und dabei mangelhafte oder gar schlechte Waren anzunehmen.
Soweit die Art der Lohnzahlung in Betracht kommt, gehört hierher auch das Cottagesystem (s. d.). Nach §. 115 der Reichsgewerbeordnung sind daher die Gewerbtreibenden verpflichtet, die Löhne ihrer Arbeiter bar in Reichswährung zu bezahlen, und sie dürfen ihnen auch keine Waren kreditieren. Jedoch ist es gestattet, ihnen Lebensmittel zum Einkaufspreise zu liefern; auch kann den Arbeitern Wohnung, Heizung, [* 7] Landnutzung, regelmäßige Beköstigung, Arznei und ärztliche Hilfe unter Anrechnung bei der Lohnzahlung verabfolgt werden.
Diesen Bestimmungen zuwiderlaufende Verträge sind nichtig und die den §. 115 verletzenden Gewerbtreibenden werden nach §. 146 mit Geldstrafe bis zu 2000 M. und im Unvermögensfalle mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Über das Vorkommen des Trucksystem wird zur Zeit nur noch in der Hausindustrie, weniger bei den Fabrikarbeitern geklagt. Das Übel ist schon alt, wie denn z. B. in Solingen [* 8] Verordnungen aus den J. 1654 und 1687 die Auslöhnung mit «Winkelswaren» anstatt in barem Gelde verbieten. Im Königreich Sachsen [* 9] erließ man 1849 und namentlich 1855 Verordnungen, betreffend das Auslohnen der Arbeiter bei den fabrikmäßig oder als Hausindustrie betriebenen Gewerbszweigen. In England wurde das erste dagegen ankämpfende Gesetz bereits 1464 im Tuchmachergewerbe erlassen, worauf andere in den J. 1565, 1579 u. s. w. folgten.
Das noch bestehende Gesetz von 1831, das alle frühern aufhob, ist nicht im stande gewesen, das Trucksystem ganz zu beseitigen, sondern hat durch eine weitere Akte von 1887 ergänzt werden müssen. In Belgien [* 10] hat das Gesetz vom über die Regulierung der Lohnzahlungen dem Trucksystem zu steuern gesucht. In Österreich [* 11] schreibt ebenfalls die Gewerbeordnung vor, die Löhne der Arbeiter in barem Gelde auszuzahlen und untersagt die Vornahme der Auszahlung in Wirtshäusern und Schanklokalitäten. -
Vgl. Moore, Das in Großbritannien [* 12] (im " Archiv für sociale Gesetzgebung», Bd. 2, S. 219-258) und den Artikel Trucksystem im «Handwörterbuch der Staatswissenschaften», Bd. 6 (Jena [* 13] 1894), S. 269 fg. (S. auch Arbeiterfrage, Bd. 17.)
s. Trudpert. ^[= Einsiedler des 7. Jahrh. Er wird gewöhnlich unter den aus Irland stammenden Aposteln ...]
s. Drudenfuß. [* 14]
(Trudbert), Einsiedler des 7. Jahrh. Er wird gewöhnlich unter den aus Irland stammenden Aposteln Deutschlands [* 15] und als Bruder des Bayernapostels Rupertus genannt; doch sind diese Angaben wenig begründet. Wahrscheinlich war Trudpert deutscher Abstammung, kam um 640 an den obern Rhein, durchzog Alamannien, gründete dann im Breisgau auf einem ihm vom Grafen Othbert geschenkten Grundstücke eine Niederlassung und Kapelle und wurde hier von einem seiner Knechte erschlagen. Die kath. Kirche verehrt ihn als Märtyrer und nimmt den 26. April als seinen Todestag an. -
Vgl. Körber, Die Ausbreitung des Christentums im südl. Baden [* 16] (Heidelb. 1878).
y Cosio, Telesforo de, Dichter in engl. mehr als in span. Sprache, [* 17] geb. 1798 zu Santander, wurde in einem kath. Kollegium in England erzogen und machte seine diplomat. Studien in London [* 18] und Paris, [* 19] wo er dann bis 1822 als Attaché bei der span. Gesandtschaft blieb. Nach der Rückkehr in sein Vaterland stiftete er eine Akademie, in welcher sich unter dem Vorsitz des Alberto Lista fast alle jüngern Dichter Spaniens vereinigten. Auch als Politiker und Patriot machte er sich unter den Vorkämpfern der konstitutionellen Partei bemerkbar, weshalb er bei der Invasion des franz. Heers in Spanien [* 20] flüchten mußte. In London, wohin er sich begab, erwarb er sich als Dichter und Schriftsteller in engl. Sprache europ. Ruf. Er schrieb zunächst Walter Scott nachgeahmte Romane, wie «Gomez Arias» (1828),
«The Castillan» (1829),
und die biogr.-histor. Werke «Life of Cortes» (1830),
«History of the conquest of Peru» [* 21] (1830),
die viel übersetzt wurden. Dann begann er für die Bühne zu arbeiten, für die er am meisten beanlagt war. Seine Lustspiele «The exquisites», «Mr. and Mrs. Pringle» und «The man of pleasure» fanden allgemeinen Beifall; seine letzte dramat. Arbeit war das histor. Drama «The royal fugitive». Doch unter allen seinen litterar. Arbeiten verschaffte ihm den größten Ruf das beschreibende Sittengemälde «Paris and London» (1833). 1834 erhielt er die Erlaubnis zur Rückkehr nach Spanien, starb aber in Paris. -
Vgl. Menendez y Pelayo, Estudios sobre escritores montañenses, Bd. 1 (Santander 1876).
