Instrumente, welche die Herstellung einer horizontalen Visierlinie und hiermit
die Ermittelung des Höhenunterschiedes zwischen zwei Punkten durch geometr. Nivellement (s.
Nivellieren) ermöglichen.
Allen Nivellierinstrumente gemeinsam ist die Benutzung der Schwerkraft zur Herstellung der wagerechten Abseh-
oder Visierlinie. Man kann dieselben nach der Benutzung fester oder flüssiger Körper einteilen in Pendelinstrumente und
Wasserwagen. Die Pendelinstrumente beruhen darauf, daß ein schwerer, fester Körper leicht beweglich
aufgehängt und mit einer Visiervorrichtung versehen ist, die senkrecht zu der durch den Schwerpunkt
[* 3] und die Bewegungsachse
des schwebenden Körpers (Pendels) gehenden Linie steht.
Alle diese
Instrumente geben besonders infolge der unvermeidlichen Reibung
[* 4] stets nur ungenaue Resultate; es gehören dahin
der Quadrant, der Rheinische Höhenmesser, Franks Neigungsmesser,
Bohnes Taschenniveau, Couturiers Reflexions-Nivellierinstrument
u. a. Die
Wasserwagen zerfallen wiederum in zwei
Arten, je nachdem bei ihnen die
Stellung einer Flüssigkeit in zwei kommunizierenden
Röhren
[* 5] oder diejenige einer Luftblase im Innern eines rund ausgeschliffenen
Gefäßes benutzt wird. Zur erstern Art gehört
die veraltete
Kanalwage (s. d.). Zur zweiten Art, die man auch als
Libelleninstrumente (s. Libelle) bezeichnen kann, gehören die feinsten und vollkommensten
Instrumente, deren wichtigste
Teile
stets von einem
Fernrohr
[* 6] und einer damit verbundenen Röhrenlibelle gebildet werden. Dahin gehören die Nivellierinstrumente von
Stampfer,
Breithaupt, Sickler,
Sprenger,
Bamberg
[* 7] und viele andere.
Bei dem vorstehend abgebildeten Nivellierinstrument ist F das
Fernrohr, R die Röhrenlibelle, SSS die
zur Horizontalstellung dienenden Schrauben.
[* 8] Auch sind die meisten
Theodoliten (s. d.),
Tachymeter (s. d.) und
Kippregeln (s. d.)
hierher zu rechnen. –
Vgl. Doll, Die Nivellierinstrumente und deren Anwendung (Stuttg. 1870);
Bezirkshauptmannschaft Schluckenau in
Böhmen,
[* 9] an der Linie
Rumburg-Nixdorf (21 km) der
Böhm.
Nordbahn, hat (1890) 6201, als Gemeinde 6704 deutsche E., Fachschule für Metallindustrie mit
gewerblicher Fortbildungsschule sowie Fabrikation von
Stahl- und Galanteriewaren,
Messern, Scheren,
[* 10] Stahlwerkzeugen,
Metall- und Steinnußknöpfen, künstlichen
Blumen,
Posamentier- und Gürtlerwaren und Seidenbändern.
der alte allgemein german.
Name der Wassergeister (althochdeutsch nichus, angelsächs. nicor, altnord. nykr,
niedersächs. nicker, dän. nök, schwed. neck). Der
männliche
Nicker,
Nickel- oder Wassermann zeigt sich gewöhnlich nur einzeln. Er gleicht einem kleinen,
ältlichen, bärtigen
Manne und ist nach der Sage an den Fischzähnen, auch an entstellten
Ohren und Füßen kenntlich. Zuweilen
verwandelt er sich in ein Roß, einen
Stier oder einen Fisch.
Er ist meist grausam und rachsüchtig.
Gern raubt er Menschenmädchen und lebt mit ihnen in seinem Wasserhause. Freundlicher schildert die Sage
die weiblichen Nixe; sie sind schöne
Jungfrauen und nur an dem nassen Saume des Gewandes zu erkennen. Doch wird auch von schilfgegürteten,
nackten Wasserfrauen und selbst von fischschwänzigen berichtet.
Gleich den männlichen lieben die weiblichen Nixe
Musik und
Tanz, mischen sich gern unter tanzende
Menschen und knüpfen mit
Jünglingen Liebschaften an.
Weissagung,
Reichtum und Bedürftigkeit menschlicher Hilfe teilen die Nixe mit den übrigen Elementargeistern.
rechter Nebenfluß der
Tura
(SystemTobol), entsteht aus der
Vereinigung derNejwa und des Rjesch im russ. Gouvernement
Perm und mündet nach 200, mit der
Nejwa 450 km im Gouvernement
Tobolsk. Er ist schiffbar bis zur Stadt
Irbit (s. d.) auf 140 km.
(Nisam), eigentlich Ordnung, ein
arab. in alle islamit.
