Abteilung angeschlossen wurde, ist
die erste derartige Schule in
Preußen
[* 2] im Herbste 1886 zu Flensburg
[* 3] eröffnet worden. Die
Schulen halten ihre Kurse nur im Winterhalbjahr ab. Die durchschnittliche Frequenz beträgt in Flensburg etwa 40
Schüler.
Auch in
Holland bestehen derartige Schulen. –
Vgl.
Ammann, Der Schiffsmaschinist (2. Aufl., Kiel
[* 4] 1886);
Hartmann, Der Schiffsmaschinendienst (4. Aufl., Hamb. 1891).
Joseph, Ritter von,
Mediziner, geb. zu
Prag,
[* 5] studierte daselbst, wirkte mehrere Jahre als Sekundärarzt
im
Kranken- und Irrenhause sowie als Assistent der Lehrkanzel der gerichtlichen
Medizin in
Prag und wurde 1852 Landesgerichtsarzt, 1858 Professor
der gerichtlichen
Medizin daselbst. Maschka hat sich durch zahlreiche scharfsinnige
Beobachtungen und experimentelle
Untersuchungen um die gerichtliche
Medizin wesentliche Verdienste erworben. Er gab heraus: «Sammlung gerichtsärztlicher
Gutachten» (4 Bde.,
Prag und Lpz. 1853–73) und «Handbuch der gerichtlichen
Medizin» (4 Bde., Tüb.
1881–82).
zur engl. Interessensphäre in Südafrika
[* 6] und zum Gebiete
der
Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft (s. d.) gehörig, grenzt im N. an den
Sambesi, im
S. an den
Lunde, im
W. an Matabele- und im O. an
Manikaland. Das von den
Weißen occupierte Land, das vorläufig im
N. nur bis La Magondi und zum Oberlauf des Masoe reicht, umfaßt etwa 60000 qkm, wovon etwa 8580 qkm
anbaufähigen
Bodens, und ist von mehr als 2000 Goldgräbern und Farmern aus der
Kapkolonie und
Transvaal besiedelt. Es liegt
auf einer Hochfläche, die von 1140 bis 1550 m Höhe
ü.
d. M. ansteigt und aus der sich die
Berge Wedsa und
Hampden als Landmarken
erheben, und besitzt ein auch für Europäer sehr erträgliches
Klima.
[* 7]
Nach Major Forbes beträgt die Jahrestemperatur im
Mittel 18,1°, im Maximum 26,1°, im Minimum 15,6° C. Die heißeste Zeit
fällt in die
Monate November bis April (20,9° C.), die kühlste in die
Monate Juni und Juli (14,9° C); die heftigsten Regengüsse
fallen im Januar und Februar.
Malaria herrscht in dieser Zeit; die
Pferde
[* 8] verfallen massenhaft einer verderblichen Seuche.
Die im allgemeinen von Savannen bedeckten Gegenden nehmen an den Rändern des Gebietes in den Flußrinnen und besonders im
Bezirk Victoria
[* 9] an
Fruchtbarkeit zu. Die größten Erwartungen setzt man in den Goldreichtum des
Landes;
unstreitig zieht sich ein mächtiger
Strich goldhaltigen Quarzes von Tati über die Matoppo-Hills bis zum Masoe und Sabi hin;
ziemlich günstige Erfolge wurden bereits bei Victoria, Salisbury, Hartley-Hill und La Magondi erzielt;
25000 «Claims» waren
Ende 1893 einregistriert und durchschnittlich etwa 1
UnzeGold
[* 10] per
Tonne gewonnen. An eine ergiebige Ausbeutung
der
Minen ist aber erst dann zu denken, wenn die Beirabahn (von Fontesville bis
Fort Salisbury 528 km), auf der man
die ersteStrecke bis Chimoio (188 km) im Jan. 1895 eröffnete, vollendet sein wird und die großen Pochwerkmaschinen von dem Hafenplatz
Beira an der Ostküste herbeigeschafft werden können.
Die Engländer haben in Maschonaland die
Forts Victoria,
Charter
und Salisbury errichtet; um diese konzentrieren sich die
Niederlassungen der
Weißen; doch zogen nach der Eroberung von
Matabeleland
(s. d.) die
meisten
Weißen dahin und es waren in Maschonaland Ende 1894 nur noch 1500 weiße Ansiedler. In
Fort Salisbury befindet sich
der Sitz der
Behörden. Die Eingeborenen, die sich Makalanga nennen, sind ein herabgekommener
Stamm der Zulukaffern,
Ackerbauer,
aber unbrauchbar zu den
Arbeiten der Europäer, mit Fellen höchst dürftig bekleidet. (Vgl. Nebenkarte zu Karte:
Kapkolonien.)
Maschonaland war vor vielen Jahrhunderten von einem mächtigen, aus
Phönizien oder
Arabien eingewanderten
Volke occupiert worden,
das die Goldschätze des
Landes ausbeutete; Zeugnis davon geben die Ruinen von
Symbabje (s. d.), von Matindela und Chiburwe.
Im 15. und 16. Jahrh. gehörte Maschonaland zu dem sagenumwobenen
Reiche des
Monomotapa; später übten die an der Ostküste herrschenden
Portugiesen vorübergehenden Einfluß aus. In der Mitte des 19. Jahrh. unterwarfen sich
die Matabele das Maschonaland. Als aber 1890 das Expeditionskorps der
Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft über den Lundefluß bis
Manikaland vordrang und die Engländer durch den
Krieg von 1893 das Matabelereich zertrümmerten, verfiel Maschonaland vollständig der
Herrschaft der Chartered Company. 1896 schlossen sich die Eingeborenen der Empörung in
Matabeleland an.