y la Quintana (spr. kin-),
Antonio de, span. Dichter, geb. in Sopuerta, einem Weiler Biscayas, gest. in Madrid, [* 22] bildete sich in Madrid zum Kaufmann aus, gab aber später diesen Beruf auf. Zuerst trat er mit dem ¶
«Libro de los cantares» (Madr. 1852 u. ö.) hervor. Die Königin Isabella machte ihn 1862 zum Cronista de Bizcaya. Den Titel des Dichters der Königin (poeta de la regina) vertauschte er jedoch bald mit dem angemessenern eines Volksdichters (poeta del pueblo). Trueba y la Quintana ist der span. Béranger, und seine Lieder haben die volksmäßige Form glücklich getroffen. Der später veröffentlichte Band [* 24] seiner Gedichte «El libro de las montañas» (Bilbao [* 25] 1868),
weil zu reich an Baskischem, hat nicht die Popularität des ersten gewinnen können. Seine «Cuentos de color de rosa» (Madr. 1859),
«Cuentos campesinos» (2. Aufl., ebd. 1862),
«Cuentos de vivos y muertos» (ebd. 1866),
«Cuentos populares», Cuentos de varios colores", «Capítulos de un libro», «Narraciones populares» (1874),
«Mari Santa: cuadros de un hogar y sus contornos» (1875) sind schlichte Darstellungen span. oder speciell biscayischer Märchen und Sagen, leiden aber an dem Fehler, unaufhörlich die polit. und religiösen Ansichten des Verfassers, seine durchaus reaktionären und ultramontanen Sympathien zur Schau zu stellen. Die histor. Romane «El Cid Campeador», «La paloma y los halcones» und «Las hijas del Cid» haben die kernige Naivetät der alten Cid-Chroniken sehr zum Nachteil übertüncht und verfeinert. Zu seinen letzten Werken gehören: «El redentor moderno» (Madr. 1877),
«Madrid por fuera» (ebd. 1878),
«Cuentos de madres é hijos» (Barcelona [* 26] 1879),
«Nuevos cuentos populares» (1880),
«Arte de hacer versos» (1881),
«De flor en flor» (1882) und «El gaban y la chaqueta» (1884). Eine Sammlung seiner Werke erscheint in Bilbao, eine Auswahl daraus ist in der «Coleccion de autores españoles» (Lpz. 1860 fg.) veröffentlicht worden.
die Fruchtkörper einiger Pilze [* 27] aus der Familie der Tuberaceen (s. Ascomyceten), besonders der Gattung Tuber Mich. Die Trüffel sind knollenartige, unter der Erde wachsende Gebilde, die im Innern ein saftiges, von verschiedenen dunkel gefärbten Adern durchzogenes Fleisch besitzen, so daß sie beim Durchschneiden marmorartig gezeichnete Schnittflächen erkennen lassen. Dieses Fleisch besteht aus reichlich entwickeltem Hyphengeflecht mit dazwischen liegenden zahlreichen Sporenschläuchen, die meist vier mit netzartiger Oberfläche versehene dunkel gefärbte Sporen enthalten.
Die marmorartige Zeichnung rührt daher, daß der ganze Fruchtkörper in zahlreiche, durch braune dichte Hyphenmassen ausgefüllte und durch weniger dichte Hyphenstränge mit reichlichen Luftlücken voneinander getrennte Kammern zerteilt ist. Die Umhüllung des Fruchtkörpers wird durch eine mehr oder weniger dicke, dunkel gefärbte Peridie mit glatter oder warziger Oberfläche gebildet. Das Mycelium dieser Pilze ist im Boden als spinnewebeartiges Hyphengeflecht vorhanden und findet sich ebenso wie die Fruchtkörper nur in humusreichem, kalkhaltigem Boden von Laubwäldern, besonders Eichen- und Hainbuchenbeständen; doch kommen auch in andern Laubwäldern, wenn auch nicht so reichlich, Trüffel vor. In welcher Beziehung der Trüffelpilz zu den Wurzeln der Bäume steht, ob er als Parasit auf ihnen wächst oder ob er saprophytisch lebt, ist nicht sicher bekannt, obwohl schon zahlreiche Untersuchungen darüber angestellt wurden. Nicht unwahrscheinlich ist es, daß die Entwicklung der Trüffel mit solchen Pilzen in Zusammenhang steht, die auf den Wurzeln vieler Bäume die sog. Mycorhiza (s. d.) hervorrufen.
Das Aufsuchen der Trüffelplätze geschieht in Frankreich und anderwärts mittels zu diesem Zweck abgerichteter Hunde [* 28] oder Schweine, [* 29] die dem aromatischen Geruch des Pilzes nachgehen und den Erdboden an den Stellen, wo sich Trüffel vorfinden, aufwühlen. Übrigens giebt es in Frankreich auch viele geübte Trüffelsucher, die ohne weitere Hilfsmittel das Vorhandensein von an gewissen Veränderungen, kleinen Spalten u. dgl. der Bodenoberfläche erkennen. Da die Trüffel schon seit langer Zeit ein sehr wichtiger Handelsartikel ist, so hat man schon mehrfach Versuche gemacht, diesen wertvollen Pilz [* 30] künstlich zu züchten, doch sind diese Versuche bisher sämtlich ohne den gewünschten Erfolg geblieben.
Die wichtigsten Arten der Gattung Tuber, welche in den Handel kommen, sind Tuber brumale Vittad., Tuber melanospermum Vittad., Tuber aestivum Vittad. und Tuber mesentericum Vittad. (s. Tafel: Pilze I. Eßbare Pilze, [* 23] Fig. 16 a u. b). Man kennt etwa 20 Arten; diese finden sich sämtlich am reichlichsten in den Trüffelgegenden Frankreichs und Italiens, [* 31] kommen jedoch auch in Deutschland an einzelnen Orten, z. B. in den Rheingegenden, vor, besonders die letzten drei Arten. In andern Erdteilen wurden sie bisher selten gefunden.
Tuber brumale und Tuber melanospermum (Tuber cibarium Pers.) haben Sporen mit stachliger Oberfläche, die beiden andern dagegen solche mit netzartig verdicktem Episporium. Die Fruchtkörper von Tuber brumale erreichen zuweilen eine bedeutende Größe, sie werden bis zu 1 kg schwer und sind dann über faustgroß; die meisten in den Handel kommenden Trüffel haben etwa die Größe einer mittlern Kartoffel oder einer welschen Nuß, sie sind kugelig und mit zahlreichen Wärzchen besetzt. Am meisten geschätzt werden die von Périgueux aus versandten sog. Périgordtrüffeln.
