Be-Grundsatz der höchsten Rohproduktion vielfache
Vertreter fand und noch findet. Bei keiner Wirtschaft ist die socialistische
Aufgabe des
Staates, für möglichst reichliche und billige Befriedigung der Bedürfnisse der Staatsangehörigen direkt zu
sorgen, so scharf hervorgetreten, als bei der Forstwirtschaft. Wohl hängt dies damit zusammen, daß gerade bezüglich des
Waldes sich der Gemeinbesitz gegenüber der immer schärfer hervortretenden
Entwicklung des Privateigentums
am längsten erhalten hat.
Mit wenig Ausnahmen beherrscht diese Idee die Litteratur des vorigen und die der ersten Hälfte des jetzigen Jahrhunderts.
Hieraus erklärt sich auch zum
Teil wenigstens der mitunter weitgehende Einfluß des
Staates auf die Forstwirtschaft der Privaten
(s. Forstpolizei und Forstschutz), wenn auch hierbei die wirtschaftlichen Eigentümlichkeiten der
Forstwirtschaft (s. d.) eine wesentliche Rolle mitspielen. Erst die neueste Zeit
hat hier in Wissenschaft und Wirtschaft neue
Bahnen eröffnet, indem man letzterer nicht das Ziel des höchsten Roh-, sondern
das des höchsten
Reinertrages setzte. Jedenfalls sind heute alle die ältern Werke über die sog.
Staatsforstwirtschaftslehre, Direktionslehre, Forstpolizeilehre u. s. w. veraltet. In Wissenschaft
und Wirtschaft greift auch bei den
Vertretern dieser alten Schule mehr und mehr die
Anschauung Platz, daß selbst der
Staat
in seiner eigenen Forstwirtschaft Gewicht auf deren finanzwirtschaftliche Bedeutung
zu legen habe.
Litteratur.Handbuch der Forlane (hg. von Lorey, 2 Bde.,
Tüb. 1887-88):
AllgemeineEncyklopädie der gesamten Forst- und Jagdwissenschaften (hg. von von Dombrowski,
Wien
[* 2] 1886 fg.);
IllustriertesForst- und Jagdlexikon (hg. von Fürst, Berl. 1888);
Zur Geschichte der Forlane vgl. namentlich: Bernhardt, Geschichte des Waldeigentums, der Waldwirtschaft und
der Forlane in
Deutschland
[* 3] (2 Bde., Berl. 1872-74);
Schwappach, Handbuch der Forst- und Jagdgeschichte
Deutschlands
[* 4] (2 Bde., ebd. 1886-88), und dessen Grundriß
(2. Aufl., ebd. 1892).
(spr. -seith),SirThomas Douglas, angloind. Politiker und
Reisender, geb. 1827 in
Birkenhead, ging 1848 als Beamter
der
Ostindischen Compagnie nach
Ostindien,
[* 6] wo er zunächst im Pandschab angestellt wurde. Dort nahm er energischen Anteil an der
Unterdrückung der Rebellion 1857 und rückte bald zu höhern Posten auf. 1869 war er in
Rußland in der
afghan. Grenzfrage thätig, 1870 begab er sich im
Auftrage des
Generalgouverneurs Lord Mayo an der
Spitze einer Gesandtschaft
zur Anknüpfung freundschaftlicher
Beziehungen mit Jakub
Beg nach Ostturkestan, kam aber nur bis Jarkand.
Bei einer Gesandtschaftsreise im Juni 1873 erreichte er Kaschgar und schloß einen vorteilhaften Handelsvertrag
(Febr. 1874), während die Expedition, an der sich Stoliczka,
Trotter,
Gordon u. a. beteiligten, zugleich reichen wissenschaftlichen
Ertrag lieferte. Für die glückliche Ausführung dieses Unternehmens wurde er in den Ritterstand erhoben und zum Mitglied
des Legislativen
Rats für
Indien ernannt. 1875 übernahm Forsyth eine diplomat. Mission nach
Birma, kehrte 1876 nach
England zurück und starb in Eastbourne. Von ihm erschienen: «Despatches and memoranda, or extracts of despatches
and memoranda, which have been sent to the governement of
India since 1866» (1869),
«F.s mission to
Yarkand» (1871) und «Report
of a mission to
Yarkand in 1873» (Kalkutta
[* 7] 1875; deutsch im
Auszug:
«Ost-Turkestan und das Pamir-Plateau»,
Gotha
[* 8] 1877). -
Vgl. Autobiography and reminiscences of
Sir Douglas Forsyth (hg. von seiner Tochter, Lond. 1888).
(frz., spr. fohr), Feste,
Veste, ein in permanentem oder provisorischem Charakter ausgeführter selbständiger
vereinzelter Verteidigungsposten (Sperrfort, Grenzfort) oder ein zum
System einer ausgedehnten Befestigung gehöriges
einzelnes Werk, welches seine selbständige Verteidigung hat und von ähnlichen benachbarten Werken oder von der Hauptumwallung
her nur in bedingter
Weise unterstützt wird.