Sprachen übergegangenes Wort, bedeutet mit dem Zusatze
dschedid (neu) im
Türkischen speciell die von
SultanSelim III. (1789–1807) gestiftete und dann von
Mahmud II. (1808–39)
erneuerte reguläreArmee, der der
Soldat nach dem Wehrgesetz vom Mai 1880 sechs Jahre anzugehören hat,
von denen er bei der Infanterie und den Schützen drei, bei den übrigen Waffen
[* 11] vier Jahre präsent bleiben soll. Dann gehört
der Mann acht Jahre der Reserve-
(Redif-)
Armee an und tritt nachher für sechs Jahre noch zum Landsturm
(Mustahfiz) über. – Nizâmel-Aalem und Nizâmel-Mulk, Welten- und Reichsordner, im orient. Kanzleistil
ein Nebentitel des Großwesirs; auch der Haupttitel des Beherrschers von Haidarabad (s. Nisam) in
Ostindien.
[* 12]
¶
forlaufend
390
Nizäm al-mulk (Nisäm al-mulk), Zassan ibn Ali, Wesir der beiden Seldschukensultane AlpArs- lan (1063-72) und Melikschäh (1072-92),
Sohn eines pers. Landmanns, wurde in Tus (Chorassan) 1018 geboren. Während seiner dreißigjährigen Ver- waltung gelang es
ihm, im Seldschukenreich geord- nete Verhältnisse zu begründen; seiner besondern Fürsorge erfreuten sich die
gemeinnützigen, wissen- schaftlichen und litterar. Interessen, ßr gründete mehrere wissenschaftliche Anstalten, unter
welchen die 1067 eröffnete Hochschule in Bagdad seinen Namen (Nizamijja) trug und zum Mittelpunkt des wissen- schaftlichen
Lebens im Islam wurde.
Durch die Ränke der Sultanin Turkan Chätun fiel der greise Wesir in Ungnade bei Melikschäh, und 1092 wurde
er im Feld- lager von Nehawand durch einen Assassinen erdolcht. Nizantt, pers. Dichter, s. Nisämi. Nizza,
franz. Nice, Grafschaft am Mittelmcer, an der Grenze zwischen Frankreich und Italien,
[* 14] qc' sem Lande einverleibte Gebiet wurde
mit dem vom Depart. Var abgetrennten Arrondissement Grasse zu dem neu gebildeten Depart. Seealpen geschlagen,
während aus dem bei Italien gebliebenen Teil die Provinz Porto-Maurizio gebildet wurde. Nizza.
1) Arrondissement im franz. Depart. der Seealpen, hat auf 1065 hkm 148 628(5.,
iiKan- tone und 45Gcmeinden. ^ 2)N., franz. Nice, aus Nicäa, die Siegesstadt, Hauptstadt des Depart. Seealpen, am Mittel- meer
und der Mündung des Paillon, 7 1 cm nordöstlich von der des Var, an den Linien Marseille-Menton und
Nizza-Dra- guignan-Meyrargues sowie der Tramway nach Puget TtMiers (59 Kni), unter 43° 42' nördl.Br. und 7° 17' östl.L. von
Greenwich, am Ende der über den 1873 in ( ?" 5" kl i il" ci ^ ! 4?l ^l/ 2 «z'.t^clNfa^
ck ^ 9 ^la/» Hä"5e'n^ 22
.^.itti^/^Hla^eUe 13 Nizza (Situationsplan). hörte früher zur Provence, wurde 1388 durch Ama-
deus VII. von Savoyen erworben, 1576 von Ema- nuel Philibert durch das dem Zause Doria ab- gekaufte Fürstentum Oneglia sowie
durch die Graf- schaft Tenda und später durch die innerhalb des ge- nuesischen Gebietes gelegene Landschaft
San Remo erweitert. 1792 wurde Nizza von den Franzofen erobert und als Departement der Seealpen mit
Frankreich vereinigt, 1814 aber an Sardinien
[* 15] zurückgegeben.
Durch den TurinerVertrag vom wurde der westl. Teil dieser Provinz (2763,6 hkm) an Frankreich
abgetreten. Auch über- nahm Frankreich, an StelleSardiniens, den Schutz über den Fürsten von Monaco,
[* 16] der seinerseits die
Gemeinden Mcntone (s. d.) und Roccabruna (zusammen 8,3 für 4 MM. Frs. an Frankreich verkaufte. Das die- hohen Paß
[* 17] des Col
oi Tenda aus Piemont führen- den Gebirgsstraße, hat (1891) 67 967, als Gemeinde 88273 E., wozu im Winter
noch 10-15000 Kur- gäste kommen, in Garnison einen Teil des 55. In- fanterieregiments, das 6. und 7. Iägerbataillon zu Fuß,
das 13. Fuhartillcriebataillon und die Gen- darmerielegion 15 a und ist Sitz der 29. Infanterie- division und der 57. Infanteriebrigade,
des Prüfek- tcn, eines Bifchofs, eines Gerichtshofs erster In- stanz, Assisenhofs, Handelsgerichts, einer Nebenstelle der
Bank von Frankreich und zahlreicher Konsulate (eines deutschen). (S. vorstehenden Situationsplan.) Nizza und seine Umgegend, durch
Gebirge vor den Nordwinden geschützt, sind berühmt durch die reine und gesunde Luft sowie die Milde des Klimas.