Ähnlich wie die ebengenannte Sorte verhalten sich die Fruchtkörper von Tuber melanospermum, doch sind sie meist etwas kleiner, dasselbe gilt von den beiden übrigen Arten. Alle haben eine dunkelbraune Oberfläche und im Innern ein von zahlreichen abwechselnd dunkeln und hellen Adern durchzogenes Fleisch. Die Färbung der dunkeln Adern ist bei den einzelnen Formen etwas verschieden, bei Tuber brumale schwärzlich-grau, bei Tuber melanospermum rötlich-schwarz, bei Tuber aestivum und mesentericum hellbraun. Außer den genannten Arten werden noch verschiedene andere gegessen, so die weiße italienische Trüffel, Tuber magnatum Pico, mit hellbrauner glatter Oberfläche und starkem knoblauchartigem Geruch; ferner die sog. Holztrüffel, Tuber excavatum Vittad. und Tuber rufum Pico, beide am häufigsten in Italien [* 32] und Frankreich, doch auch in einzelnen Gegenden Deutschlands stellenweise.
Neben den Arten der Gattung Tuber werden auch noch einige andere Tuberaceen ähnlich wie die Trüffel benutzt, dazu gehört die sog. weiße deutsche Trüffel, Choiromyces maeandriformis Vittad., die eine blaßbraune glatte Peridie und im Innern ein weißes, mit wenigen dunkeln Adern durchzogenes Fleisch besitzt; sie hat eine knollenartige unregelmäßige Gestalt und wird etwa faustgroß. Sie findet sich in Deutschland, besonders in Schlesien [* 33] und Böhmen, [* 34] außerdem in Oberitalien [* 35] und England. Eine zweite in den Mittelmeerländern vorkommende Art, die schon von den Römern sehr geschätzt wurde, Terfezia leonis Tul., wird besonders in Algier in großen Mengen gesammelt.
In Deutschland wird manchmal eine Art der Gattung Elaphomyces (s. d.) als Trüffel auf den Markt gebracht, die sich aber auf der Schnittfläche durch ¶
gleichmäßige Färbung sowie durch die dicke holzige Peridie von den echten Trüffel sofort unterscheiden läßt; vor ihrem Genuß ist zu warnen, da sie einen unangenehmen Geschmack und Geruch besitzt.
Die größte Menge der Erzeugung von Trüffel, aber auch des Verbrauchs kommt auf Frankreich;
man beziffert den jährlichen Ertrag auf 8 Mill. M. für den Großhandel und 20 Mill. für den Detailhandel;
die Ernte [* 37] beträgt durchschnittlich 3½ Mill. Pfd., die Ausfuhr gegen 200000 kg (nach Deutschland gehen deren gegen 30000), die Einfuhr etwa 8000 kg. Die Größe der Erzeugung von in Deutschland ist nicht bekannt; sie werden hauptsächlich im Thüringer Wald, Schwarzwald und Harz in Buchenwäldern mit gutem Humusboden gewonnen. Versendet werden die in Fässern frei oder einzeln in Papier verpackt, oder als Konserven, oder in Wein gekocht und dann in Öl eingemacht. Aufbewahrt müssen sie in luftigen Räumen werden; frische Trüffel halten sich im Erd- oder Sandbett in guten Kellern bis 14 Tage und länger. -
Vgl. Planchon, La truffe (Par. 1875);
Chatin in «Gardener's Chronicle» (1884);
R. Hesse, Die Hypogäen Deutschlands, Bd. 1 (Halle [* 38] 1890).
Form der sympodialen Blütenstände, s. Blütenstand [* 39] nebst Tafel, [* 36] Fig. 11, 12, 13.
s. Schneeschuhe. [* 40]
(Octodontidae), Familie der Nager mit rattenähnlicher Gestalt und Färbung, kurzen, halbnackten Ohren, vierzehigen Vorderfüßen, meist langem, beschupptem Schwänze.
Pelz entweder weiß, oder mehr oder weniger borstig, oder endlich mit spitzen Stacheln untermischt. In jedem Kiefer haben die Trugratten vier Backzähne.
Die Trugratten bewohnen Südamerika [* 41] und Afrika, [* 42] manche werden in angebauten Gegenden sehr schädlich, andere liefern ein sehr gutes Wildbret oder wertvolle Felle.
ein Fehlschluß, mit dem man jemand absichtlich oder unabsichtlich täuscht, wie solche die alten Sophisten, aus Lust am Disput, mit Vorliebe ausklügelten;
daher ein solcher Trugschluß auch Sophisma heißt.
Aristoteles hat sie in seiner Schrift von den Trugschluß klassifiziert und aufgelöst. - Über in der Musik s. Kadenz.
(spr.-chilljo), Truxillo.
1) Hauptstadt des Departamento Libertad der südamerik. Republik Peru, liegt nahe der Mündung des kleinen Chimu oder Rio [* 43] de in einer sandigen Küstenebene an der Staatsbahn Salaverry-Ascope, Sitz eines Bischofs, ist von Mauern umgeben, hat eine Kathedrale, eine sog. Universität (seit 1831), ein bischöfl. Seminar, ein Nationalkollegium und 11000 E. Der Seeverkehr ist nur unbedeutend, weil ihr Hafenplatz Huanachco, offiziell Salaverry, nur eine offene Reede ist. Nahe liegen die Ruinen der alten Stadt Chimu (s. d.). - 2) Hafenplatz in der centralamerik. Republik Honduras, [* 44] Hauptort des Departamento Colon, an der schönen Bai von Trujillo, im SSO. von Kap Honduras, mit Leuchtturm, hat etwa 4000 E.; Ausfuhr von Bananen, Hölzern und Fellen. - 3) Stadt im Staate Los Andes der südamerik. Republik Venezuela, etwa 220 km im SSO. von Maracaibo, in einem engen Thale der Sierra de Merida, in 850 m Höhe gelegen. Sie zählt etwa 3000 E., die Handel mit Weizen, Kaffee und andern landwirtschaftlichen Erzeugnissen nach Maracaibo treiben.