Ein solches Fort heißt auch detachiertes Fort In der
neuern Befestigung sind die großen wichtigen Wasfen- plätze meist von einem ganzen Forts gürt el um- geben (s. Fortsfestungen).
Die Fort Augustus der neuern preuß.-deutschen Vefesti- gungsmanier haben im Grundriß bei möglickst lan- ger Frontausdchnung
(200-300 n^) und möglickst geringer Tiefe (wegen der Längenstreuung der feind- lichen" Geschosse)
[* 10] eine polygonale
Gestalt, meist in Form einer Lunette, mit großem ausspringcndem Winkel
[* 11] und bastioniert oder polygonal geführter Kehle.
Die
Flankierung der Gräben erfolgt in Front und Flanken aus Nevcr^kaponnieren (bei ältern Fort Augustus auch aus Eskarpenkaponnieren);
in der Kehle entweder aus Flankenkasematten oder Eskar- penkaponnieren und zwar je nach Länge und Wich- tigkeit
der Linien durch Geschütz- oder Gewcbrfeucr.
Der trockne Graben bat eine Tiefe von mindestens 6 in und eine Sohlenbreite von 10 m,
der nasse Graben hat eine Sohlenbreite von mindestens 20 in, bei mittlerer Wassertiefe von 1,80 in.
Die Konter- eskarpe ist
auf Facen und Flanken gemauert, in der Keble in Erde geführt;
die auf Facen und Flanken in Erde geführte
Eskarpe besteht in der Kehle aus M ^' M^5 ^P^^^^ m,^ ^ ^
[* 9]
Fig. 3. anliegendem Mauerwerk oder aus der Frontwand des Kehlkasernements.
Der Wall hat die zur Ve- berrsckung des Vorgcländes erforderliche Höbe. Die Brustwehr
[* 12] der Facen und
Flanken ist zur Ar- tillerieverteidigung mit Geschützbänkcn eingerichtet und mit Traversen versehen, außerdem mit einem
durchlaufenden Auftritt fürInfanterievcrteidigung.
[* 9]
Fig. 4. Der Kehlwall ist meist nur zur Insanterieverteidi- gung eingerichtet
und hat in der Regel keine Tra- versen.
Dagegen sichert eine dem Kehlwall parallel laufende Rückenwehr die Verteidiger der
Kehle gegen die über Faccn und Flanken hinweggehenden Geschosse und entzieht gleichzeitig die auf den
Facen und Flanken aufgestellten Mannschaften und Ge- Brockhaus' Konvcrsütirus-Lexikon.. 14, Aufl. VI. schütze der Einsicht
von rückwärts. An Hohlbauten bat
ein Fort Augustus: unter den Facenwällen die zur Auf- nahme und Fertigstellung dcr Munition erforder-
lichen artilleristischen Räume und Piketträume
[* 9]
(Fig. 1, d, c, ä);
unter den Flankcnwällen die Kriegs-
pulvermagazine (9,) und unter dem Kehlwall die große Kchlkaserne mit den Mannschaftsstuben (l), der Tclcgraphenstation,
der Küche und Bäckerei, den Verbandräumcn, Vorratsräumen (6) und Latrinen.
[* 9]
Fig. 2 stellt den Querschnitt ^.L,
[* 9]
Fig. 3 01),
Fig. 4 1^,
[* 9]
Fig. 5 (-II,
[* 9]
Fig. 6 IX der
[* 9]
Fig. 1 dar.
Zur Vermit- telung des Ver- kehrs nach außen ist eine mit Zugbrücke und doppeltem Thorverschluß versebene Durchfahrt (Zwinger)
durch den Keblwall mit niedriger Dammschüttung oder massiver Brücke
[* 13] über den Kchlgraben geführt, deren Ausgang durch einen
Waffenplatz mit gemauertem Blockhaus ge- sickert wird. Die Besatzung eines derartigen Fort Augustus besteht aus 1 oder 2 Compagnien
Infanterie, 1 oder 2 Com- pagnien Fußartillerie und einem kleinen Pionier- ^ detachement.
Die Geschützausrüstung besteht,
ab- ! geseben von den sog. Flankengeschützen zum ! Bestreichen (Flankieren) der Gräben, aus 18-30 zum Kampf mit der feindlichen
Artillerie bestimm- ten Kampfgcschützen;
von diesen finden 10-14 auf dem Wall des Fort Augustus selbst, 8 - 16 in
den sog. An- schlußbatterien zu beiden Seiten des Fort Augustus. Auf- «^
^
[* 9]
Fig. 6. stcllung. Diese Anschlußbattcrien sind permanent erbaute Batterien für ie 4, ^ oder 8 Geschütze,
[* 14] welche die Feuerfront
de^ Fort Augustus verlängern, indem sie sich an die Kehl- oder ^chultcrpunkte anlehnen und mit ihrer Fcuerlinie
etwa so hoch liegen wie der Glacis- kamm. Ticse Batterien erhalten alle Bedürfnisse vom Fortalcza de Cearä, s. Cearä. sF.
aus. FortAugustus (spr. ahgößtöß), Dorf von 530 E., am ^üdwestende des Loch-Neß im Glen- more, in der
schott. Grasschaft Invernetz. An Stelle des 1715 erbauten Forts wurde 1876-80 eine got. Venediktinerabtei mit katb.