Das Temperaturmittel des Jahres beträgt 15,9° 0., das des Winters 9,5°, das des Januars 8,4", des Julis
¶
mehr
391 23,9°, das Jahresmaximum 31°, das Jahresminimum 0,9° C. Die mittlere Feuchtigkeit der Luft beträgt im Jahre 61,4
Proz.; nur der besonders im März und April wehende Mistral trocknet die Luft aus. Nizâm hat 838 mm Regenmenge; der fünfte Teil
der Wintersaison (November bis April) sind Regentage. Das Jahresmittel des Luftdruckes ist 761 mm, das
Maximum 779, das Minimum 735 mm. Nizâm liegt überaus lieblich an einer Reihe amphitheatralisch sich erhebender Hügel, umgeben
von Öl- und Weinbergen, Citronen- und Orangengärten und vielen Villen.
Der kleinere ältere Teil mit der großen Kathedrale St. Réparate hat winklige Gassen und finstere Häuser, liegt auf
der östl. Seite des Paillon und erhebt sich in Form eines Dreiecks zu dem ausgedehnten, 97 m
hohen Schloßberge mit Trümmern eines alten Schlosses, reizenden Parkanlagen und einer Plattform, die eine entzückende Aussicht
bietet. An der Ostseite des Berges ist der 1751 angelegte kleine, aber sichere HafenPort de Limpia, der
im Osten durch den steilen Vorsprung des Mont-Boron von der Reede von Villefranche (Villafranca) getrennt wird.
Die am Hafenbassin entstandenen Stadtteile sind durch zwei von dem am Südende liegenden Platz Bellevue beginnende Straßen
mit der Altstadt verbunden, die Rue Ségurane, die nach Nordnordwesten zum schönen Garibaldi-, früher Napoléon-, noch
früher Victorplatz, mit (seit 1891) einer Statue Garibaldis, führt, und den in den Felsen gehauenen Chemin des Ponchettes,
der um das steile Vorgebirge Rauba Capeu herum zur Promenade du Cours, einer Ulmenallee mit aussichtreichen Terrassen, und weiter
in die Straße St. François de Paule mit dem Theater,
[* 19] der Bibliothek, dem Stadthause u.a. übergeht.
Parallel
[* 20] mit den beiden Straßen geht am Strande der Boulevard du Midi bis zur Mündung des Paillon, an dessen linkem Ufer hinauf
die Boulevards Pont Neuf, Pont Vieux (bis zum Garibaldiplatz) und Risso führen. Die sehr freundliche Neustadt
[* 21] mit Gärten
an den Straßen liegt westlich vom Paillon, an dessen rechtem Ufer die Quais St. JeanBaptiste (bis zur
Garibaldibrücke) und Quai Place d'Armes hinaufführen. Der Fluß ist jetzt völlig überbaut, die Avenue Masséna ist verbreitert,
mit Palmen
[* 22] besetzt und mit einer Bronzestatue des in Nizâm geborenen Marschalls Masséna geschmückt.
Daneben ist das Casino Municipale, ein prächtiger neuer Bau mit Wintergarten, Theater, Cercle international,
dem schönsten Café in Nizâm; der Platz Masséna daneben zwischen Häusern mit Laubengängen ist der Mittelpunkt des Fremdenverkehrs.
Von hier aus durchschneidet die breite Avenue de la Gare die Neustadt nach Nordnordwesten, während südwestlich der Quai Masséna
zum bedeckten Jardin Public mit herrlichen Gewächsen führt. Von hier geht am Strande nach Westen hin
die lange, herrliche Promenade des Anglais und hier befindet sich auch die auf Pfähle ins Meer hinausgebaute Jetéepromenade,
eine Art Kasino.
Von der Mitte der Promenade des Anglais geht nach Norden
[* 23] der lange Boulevard Gambetta ab und von diesem wieder nach
Ostnordosten die Boulevards Victor Hugo und Dubouchage, die ganze Neustadt durchschneidend. Hier sind zwei engl., eine schott.,
eine amerik., eine deutschreform., eine Waldenser- und eine russ. Kapelle und viele Hotels u.s.w. Elektrische
[* 24] Beleuchtung
[* 25] ist
eingeführt. Nizâm besitzt ein Lyceum, ein Priester- und ein Lehrerseminar, eine Stadtbibliothek mit 90000 Bänden, eine
Kunstausstellung, ein Naturalienkabinett, eine Sternwarte
[* 26] (Montgros), ein
ital. Opern- und ein franz. Schauspielhaus, Hospitäler,
Krankenhaus,
[* 27] wissenschaftliche und gemeinnützige Gesellschaften u.a., Denkmal (Büste) des Präsidenten Carnot (1895) und ein
Denkmal zur Erinnerung an die Vereinigung N.s mit Frankreich.