(spr. -chilljo), früher Truxillo, lat. Turris Julii, Bezirksstadt der span. Provinz Caceres in Estremadura, am Nordfuß der Sierra de Guadalupe, 485 m ü. d. M. auf einem Granitfelsen rechts vom Tamuja oder Magasca; ist beherrscht von einem maur. Kastell, im obern Teil eng und winklig, im untern modern gebaut und hat (1887) 10 773 E., 5 Kirchen, 8 Klostergebäude, Paläste von Conquistadoren (so auch des hier geborenen Francisco Pizarro), 4 Hospitäler, einen schönen Hauptplatz mit Arkaden; Weberei, [* 45] Gerberei, Töpferei und Viehhandel.
eine der Karolinen (s. d.). ^[= s. Thonwarenfabrikation. Das Wappen der Töpfer zeigt Tafel: Zunftwappen II, Fig. 5, beim Artikel]
Synoden, zwei Kirchenversammlungen des 7. Jahrh., die in einem nach seiner Bauart Trullus (d. h. Kuppel) genannten Saale des kaiserl. Palastes in Konstantinopel [* 46] abgehalten wurden. Die erste derselben, die sechste ökumenische Synode, wurde 680 von Kaiser Konstantin IV. Pogonatos abgehalten und erledigte den monotheletischen Streit (s. Monotheleten). - Die zweite Synode veranstaltete Kaiser Justinianus II. 692; sie sollte die beiden vorhergehenden ökumenischen Synoden, die fünfte und sechste, die sich nur mit dogmatischen Fragen beschäftigt hatten, ergänzen und ausschließlich Angelegenheiten der Kirchenverfassung und Kirchenzucht erledigen; sie heißt darum auch Concilium quinisextum. Unter den 102 aufgestellten Canones erfuhren sechs in Rom [* 47] lebhaften Widerspruch, namentlich der 36., der den Bischof von Konstantinopel an Macht und Fülle der Privilegien demjenigen von Rom gleichstellte. Das Abendland hat darum auch die Synode nicht als ökumenisch anerkannt, während sie im Morgenland als Fortsetzung der ersten Trullanischen galt.
(Trumm), in Süddeutschland soviel wie ein Stückchen, ein Splitter, sonst aber ungebräuchlicher Singular zu Trümmer;
auch Bezeichnung für einen schwachen Mineral- oder Erzgang, der sich von einem Hauptgange abzweigt.
Zuweilen verästelt sich dieser in zahlreiche, sich allmählich im Nebengestein verlierende Trümer (Trümmer), er zerschlägt oder zertrümert (zertrümmert) sich.
Über Trum im Grubenbau s. d. und Schacht. - Trum heißt beim Riemen- oder Seilbetrieb jedes zwischen zwei Scheiben liegende Stück Riemen oder Seil.
(frz., spr. trümoh), Fensterpfeiler, weiterhin der für diesen bestimmte schmale Wandspiegel.
s. Trum. ^[= (Trumm), in Süddeutschland soviel wie ein Stückchen, ein Splitter, sonst aber ungebräuchlicher ...]
s. Erzlagerstätten. [* 48]
s. Sattelholz. [* 49]
s. Lauterbrunner Thal. ^[= # langer und verhältnismäßig schmaler Einschnitt der Erdoberfläche mit gleichsinnigem Gefälle, ...] [* 50]
s. Achat. ^[= ein gewöhnlich streifenweise wechselndes oder fleckenartig verbundenes Gemenge von Chalcedon, ...] [* 51]
Scheitholt, Tympanischiza, Marinetrompete, veraltetes Saiteninstrument, bestehend aus annähernd prismatischem Resonanzkasten und angesetztem Hals mit einem Wirbel, von dem die einzige, sehr lange und starke Darmsaite ausgeht. Diese läuft über einen eigenartigen Steg, den sog. Schuh, dessen einer Fuß frei beweglich bei jeder Schwingung [* 54] der Saite auf den Schallkasten aufschlägt und dadurch den Ton der Saite sehr verstärkt. Die Saite wird gespielt, indem man einen Finger auf bestimmte Stellen der Saite lose auflegt ohne die Saite niederzudrücken, und dann mit dem Bogen [* 55] anstreicht. Diese Stellen der Saite sind neben ihr auf dem Halse vermerkt. Der Ton, verstärkt durch das Trommeln des Steges, ist schmetternd wie der einer Trompete. Da das Instrument zum Signalgeben auf Schiffen benutzt ward, hieß es auch Tromba marina; auch Nonnengeige, weil es in Nonnenklöstern die Posaune ersetzte.
(lat.), der Stamm der Bäume und der Rumpf (s. d.) der höhern Wirbeltiere. ¶
(engl. trunk lines, spr. trönk leins), die großen Eisenbahnnetze in den Vereinigten Staaten [* 57] von Amerika, [* 58] die wichtige Verkehrsmittelpunkte verbinden; insbesondere die fünf Eisenbahnen, die den Verkehr zwischen den atlantischen Häfen Neuyork, [* 59] Philadelphia, [* 60] Baltimore, [* 61] Boston [* 62] und Portland (Maine) und den Stapelplätzen an den großen Seen und in deren Umgebung (Chicago, Milwaukee, Detroit, Toledo [* 63] u. s. w.) vermitteln. Es sind dies die Neuyork-Central- und Hudson-River-Eisenbahn, die Neuyork-Lake Erie- und Western-Eisenbahn, die Baltimore- und Ohio-Eisenbahn, die Pennsylvania-Eisenbahn und die Grand Trunk-Eisenbahn von Canada.
Diese Bahnen haben im Beginn der siebziger und dann wieder im Beginn der achtziger Jahre die heftigsten Tarifkämpfe miteinander gehabt, sind aber seit 1885 zu einem großen Verbande, dem Trunk Line Pool, seit Erlaß des Bundesverkehrsgesetzes (s. Interstate Commerce Act) Trunk Line Association genannt, vereinigt, dem auch die kleinern zwischenliegenden Bahnen beigetreten sind. Der Verband [* 64] hat unter anderm eine gemeinsame Güterklassifikation mit im wesentlichen übereinstimmenden Sätzen. Die Länge der zu diesem Verbande vereinigten Eisenbahnen beträgt zur Zeit rund 80000 km mit ungefähr 11000 Stationen.
s. Alkoholismus; ^[= oder Alkoholvergiftung bezeichnet den Inbegriff aller derjenigen körperlichen, geistigen und ...]
Trunkenheit als Strafausschließungsgrund, s. Zurechnung.
s. Alkoholismus. ^[= oder Alkoholvergiftung bezeichnet den Inbegriff aller derjenigen körperlichen, geistigen und ...]
lines, s. Trunk-Eisenbahnen. ^[= (engl. trunk lines, spr. trönk leins), die großen Eisenbahnnetze in den Vereinigten Staaten ...]
s. Dampfschiff. [* 65]
s. Bd. 17 und Alkoholismus (Bd. 1).
s. Geheimmittel. ^[= (Arcana), wirkliche oder angebliche Arzneimittel, deren Zusammensetzung geheim gehalten wird. ...]
