plètes" erschienen öfters (zuerst 23 Bde., ebd. 1798 fg.; dann 31 Bde.,
1803; 16 Bde., 1821 - 23). Die
Lehre
[* 2]
C.s hat dadurch eine so nachhaltige Wirkung gehabt, daß sie zwar reiner Sensualismus
war, ohne jedoch dabei in Materialismus überzugehen; er darf als der ausgeprägteste und einflußreichste
Vertreter des Sensualismus
gelten, der auch da bestimmend gewirkt hat, wo die franz.
Philosophie des 19. Jahrh. ihn bekämpft hat. Seinem Einflusse ist
die innerhalb derselben überall herrschende
Ansicht zuzuschreiben, daß die erkenntnistheoretischen Fragen durch psychol.
Einsicht zu erledigen seien.
Bezirkshauptmannschaft
Tione in Judicarien (Südtirol), Hauptort des Chiesethals, 7 km
von der ital. Grenze, am
Chiese und an der Ausmündung des
Val Giulis, in 441 m Höhe, nördlich vom Idrosee, hat (1890) 1437 E.
und ein
Bezirksgericht (22 Gemeinden, 11325 ital. E.).
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Gers, hat 1454,03 qkm, (1891) 62838 E., 87 Gemeinden und zerfällt in die 6 Kantone Cazaubon
(242,19 qkm, 10262 E.), Condom (233,55 qkm, 12425 E.),
Eauze (223,38 qkm, 9176 E.), Montréal (241,63 qkm, 9522 E.), Nogaro (304,68
qkm, 13375 E.),Valence (208,60 qkm, 8078 E.). - 2) Hauptstadt des
Arrondissements Condom im franz. Depart.
Gers, 43 km nordwestlich von Auch, am Zusammenflusse der Gèle mit der links zur Garonne gehenden
Baïse und an der Linie
Port-Ste.
Marie-Condom-Eauze der
Franz.
Südbahn, hat (1891) 4590, als Gemeinde 7405 E., Post,
Telegraph,
[* 3] eine schöne
got.
Kathedrale aus dem 16. Jahrh., Reste eines
Klosters, Civilgericht, Kommunal-Collège; Gerberei, Fabrikation von Porcellan
und halbwollenen Zeugen und
Handel mit Getreide,
[* 4]
Wein, und Franzbranntwein von
Armagnac. - Einst war Condom Hauptstadt der
GrafschaftCondomois; im 8. Jahrh. gegründet, wurde es 840 von den
Normannen zerstört und erstand 1011 aufs neue
um ein
KlosterCondomus, welches 1317
Bistum wurde und 1660
Bossuet zum
Bischof hatte, der es aber nie in
Besitz nahm.
(lat.),
Miteigentum, das Eigentum, welches mehrern an einer Sache so zusteht, daß jeder einen Anteil
daran hat.
Kondomināt, die Gesamtherrschaft mehrerer Gebieter über ein Land oder einen Landesteil,
auch das Land oder Gebiet selbst, welches mehrern Herren gemeinsam gehört.
(spr. kongdorßeh),MarieJeanAntoine Nicolas Caritat, Marquis von, franz. Mathematiker und pbilos. Schriftsteller,
geb. zu Ribemont bei St. Quentin, studierte im Collège de Navarre. Sein derAkademie der Wissenschaften
überreichter «Essai sur le calcul intégral», den er mit dem später erschienenen
«Mémoire sur le problème des trois corps» nachmals erweitert in seinem
«Essai d' analyse» (1768) herausgab, verschaffte ihm 1769 einen Sitz in der
Akademie der Wissenschaften. Seine «Éloges des académiciens morts avant
1699» (Par. 1773) veranlaßten 1777 seine
Wahl als Sekretär
[* 10] der
Akademie.
Durch seine
Theorie der
Kometen
[* 11] gewann er in demselben Jahre den von der
Akademie zu
Berlin
[* 12] ausgesetzten Preis. Durch d'Alembert
wurde er zu lebhafter
Teilnahme an der «Encyclopédie» veranlaßt. Bei
Ausbruch der Revolution schloß er sich derselben an.