Die Bevölkerung treibt Weinbau, Südfrucht- und bedeutende Blumenkultur, ferner Kunstdrechslerei und Kunsttischlerei, Seidenspinnerei,
Gerberei, Färberei, bereitet Olivenöl, Kräuteressenzen, Maccaroni, Strohhüte, künstliche Blumen und treibt lebhaften Handel
mit Oliven, Olivenöl, Südfrüchten, gesalzenen Fischen, Hanf, Seide,
[* 28] Liqueur, Parfümerien u.a. Der Hafen ist seicht und der
Versandung ausgesetzt; regelmäßige Dampferverbindung mit Marseille,
[* 29] Ajaccio, Bastia und Genua.
[* 30]
Nizâm ist das alte Nicäa in Ligurien und wurde 300 v.Chr. zu Ehren eines Sieges über die Ligurer von den
Massiliern als befestigte Kolonie angelegt. Im Mittelalter, wo die Stadt die Schicksale der Provence, insbesondere jene der
Grafschaft Nizâm teilte, sowie bis zum Anfang des 18. Jahrh., galt sie als eine
wichtige Festung.
[* 31] 1543 von Franz I. von Frankreich zu Lande und von den Türken unter Cheir eddinBarbarossa
zu Wasser belagert, wurde die Stadt, mit Ausnahme der Citadelle, 20. Aug. erobert und geplündert. Drei Belagerungen, 1691 unter
Catinat, 1706 unter Berwick, 1792 unter Anselme, brachten sie jedesmal in franz. Hände. Die Festungswerke wurden 1708 gänzlich
geschleift. 1793–1814 gehörte Nizâm zu Frankreich, dann zu Sardinien, von dem es 1860 wieder an Frankreich
abgetreten wurde. (S. Nizza, Grafschaft.) Bei dem Erdbeben
[* 32] litt die Stadt bedeutend.
(Nyangwe), eine der bedeutendsten arab. Handelsniederlassungen im Kongostaat
[* 33] (s. d.), liegt unter 4° 15' nördl.
Br. und 26° 20' östl. L. von Greenwich am obern Kongo.
VonNjangwe führt eine Karawanenstraße nach W. über Gongo Lutete
am Lomami nach der Station Lusambo am Sankurru, die durch Dampfer mit Leopoldville am Stanley Pool verbunden ist, und eine zweite
nach Osten durch Manjema nach der StationAlbertville (Lutuka) am Tanganikasee. Livingstone erreichte als erster Europäer
den Kongo an dieser Stelle; Stanley unternahm von Njangwe die berühmte Erforschung des Kongo bis zu
dessen Mündung. Kapitän Dhanis eroberte im Kampfe mit dem Araberhäuptling Rumaliza Njangwe mit den Truppen des Kongostaates.
392 (Anmerkung des Editors: Beginn der Aufzaehlung auf der vorigen Seite)
1) Der Victoria-Njansa (früher Ukerewesee; Njansaja Uganda oder Usukuma in der Sprache der Suaheli; Bahari arabisch) liegt 1190 m
ü.d.M., zwischen 0° 20' nördl. und 3° südl. Br. und 31° 15' und 35° östl. L. von Greenwich, hat einen
Umfang von 68480 qkm (ungefähr wie das Königreich Bayern).
[* 38] Das Wasser ist dunkelgrün und süß. Er bildet ein nach Njansa abgerundetes,
nach S. durch den Emin-Pascha-Golf und Speke-Golf ausgezacktes Becken, von zahllosen Inseln im W. und SW. (darunter der Sesse-Archipel)
durchsetzt; im S. befindet sich Ukerewe, die größte der Inseln.
Die Ufer sind niedriges Hügelland, im SW. Flachland; nur im W., südlich von 1° südl. Br., fällt das felsige Hochplateau
steil zum See hinab. Die wichtigsten Buchten sind: im S. der Smythsund oder die Ukumbibai, im N. die Murchisonbai und der
Napoleongolf. Der einzig bedeutende Zufluß ist der Kagera (s. Alexandra-Nil). Der einzige Ausfluß
[* 39] ist
der hier Kivira genannte Nil (s. d.). Da dieser trotz der starken Verdunstung des Sees um ein Drittel mehr Wassermenge enthält
als der Kagera, so haben einzelne Geographen angenommen, der Victoria-Njansa werde durch unterirdische Quellen gespeist; nach
der Meinung anderer aber genügt die kolossale Regenmasse während der Regenzeit, um die Stärke
[* 40] des Ausflusses
zu erklären.
Speke hat den Victoria-Njansa im Aug. 1858 entdeckt; Stanleydie ersteAufnahme desselben 1875 gemacht, die 1889 von ihm selbst,
von Stuhlmann 1890 und 1891 und von Baumann 1892 ergänzt wurde; der genauere Umriß der Ostküste ist aber noch nicht sicher
gestellt. Der 1.° südl. Br. teilt den Victoria-Njansa in zwei fast gleiche Hälften: die südliche gehört mit den angrenzenden
Ländern Usiba, Usinoja, Usukuma und Schaschi in die deutsche, die nördliche mit Uganda, Usoga und Kavirondo in die engl.