Längenmaß in Annam, s. Düong.
Vogelfamilie, s. Stärlinge. ^[= (Icteridae), die amerik. Vertreter der altweltlichen Stare und wie diese sehr gattungs- (50 ...]
die Teile jeder militärisch organisierten und gegliederten Streitmacht, vorzugsweise die fechtenden Teile derselben.
Die Vereinigung der einzelnen zu einer organischen Einheit wird als Truppenkörper oder Truppenteil bezeichnet, z. B. die Compagnie, das Bataillon, das Regiment u. s. w. Truppengattungen werden nach der Art ihres Auftretens (Fußtruppen, berittene Truppen), nach ihrer Bewaffnung mit Gewehr und Geschütz (Infanterie, Artillerie) und nach ihrem Zweck (fechtende, technische Truppen) unterschieden.
s. Generalstab.
s. Taktik. ^[= (grch., eigentlich "Aufstellungslehre"), bildet wie die Strategie (s. ...]
s. Offizier (Bd. 17).
s. Truppen. ^[= die Teile jeder militärisch organisierten und gegliederten Streitmacht, vorzugsweise die fechtenden ...]
oder Militärtransporte, die Beförderung von Truppen mit zugehörigem Kriegsmaterial mittels der Eisenbahn und auf dem Wasserwege. Man unterscheidet Friedens- und Kriegstransporte. Die erstern werden im Frieden, ohne Störung des öffentlichen Verkehrs, ausgeführt und umfassen Manöver-, Reservisten-, Rekrutentransporte u. s. w. Ihre Regelung erfolgt in Deutschland nach den Vorschriften der Militärtransportordnung (s. d. und Friedensleistungen). Bei den Kriegstransporten unterscheidet man Mobilmachungs- und Aufmarschtransporte. Bei ihrer Ausführung ist der öffentliche Verkehr in der Regel gänzlich aufgehoben. Für die Ausführung größerer Truppentransporte sind umfassende eisenbahnmilitär. Maßnahmen notwendig, welche an den wichtigsten Linien und Punkten bereits im Frieden zum Teil vorbereitet sind (z. B. Erbauung großer Rampen zum Ein- und Ausladen). - Truppenverschiebungen von einem Kriegstheater auf das andere sind daher eine der schwierigsten Aufgaben des Eisenbahnbetriebes. Truppentransporte auf dem Wasserwege sind sowohl auf Flüssen wie zur See nur in beschränktem Maße ausführbar.
die Übungen der Truppen im Gelände (s. Felddienst), besonders das Manöver (s. d).
s. Lager. [* 66]
in der Forstwirtschaft, s. Bestand. ^[= in der Forstwirtschaft die Gesamtheit einer größern Anzahl von Holzpflanzen, die auf einer ...]
Municipalborough, die wichtigste Stadt der engl. Grafschaft Cornwall, am nördlichsten Ende des Falmouth-Hafens, Station der Linien Exeter-Penzance und Truro-Falmouth der Great-Westernbahn, hat (1891) 11 131 E., ein Museum (Vögel, [* 67] Mineralien [* 68] und Altertümer), eine Bergbauschule, anglikan.
Seminar, Stadthaus und Krankenhaus; [* 69]
Papiermühlen, Eisengießerei, [* 70] Zinnschmelzöfen, Teppichmanufaktur, Porzellanfabriken und bedeutenden Zinnhandel. Truro ist Bischofssitz.
Fischart, s. Aalraupe. ^[= Aalrutte, Aalquappe (Lota vulgaris Cuv.), ein zur Familie der Schellfische (s. d. ...]
s. Brotterode. ^[= Marktflecken im Kreis Schmalkalden des preuß. Reg.-Bez. Cassel, in 600 m Höhe, im Thüringerwalde, ...]
(engl., spr. trößt), eine besondere Art von Kartellen der großen Unternehmungen in den Vereinigten Staaten von Amerika, in der Form, daß zwar die beteiligten Unternehmungen ihre bisherige Verwaltungseinrichtung behalten, ihr Aktienbesitz aber gegen «Certifikate» an den Trust übergeht, der durch seine Vertrauensmänner, die Trustees, die vereinigten Unternehmen beaufsichtigen und deren Leitung beeinflussen läßt. Zinsen und Gewinn der einzelnen Etablissements sind an den Trust auszuliefern, der dieselben nach Abzug seiner Kosten an die Betriebe verteilt.
Ein drastisches Beispiel für diese Form der Kartellierung ist die Standard-Oil-Company (s. Petroleum). In ähnlicher Weise haben sich auch in England (etwa seit 1888) Trustgesellschaften (Trust Companies, Investment-Trusts) gebildet, welche eine Zusammenlegung von Kapital in Wertpapieren aller Art bewirken und dafür ihre eigenen Aktien oder Obligationen ausgeben. Der Grundgedanke war, durch Verschmelzung eine Ausgleichung des Zinsfußes und für die Kapitalisten eine gleichmäßigere Rente herbeizuführen. Vielfach aber sind diese Gesellschaften der Agiotage verfallen und haben das Vertrauen des Publikums verloren, zumal wo sie sich als Ringbildungen zur Ausschließung von Konkurrenz und zur Ausbeutung des Publikums erwiesen haben. Auch in Deutschland und Österreich kommen Trustgesellschaften (z. B. Eisenbahnbanken) vor. (S. Kartell.) -
Vgl. Aschrott, Die amerikanischen Trust als Weiterbildung der Unternehmerverbände (Tüb. 1889).
(engl., spr. trößtíh), Beglaubigter, Vertrauter, Bevollmächtigter, Pfleger, s. Trust.
das männliche Truthuhn (s. d.). ^[= (Meleagrinae), auch Puter oder kalikutisches Huhn, in Frankreich indisches (Indian) und in England ...]
(Catharista aura L.), ein zu den Hühnergeiern gehöriger, rabengroßer, schwarzer Vogel mit rotem Kopf aus dem wärmern Amerika, der neben dem Rabengeier als geschätzter Reiniger der Straßen gehegt wird. In europ. Tiergärten nicht selten und ausdauernd.