Litteratur.Mauch in «Petermanns Mitteilungen», 1867, 1868
u. 1869; Ergänzungsbd. 8
u. 9, 1874–75; Bent,
The ruined cities of Mashonaland (Lond. 1892);
(Mascou), Joh. Jak., Publizist und
Historiker, geb. zu
Danzig,
[* 11] studierte in
Leipzig
[* 12] anfangs
Theologie,
dann die Rechtswissenschaft, wurde 1719 außerord. Professor zu
Leipzig, noch in demselben Jahre in den
Rat aufgenommen, später ord. Professor der
Rechte und der Geschichte,
Hofrat und Prokonsul der Stadt. Er starb zu
Leipzig. Seine «Principia juris publici imperiiRomano-Germanici» (Lpz. 1729; 6. Aufl. 1769) wurden lange
Zeit auf den meisten
Universitäten als Lehrbuch gebraucht. In seiner unvollendeten «Geschichte
der
Deutschen bis zum Abgang der merowing. Könige» (2 Bde.,
Lpz. 1726–37) bietet Mascov
die erste würdige, wissenschaftliche und doch volkstümliche deutsche Geschichte; die Fortsetzung
derselben sind die «Commentarii de rebus imperiiRomano-Germanici» (3 Bde., Lpz.
1741–53). Auch schrieb er «Abriß einer vollständigen Historie
des
DeutschenReichs» (Lpz. 1722–30) und «Einleitung
zu der Geschichte des Römisch-Deutschen
Reichs» (ebd. 1752).
auch
Masanderan,
ProvinzPersiens an der
Süd- und Südostküste des
KaspischenMeers, etwa 350 km lang, besteht
aus einer flachen Küstenebene, aber ohne gute Häfen, mit den terrassenartig dahinter aufsteigenden
Ketten des Elbursgebirges bis zum Demawend (s. d.). Das Land bedeckt 27000 qkm,
ist reichlich bewässert, hat warmes, überaus feuchtes und ungesundes
Klima und ungemein fruchtbaren
Boden. Die
Maulbeerbäume
werden zur Seidenzucht benutzt. Man zieht
Pferde,
Maultiere, Esel, Schafe
[* 13] und Rinder
[* 14] und treibt
Handel auch mit
Rußland, welches von hier
Seide,
[* 15]
Reis und
Baumwolle
[* 16] bezieht. Hauptreichtum sind die Waldungen. Die Bewohner (etwa 300000) sind
zum größern
Teile Nomaden. Wichtiger Handelsplatz ist
Barferusch (s. d.). Hauptstadt
¶
mehr
649 ist Sari mit etwa 20000 E., eine alte finstere Stadt im Innern.
oder Morbillen (Morbilli, frz. rougeole; engl. measles), eine
akute, meist epidemisch auftretende Infektionskrankheit, die sich lediglich durch Ansteckung fortpflanzt, meist einen ganz
regelmäßigen (typischen) Verlauf nimmt und sich durch einen eigentümlichen fieberhaften, kleinfleckigen,
blaßroten Hautausschlag sowie durch heftigen Katarrh der Nase,
[* 18] der Augenbindehaut und der Atmungsorgane charakterisiert. Die
Krankheit kann übertragen werden durch das Blut, die Thränen, den Lungenschleim, die Hautausdünstung, und sie wird sogar durch
Personen verschleppt, die selbst nicht an den Masern erkranken.
Nur Kinder unter dem ersten Lebensjahre und Greise bleiben in der Regel von der Krankheit verschont, während
sonst alle Lebensalter von ihr ergriffen werden können. Einmalige Durchseuchung schützt meist vor einer zweiten Erkrankung.
Die Krankheit bricht 12–14 Tage nach erfolgter Ansteckung aus (sog. Stadium der Inkubation oder Latenz) und beginnt als
fieberhafter Katarrh der Luftwege und der Augenbindehaut. Dieses Vorläuferstadium giebt sich durch starke Lichtscheu und
Thränenabsonderung, anhaltendes Niesen, Schnupfen und Husten zu erkennen und währt in der Regel drei Tage, worauf unter Zunahme
des Fiebers zunächst im Gesicht,
[* 19] dann am Halse und an der Brust und endlich am ganzen übrigen Körper zahlreiche
linsengroße, rundliche, rote Flecken aufschießen, die an manchen Stellen zusammenfließen, zwischen sich aber Haut
[* 20] von gesunder
Farbe lassen.
Mit dem vollendeten Ausbruche des Ausschlags mindert sich das Fieber und verschwindet oft ganz, während die Flecken schon nach 24 Stunden
zu erblassen beginnen. In gutartigen Fällen sind die Flecken am 8. oder 9. Tage der Krankheit ganz verschwunden,
und die Haut schuppt sich kleienförmig ab. An sich töten die Masern nur selten, wohl aber hinterlassen sie als Nachkrankheit
manchmal Lungenentzündung, Tuberkulose sowie chronische Augen- und Ohrenentzündungen.
Bei der Behandlung der Krankheit ist darauf zu achten, daß die Temperatur des Krankenzimmers immer 13 bis
15°R. betrage; die Kranken müssen das Bett
[* 21] so lange hüten, bis die Abschuppung vollendet ist. Die Augen schütze man vor zu
grellem Licht,
[* 22] halte sie aber keineswegs ganz im Dunkeln. Gesicht und Hände der Kranken können ein- oder mehrmals täglich
mit lauem Wasser gewaschen werden. Täglich soll die Luft des Krankenzimmers erneuert werden, aber so,
daß die Kranken nicht dem Zuge ausgesetzt sind. Leib- und Bettwäsche wechsele man, wenn nötig, doch nur nach vorgängiger
Durchwärmung. Abnorm hohes Fieber ist durch Chinin, Antipyrin und kalte Einwicklungen zu bekämpfen. Die Kost sei anfangs leicht,
später kräftiger. Auch nach dem Ablauf
[* 23] der Krankheit sollen die Kinder noch mindestens 2–3 Wochen sorgfältig
gehütet werden.
Fladerpapier, ein marmoriertes Papier, das in der Art hergestellt wird, daß durch Auftragen von Farbe oder
auch mittels gravierter Walzen die aus dem natürlichen Gefüge sich ergebenden Zeichnungen verschiedener Holzarten nachgeahmt
werden.