Interessensphäre. – 2) Der Albert-Njansa (Mwutan-Nzige) liegt in dem Central-AfrikanischenGraben, 670 m
u.d.M., zwischen 1° 11' und 2° 18' nördl. Br., hat einen Umfang von 3910 qkm und wird auf der Ost- und Westseite von zwei
mit bewaldeten Hügelkuppen gekrönten, meist steil abfallenden Hochplateaus (etwa 1700 m ü.d.M.) eingeschlossen; die Ufer
am Nordost- und Südwestende sind flach.
Das Wasser ist hellgrün und süß. Inseln besitzt er nur wenige und kleine. Von Buchten sind die von Tunguru,
Kibiro und Nsabe zu nennen. Zuflüsse sind der in der Südwestecke mündende Semliki oder Issango und im NO. der über eine
Pflanzenbarre einströmende Somerset-Nil. Der Ausfluß im N. ist der Bahr el-Djebel (oberer Nil). Der Albert-Njansa
wurde im März 1864 vonBaker entdeckt, 1877 von Mason zum erstenmal umschifft, 1879 von Emin Pascha, 1876 und 1888 von Stanley, 1891 von
Stuhlmann in einzelnen Strecken genauer erforscht.
Kein Europäer betrat noch die Westufer, südlich von Kibiro bis zur Mündung des Semliki. Der Albert-Njansa gehört in die
engl. Interessensphäre; im O. begrenzt ihn das Königreich Unjoro, im W. die Landschaften der Walegga, Lendu und A-Lur. –
3) Der Albert-Eduard- (Edward-) Njansa (Muta-Nzige oder Ngesi) liegt in dem Central-AfrikanischenGraben, 875 m ü.d.M., zwischen
0° 44' und 0° 6' südl. Br. (mit der Ausbuchtung des Beatricegolfs oder Ruissangasees bis 0° 6' nördl.
Br.) und zwischen 29° 30' bis 30° 30' östl. L. von Greenwich und hat einen Umfang von 4480 qkm. Er hat eine unregelmäßige
kreisförmige Gestalt, im O.
und W. umsäumt von den steilen Abhängen des Urschieferplateaus.
Im N. und S. sind die Ufer flach. Sein Wasser ist süß. Nahe der großen nördl.
Bucht von Katwe befindet sich ein für den Handel wichtiger Salzsee. Ein schmaler Kanal
[* 41] verbindet den Albert-Eduard-Njansa mit
dem Ruissanga- oder Kafurasee. Der wichtigste Zufluß ist der von dem Mfumbirogebirge herabströmende Rutschurru. Den Ausfluß,
gerade gegenüber im N., bildet der Semliki oder Issango, welcher sich in den Albert-Njansa ergießt.
Stanley entdeckte den Albert-Eduard-Njansa 1876 und erforschte seine nördl. Ufer 1889. Emin Pascha und Stuhlmann umgingen 1891 seine
Süd- und Westseite. Zum größern Teil gehört er zum Kongostaat, während der kleinere, östliche (mit der Bucht von Katwe)
in die engl. Interessensphäre fällt. Im W. grenzt an ihn das große centralafrik.
Waldgebiet, im N. Ussongora, im O. Nkole, im S. Mpororo. –
(Nyassa, Niandscha, d. i. großes Wasser), See in Ostafrika, liegt zwischen 9° 32' und 14° 25' südl.
Br., und zwischen etwa 34 und 35° östl. L. von Greenwich, 475 m ü.d.M., hat 26450 qkm,
eine Länge von 600 km und eine durchschnittliche Breite
[* 42] von 90 km, welche sich bei Makandschila auf 29 km
vermindert;
die Tiefe beträgt 130–170 m. Die Ufer sind, namentlich im nördl.
Teil, von hohen Bergzügen umschlossen;
das Ostufer begrenzt mit steilem Abfall das Livingstonegebirge (s. d.) und weiter südlich
die Bergkette des Tschisindo und Mtonia (1070 m), das Westufer das Mosambagebirge mit dem Wallerberg
(1640 m);
am Nordende breitet sich die Kondeebene aus, umschlossen vom Beja- (3600 m) und dem Usafagebirge (Dumwe 3000 m);
das Südende wird von dem flach auslaufenden Schirethal umfaßt.
Buchten sind zahlreich, doch wenige als Ankerplätze geeignet,
am besten Mponda, Karonga, Hohenlohehafen und Ameliabai (Wiedhafen). Heftige Stürme und oceanartiger
Wellenschlag gefährden oftmals die Schiffahrt. Zahlreiche Flüsse
[* 43] münden in den See, am meisten auf der Nord- und Westseite;
unter letztern sind die bedeutendsten der Rukuru und Songwe. Der Schire (s. d.) bildet im S. den Abfluß und zugleich die
schiffbare Wasserstraße nach Njassaland (s. d.) und, nach Unterbrechung durch die Murchisonfälle, zum
Sambesi und dem Meere.