Preis etwa 100 M. für das Exemplar.
(Meleagrinae), auch Puter oder kalikutisches Huhn, in Frankreich indisches (Indian) und in England türkisches Huhn genannt, eine aus einer Gattung und drei Arten bestehende Unterfamilie der Fasanvögel (s. d.), die das südl. Nordamerika, [* 71] von den mittlern Vereinigten Staaten bis Guatemala [* 72] bewohnt (s. Karte: Tiergeographie I). Es sind sehr schöne Tiere, namentlich ¶
1026 Meleagris ocellata Temm. von Guatemala; aber auch Meleagris mexicana Gould ist ein stolzer, prächtiger Vogel, dem sein wahrscheinlicher, degenerierter Nachkomme, der domestizierte Truthahn (Meleagris gallopavo L.), nicht entfernt gleichkommt. (S. Tafel: Geflügel, [* 73] Fig. 39.) Das Truthuhn fanden die Europäer in Mittelamerika bereits gezähmt vor und brachten es sehr bald danach nach Europa, [* 74] zuerst nach Spanien (1520), wo es noch jetzt in großen Herden gehalten wird, und nach England; nach Deutschland soll es um 1533 gelangt sein.
Hier hat die Truthühnerzucht niemals große Verbreitung gefunden, desto größere in England (besonders Norfolk), in Frankreich, Mähren, Ungarn [* 75] und Serbien; [* 76] in Syrmien findet man selten einen Bauernhof, der nicht 70–100 Stück züchtet. Das Truthuhn ist als großes, vortreffliches Fleischhuhn wertvoll und als stets bereites, zuverlässiges Bruthuhn sehr geschätzt. Man hält einen Truthahn für 4–6 Hennen. Das Gelege besteht aus 15–18, seltener 24–30 gelbgrauen, rot punktierten Eiern.
Brutzeit 28–30 Tage. Das Truthuhn ist gegen Naßkälte und starke Sonnenhitze empfindlich. Anderm Geflügel gegenüber ist es unverträglich und bösartig. Die Ernährung ist leicht und billig ausführbar durch Weidegang und Fütterung mit Kohl- und Runkelrübenblättern, zerkleinerten Runkelrüben, Möhren, Kartoffeln und nur zur Legezeit auch mit Fruchtkörnern; auch liebt es Waldfrüchte (Eicheln u.s.w.) und ist sehr lüstern auf Würmer, [* 77] Schnecken, [* 78] Kerbtiere und Eidechsen. [* 79]
Die Mästung geht leicht von statten; sie geschieht durch Verfüttern von Maiskörnern und zerkleinerten Möhren, auch durch Einstopfen ganzer Walnüsse (Südfrankreich) bei Entziehung freier Bewegung. Das Gewicht des ausgewachsenen Hahnes beträgt 15–20 und darüber, das der Henne 8–10 kg. In neuerer Zeit hat man durch Einführung und Züchtung des nordamerik. Wildputers sowie des mexik. Puters zuerst in England, dann auch in Deutschland und Österreich-Ungarn [* 80] ein wertvolles Wild mit Erfolg zu gewinnen gesucht. –
Vgl. Mariot-Didieux, Guide de l'éleveur de dindons et de pintades (Par. 1854; deutsch u. d. T.: «Die Truthühnerzucht» von R. Öttel, 2. Aufl., Weim. 1873);
E. Säbel, Perlhuhn, Truthuhn und Pfau (Lpz. 1893).
Fischgattung, s. Forellen.
Ruine, s. Münstermaifeld. ^[= Flecken im Kreis Mayen des preuß. Reg.-Bez. Koblenz, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Koblenz ...]
s. Waffen. [* 81]
s. Trujillo. ^[= # (spr.-chilljo). 1) Hauptstadt des Departamento Libertad der südamerik. Republik Peru, ...]
Sanct, belg..
Stadt, s. Sanct Truyen.
Dorf im Kreis Tost-Gleiwitz des preuß. Reg.-Bez. Oppeln, [* 82] südöstlich von Gleiwitz, [* 83] hat (1895) 4764 E.;
Ziegelei und Dampfmühle.
s. Spargelfliege. ^[= (Platyparaea s. poeciloptera Schrank, eine 5 mm lange, auf den Flügeln mit dunkler ...]
s. Bohrfliegen. ^[= eine Unterfamilie der Gemeinfliegen mit vielen Hunderten von Arten. Die Weibchen ...]
das reine Ferment der Pankreasdrüse, s. Pankreatin. ^[= flüssige oder feste Präparate aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreasdrüse) des Schweines oder ...]
(spr. trei-), soviel wie Gaffelsegel (s. Gaffel).
(spr. trscheméschno), poln. Name von Tremessen. ^[= poln. Trzemeszno, Stadt im Kreis Mogilno des preuß. Reg.-Bez. Bromberg, an der Linie Posen-Thorn ...]
s., in der Musik Abkürzung für Tasto solo (s. d.).
(Tsade, Tschad, Tsadsee), der größte Landsee im mittlern Sudan in Nordafrika, Bahr es-Salam von den Arabern genannt, liegt zwischen 12 ½ und 14 ½° nördl. Br. und 13 und 15° östl. L. von Greenwich, 240 m ü.d.M. und grenzt im NO. und O. an Kanem, im S. an Bagirmi und Bornu, im W. an Bornu (s. die Karten: Sahara und Kamerun u.s.w.). Er bedeckt gewöhnlich eine Fläche von 27000, nach der Regenzeit 50000, zur trocknen Jahreszeit 11000 qkm. Zuflüsse sind: im S. der Schari (s. d.) mit einem breiten und seichten Delta [* 84] und der Mbulu, im W. der Komadugu-Waube und im O. der selbst zur Regenzeit spärliche Wassermengen zuführende Bahr el-Ghasal.
Nachtigal hat die Wassermenge, die der Tsad infolge von Regen und Zuflüssen erhält, auf 100, die Verdunstung auf 70 Kubikkilometer berechnet. Da der Tsad keinen sichtbaren Abfluß besitzt und trotzdem ein süßes Wasser ist, so vermutet Nachtigal, daß er unterirdisch in nordöstl. Richtung bis nach Egeï und Borku abfließt. Das meist sumpfartige, schwarzbraun gefärbte Wasser wird von einer stellenweise dichten Vegetation von Pistia-, Lotus- und andern Pflanzen bedeckt.