(spr.
mäschĕm), Lady, Gemahlin des Lord Masham, mit ihrem Mädchennamen
Abigail Hill, war durch ihre Cousine, die Herzogin von Marlborough (s. d.), an den Hof
[* 25] der Königin Anna von England gekommen
und stieg zum Range einer Oberkammerfrau empor.
Bekannt wurde sie dadurch, daß sie im Bündnis mit dem
StaatssekretärHarley (s. Oxford,
[* 26] Graf von) dem allmächtigen Einfluß der Herzogin entgegenarbeitete und schließlich (1711)
deren Sturz herbeiführte, der die Entlassung des Herzogs von Marlborough zur Folge hatte.
oder Massinissa, König der Massylier in Numidien, der Sohn des Gula, war im zweiten Punischen Kriege
213–207 v.Chr. Verbündeter der Karthager, dann der Römer,
[* 27] die ihn nach ihrem Siege 202 mit dem Gebiete seines Nebenbuhlers
Syphar belohnten und, den Karthagern nun Trotz, zum König über ganz Numidien machten. Seine Gemahlin Sophonisbe (s. d.),
die Tochter des Karthagers Hasdrubal, brachte er der röm. Freundschaft zum Opfer und sandte ihr
den Giftbecher. Die andauernden, von den Römern begünstigten Grenzfehden M.s mit den Karthagern führten zum dritten Punischen Kriege,
in dessen zweitem Jahre Masinissa, 92 J. alt, 148 v.Chr. starb. Sein Reich wurde unter seine Söhne Micipsa, Gulussa und Mastanabal
geteilt; der Sohn des letztern war Jugurtha (s. d.).
Hauptstadt des Sultanats Oman (s. d.) an der Nordostküste Ostarabiens,
Sitz des Imam und eines engl. Agenten, ist eine der größten Städte der Halbinsel mit etwa 50000 E., ein Gemisch von Arabern
(Kartani), Afrikanern und Banjan. Maskât liegt im Hintergrunde einer von Hügelreihen (30–150 m) umschlossenen
Bucht, ist rings von Türmen umkränzt, während die an dem sichern Hafen liegende Insel mit zwei altertümlichen Kastellen besetzt
ist. Die Temperatur erreicht im Durchschnitt 30–32°, im Mai und Juni sogar 47° C. M. und das 3 km entfernte Mattrah, der
Sitz derWeber, Schmiede und Fischer, gleichfalls mit gutem Hafen, sind Stapelplätze der Erzeugnisse des
Binnenlandes, namentlich Datteln (1892/93 für 515000 Doll.), daneben auch Baumwollwaren, Perlen, Salz
[* 29] und Fische.
[* 30] Eingeführt
werden vor allem aus Britisch-IndienReis, Kaffee, Zucker,
[* 31] Baumwollzeuge und Perlen. Es liefen 413 Schiffe
[* 32] ein und aus, darunter
europäische 99 mit 84 Proz. der Gesamttonnenzahl. Regelmäßig legen Dampfer der British IndiaSteam NavigationCompany in an. Maskât war 1507–1648 portugiesisch.
[* 33] (mittellat. masca; ital. maschĕra; vom
arab. mascharah,d. i. Spott, Gegenstand des Gelächters), künstliche Gesichtsnachbildungen zur Verhüllung
des eigenen Gesichts, kennt man als Totenschmuck schon aus Ägypten,
[* 34] Vorderasien, Altitalien;
Schliemann
fand goldene in den Schachtgräbern zu Mykenä.
[* 35] In anderer Verwendung wurden in Griechenland
[* 36] bei den bacchischen Weisen,
¶
Weil der Ursprung des griech. Trauerspiels mit dem Vaechusdicnst zusammenhängt,
so dienten sie gleich ansangs auch für die Bühne.
Die antiken Masora waren nicht, wie die modernen, eine Art Visier, das nur
das Gesicht bedeckt, sondern eine Art Helm, der den ganzen Kopf verhüllte und anßer dem Gesicht auch Haar,
[* 38] Ohren, Vart, sogar die von Frauen beim Kopfputz angewendeten ^chmucksachen an sich trug. Die ersteil griechischen Masora bestanden
aus Baum- rinde;
später machte man solche aus Leder, in- wendig mit Leinwand oder Zeug gefüttert. Da aber die Form derselben
sich leicht verschob und ver- knitterte , wurden endlich Masora aus Holz und sogar aus Elfenbein
verfertigt.
Man unterfchied viererlei Arten: tragische Masora, bei heroischen Stücken ge- bräuchlich und von imposantem, schreckhaften!
Aus- sehen; komische Masora, denen man einen burlesken, grimassierenden Ausdruck und oft etwas lächerlich Verzerrtes gab;
Satyrmasken,
die, weil sie bei Possen und Schwanken dienen sollten, vom Vcr- fcrtiger die närrischsten, drolligsten
und groteskesten Formen erhielten;
o r ch e st r i s ch e Masora mit regel- mäßigen Zügen für die Tänzer.
Meist hatten die
alten Masora lehr große Mundöffnungen, inwendig mit Metallstangcn oder andern tönenden Körpern ver- sehen, um
der Stimme des Schauspielers eine Ver- stärkung zu geben, welche die Einrichtung und Größe der antiken
Theater
[* 39] erforderte.
Der Gebrauch der scenischen Masora ging vom griech. Theater auf das römische über, und von diesem auf die
ital. (^om- ineäia äeU' arto (s. d.), und wnrde
im 17. Jahrh, auch auf fast allen andern europ. Bübnen eingebürgert.
Der Gebrauch der modernen Masora stammt ans Italien,
[* 40] namentlich aus Venedig,
[* 41] wo sie selbst außer der Karnevalszeit zu allen Freudenfesten
gehörten. Diesseit der Alpen
[* 42] waren Masora schon im 14. Jahrh, gebräuchlich und wurden sonst von vornehmen Frauen getragen, um
die Haut gegen rauhe Wit- terungseinflüsse zu schützen.