Schleusen. In der Nähe ist ein schöner Wassersüll (1^9.11 0l I^0^61'8). Fortband, s. Vandfabrikation (Bd. 2,
S.360a). FortBeaufort, s. Veaufort. Fortbildungskurse, militärärztliche, zu periodischer Vervollständigung der in den militär-
ärztlichen Bildungsanstalten (s.d.) erlangten Kennt- nisse und Fertigkeiten eingerichtete Kurse, welche teils (wie in England
und Frankreich) in organischem Zu- sammenhange mit den Fachschulen, teils (wie in Deutschland) unabhängig
von diesen abgehalten werden, teils endlich (wie zur Zeit der Militärärzt- liche Kursus in Österreich)
[* 17] die Fachschulen
zu er- setzen bestimmt sind. Je nach diesem Verhältnis der Forteguerri zu den eigentlichen Fachschulen ist die (zwischen 3 Wochen
bis 4 Monaten schwankende) Dauer und der Umfang der Forteguerri verschieden.
Operations- und hygieinische Übungen,
specielle Anwendung der ärztlichen Wissenschaft auf militär. Zwecke, Kennt- nis militärärztlicher
Organisationen bilden im all- gemeinen den hauptsächlichsten Inhalt der Forteguerri. In der deutschen Armee haben die Forteguerri ihre umfassendste
und eigenartigste Gestalt im 12. (königlich sächs.) Armeekorps durch den Generalarzt Noth 1871 er- halten.
Für aktive preuß. und württemb.
Sanitäts- offiziere sowie für solche der kaiserl. Marine finden Forteguerri seit 1873 jährlich
im Frühjahr und im Herbst zu Berlin
[* 18] statt, neuerdings sind solche auch für Saui- tätsofsiziere des Beurlaubtenstandes an
verschiedenen Universitätsorten eingerichtet. -
Vgl. W. Noth, Die militärärztlichen Forteguerri für das königlich
sächs. Sani- tätskorps u.s.w. (in der «Deutscheu
militärärztlichen Zeitschrist», Jahrg. 1872);
H. Frölich, Militärmedi- ziu (Braunschw. 1887).
Fortbildungsschulen, eine aus den Sonntags- schulen (s.d.) hervorgegangene Einrichtung.
Die Forteguerri haben den Zweck, Knaben (in
einigen deutschen Staaten auch Mädchen) nach dem Verlassen der Volksschule die erworbenen Kenntnisse
zu erhalten oder auch die Elemente der Berufsbildung mitzuteilen.
Der Unterricht wird meist an einigen Abenden der Werktage
erteilt;
die Zahl der wöchentlichen Unter- richtsstunden beträgt gewöhnlich 2-4. Der Besuch der Forteguerri ist in den meisten
deutschen Staaten außer Preußen
[* 19] obligatorisch;
derselbe dauert in Würt- temberg 4, in Bayern,
[* 20] Sachsen
[* 21] und
Hessen
[* 22] 3, in Ba- den für Knaben 2, für Mädchen 1 Jahr, in man- chen Vundesstaaten ist als Grenze das vollendete 17. Lebensjahr
angenommen.
Die Schulpflicht ist in Bayern, Württembera^uno Baden
[* 23] beiden Geschlech- tern, in den übrigen Staaten nur den Knaben
auf- erlegt.
Schulgeld wird in der Negel nicht erhoben. Nach §. 120 der Neichsgewerbeordnung, welcher
in Kraft
[* 24] tritt, wo landesgesetzliche Bestimmungen über die Forteguerri nicht bestehen, sind die Unternehmer ver-
pflichtet, die für den Besuch der Fortbildungsschule erforderliche Zeit zu gewähren.
Die Schulpflicht kann durch Ortsstatut
begründet werden, was na- mentlich für Preußen von Bedeutung ist. In Be- zug auf die Unterrichtsfächer
ist im allgemeinen die Bestimmung des württemd.
Gesetzes von 1836 maß- gebend geworden, daß diejenigen Unterrichtsgegen-
stände zu Pflegen feien, die für das bürgerliche Le- ben vorzugsweife von Nutzen sind.
Neben den allge- meinen Forteguerri bestehen
auch beruflicheF., so landwirt- schaftliche, kaufmännische und gewerbliche.
Die land wirtschaftlichen
Forteguerri verfolgennurden Zweck, die aus der Schule entlassenen Söhne der kleinern
ländlichen Grundbesitzer oder ländlichen Arbeiter
in den Winterabendstunden in den Ele- mentarfächern weiter fortzubilden und ihnen einiqe Kenntnisse in der Naturwissenschaft
und Landwirt- schaftslehre beizubringen.