393 den Eingeborenen den Händen der Sansibar-Araber zu entreißen, was ihr aber nach vielfachen Kämpfen einigermaßen erst
dann gelang, als England 1891 über die Länder am Njassa die Schutzherrschaft erklärte.
die Schire-Hochländer, früher Makolololand (s. d.), seit 1893 Britisch-Centralafrika-Protektorat genannt,
grenzt im O. und S. an die portug. KolonieMozambique in Ostafrika, liegt auf beiden Seiten des Schireflusses
vom Südende des Njassasees bis zum Einfluß des Ruo bei Tschiromo, zwischen dem Schirwasee und den Kirkbergen. Es ist ein
welliges, reich bewässertes Hochland (1000–1800 m ü. d. M.) mit tiefgründiger Humusschicht, über welches sich die Mikolongo-,
Tschoro- und Milandschiberge (2440 m) erheben und welches den Schirwasee (593 m ü.d.M., Flächeninhalt 1640 qkm)
im NO. umschließt.
Das Klima ist selbst für Europäer ziemlich günstig; Mitteltemperatur 17° C; die heißesten Monate Oktober bis Dezember
(23° C., die kühlsten Juni und Juli (15° C.). Der Boden ist außerordentlich fruchtbar: im Thal
[* 47] des Moansa wächst Reis in
Menge, auf dem Plateau gedeihen Kaffeeplantagen vortrefflich. Die unschiffbare Strecke des Schire von Katunga
bis Mpimbi wird durch eine Straße, welche hoch über die Berge führt, umgangen. Die eingeborene Bevölkerung
[* 48] gehört zum Stamme
der Yao.
Die Englische Seengesellschaft und die Englisch-Südafrikanische Gesellschaft legen jetzt großartige Kaffeeplantagen an, welche
dem Lande eine blühende Zukunft versprechen. Der Aufschwung in den europ.
Ansiedelungen ist beträchtlich; 1891 gab es erst 57 Weiße, 1894 schon 265. 1890 betrug die Ein- und Ausfuhr nicht ganz ½
Mill. M., 1895 über 2 Mill. M. Njassaland steht unter einem Commissioner, dem gleichzeitig das Gebiet der Südafrikanischen Gesellschaft
nördlich vom Sambesi unterstellt ist, und zerfällt in 12 Distrikte.
Regierungssitz ist Somba; Haupthandelsplatz und Station der schott. Mission Blantyre (1070 m ü.d.M., 4000 E.); die Schutztruppe
(Sikh) garnisoniert in Fort Johnston und Maguire. In Port-Herald, Tschiromo und Katunga befinden sich die übrigen europ. Niederlassungen.
Man braucht 6–8 Tage, um per Dampfer von der Meeresküste bei Tschinde auf dem Sambesi und Schire bis zur
Mündung des Ruo zu gelangen. 1896 bildete sich eine Gesellschaft zum Bau einer Eisenbahn vom untern Schire nach Blantyre und
dem obern Schire, die später bis Tschiromo und Somba fortgesetzt werden soll. –
1) Kreis
[* 50] im südl. Teil des russ. Gouvernements Tschernigow, im Gebiet der Desna und Sula, hat 2857 qkm, 130493
E., bedeutenden Tabak- und Getreidebau. –
2) Kreisstadt im Kreis Njeshin, an beiden Seiten des zur Desna gehenden Oster und an der Eisenbahn Kiew-Woronesch, Sitz des Kommandos
der 5. Artilleriebrigade, hat (1890) 24242E., darunter 23 Proz. Israeliten, in Garnison 2 Batterien der 5. Artilleriebrigade: 12 russ., 1 kath.
Kirche, Synagoge, 8 israel. Bethäuser, 2 Mönchsklöster, das histor.-philol. Institut des Fürsten Besborodko (80 Schüler)
zur Heranbildung von Gymnasiallehrern, Knaben-,
Mädchengymnasium, Gewerbe- und Gartenbauschulen; Einlegen von Früchten, Bierbrauerei,
[* 51] Gerbereien, Seifensiedereien, Ziegeleien und Handel.
Wassergottheit, vielleicht ursprünglich dieselbe
wie Nerthus (s. d.), da Njördhr auch als Gott der Fruchtbarkeit aufgefaßt wird.
Nach nord. Mythus war er Vane und kam als Geisel
zu den Äsen.
Hier herrschte er zu Nóatun (Schiffsstätte) und heiratete die Göttin des Eises, die Schlittschuhläuferin
Skadhi. Er wurde Gott des Meers und der Schiffahrt.
N.,Abkürzung, die irgend einen Namen ersetzen soll und erklärt wird durch lat. nomen nescio («den
Namen weiß ich nicht») oder notētur nomen («der
Name werde [hier] notiert»).