Der Gebrauch solcher Masora kam im 18. Jahrb. ab;
an ihre Stelle traten Sckminke und Schönpflästerchen.
Unter Maske des Schauspielers versteht man jetzt die Gesamtheit des
Charakteristischen in seiner äußern Vühnenerscheinuug.
Kostümier und Friseur können den Schallspieler dabei zwar wesent-
lich unterstützen, aber aus dem Ganzen lind Vollen heraus schafft die Maske nur der künstlerische Geist,
welcher Alter, Stand, Zeitalter, Nationalität mit dem Naturell des Charakters, wie er es erfaßt hat, einheitlich verschmelzt.
-
Vgl. Flögcl, Geschichte der komischen Litteratur (4 Bde., Liegnitz
[* 43] 1784-87); Valentini, ^rlUt^to 3nI1", commLäi^ äoli'
ai-to (Berl. 1826, mit Kupfern);
Altmann, Die Maske des Schauspielers (3. Aufl., Bcrl. 1893).
In derBefestigungsk u nst ist Maske eine vor- liegende Brustwehr,
[* 45] Baum- oder Strauchpflanzung, durch die ein Werk, eine Batterien,
s. w. der Sicht des Gegners entzogen (maskiert) wird. Maskenblume, s. Niinu1u8. Maskenblüte, soviel wie
maskierte Blüte.
[* 46] Maskenbouterolle, s. Schlachten.
[* 47]
Maskeuschwein (?0taiuo(ül06i-u8 cckicQini3 3. lin-vkwZ H/st,- Larvenschwcin,
ein über l. in langes Schwein
[* 48] Südafrikas, vielleicht auch Madagaskars; zwischen seinen Allgen befindet sich ein Wnlst, die
Schnauze
ist verlängert, die schmalen Ohren sind oben in einen pinselartigen Haarbusch ausgezogeil, der
Schwanz trägt gleichfalls einen Endpinscl. Die Färbung ist auch «bei den Ausge-
wachsencn^sehr bunt, schön rotgclb mit weißen Ab- zeichen, specifisch kaum verschieden vom Masora ist das Pinselschwein
(I^otHM0cQ06i'u3 ponici)^- w3 6^a?/), wohl nnr eine wcstafrik. Lokalvarietät. Masora heißt auch eine Rasse des Hausschweins.
Maskerade (frz. lu^cln'lulo), jetzt foviel wio Maskenball. Früher nannte
man so die prächtigen Aufzüge
[* 49] liud komödienhaften Ballette mit Gesang und Tanz, die bei Hofsesten veranstaltet und gewöhn-
lich von Masken aufgeführt wnroen. Ursprüugliob aber ist eine Zusammenknnft von maskierten nnd verkleideten Personen, die
ihr lustiges Wesen auf öffentlicher Strafte trieben. Maskieren (frz.), mit einer Maske versehen, verkleiden,
s. Masken. Maskierte Vlüte, s. Blüte. Maskoki, Indianerstamm, s. Creck. Maskopei, s. ^lnat8cdHppij.
Maskulmum (lat.), s. (^6nu3. Maslas (spr.
mahschlahsch),Wein, s. Tokaj. Nlasijanioa. (russ., spr. -itza),Butterwoche (s. d.). Masmünster, frz. ^Ia36vmix, Hauptstadt
des Kantons Masora (11585 E.) im Kreis
[* 50] Thaun des Bezirks Obcrelsaß, nahe der franz. Grenze, an der Doller und
der Nebenlinie Sennhcim-Masora (19,21 cm) der Elsaß- Lothr.
Eisenbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Land- gericht Mülhausen),
[* 51] Nebellzollamtes
und kath. De- kanats , hat (1890) 3512 E., darunter 159 Evan- gelische, Post, Telegraph;
[* 52]
Baumwollspinuereicnund -Webereien, Eisengießerei,
[* 53] Gerbereien und Ziegelei. - Masora (^Ili80Nl8 iu0iik3t0i'iuin 870) verdankt Ur- sprung und Namen einer im 8. Jahrh,
gegründeten Fraucnabtei, welche bis zur Französischen Revo- lution als Stift fortbestand und von deren Kirche der spätgot.
Chor erhalten ist. Nla.80n (engl., spr.mehs'n), Maurer, Freimaurer;
Masö n c n titm, M asoncy, s. Freimaurerei.
Masöra,
Massora (hebr., «Überlieferung»),
Sammluug von kritisch-exegetischen Bemerkungen, betreffend den Worttert und
zum Tcil auch die Vo- kalisierllng der Bück er des Alten Testaments.
Die- selben stammen ursprünglich von den alten jüd.
Schriftgelehrten aus den beiden letzten Jahrhun- derten v. Chr. und der darauffolgenden
Epoche der Mischna, wurden lange zum Teil mündlich fortge- setzt, dann nach und nach gesammelt.
Die gegen- wärtige Masora ist
im 11. Jahrh, vollendet worden, und mall teilt sie in die große und die kleine Masora, welche letztere nur in einem
Allszuge besteht, von dem in die Bibel
[* 54] anch nur ein Teil übergegangen ist. Die Masora ist sür die Geschichte und die Kritik der
hcbr. Bibel sehr wichtig. Die Verfasser und Sammler der Masora heißen Masoretcn.
Die allmählich in Iln-
ordnnng geratene Sammluug wurde von Jakob bell Chajiln aus Tunis
[* 55] für den BuchdruckerTan. Vomberg zu Venedig geordnet und erschien
zum erstenmal in der rabbm.
Bibel (Vened. 1525 u. ö.). Masorctischc ^christen erschienen von Elias Levita, «N^80i'0t 1iarnmii80i'6tli»
(deutsch von C. G. Meyer, Halle
[* 56] 1772);
Vgl. Kucnen, 1.63 0ligiii63 cln texto Inll30i-6t1ii(iu6 äs I'^ncikn ^68ta
M6nt (aus dem Holländifchen übersetzt von Carriere,
¶
forlaufend
651
Par. 1875);
Berliner,
[* 58] Die Massachusetts zumTargum Onkclos (Lpz. 1877);
Blau, Masoretische Untersuchungen Maforeten, s. Masora. ^(Straßb.