Die gröhte Ausdehnung
[* 25] haben diese Forteguerri nächst Bayern und der Nheinprovinz
hauptsächlich in Württemberg
[* 26] gefunden. Kaufmännische Forteguerri sind entweder Lehrlings- schulen (s. Handelsschulen) oder
sie schließen sich ebenfalls als Vollschule, gewöhnlich mit einjährigem Kursus, an die Volksschule an und bereiten ihre
Zöglinge in engern Grenzen
[* 27] als die höhern Han- ! delsschulen auf den kaufmännischen Beruf vor. - Über Gewerbliche Fortbildungsschulen
s. d. Besondere Forteguerri für das weiblicheGe schlecht
sind in neuerer Zeit an vielen Orten von Vereinen, Ge- meinden und Privatpersonen eingerichtet worden. Man kann sie einteilen
in allgemeine, gewerbliche uud hauswirtschaftliche Forteguerri. Die erstcrn sind in Ba- den und Württemberg allgemein obligatorisch
ein- geführt, in Hessen, Sachsen und Sachsen-Altcnburg können sie auf Antrag der Gemeinde obligatorisch
eingerichtet werden.
Gewerblicye Forteguerri für Mädchen sind über ganz Deutschland verbreitet;
Vgl. Lüders, Denkschriften über die Ent- wicklung der gewerblichen Fachschulen und Forteguerri in Preußen während der
1.1879-90 (Berl. 1891) und die seit 1887 von Pache herausgegebene Zeitschrift «Die
Forteguerri» (Leipzig);
[* 28]
Handwörterbuch der Staats- wissenschaften, Bd. 3, S. 1088 fg. ^Verbrechen.
Fortdauerndes Verbrechen, s. Fortgesetztes Fort de France (spr. fohr de srangh), ehemals Fort Noyal, Hauptstadt der franz. Antilleninsel
Martinique, an der Westküste, Residenz des Gou- verneurs, hat (1885) 15529 E.,
einen sehr guten Hafen, breite Straßen mit niedrigen Holzhäusern und sehr starke Befestigungen.
Der Handel (Kolo- nialwaren,
besonders Zucker)
[* 29] ist nicht bedeutend. Die Stadt wurde durch den Cyklon im Aug. 1891 fast völlig zerstört. Fort de O'Gcluse
(spr. fohr de leklühs'), im franz. Depart.
Ain, s. Le'cluse. Fort Dodge (spr. doddsch), Hauptstadt des County Webster im nordamcrik.
StaateIowa, am
Des Moines-Fluh, Eisenbahnknotenpunkt, hat (1890) 4871 C'., Handel mit Wolle, Getreide.
[* 30] In der Nähe Kohlen-, Gips- und Thonlager.
I"ortS (ital.), in der Musik die allgemein ange- nommene Bezeichnung für Stärke
[* 31] des Tons (abge- kürzt k), wie
piaiw (p) für Schwäche.
Die verschie- denen Grade der Stärke, die in der Musik zur An- wendung kommen, sind: loi-tiäsinio
(lk,auch M), sehr stark; me^olortL (inl), mittelstark; poeo lorte (pk), etwas weniger als mittelstark; koi'wpiano (lp), ein
einzelner Ton oder eine Stelle start und das fol- gende sofort wieder leise.
Noch im 16. Iabrh. findet man sie sehr selten und erst mit der neuen konzertierenden
Mu- sikweise des 17. Jahrh, treten sie häufiger auf. Forteguerri, Niccolo, ital. Dichter, geb. zu Pistoja,
studierte in Pisa
[* 32] die Rechte und ging dann nach Nom, wo er durch Cle- mens XI. 1712 Kanonikus anSta.
Maria
Maggiore und durch Clemens XII. 1733 Sekretär
[* 33] der Propa- ganda wurde. Er starb in Rom.
[* 34] Der Held seines komisch -
satir.
Epos
¶
1012a
¶
1012b
¶
forlaufend
«lUcciHi'-1011
derbten Sitten des Klerus verspottet, ist Nichardett, eins der Haimonskinder. Es erschien erst 1737 unter dem präcisierten
Namen Carteromaco, den schon F.s Vorfahr, Scipio, geführt batte (2 Bde.,
Par.^Vened.^ 1738 u.ö.; beste Ausg., 3 Bde.^Mail. 1813; deutsch am besten von Gries, 3 Bde.,
^tuttg. 1831-33). Die übrigen Gedichte F.s erschienen in Genua,
[* 38] Florenz
[* 39] und Pescia, seine Übersetzung
des Terenz in vsiÄ scioiti Urbino 1736 und Mailand
[* 40] 1782. -
Vgl. Ciampi, Neinoris äi ^. I?. (Pisa 1813);
Procacci, ^. ?°. 6 1a
Latira.
t03canÄ clei 3noi tempi (Pistoja 1877).