Er beteiligte sich an der von
Cerutti herausgegebenen Zeitschrift «Feuille villageoise», worin er
die Grundzüge des
Staatshaushalts aufstellte und staatsrechtliche Fragen behandelte. Auf die Nachricht von der Flucht des
Königs stellte er in einer vielbewunderten Rede die Königswürde als eine antisociale Einrichtung dar.
Von der Stadt
Paris
[* 13] zum
Abgeordneten in die Gesetzgebende Versammlung gewählt, wurde er bald zum Sekretär
der Versammlung und im Febr. 1792 zum Präsidenten ernannt. Später verfaßte er die Kundgebung an die
Franzosen und an Europa
[* 14] über die Abschaffung der Königswürde. Als Deputierter des Depart.
Aisne im Nationalkonvent stimmte er meist mit den
Girondisten.
Der
Sturz dieser Partei verhinderte die Einführung einer von ihm entworfenen Konstitution.
Als
Brissots Mitschuldiger ward er 3. Okt. in
Anklagestand versetzt, und als er, um sein Leben zu retten, sich verbarg, außer
dem Schutz des Gesetzes erklärt. Eine edle Frau, Madame
Vernet, verbarg ihn 8
Monate lang. Damals schrieb er seine «Esquisse
d'un tablea historique des progrès
de l' esprit humain» (Par. 1794 u. ö.), worin er, sich
in seinen philos. Principien an Condillac anschließend, die
Französische Revolution als Verwirklichung der
Freiheit und
Vernunft
feiert. Er verließ dann sein
Asyl, ging aus
Paris und irrte eine Zeit lang umher, bis er in einem Wirtshause zu
Clamart bei
Bourg-la-Reine als verdächtig angehalten und in einen Kerker gesperrt wurde. Am andern Morgen, fand
man ihn tot vor, wahrscheinlich durch
Gift getötet. Sammlungen seiner
Schriften besorgten Garat und
Cabanis (21 Bde., Par.
1804) und Condorcet-O'Connor mit
Arago (12 Bde., ebd. 1847 - 49).
Name der ital. Söldnerführer des 14. und 15. Jahrh. Die
namentlich durch die Kreuzzüge erweckte Vorliebe für ritterliche und kriegerische Künste und der Umstand, daß in den
ital.
StaatenTyrannen emporgekommen waren, die zur Bekämpfung ihrer Gegner unbedingt ergebene Soldtruppen
benötigten, hatte zur Folge,
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
daß sich in Italien
[* 16] allmählich ein geschlossener Stand von solchen bildete, die den Krieg als ihr Handwerk betrieben. Zuerst
zogen einzelne Stadtherren, wie die Scala und Visconti, ausländische, namentlich deutsche Söldner nach Italien, an deren
republikanisch organisierte Gesellschaften (Compagnie) sich die unruhigen ital. Elemente anschlossen.
Diese Banden bildeten sich zu monarchischer Verfassung, als ausländische Ritter, wie der Herzog Werner
von Urslingen, GrafLutz von Landau,
[* 17] der Johanniterritter Montréal und namentlich John Hawkwood mit Soldtruppen ins Land kamen
und dann auch einheimische Feudalherren, Lodovico Visconti, Ubaldini und Alberigo da Barbiano, den Kern ihrer eigenen Hintersassen
durch Söldner vergrößerten.
Endlich schwangen sich besonders tüchtige Krieger aus den Reihen der Mannschaft zu deren Führern auf,
unter denen die berühmtesten sind: Attendolo (s. Sforza) und Braccio da Montone, die Häupter zweier Condottierenschulen,
Colleoni (s. d.), Carmagnola (s. d.), Piccinino (s. d.)