1891). Masöwezk, Kreis und Kreisstadt in Russisch- Polen, s. Wyssokomasowezk.
Mafowien hießen während des selbständigen
Be- stehens von Polen die fruchtbaren Gegenden an der Weichsel, dem Bug und Narew, mit den Hanptorten Warschau,
[* 59] Plock und Nawa.
in frühester Zeit ein TeilPolens, wurde 1207 Herzogtum unter Konradi., der, nm sein Land vor den Verwüstungen
der Pornssen zu schützen, die Dentschen Ritter nach Preußen zog.
'Nachdem 1526 die piastische Linie mit den Herzögen Ianusz
und Sigismnnd in Massachusetts ausgestorben war, vereinigte König SigiZmnnd 1. das Herzogtnm
Massachusetts wieder mit Polen, dessen Sckick- sal es von nnn an teilte.
Bei der dritten poln. Teilnng 1795 fiel an Preußen, von dem
es 1807 an das Herzogtum Warschau abgetreten wurde;
1814 siel es an Rußland und bildete seit 1816 eine der acht Woiwodschaften
Polens;
jetzt gehört es zum Gouvernement Warschau.
Die Ein- wohner heißen Masnren. Maspero, Gaston Camille
Cbarles, franz. Agyptolog, geb. 23. Inni 1846 zu Paris,
[* 60] studierte seit 1865 auf der^cols ii0im^i6 8up6i-i6nl6 und be- gab
sich 1867 nach Südamerika,
[* 61] wo er Studien über die Quichuasprache oblag. 1868 zurückgekehrt, trat er als Docent der
Ägyptologie in die neu gegründete Ncolo ä68 IiautLZ 6wcl63 ein und wurde 1873 zum Nachfolger Nouge's am O11 äs
I^'^ucs ernannt. Ende 1880 gründete er in Kairo
[* 62] im Auftrage der franz. Regierung ein archä'ol.
Institnt i^iission iN'c1i60l0Ii(in6
t'i'llncHi8o ÄN (^clivo), das seit 1883 eigene Denkschriften hcrausgiebt.
Als durck Mariettes Tod 1881 die
Stelle des Direktors der ägypt. Ausgrabungen erledigt wnrde, übertrug sie der Chediv an Massachusetts. In dieser neuen Wirksamkeit, mit
der auch die Leitung des Museums von Bulak verbunden ist, gelang ihm die Eröffnung und Auf- findung wichtiger altägypt.
Denkmäler. ^1887 legte er seine ägypt. Ämter nieder und kehrte nach' Frank- reich zurück.
Seit 1883 ist
Massachusetts Mitglied der ^ca- äs 1a.
«Nwä63 ä6 mvtli0i0316 6t ä'arcIi60i0Fi6 6F^pti6nn68)) (Par.
1893) u. s. w. 1870 gründete er den »I^6cu6i1 äs ti-^viivix i^iatit^ ü. 1'l1I-cIl60i()Fi6
6t 1a piiilolo^io 6gVpti6I1II6 6t Ä887i'i6nu6)).
Seiner Wirksamkeit in Ägypten ent- stammen der
wertvolle «t^uiäo du vi8it6ui- lni mu866 ä6 ^0n1a. (1884),
das Photographiewerk «1^ trnu- VÄi1l6 ll6 D6ir 6l Ii3,1iNli)), »L68 Ill0mi68 1'0^Hl63 äs 1)611- 61 L9,Ii3,ri') (1886).
Masr, arab. Name für Ägypten, el - Kühira, für Kairo. ^ ' Massachusetts 658). Maß im allgemeinen, s. Maß und
Gewicht Maß, früheres Hohlmaß in verschiedenen Län- dern ; als Getränkemaß in Baden
[* 63] und in der Schweiz
[* 64] ^ 1,5 ), in Bayern
[* 65] ^ 2,063, Hessen-Darmstadt und Nassau ^
2, Cassel ^ 1,984, Osterreich -- 1,415, Württemberg
[* 66] (Hellaichmaß) ^-1,83? 1 (s. Aichmaß);
als Getreidemaß war das in Thüringen, Hessen
[* 67] und einigen Gegenden Oberdeutschlands der vierte Teil einer
Mefte (s. 0.). NIa88., offizielle Abkürznng für den nordamerik.
Staat Massachusetts. Nlassa. (lat.), die Masse (Stoff), wird
von neuern Juristen gebraucht im Sinne von Vermögens- maffe, welche nnter der Verwaltung eines bestellten Pflegers fteht,
fei es, weil es zur Zeit keinen Eigen- tümer giebt, wie bei der Erbschaftsmasse, wenn der Erbe unbekannt
ist oder die Erbschaft noch nicht angetreten hat, oder weil die Verwaltung dem Eigentümer entzogen ist, wie bei der Konknrsmasfe
(s. d.) oder der unter Sequestratiou gestellten Masse, oder weil der Eigentümer sich in unbekannter Ab-
wesenheit befindet u. dgl. Masfa (aus dem engl.
m^8t6l), Anrede der Negersklaven an ihren Herrn. Mafsa, die größte der Vatu-Inseln (s. 0.). Massa, Ansfluß des Aletsckgletschers
(s. d.). Massa, Hauptstadt der ital. Provinz Massa eCarrara, früher des mit Modena vereinigten Her- zogtnms Massa-Carrara, an der
Linie Parma-Pisa des Adriatischcn Netzes, in angenehmer Gegend, mit mildem Klima, von Bergen
[* 68] umgeben, Sitz
der Prä- fektur, hat (1881) 9339, als Gemeinde 20032, nach Berechnung vom 31. Dez. 1893:24400 E.,
ein Schloß im Barockstil des 17. Jahrh., das jetzt als Prä- fektnrgebände dient, ein Kastell,
jetzt Gefängnis, und bedeutende Marmorbrüche.