Manoforte (s. d.). Fortepiano (ital.), der ursprüngliche
Name des Fortescue (spr. -kjuh),Fluß im nördl. Distrikt der brit. KolonieWestaustralien, entspringt im
SO. vom Mount-Aruce, fließt nordwestlich und mündet südwestlich von KapPreston in den Indischen Ocean. An den Ufern findet
sich grasreicher Lehmboden. In der Trockenzeit führt er kein oder wenig Wasser. Der Fortgesetztes wurde 1861 von Gregory erforscht.
Fortescue (spr. -kjuh), engl. Familie, soll von
Nichard Le
[* 41] Fort abstammen, der Wilhelm den Er- oberer nach England begleitete und in der Schlacht von Hastings mit seinem Schilde
deckte, weshalb er den Namen ^ort63cu (starker Schild)
[* 42] erhielt; das Wappen
[* 43] der Familie trägt noch jetzt die Devise: I^orte
8cutum 8a1u8 äncuni.
Sir John Fortgesetztes war einer der tapfersten Feldherren .Heinrichs V. Dessen ältester Sohn Sir Henry Fortgesetztes war Oberrichter
des lüoui-t of^oinmon ?1623 in Ir- land, der zweite, Sir John Fortgesetztes, studierte in Orford die Rechte und ward 1442 Oberrichter
der Xii^'ä Zeneli. Im Kriege der Nosen hielt er sich zu den Lancastriern und floh 1461 mit der Königin
Mar- garete nach Schottland und Flandern, wo er für den jungen Prinzen Eduard von Wales die berühmte Abhandlung «vs lauäidng
lo^um ^iiFliae» (bg. von Amos, Cambr. 1825, und von Tbomas ^Fortescue^ Lord Clermont, Cincinnati 1874) schrieb. Fortgesetztes kam 1471 mit
dem Prinzen von Wales nach England zurück, unterwarf sich nach dessen Ermordung dem Hause Mork und starb
um 1485 auf seinem Landsitze Ebrington in Gloucestershire. Er schrieb noch: «1)6
nHtura logis uaM!'H6» und «11i6 äiü»6i'6nc6 deNveeu H,d80iut6
kuä 1imit6l1 moiiHlcli) " (hg. von Plum- mer, 1885). Sein Enkel John, von dessen
jüngerm Bruder William die irischen Lords Clermont abstammen, war der Ältervater Sir Hug h F.s, der seiner
Groß- mutter, der Gräfin von Lincoln, 1721 als Baron Clinton in der engl. Peerage folgte und 1746 zum Grafen Clinton und
Baron Fortgesetztes erhoben wurde. losch, die Varonie aber auf seinen Halbbruder Mat- thew, gest. überging.
Dessen Sohn Hugh, geb. ward 1789 zum Vis- count Ebrington und Grafen Fortgesetztes ernannt und starb studierte
in Orford und trat 1804 als Viscount Ebrington ins Unterhaus zu den Whigs. 1839 -41 war er Lordlieutenant von Irland, 1846-50
Lord-Steward des konigl. Hauses. Er starb - Sein Sohn Hugh, dritter Graf Fortgesetztes, geb.
seit 1841 im Unterbaus, 1846 -47 Lord des Schatzamtes, 1847-51 Staatssekre- tär des Armenamtes, hat sich besonders um das
Sanitätswesen und das Wohl der niedern Klassen verdient gemacht. Er verfaßte verschiedene diese Fragen
behandelnde Schriften, darunter »^6 Iie^itli of to^vnz" (1844),
(1859 u. 1884^,
«rudlic Lclwol kor tlio miääis
c1a3368» (1864). 1856 wurde er von einer schweren Augenkrankheit ergriffen, die ihn zwang, sich vom öffentlichen Leben zurückzuziehen.
-
Vgl. Thomas (Fortescue) Lord Clermont, Hi3t0i-^ ok tds lamilv 0t' I". in lili it8 di-an (Lond.
1880).
Fortescue (spr. -kjuh),
ChichesterSamuel Par- kinson Fortgesetztes, engl. Politiker, s.
Carlingford, Lord. ?ortes tortünN a. sMv2.t, «den Mutigen bilft das Glück», ein lat. Sprichwort, das sich in dieser oder ähnlicher
Fassung bei klassischen Schrift- stellern findet sz. V. in Terenz' «kkoi-mio»
1,4, Ciceros «I^culanae» 2, 4, n, Livius 34,3?) und vom ältern Plinius bei der Beobachtung des Vesuv- ausbruchs,
bei der er sein Leben verlor, gebraucht wurde. (Vgl. des jüngern Plinius«Briefe» 6,10.) Nack dem lat. Dichter Claudianus geht
es zurück auf den griech. Dichter Simonides.
Schiller über- setzte es in «Wilhelm Tell» (Akt 1, Scene 2) mit «dem Mutigen hilft Gott».