und FrancescoSforza (s. d.). Das Kriegshandwerk wurde nunmehr wieder zur Kunst; insbesondere
wurde die Manövrierkunst und das Verwaltungs- und Verpflegungswesen ausgebildet. Da es aber den Condottieri nicht
um Vernichtung der Gegner zu thun war, die sie brotlos gemacht hätte, und sie andererseits den Krieg nur im Dienst der jedesmaligen
besten Zahler führten, so wurden ihre Schlachten
[* 18] immer mehr zu unblutigen Scheingefechten, die Condottieri gingen nur darauf
aus, zu brandschatzen und möglichst viel Lösegeld zu erpressen. Bei ihrer Unzuverlässigkeit wurden die Condottieri von ihren Regierungen
beargwöhnt, wenigen gelang es, eigene Herrschaften oder große Reichtümer zu erwerben, wie Sforza und Colleoni. Gegen Ende
des 15. Jahrh. wurden die Soldheere immer kleiner, bis sie nach Karls VIII. Einfall völlig verschwanden;
an ihre Stelle traten die großen span.-franz. Heere, die schweiz. Reisläufer und deutschen Landsknechte.
[* 19] -
Vgl. Ricotti,
Storia delle compagnie di ventura (4 Bde., Turin
[* 20] 1845);
(spr. kongdrĭöh), Hauptstadt des Kantons Condrieu (119,78 qkm, 10 Gemeinden, 9135 E.)
im ArrondissementLyon
[* 21] des franz. Depart. Rhône, 44 km südlich von Lyon, nahe dem rechten Rhôneufer,
fast am Fuße des Mont-Pilat (1434 m) und an der Linie Givors-La Voulte-Remoulins-Nimes-Cette der Franz.
Mittelmeerbahn, hat
(1891) 1805, als Gemeinde 2104 E., Post, Telegraph, Ruinen eines Schlosses;
Hutfabriken, Gerbereien, Stickerei, Salzraffinerien,
Seidenfabriken und Schiffbau.
Name mehrerer südamerik. Pflanzen, die gegen Krebs,
[* 23] Syphilis und Schlangenbiß empfohlen werden. Die aus
Ecuador,
[* 24] Gonolŏbus Condurango Triana, ist ein Schlingstrauch aus der Familie der Asklepiadeen (s. d.), welcher an den Westabhängen
der Cordilleren wächst und deren Rinde als Condurangorinde (Cortex Condurango) in hellgrau-braunen, bis 10 cm langen,
bis 4 mm dicken bitter schmeckenden Röhren
[* 25] oder Halbröhren in den Handel kommt. Dieselbe enthält mehrere Glykoside
(Condurangin), die eine giftige Wirkung besitzen, aber noch nicht eingehend
studiert sind.
(spr. -eljahno), Hauptstadt des Distrikts Conegliano (48082 E.) der ital. ProvinzTreviso, am Monticano und an den
Linien Cormons-Venedig des AdriatischenNetzes und Conegliano-Vittorio (14 km) der VenetianischenBaugesellschaft, hat (1881)
5191, als Gemeinde 8938 E., ein großes Schloß mit Weingärten, im Dom ein Altarbild (1492) des hier geborenen Malers Cima,
eine Villa des Grafen Jeri mit umfassender Aussicht, zahlreiche neuere Denkmäler und Wohlthätigkeitsanstalten sowie Tuchfabrikation
und Seidenindustrie. Marschall Moncey (s. d.) wurde 1808 von Napoleon I. zum
Herzog von Conegliano ernannt.
(spr. -echehra), kleine zu den span. Balearen zwischen Mallorca und Cabrera gehörige, jetzt unbewohnte Insel
von 1,7 qkm, ist angeblich Geburtsort Hannibals.
Confessio fidĕi oder einfach Confessio, Glaubens-,
Religionsbekenntnis, auch Bekenntnisschrift, z. B. Confessio Augustāna = Augsburgische Konfession (s. d.). - Confessio ist auch Bezeichnung
für die Ruhestätte eines Bekenners (confessor) oder Märtyrers der altchristl.
Kirche, über welchem meist Altäre aufgebaut
wurden.
Später wurde die Confessio vielfach zur Krypta (s. d.) oder zu einem Behältnis im Altare selbst.
BasilĭensisPrior,Confessĭo Muelhusāna, s. Baseler Konfession. ^[= eine 21. Jan. 1534 im Namen des Baseler Nats veröffentlichte Bekenntnisschrift, auf Grund eines ...]