Br., begrenzt im N. von Vcr^ mont
und New'Hampfhire, im O. vom Atlantifchen Ocean, im S. von letzterm, Rhode-Island und Eonnceticnt, im W. von Nenyork, unrfaßt 21540 zählte
1790: 378 787, 1860: 1231066 und 1890: 2238943 E., d. i. 104 E. auf 1 hkin, darunter 20000 Farbige und 657137
im Ausland (28034 in Deutsch- land, 259902 in Irland, 207 601 in Vritisch-Nord- amcrika) Geborene.
Die zerrissene Küste hat
viele Vorgebirge, Landzungen und Baien, namentlich die große Massachusettsbai bei Boston
[* 71] und die Halb-
insel KapCod (s. d.).
An der Südküste liegen viele Inseln (s. Martha's Vincyard und Nantucket).
Der Küstensanm ist eine
stäche, sandige Allnvialebene, binter welcher sich die vonN. nach S.ziehendcnHügel bis zu 100 m erheben.
Der mittlere Teil
wird vom Eonnccticutthal durchzogen, der Westen ist gebirgig. Am verbreitetsten sind archäische Granite,
Gneis u. s. w., welche die Spuren der Eiszeit
[* 72] wohl erkennen lassen.
Paläozoische Schichten treten im W. sowie in der Nähe
von Boston und Fall-Niver auf.
Aus triassischcn Sandsteinen besteht das Thal
[* 73] des Connecticut.
AndereFlüsse
[* 74] sind der Merrnnac
mit ^ndbnry sowie der Housatonic. Massachusetts ist einer der wichtigsten Industriestaaten der
Ilnion. 1890 zählte man 26923 gewerbliche Anlagen, die jährlich für 473 Mill. Doll. Rohmaterialien verarbeiteten, für 888 Mill.
Doll. Produkte liefern und 485182 Per- sonen mit 239 Mill. Doll. Salär beschäftigten. Am hervorragendsten ist die Fabrikation
von Schuhen und Stiefeln, Baumwoll-, Woll- und andern Tertil- waren, ferner von Leder, Maschinen, Papier,
Strick-, Gummi-, Stroh-und Drahtwaren, Möbeln, Eisen
[* 75] und Stahl sowie Grohschlächterei und
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forlaufend
Zucker-652
raffinerie. Der Handel ist besonders wichtig in Boston. Nationalbanken bestehen 260, Saving- Banken 179. Die Flottebestand 1889 aus
1828Fahr- zeugen mit 411244 t, darunter 174 Dampfern;
hier- von waren 749 mit dem Stockfisch- und Makrelen- fang, 76 mit dem
Walfischfang beschäftigt.
Die Gesamtlänge der Bahnen betrug 1893: 3410 km. An Granit wurden 1893 für
1,6 Mlll.
er lieferte (1893) 3,5 MiU. Bushel Kartoffeln, 1,3 MiU.
BushelMais, 0,5
Mill. Vushel Hafer,
[* 77] 0,?Mill. t Heu. 1890-91 bestanden 7147 öffentliche und 511 Privatfchulen.
Höhere Unterrichtsanstalten
sind über 70 vorhanden;
unter den 13 Colleges ist die Harvard-Universität in Cambridge (s. d.) und die
Ackerbauschule in Amherst. Zeitungen und Zeitschriften erscheinen 560, darunter 55 täglich. Massage ist in 14 Counties geteilt,
Haupt- stadt ist Boston.
Die Legislatur besteht aus 40 Scua- toren und 240 Repräsentanten.
In denKongreß sendet Massage 2 Senatoren und 13 Repräsentanten und hat bei der Präsidentenwahl 15 Stimmen.
Die Brutto- staatsschuld war (Ende 1894) 16 739 766 Doll., die Nettoschuld 4 907147 Doll.
Die erste dauernde Vcsicdelung auf dem Boden von Massage erfolgte von engl. Separatisten, den sog.
Pilgervätcrn, die sich ansangs nach Holland ge- flüchtet hatten und sich 1620 an der Stelle des heutigen
Plymouth
[* 78] niederließen. 1628 erhielt eine neue Compagnie von Puritanern eine Land- bewilligung und gründete 1630 bei Boston
eine An- siedelung, die als Massachusetts-Bai-Kolonie einen königl. Freibrief erhielt. 1643 bildete sich eine lose
Vereinigung, das sog. Neuenglandbündnis (^ev ^n^Iancl ^ontoäerac^), zwischen Massage, Plymouth,
Connecticut und New-Havm, 1651 wnrde Maine der Massachusetts-Vai-Kolonie einverleibt und 1691 wurde Plymouth
mit ihr vereinigt, worauf sie euren neuen Freibrief mit einer Volksvertretung und einem vom König ernannten Gouverneur erhielt.
Es folgte eine Reihe von Jahren des Gedeihens, bis sich in Massage die Zwistigkeiten erhoben, die zur Los- reiftung
von England führten. (S. VereinigteStaa- ten von Amerika.) 1780 nahm der Staat eine be- sondere Verfassung
an, die mehrmals, zuletzt 1857, revidiert ist. -
Vgl. Hutchinson, IliLtoi-^ of t1i0 provinco ok N.' Lax 1628-1774 (Bd. 1 u.
2, Boston 1764-67; Bd. 3, Lond. 1828);
N. ot'tiis Innocouts, Ermor- dung der Unschuldigen (Kinder), soviel wie bethle- bemitiscber
Kindermord, in England auch scherz- hafte Bezeichnung für die Beseitigung der un- erledigt gebliebenen
Vorlagen am Schlüsse einer Parlamentsscssion.^ Massa e Earrara, Provinz im Königreich Ita- lien, in der Landschaft Toscana,
ein Teil des ehe- maligen Herzogtums Massage e C., grenzt im N. an die Provinzen Parma
[* 79] und Neggio, im O. an Modcna,
im S. an Lucca
[* 80] und das Ligurifche Meer, im W. an Genua
[* 81] und hat 1779 (nach Strelbitskij 1678) hkm mit (1881)
169469, nach Berechnung vom 181397 E., d. i. 102 E. auf 1 ^m, und zer- fällt in die 3 Kreise
[* 82] Castelnuovo di Garfagnana,
Massage e C. und Pontremoli mit zusammen 35 Ge- meinden.