Während der Regenzeit von Juli bis Oktober und nach ihr bis in den November tritt ein regelmäßiges Anschwellen ein, wodurch namentlich die südwestl. flachen Ufer bis in die Nähe von Kuka überschwemmt werden. Der See liegt in einer so seichten Mulde, daß man ihn an einzelnen Stellen viele Stunden weit zu Pferde [* 85] durchwaten kann. Die einzigen größern Buchten befinden sich im Westen, bei Ngornu und Maduari. Die Ufergegenden sind meistens versumpft, mit hohen Papyrusstauden umsäumt; im Nordosten nehmen sie steppenartigen Charakter an; nur im Süden tritt die Vegetation in tropischer Fülle auf.
Die östl. Hälfte des Sees wird von einem Netz von mehr als hundert kleinen Inseln überdeckt, von den Gruppen der Buduma-, Karka- und Kuri-Inseln, bevölkert von etwa 30000 E., vertriebene Angehörige der Stämme Buduma, Kuri, Kanemba, Kanuri, Daza und Bulala. Obwohl der Tsad sich in keiner Weise zur Schiffahrt eignet, so trachteten doch in den letzten Jahren Deutsche, [* 86] Engländer und Franzosen danach, ihn zu beherrschen. Durch den Deutsch-Englischen Vertrag vom Nov. 1893 und den Deutsch-Französischen Vertrag vom März 1894 wurde der Wettstreit beigelegt: die Westseite von Barrua bis zum Mbulu fiel in die engl., die Südseite bis zum Schari in die deutsche und vom Schari bis noch unbegrenzt nach Osten in die franz. Interessensphäre. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß schon Ptolemäus vom Tsad wußte;
er nennt ihn Nubasee, «einen periodisch austretenden Sumpf». Im Mittelalter erwähnt ihn Albufeda als Kuarsee.
Die ersten Europäer aber, welche sichere Kunde über ihn gebracht, waren Clapperton, Denham und Oudney (1823); Overweg befuhr ihn zuerst bis zu dem Inselarchipel (1851). Die wichtigsten Beiträge zu seiner Erforschung lieferten Barth (1852) und Nachtigal (1871–72). –
Vgl. Barth, Reisen und Entdeckungen in Nord- und Centralafrika (Gotha [* 87] 1855–58);
Nachtigal, Sahara und Sudan (3 Bde., Berl. und Lpz. 1879–89).
Gau im Peloponnes auf der Ostseite des Parnongebirges in der alten Landschaft Kynuria, wo sich in unzugänglichem Gebirgslande ein Stamm, die Tsakonen, 9000 an Zahl, erhalten hat, der einen dem Altdorischen entstammenden Dialekt redet.
Indianerstamm, s. Cherokee.
See in Abessinien, s. Tanasee. ^[= Dembeasee, Bergsee auf dem westl. Hochlande Abessiniens (s. Karte: Abessinien, Erythräa ...]
Fluß, s. Mekong.
slaw. Worte, die man hier vermißt, sind unter Cz... oder C (Č)...
aufzusuchen.
Indianerstamm, s. Choktaw. ^[= (spr. tschocktah), Chactaw, Chacta, richtiger ein mit den Chickasaw (s. d.) und den ...]
Paul, Theolog, s. Bd. 17.
Tschadsee, s. Tsad. ^[= (Tsade, Tsadsee), der größte Landsee im mittlern Sudan in Nordafrika, Bahr es-Salam ...]
Nebenfluß des Nigers, s. Binue.
Artikel, die man unter Tsch vermißt, sind unter Cz aufzusuchen. ¶
s. Turkestan. ^[= # 1) T. oder Turkistan (d. i. Türkenland), auch im weitern Sinne die asiat. Tatarei ...]
(unrichtig Dschagatai oder Dschagataisch), Name des zweiten Sohnes des Tschingis-Chan, welchem nach dem Tode des Vaters die Länder der Uiguren, die Kleine und Große Bucharei (Ost- und Westturkestan), die Gegenden am Iliflusse, dann das Land zwischen dem Amu-darja und Syr-darja (Oxus und Jaxartes) zufielen. In diesen Ländern erhielt deshalb die osttürk. oder usbekische Mundart den Namen Tschagatai. In dieser Mundart sind auch ausgezeichnete histor. Werke geschrieben worden, wie die Denkwürdigkeiten des ersten Großmogul Babar, das Jahrbuch des Abulghâsi-Behâder u.s. w. Bischbaligh war eine Zeit lang der Hauptort des Chanats. Tschagatai starb 1240; seine Nachkommen behaupteten sich unter mancherlei Wirren und Blutvergießen bis auf Timur. -
Vgl. Vámbéry, Das Türkenvolk in seinen ethnolog. und ethnogr.
Beziehungen (Lpz. 1885).
(oder Dschagatāisch), die aus der Schriftsprache der Uigur (s. d.) hervorgegangene künstliche Litteratursprache der mittelasiat. und westl. Türkendialekte. Zum Unterschiede von der Litteratursprache der Osmanen wird sie auch kurz als osttürkische Sprache bezeichnet. Da diese Litteratursprache sich hauptsächlich in den Chanaten von Chiwa, Buchara und Kokan und in Ostturkestan (Kaschgar, Jarkand u. s. w.) entwickelt hat, so steht sie den gesprochenen Sprachen Mittelasiens sehr nahe, deren Dialekte deshalb auch als Dschagataisch bezeichnet werden. -
Vgl. Vámbéry, Ćagataische Sprachstudien (Lpz. 1867);
ders., Abuska, ćagataisches Glossar, magyarisch, Pest 1862);
Weljaminow-Sernow, Dictionnaire Djaghatai-turc (Petersb. 1869-71);
Pavet de Courteille, Dictionnaire turk-oriental (Par. 1870).
Thee, tschagirischer Thee, die getrockneten Blätter des im Sibirischen heimischen, bei uns als Zierpflanze gepflegten, dickblätterigen Steinbrechs (Saxifraga [* 89] crassifolia L.);
linker Nebenfluß der Mologa, im russ. Gouvernement Nowgorod, bildet ein Zwischenglied des Tichwinschen Kanalsystems (s. d.).