Oft wird citiert: ^uäa- cem (oder Xuäsiit68) loi-tmi". ^'uvat. Fortgesetztes Verbrechen. Wenn mehrere strafbare Handlungen
in kurzen Zeiträumen hinter- einander begangen werden, oder wenn sie auf dem- selben Entschlüsse beruhen, oder wenn sie
sich gegen dasselbe Objekt richten, so entsteht die Frage, ob diese Handlungen jede für sich oder ob
sie alle zu- sammen nur als eine einzige Strafthat bestraft wer- den follen. Es soll z. V. jemand verhaftet werden, er beschimpft
die verhaftenden Beamten, dann leistet er Widerstand; endlich bedroht und beleidigt er noch andere hinzugekommene Beamte.
Oder: Ein Hand- lungsgehilfe unterschlägt fortgesetzt seinem Prin- zipale die für diesen vereinnahmten
Gelder. Oder: es begeht jemand eine Unterschlagung und, um die- selbe zu verdecken, fälscht er eine Urkunde. In diesen
Fällen liegt ein einheitliches Fortgesetztes Verbrechen vor, das nur einmal zu bestrafen ist, wenn unter den Einzel-
bandlungenein derartiger thatsächlicher und geistiger Zusammenhang besteht, daß nach der natürlichen
Auffassung des Sachverhalts keine Handlung als eine selbständige, sondern nur jede der nachfolgenden Handlungen als
eine Fortsetzung der vorausgehen- den erscheint.
Eine allgemein gültige Negel läftt sich nicht geben, es kommt anf den Einzelfall an. Jeden- falls genügt nicht die Einheit
des von vornherein gefaßten Entschlusses, es nmß vielmehr hinzukommen Gleichheit des Objektes und Kontinuität
der Hand- lungen. Von diesen: Gesichtspunkte aus würde der Fall des schimpfenden und widerspenstigen Verhaf- teten nicht ein
Fortgesetztes Verbrechen darstellen, vielleicht aber der Fall, wenn jemand den Plan faßt, seinem Dienst- berrn eine bestimmte Geldsumme aus
einem be- stimmten Schranke in bestimmten Teilsummen und bei bestimmten Gelegenheiten zu stehlen und
wenn er diesen Plan ausführt.
Das Deutsche
[* 44] Strafgesetz bat den Begriff des Fortgesetztes Verbrechen zwar nicht ausdrücklich aufgenommen, es widerspricht ihm aber auch nicht
und die Rechtsprechung erkennt ihn an. (S. Kon- kurrenz.) Von den Fortgesetztes Verbrechen sind die Dauerdelikte
oder fortdauernden Verbrechen zu unter- scheiden, bei welchen der Verbrechensthatbestand durch eine wegen eines gewissen
Zeitraums ununter- brochen fortdauernde Willensbethätigung verwirk- licht wird. So dauert die Verletzung der Wehrpflicht
durcb Verlassen des Inlandes während des Aufent- 64*
¶
forlaufend
1012
Halts im Auslande in gleicher Absicht fort (Straf- gesetzb. §. 140^), was wegen des Beginns der Ver- jährung wichtig ist.
Von diesen Dauerdclikten unter- scheiden sich wieder die von Einigen Zustands- delikto genannten, bei denen der nur durch
die Strafthat hervorgerufene rechtswidrige Zustand fortdauert, so bei dem Dicbstahl die fortdauernde
Entziehung der dem Eigentümer gestohlenen Sache. Forth, Fluß in Schottland, entspringt in zwei Hauptquellen als Duchray und
Avondhu auf dem Ostabhange des Vcn Lomond (973 m) in der Graf- schaft Stirling, berührt in seinem südöstlichen ge- wundenen
Lauf Pcrth und Clackmannan, empfängt links den Teith, den Abfluß der Seen Katrine, Lachray, Venachar
und Lubnaig und tritt bei Kin- cardine in den nach ihm benannten Meeresarm. Er ist etwa 160 kin lang. Kleinere Seeschiffe bis
zu 70 t Ladung können bis Stirlinggehen. - Der Firth of Forthbrücke oder Forth bufen, der bedeu- tendste im östl.
Schottland, ist etwa 75 km lang, anfangs 3-4 1 in der Enge zwischen Quccns- ferry und North-Queensserry,
die die Vahn benutzt, nur 1,5 kni breit und erweitert sich dann bis zu 16 kni Breite
[* 46] zwischen Dunbar und dem Kap Fife- Nch.