Die Provinz
ist sehr gebirgig, besonders im nördl.
Teile durch den Ligurischen Apennin und die Apuanischen Alpen, und wird bewässert durch den Serchio und die Magra;
der südl.
Teil ist frucht- bar und liefert Getreide,
[* 83] Öl, Hanf, Wein und Seide; im N. wird Viehzucht
[* 84] und Bergbau
[* 85] betrieben, be- sonders
Gewinnung und Verarbeitung von Mar- mor. Durch den ebenen Teil des Landes zieht sich die Eisenbahnlinie voll Genua nach Pisa.
[* 86]
Haupt- stadt ist Massa (s. d.). Das ehemalige Herzogtum Massage e C., in welchem die Stadt Carrara (s. d.) liegt, hat einen Flächen-
raum von 250 hkin mit etwa 30000 E. Es gehorte lange zu Lucca, seit 1434 der Familie Malafpina. Nach
dem Tode Alderams, des letzten Fürsten aus dieser Familie, erbte das Herzogtum 1731 dessen Tochter Maria Theresia, die sich 1741 mit
dem nach- herigen Herzog Hercules III. vonModena vermählte.
Ihr folgte bei ihrem Tode in der Negierung von Massage e
C. 1790 ihre Tochter Maria Beatrix, geb. 1750, die mit dem Erzherzog Ferdinand von Österreich
[* 87] vermählt war.
Wie Modena, so
wurde auch Massage e C. 1796 von den Franzosen besetzt.
Erst 1814 konnte die Herzogin wieder die Negierung ihres Landes antreten,
das nach ihrem Tode 1829 ihr Sohn, Franz IV., Herzog von Modena, erbte.
Massa blieb hierauf bei Modena, bis
es mit diesem 1860 dem Königreich Italien einverleibt wurde.
Seit- dem wurde es mit andern, westlich des Apennin ge- legenen
Teilen von Modena und Parma zur Pro- vinz Massage e C. vereinigt. Massäfra, Stadt in der südital.
Provinz Lecce, KreisTarent, in tiefer Schlucht an der Linie Bari- Tarcnt des AdriatischenNetzes gelegen, hat (1881) 8199, mit Vorgo Sta. Caterina 10149 E.,
Oli- ven-, Wein- und Obstbau. Massage (frz., spr. -ßahsch'; vom grch.
inaLZeW, reiben, nach andern von dem arab. n^85, sanft drücken), Massieren, Knetverfahren, eine
schon im Altertum vielfach geübte, aber erst neuer- dings durch Mezger in Amsterdam
[* 88] ausgebildete und wissenschaftlich
begründete mechan. Behand- lungsweifc einzelner Erkrankungsformen, bei der durch Streichen und Drücken mit der flachen Hand
[* 89] und den Fingern, Nciben und Kneten, Klopfen und Schlagen auf den kranken Teil, durch aktive und pafsive Bewegungen in den erkrankten
Geweben eine Steigerung des Vlutlaufs und Stoffwechsels und dadurch eine raschere Resorption entzündlicher
In- filtrate und Ersudatmassen erfolgt. Die Technik der Massage setzt sich aus verschiedenen Manipulationen zusammen, welche bald
einzeln sür sich, bald mannigfach miteinander kombiniert zur Anwendung kommen.
1) die Streichung (IMLnr^6 oder HI^88HF6 ü. li-ietion), bei welcher der kranke Körper- teil
mit einer Handfläche oder mit beiden oder nur mit den Fingern in sanften Zügen unter möglichst schmerzlosem Druck von
unten nach oben oder in umgekehrter Richtung gestrichen wird;
2) die Kne- tung (?6tl-i889^6 , ÄH88HF6 ^ p1'L33i01)) , die in einer wiegenden hcbelartigen
Hin- und Herbewcgung der Handfläche auf der kranken Körpcrstelle unter gleichzeitiger Anwendung eines kräftigen Druckes
besteht;
3) die Klopfung (^potoinony, bei welcher der zu massierende Körperteil mittels eines oder mehrerer Fingerspitzen
der geschlossenen Hand, des Perkussionshammers oder eines geeigneten Wert- zeugs (Klemms Muskelklopfer u. a.)
in raschem Tempo beklopft wird;
ein Nomadenvolk des Altertums, wahrscheinlich zu den turanischen Stämmen gehörig, das die weiten Steppen
im Nordorsten (Anmerkung des Editors: richtig: Nordosten ) des KaspischenMeers, nördlich vom Jaxartes (jetzt Syr-darja), bewohnte.
Gegen die Königin der Massageten Tomyris fiel der Überlieferung nach der ältere Cyrus.
(Masai, nach eigener Bezeichnung Oigob), ein nilotohamitischer Stamm in Ostafrika, ein Hirten- und Kriegervolk,
das in den weit ausgedehnten ebenen Savannenlandschaften zwischen den Westabhängen des Randgebirges und dem Hochplateau
von Unjamwesi vom Naiwaschasee im N. bis zur Landschaft Uhehe im S. herumstreift. Die Männer sind groß, kräftig und schlank
und erinnern unverkennbar an den Typus der Galla und Somal. Mädchen und Knaben werden bei der Reife beschnitten.
Tättowierung ist allgemein. Die Männer tragen als gewöhnliche Bekleidung nur ein Stück Ziegenfell über der Schulter; die
Weiber dagegen hüllen sich in einen weiten Mantel weichgegerbter Rinderhaut. Zum Kriegsanzug gehört ein lang herabwallender
Mantel, langhaarige Affenfelle um die Knie und Schellen um die Knöchel, ein Kranz von Straußenfedern um das Haupt. (S. Tafel:
Afrikanische Völkertypen,
[* 90]
Fig. 12, beim ArtikelAfrika.)