(Chagos-Inseln), brit. Inselgruppe im Indischen Ocean (s. d. nebst Karte), unter 4° 44' bis 7° 39' südl. Br. und 70° 55' bis 72° 52' östl. L., 450 km von den Malediven entfernt. Hauptinsel ist Diego Garcia, 24 km lang, 5-6 km breit, ein Korallenatoll, dessen Lagune Fische [* 90] und Krabben enthält. Ähnlich sind die kleinen Peros-Banhos, Salomoninsel, Nelson-, Adler-, Danger-, Egmonts- und Drei Brüderinsel. Die Bewohner treiben Fischfang und gewinnen Kokospalmenöl. Auf Diego Garcia bestehen Kohlendepots. Die Inseln unterstehen dem Gouverneur von Mauritius.
Fluß, s. Irgis.
(türk.), Fluß, häufig in Zusammensetzungen.
(Csaiken, Sayken, türk., «Schiff»), [* 91]
die mit Segel, Ruder und Geschütz versehenen, leicht beweglichen Galeeren, von denen Österreich früher eine kleine Flotte auf der Donau hielt, zum Schutz gegen die Türken.
Die zum Dienst auf den Tschaiken gebrauchten Soldaten hießen Tschaikisten (Csaikisten) und gehörten zu den Grenztruppen, innerhalb deren sie ein Bataillon (das «Tschaikistenbataillon») bildeten. (S. Militärgrenze.)
s. Tschaikowskij. ^[= (auch ), Peter Iljitsch, russ. Komponist, geb. 7. Mai (25. April) 1840 im Ural als ...]
s. Indische Religionen ^[= Unter den Religionen des heutigen Indiens sind vier, die nicht in Indien selbst entstanden, ...] (Bd. 17).
s. Wehrvögel.
(auch Tschaikowski), Peter Iljitsch, russ. Komponist, geb. 7. Mai im Ural als Sohn des dortigen Bergbezirksdirektors Ilja (d. i. Elias) Tschaikowskij, der später Direktor des Berginstituts in Petersburg [* 92] wurde. - Tschaikowskij besuchte die Rechtsschule in Petersburg und trat dann in den Staatsdienst. Daneben begann er sich eifrig mit Musik zu beschäftigen, besuchte drei Jahre lang die von Anton Rubinstein gegründete Musikschule, das spätere Konservatorium in Petersburg, und wurde dann als Professor der Musiktheorie an das Konservatorium in Moskau [* 93] berufen.
Seit 1879 lebte er im Gouvernement Kiew. [* 94] Er starb 6. Nov. in Petersburg. Außer einer Reihe von Klavier- und Gesangskompositionen schrieb Tschaikowskij sechs Sinfonien (G-moll, C-moll, D-dur, F-moll, E-moll, H-moll [Pathétique]), die sinfonischen Dichtungen «Der Sturm», «Francesca da Rimini» und «Manfred», drei Streichquartette, ein Streichsextett, eine Serenade für Streichinstrumente (Op. 48),
zwei Klavierkonzerte (B-dur und G-moll),
eine Phantasie für Klavier und Orchester (G-moll),
ein Violinkonzert (D-dur) u. s. w. Von seinen Opern hatten «Der »Woiwode» (1869),
«Die Jungfrau von Orléans» (1881),
«Mazeppa» (1882),
besonders aber «Eugen Onegin» (1879) und «Jolanthe» (1893) Erfolg. Sehr beliebt sind auch seine Ballette «La bella au bois dormant» («Dornröschen», 1890) und «Le [* 95] casse-noisette» («Nußknacker»). T.s Orchestersuiten machten die Runde in Rußland, Deutschland und Frankreich und erwarben ihm den Ruhm eines, wenn auch außerordentlich ungleichen, doch sehr begabten Komponisten. Er schrieb auch eine Harmonielehre in russ. Sprache (Mosk. 1872).
Kauptort der Insel Pemba (s. d.). ^[= s. Inseln. – Über den I. genannten Teil des Großhirns s. Gehirn (Bd. 7, S. 675 b).]
(vom ungar. csákó, auch Czako, Tzako geschrieben), eine militär. Kopfbedeckung von Filz mit plattem Deckel, die zuerst in der franz. Armee 1806 und dann in allen übrigen Heeren den früher üblichen, dreieckigen (d. h. dreifach aufgekrempten) Hut [* 96] der Infanterie verdrängte. Der Tschako hat verschiedene Formen gehabt, bald oben, bald unten breiter, bald cylindrisch. In der preuß. Armee wurde er unter Friedrich Wilhelm IV. durch den Helm (s. d.) ersetzt, dessen Annahme in Rußland folgte und den 1878 auch die engl. Armee anzunehmen begann. Im österr. Heere trat ein runder, niedriger Hut an seine Stelle. Die Franzosen haben den in der leichten Form des sog. Käppi (kepy). In ähnlicher Form tragen ihn auch in Deutschland die Jäger, die Schützen, die Luftschifferabteilung, der Train und die Marineinfanterie (2 Seebataillone).
Ort, s. Batum ^[= 1) Bezirk im SW. des russ.-transkaukas. Gouvernements Kutais, hat 3045,1 qkm mit (1894) 47 116 ...] [* 97] (Bd. 17).
Landschaft, s. Ardilan. ^[= Provinz im westl. Persien, grenzt nördlich an die Provinz Aserbeidschan, östlich an Irak-Adschmi, ...]
(czech. čamara; poln. czamara), langer mit Schnüren besetzter Rock.
engl. Chumbul, rechter und größter Nebenfluß der Dschamna, entspringt im Windhjagebirge etwa 30 km nördlich von Mandlesar in der indobrit. Agentschaft Manpur Centralindiens, durchfließt die Agentschaften Bhopawar, Indaur und Westmalwa, wendet sich dann nordöstlich durch Kotah (in Radschputana), bildet von der Einmündung der Parbati ab die Grenze zwischen den Agentschaften Dschaipur und den östl. Staaten Radschputanas, sowie der Division Agra einerseits und der Agentschaft Gwaliar Centralindiens andererseits und mündet nach 650 km langem Laufe 64 km unterhalb
^[Artikel, die man unter Tsch vermißt, sind unter Cz aufzusuchen.] ¶