N., bei Höhenangaben Abkürzung für Normalnullpunkt (s. d.). ^[= A. oder Abbreviaturen sind von jeher bei allen Völkern beim Schreiben angewendet worden. Man ...]
ferner: Christus am Ölberg und Der auferstandene
Christus (Altarbilder für die Kirche des Klosters Sacré-Coeur zu Santiago in Chile),
[* 59] Der auferstandene Christus am Ostermorgen
den beiden Marien erscheinend (für die Friedhofskapelle in Darmstadt), Eines ist not (in der Stadtkapelle daselbst), Christus
in Gethsemane und die Bekehrung Pauli (in der neu erbauten Johanniskirche daselbst).
Auch als Porträtmaler hat
sich Noack einen Namen gemacht.
nach der israel. Sage der zweite Stammvater der Menschheit, wird als Sohn Lamechs und als ein besonders frommer
Mann dargestellt, den Gott bei der Sintflut verschont habe. Auch wird er als Urheber des Weinbaues bezeichnet. Als seine Söhne
nennt die Sage Sem, Ham und Japhet, doch ergiebt eine nähere Untersuchung des von N.s Erfindung des Weinbaues
Erzählten, daß in diesem Abschnitte als die drei Söhne N.s ursprünglich Sem, Japhet und Kanaan genannt gewesen sind. Diese
drei sind die Repräsentanten der drei wichtigsten Teile der Bevölkerung des alten Palästinas, der Israeliten (Sem), der Phönizier
(Japhet) und der diesen unterworfenen kanaanäischen Urbevölkerung (Kanaan). Noah scheint daher ursprünglich
eine specifisch palästinische Sagenfigur gewesen zu sein, die erst später zum Helden der Sintflutsage und zum Stammvater
der gesamten Menschheit geworden ist
¶
mehr
indem bei Einwanderung der babylon. Sintflutsage nach Palästina
[* 61] auf ihn dasjenige übertragen wurde, was diese von Xisuthros
erzählte. Im Zusammenhang damit wurden seine drei Söhne, früher die Repräsentanten der palästinischen Bevölkerung, die
der gesamten Menschheit und dabei trat die
[* 60]
Figur Hams an die Stelle Kanaans.
(spr. noáj), franz. Geschlecht,
das seinen Namen von einer Herrschaft bei Brives (Depart. Corrèze) erhielt, die es urkundlich schon
im 11. Jahrh. besaß. Mit Antoine de Noailles, geb. 1504, eröffnete sich die glänzende Laufbahn der Familie.
Er war Admiral von Frankreich und starb als Gouverneur von Bordeaux
[* 62] Sein ältester Sohn Henri
(gest. 1623) ließ seine Herrschaft Ayen 1592 zur Grafschaft erheben, und unter seinem Enkel Anne de Noailles wurde sie 1663 in ein
Herzogtum Noailles mit der Pairschaft verwandelt.
Der zweite Sohn dieses ersten Herzogs war der Kardinal und Erzbischof von Paris,
[* 63] Louis Antoine de Noailles, geb. Die Unterstützung,
die er dem Jansenisten Quesnel (s. d.) bewies, sowie sein Widerstand gegen die BulleUnigenitus (s. d. und Jansenisten) zogen
ihm die Verfolgungen der Jesuiten und des Hofs zu. Nachdem er endlich 1728 die Bulle angenommen hatte, starb er –
Sein ältester BruderAnne Jules, Herzog von Noailles, geb. zeichnete sich in den Feldzügen
gegen die Spanier aus. Wiewohl er Ludwig XIV. wesentliche Dienste
[* 64] bei der Ausrottung der Protestanten in Languedoc leistete,
zog er sich wegen der Freundschaft, die er seinem Bruder bewies, die Ungnade des Hofs zu: er starb
Adrien Maurice, Herzog von Noailles, des vorigen ältester Sohn, geb. befehligte im Spanischen Erbfolgekrieg
ein franz. Armeekorps und erhielt dafür 1711 von Philipp V. die span. Grandenwürde. Unter der Regentschaft
des Herzogs von Orleans trat er an die Spitze der zerrütteten Finanzen. Als geistreicher, aber unwissender Projektmacher ging
er nach mehrern verunglückten Reformversuchen zu den gewaltsamsten Maßregeln über und mußte endlich
als Gegner der finanziellen Experimente Laws (s. d.) 1718 seine Stelle an d’Aguesseau abtreten.