Eine großartige Brücke führt über ihn bei Queensfcrrr/ (forthbrücke Forthbrücke). Die Flut dringt bis in den
Fluß 1 Kni oberhalb Stirling hinauf', bis Grangemouth gelangen große Seeschiffe. Auf der Insel«May und auf Inchkeith stehen
Leuchttürme. Die Ufer sind flach, fruchtbar und dicht besiedelt; hier liegen Edinburgh und seine Hafcnorte Porto- bollo,
Lcith, Ncwhavcn, Granton sowie Voneh und auf dem Nordufcr Dysart, Kirkcaldy, Vurntisland und Alloa mit
vorzüglichen Ankerplätzen, überaus stark ist der Dampferverkchr. Der wichtigen Ver- bindung mit dem Kohlenrevier dient
der Forth- and-Clydekanal (57 Kni) von Grangemouth nach Forling am Clyde. Ein Zweig, der Unionkanal, Acht von Faltirk ab nach
Edinburgh (51 kin). Der Aluß ist reich an Lachs, der Mceresarm an Weiß- sischen und Heringen. Forthbrücke,
die großartige bei Queensferry unweit Edinburgh über den Firtb of Forth führende zweigleisige Eisenbahnbrücke der Bahnlinie
zwischen Ratho und Dunfermline, die den Weg von Edin- burgh nach Dundee
[* 47] um etwa 40 kni abkürzt. Schon 1818, als es noch keine
Eisenbahnen gab, dachte man die Stelle der heutigen Brücke und begann, nachdem ein Tunnclprojekt wegen
zu großer Wassertiefe (bis 67 m) verworfen worden war, den Bau einer von SirThomas Vouch, dem Erbauer der altern Tay- brücke,
entworfenen versteiften Hängebrücke. Als jedoch der unheilvolle Orkan vom die Taybrücke zerstörte, schwand das
Vertrauen auf das Vouchfche Projekt, und bald wäre jede weitere Vauerlaubnis versagt worden, wenn nicht
schon im Mai 1881 eine von den beteiligten Bahngesellschaf- ten (North-Eastern, Midland und Great-Northern) gewählte Sachverständigenkommission,bestehend
aus den Ingenieuren E. Forthbrücke Harrison, W. H. Varlow und Sir John Fowler, in einem Bericht erklärt hätte,
daß ein
inzwischen von BenjaminBaker und ge- nanntem Sir John Fowlcr entworfener Plan einer Kragträgerbrücke vollkommene Sicherheit
biete und auch wegen verhältnismäßig geringer Kosten zu em- pfehlen sei. Die Bahngesellschaften, zu denen noch die North-British
hinzutrat, stellten die Geldmittel zur Verfügung und erhielten durch Parlaments- befchluß im Juli 1882 die Vauerlaubnis.
Von andern konkurrierenden Projekten ist namentlich die von Max Am Ende entworfene Bogenbrücke zu er- wähnen, die durch
ihre elegante Form besonders hervorstach, aber wegen zu hoher Monticrungs- kosten unberücksichtigt bleiben mußte, während
die wohlfeilere von Barclay ausgearbeitete Kragträger- brücke wegen der häßlichen eckigen Gestalt der Krag- arme und der
Unzweckmäftigkeit des Gitterwerts verworfen wurde. Die Ausführung des genehmigten PlanesvonBaker und Fowler wurde nun im
Dez. 1882 der Firma Tancred, Arrol & Co. in Glasgow
[* 48] übertragen, während mit der obersten Bauleitung der Ingenieur Cooper
betraut wurde. Das Board of Trade hatte die Überwachung des Baues sowie die Verantwortlichkeit betreffs
der Sicherheit ab- gelehnt und sich nur eine zeitweilige Besichtigung und Berichterstattung vorbehalten. Die nachstehenden
[* 45]
Fig. 1 u. 2 (S. 1012 u. 1013: letztere
nach Varkhauscn) zeigen die Hauptabmes- sungen der Brücke, die Tafel: Forthbrücke bei Edinburgh I,
[* 45]
Fig. 2 giebt die Hauptmaße
des Quecnsserry - Pfeilers (nach Varkhausen) wieder, während äußere Ansichten durch Taf. I,
[* 45]
Fig. 1 (Ge-
samtansicht), Taf. II,
[* 45]
Fig. 1 (Ansicht eines Pfeiler- fußes) und Taf. II,
[* 45]
Fig. 2 (Ansicht während des
[* 45]
Fig. 1. .H^ft- an eine
Übcrbrückung des von jeher ein Verkehrs- hindernis bildenden Firth of Forth, und der In- genieur James Anderson in
Edinburgh entwarf drei Pläne für dieselbe Stelle, an der die heutige Forthbrücke steht. Alle drei Entwürfe stellten Kettenbrücken
bis zu 600 in Spannweite dar, für den damaligen Stand der Technik ein schr kühnes Wagnis. Erst 1865, nach- dem sich das Eisenbahnnetz
bereits bedeutend ent- wickelt hatte, berieten die Ballgesellschaften ernst- lich eine Forthübcrbrückung
und erlangten durch Parlamentsbcschluß die Genehmigung zum Bau einer Brücke 8 kin oberhalb Quecnsferry. Als sich diese Stelle
als ungeeignet erwies, wählte man 1873 Baues) gegeben sind. Die nach dem Kragträgersystem (s. Eisenbrücken,
[* 49] Bd.