[* 91] Als Waffen
[* 92] führen sie Speere mit sehr breiter und langer Klinge, ein
kurzes Schwert (selten Bogen
[* 93] und Pfeile) und einen mächtigen, ovalen Schild
[* 94] aus Büffelhaut.
Krieger sind nur die jungen, unverheirateten Leute (Elmuran), deren einzige Nahrung in Fleisch und Milch besteht; die ältern
Männer (Elmorua) nehmen an den Kriegszügen nach fernen Gegenden nicht teil. Die Massaï haben keine Sklaven.
Sie treiben Rindviehzucht in großem Stil; manche Familie besitzt Herden bis zu 10000 Stück. Da nur Besitzende
heiraten können und nur Rinder als wertvoller Besitz gelten, so benutzen die Massaï jede Gelegenheit, um sich durch Raubzüge
bei den benachbarten feindlichen Stämmen Vieh zu verschaffen. Da das unausgesetzte Wanderleben das Anlegen von Dorfschaften
unmöglich macht, so erbauen die Massaï ihre runden, mit Kuhmist und Ochsenhäuten eingedeckten
Hütten
[* 95] auf die flüchtigste Weise. Die Massaï sind erst in den vierziger Jahren in ihr jetziges Gebiet eingedrungen;
man nimmt
jetzt an, das;
sie sich einst von den Stämmen am obern Nil abzweigten, sich aber während ihrer Wanderung nach Osten und Süden
stark mit hamitischen Elementen vermischten. –
der griech. Name von Marseille
[* 96] (s. d.). ^[= Der Name ist griech. Ursprungs; die einheimische Benennung war Kemet (kopt., Keme in oberägypt., ...]
(Messalianer, Euphemiten oder Euchiten, d. h. Betende oder Betbrüder), Mitglieder verschiedener
religiöser Gesellschaften. – Mitte des 4. Jahrh. gab es in Kleinasien eine nichtchristliche, eine eigentümlich
verstümmelte Form des Parsismus pflegende Gemeinschaft der Massalianer – In der zweiten Hälfte des 4. Jahrh.
hießen Massalianer enthusiastische Mönche in den christl. KlösternSyriens, Armeniens und Kleinasiens, die behaupteten, der Mensch müsse
sich durch anhaltendes Gebet von der Herrschaft der Dämonen losmachen, um sodann in Kraft
[* 97] des HeiligenGeistes frei von Sünde allen Vorschriften der Moral und der kirchlichen Ordnung zu entwachsen. Die Kirche trat diesen Anschauungen
entgegen und überwand sie bald. – Im 10. Jahrh. werden in Thrazien im Zusammenhang mit den Paulicianern auch
Massalianer mit durchaus gnostischen Lehren
[* 98] erwähnt.
Marittĭma, Stadt in der ital. ProvinzGrosseto in den Maremmen, auf einem Travertinhügel, ist Sitz eines Bischofs,
hat (1881) 6447, als Gemeinde 13343 E., ansehnliche Paläste, einen alten Dom, warme Bäder, große Kupfer-, Eisen- und Bleibergwerke.
[* 99] oder Medsaua, arab. Mussauah, Hauptstadt der ital.
KolonieErythräa, an der Südwestküste des RotenMeers, im N. von Abessinien, einer der heißesten Orte der Erde (s. Erythräa)
, liegt auf zwei untereinander und mit dem Festlande (1500 m) durch Steindämme verbundenen Inseln (Massaua und Taulud) sowie auf
zwei Halbinseln der Küste, hat etwa 16000 E., darunter 600 Europäer (ohne die Garnison), fast nur Steinbauten,
drei Forts, einen schönen Hafenquai und große Baracken, Schuppen und Werkplätze in den äußern Stadtteilen.
Die Bevölkerung, fast ausschließlich Mohammedaner, setzt sich zusammen aus Eingeborenen äthiop.
Rasse (Fischer, Schiffsleute und Lastträger), aus Abessiniern, Somal, Danakil, Galla, Banjan (Indiern) und
arab. Kaufleuten. Massaua ist die Pforte des Handels für Abessinien. Die Einfuhr (1893 für 8981942 Lire), zumeist für die Garnison,
erstreckt sich vornehmlich auf Getreide, Mehl
[* 100] und Teigwaren (1,9 Mill. Lire), Tiere und tierische Produkte (2,4 Mill.), Baumwollwaren
(2,3 Mill.), Öle,
[* 101] Spirituosen und Getränke; die Ausfuhr auf Perlmutterschalen aus Dschidda, Kaffee aus
den Gallaländern, Elfenbein, Moschus, Wachs, Honig, Tabak
[* 102] und Straußenfedern.
Der gesamte Handel hatte 1892 einen Wert von 10,4 (darunter aus Italien nur 0,93) Mill. Lire. Eine strategische Bahn führt nach
Saati (26,9 km). Regelmäßig verkehren ägypt. Schiffe, der Österr.-Ungarische Lloyd und die NavigazioneGeneraleItaliana.
– Die Stadt gehörte nebst Suakin und dem angrenzenden Küstenlande einst zum abessin. Reich, wurde 1557 von
den Türken erobert, 1865 an Ägypten abgetreten und von den ital. Truppen besetzt. (S. Erythräa, Geschichtliches.)
nach Newtons
[* 103] Auffassung die in einem Körper enthaltene Stoff- oder Materienmenge;
diese ist proportional dem
Körpergewicht.
Der Druck p eines schweren Körpers auf die Unterlage steigt und verschwindet mit der
Stoffmenge m, steigt und verschwindet aber auch mit der Fallbeschleunigung g. Derselbe ist demnach
p=mg. Da nun nach Newtons Pendelversuchen für einen beliebigen
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