Erst 1733 stellte ihn der Minister Fleury bei dem Heere am Rhein an. Noailles eroberte die Linien von Ettlingen, besetzte Worms
[* 65] und übernahm nach dem Tode des Marschalls Berwick vor Philippsburg den Oberbefehl; gleichzeitig erhielt
er den Marschallsstab. Im folgenden Jahre trat er an die Spitze derTruppen des Königs von Sardinien und vertrieb die Kaiserlichen
aus Italien. Im Österreichischen Erbfolgekriege zog er im März 1743 mit einem starken Heer über den Rhein und erlitt 27. Juni bei
Dettingen eine völlige Niederlage. Er zog sich nun von der Armee zurück, trat in den Staatsrat, ging 1746 an den span. Hof
[* 66] und
bewirkte dessen Aussöhnung mit dem französischen. 1755 aus dem Staatsrat getreten, starb er Seine «Mémoires»
gab Millot (6 Bde., Par. 1777),
freilich sehr verkürzt, heraus. –
Vgl. Correspondance de Louis XV et du maréchal deNoailles (hg. von Rousset, 2 Bde.,
Par. 1865).
Sein ältester Sohn Louis, Herzog von Noailles, geb. wohnte mehrern Feldzügen in Flandern und Deutschland
[* 67] bei und erhielt
dafür 1775 den Marschallsstab. Er wurde sodann Gouverneur von St. Germain, wo er starb. –
Sein Urenkel Paul, Herzog von Noailles, geb. trat 1827 in die Pairskammer, wo
er die Sache
der ältern Bourbons verteidigte, ward 1849 auch Mitglied der Akademie und starb in Paris. Er hat sich
als Geschichtschreiber besonders durch seine «Histoire deMme. de Maintenon» (4 Bde., Par.
1848–58) und seine «Histoire de la maison de St. Cyr» (ebd. 1865) bekannt
gemacht. – Sein ältester Sohn Jules, geb. starb dessen Sohn Maurice, geb. ist jetzt
Haupt des ältern Familienzweigs. Sein zweiter Sohn Emanuel Henri, Marquis de Noailles, geb. wirkte
seit 1872 als franz. Gesandter in Washington
[* 68] und seit 1873 in gleicher Eigenschaft bei der päpstl. Kurie, war 1876–82 Botschafter
in Rom,
[* 69] 1882–86 in Konstantinopel
[* 70] und ist es seit Mai 1896 in Berlin.
[* 71] Er verfaßte gleichfalls ein histor.
Werk: «HenrideValoiset la Pologne en 1572» (3 Bde., Par.
1867) sowie die histor. Studie«La Pologne et ses frontières» (ebd. 1863).
Ein jüngerer Sohn des 1766 verstorbenen Herzogs Adrien Maurice, Philippe de Noailles, geb. wurde als Herzog von Mouchy
der Stifter der Nebenlinie Noailles-Mouchy. Er machte mehrere Feldzüge mit und wurde 1775 zum Marschall
erhoben. Als treuer Anhänger des Hofs starb er 1794 unter der Guillotine. – Sein Nachkomme Antoine Juste Leo de Noailles, Herzog
von Poix und Mouchy, jetzt Haupt dieses Zweigs, geb. zeigte sich seit 1871 in der
Nationalversammlung, seit 1876 in der Deputiertenkammer als eifriger Bonapartist.
Friedr., Pflanzenphysiolog, geb. in Bremen,
[* 72] studierte in Jena
[* 73] und Berlin Naturwissenschaften, wurde 1861 Professor
an der Gewerbeschule in Chemnitz
[* 74] (Sachsen),
[* 75] 1868 an der land- und forstwirtschaftlichen Akademie zu Tharandt
und wurde 1889 zum Geh. Hofrat ernannt. Er redigiert seit 1861 die Zeitschrift «Die landwirtschaftlichen
Versuchsstationen» (bis 1875 Chemnitz, 1876 fg. Berlin) und leitet die 1869 begründete und 1888 durch eine gärtnerische Abteilung
erweiterte pflanzenphysiol.
Versuchsstation zu Tharandt. Großes Verdienst erwarb er sich durch seine Untersuchungen der landwirtschaftlich wichtigen Sämereien.
Nach der von ihm 1869 begründeten Samen-Kontrollstation sind seitdem in allen Kulturstaaten solche Anstalten entstanden.
Von seinen Schriften sind zu erwähnen: «Über die organische Leistung des Kalium in der Pflanze» (mit Schröder und Erdmann,
Chemn. 1871),
«Handbuch der Samenkunde» (Berl. 1876),
«Wider den Handel mit Waldgrassamen für die Wiesenkultur»
(ebd. 1876) und viele Aufsätze physiol. Inhalts.
(Noble), engl. Goldmünzen, 1343–1550 in doppelten, einfachen und halben Stücken geprägt und nach den regierenden
Fürsten benannt (Eduardnobel, Heinrichnobel, Richardnobel u. s. w.,
s. auch Georgnobel). Nach ihrem Gepräge hießen sie Rosenobel (auf dem Avers ein Schiff mit einer Rose an der Seite, auf dem
Revers eine große Rose) oder Schiffsnobel (auf dem Avers ein Schiff ohne Rose, auf dem Revers ein Kreuz).
[* 77] Die Nobel wurden in Burgund
und andern Staaten nachgeahmt und waren im 16. Jahrh. auch in Deutschland, namentlich im nördl. Niedersachsen verbreitet.
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