5, S.920d) konstruierte Brücke besitzt zwei Hauptöffnungen von 521,19s in Weite. Die Kragarme haben
die ungewöhnliche Länge von 207,260 in, so daß für die Mitteltrüger nur 106,078 m bleibt. Entsprechend diefer bedeutenden
Auskragung sind die Pfeilertürme sehr hoch (100,582 ni) gewählt: die freie Durchfahrtshöhe für die Schiffe
[* 50] beträgt
bei dem höchsten Wasserstand 45,819 in. Die Pfeiler- türme, von denen der mittelste auf der kleinen
Insel Inch Garvie errichtet ist, ruhen auf je vier steinernen Füßen von der aus Taf. I,
[* 45]
Fig. 2 ersicht-
lichen Form. Die seitliche gegen den Winddruck
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forlaufend
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nötige Stabilität der Türme ist so berechnet, daß beim heftigsten Sturm (273,5 1^ Winddruck pro 1 hm Fläche) das eigene
Gewicht der Brücke noch doppelte Sicherheit gegen ein Umkippen bietet. Die sich daraus ergebende untere Breite der Türme ist
36,575 in. Nach oben nimmt die Breite aus Mate- rialersparnis bis zu 10,058 rn ab, entsprechend einer Neigung
von 1:7,5. Die vier Eckpfosten der Pfeiler- türme bestehen aus Röhren
[* 52] von 3,658 in äußerm Durchmesser und sind dnrch verschiedene
ans Taf. I,
[* 51]
Fig. 2 ersichtliche Krcuzverbindungen versteift.
Bei den Kragarmen hat der Untergurt und alle auf Druck beanspruchten Hauptglieder der Ausfachung ebenfalls
Rohrquerschnitt, die gezogenen Teile und Windkrcuze jedoch Kastenquerschnitt mit Wänden aus Netzwerk.
[* 53] Die Mittelträger sind
.Halbparabel- träger, in der Mitte 15,240 in, an den Enden 12,102 in hoch. Die Zufahrtsbrücken sowie die innere Fahr- babnbrückc
bestehen aus Parallelträgern mit oben- liegcnder Fahrbahn. Das Material für das ge- samte Tragwcrk ist
Martinstabl, der in den fertigen Stücken (Stäben, Platten, Gusikörpern) von den beiden in Newton und Vlochairn bei Glasgow
ge- legenen Werken der Steel Company of Scotland und dem Siemensschen Werke in Landore bei ^wansea (Südwales) geliefert wurde.
Für die Pfeiler kam Granit von Abcrdeen (für die Außcn- mauer), Sandstein von Arbroath (für die innern
den Druck aufnehmenden Partien), harte Klinker (für einzelne Stellen) und Kalksteine (als Stein- zuschlag zum Beton der Gründung)
zur Verwen- dung. Als Mörtel diente ausschließlich Portland- cemcnt. Das sehr wechselnde Eigengewicht der Brücke ist bei
den Hauptstützen 43,3 t pro 1 in, in der Mitte der Hauptöffnungen nur 6,7 t, im ganzen für die Hauptöffnungen
50000 t.
Die der Berechnung zu Grunde gelegte Verkchrslast war von dem Board of Trade zu 6,660 t pro 1 in vorgeschrieben worden. Der
gesamte seitliche Winddruck ergiebt sich zu 8300 t. Nach dem Voranschlag bcliefen sich die Baukosten auf 34 Mill.
M., wuchsen jedoch auf 50 Mill. M. an. Die Anzahl der gleichzeitig thätigen Arbeiter war je nach der Jahreszeit 3-4000. Die
Beendigung des Baues erfolgte Der erste Zug
stchr am über die Brücke, lind am 4. März desselben Jahres fand
die feier- liche Eröffnung durch den Prinzen von Wales statt. -
Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure (1891, S. 8, 34 und 63).
Fortifikation (lat.), Vefestigungskunst (s. d.);
davon fortifikatorisch, auf Fortifikation bezüglich, z. B. fortifikatorische Aulagen
soviel wie Befestigungs- anlagen, fortifikatorische Verstärkung
[* 54] einer Stellung soviel wie Verstärkung durch
Befestigungsanlagen. Fortifikation ist auch Bczeichnuug für eine in jeder Festung
[* 55] des DeutschenReichs bestehende Ingenieurbehörde,
die in örtlicher Beziehung dem Kommandanten der Festung unterstellt ist, im übrigen aber, mit mehrern > andern gleichen
Behörden, zu einer Festungsinspek- ! tion gehört (s. Ingenieurinspektion).
An der Spitze ! einerjeden Fortifikation steht der Ingenicuroffizier vom Platz (meist ein älterer
Stabsoffizier); je nach der Größe der Festung sind ibm eine Anzahl von Ingenieur- offizieren als Postenoffiziere unterstellt,
die mit der Fürsorge für bestimmte Teile der Festungsanlagen betraut sind; Wallmeister (im Range von Feldwebeln stehend)
führen unter den Postenoffizieren die Auf- sicht über einzelne Werke, Baulichkeiten, Materia- lienniederlagen
und auszuführende Arbeiten.
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