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
475 tyrern, nicht mit dem Leben dafür gebüßt hatten. Die ihnen erwiesene hohe Ehre verleitete sie zuweilen zu ungerechtfertigten
Ansprüchen. So maßten sich um die Mitte des 3. Jahrh. die afrikanischen Confessor das
Recht an, Gefallene ohne weiteres in die kirchliche Gemeinschaft wieder aufzunehmen, ein Mißbrauch, gegen welchen namentlich
Cyprianus sehr entschieden ankämpfte.
Konfekt, der allgemeine Name für Zuckerwerk in Italien, zumal für überzuckerte Mandeln, Nüsse u.dgl., die
namentlich in den letzten Tagen des Karnevals als scherzhaftes Wurfgeschoß dienen.
Da man sich aber häufig von Gips
[* 33] nachgeahmter
Confetti zu bedienen begann und dadurch oft Unzuträglichkeiten entstanden, ist das Werfen mit
Confetti in den meisten Städten polizeilich verboten worden.
l'Archevêque (spr. kongfláng larschwähk) oder Conflans les Carrières (spr. lä karrĭähr), Dorf im Kanton
[* 35] Charenton-le-Pont, Arrondissement Sceaux des franz. Depart. Seine, mit altem
erzbischöfl.
Schlosse (jetzt Erziehungsanstalt) und großen Gartenanlagen. – Hier schlossen Ludwig XI.
und die Häupter der Ligue des öffentlichen Wohles Frieden.
Honorine (spr. kongfláng ßängtonorihn), Flecken im Kanton Poissy,
Arrondissement Versailles
[* 36] des franz. Depart. Seine-et-Oise, 9 km
nordöstlich von Poissy, oberhalb der Mündung der Oise in die Seine, an der Linie Paris-Dieppe über Pontoise der Franz.
Westbahn,
hat (1891) 1796, als Gemeinde 2482 E., schönes Schloß, got. Kirche (12. Jahrh.);
1) Arrondissement im franz. Depart. Charente, hat 1158,91 qkm, (1891) 67889 E., 66 Gemeinden und zerfällt in die 6 Kantone
Chabanais (242,43 qkm, 13467 E.), Champagne-Mouton (156,00 qkm, 6525 E.), Confolens-Nord (208,95 qkm, 7976 E.),
Confolens-Sud (316,20 qkm, 13876 E.), Montemboeuf (225,04 qkm, 11913 E.), St. Claud (10,29 qkm, 14132 E.). –
2) Hauptstadt des Arrondissements Confolens, 63 km nordöstlich von Angoulême, in 182 m Höhe, an der Mündung der Goire in die Vienne
und an der Linie Roumazières-Loubert-Confolens (17 km) der Franz. Orléansbahn, hat (1891) 2607, als Gemeinde 3168 E., Post, Telegraph,
ein Civilgericht, ein Kommunal-Collège, ein Departementsgefängnis, eine Irrenanstalt, Ruinen eines Schlosses; Wollspinnereien,
Strohpapierfabriken, Mahlmühlen und bedeutenden Korn-, Vieh- und Weinhandel.
delapassion (spr. kongfrerih dĕ la passĭóng), ein
Verein von Pariser Handwerkern zum Zwecke der Aufführung heiliger Stücke gegründet. 1398 geschieht der Confrérie zuerst urkundlich
Erwähnung; 1402 verlieh ihr Karl VI. weitgehende Privilegien. Die Stücke warenMysterien und Mirakel, zuweilen
wurde eine Farce eingeschoben. Anfangs spielte die Truppe in dem Dorfe Saint
[* 38] Maur des Fossés bei Paris, doch mietete sie schon 1402 einen
Saal im Hôtel de la Trinité, siedelte 1539 ins Hôtel de Flandres über und erbaute 1548 einen großen Saal im Hôtel de Bourgogne.
Doch wurde ihr im selben Jahre die Aufführung von Mysterien untersagt, ihr Ansehen sank rasch und seit 1588 mußte
sie ihr Privileg an andere Truppen vermieten; 1676 wurde die Confrérie aufgehoben. –
Vgl. Fischer, Passionsbrüder (in der «Encyklopädie»
von Ersch und Gruber);
L. Petit de Julleville, Lesmystères, Bd. 1 (Par.
1888).
chin. Kùng-fū-tzè oder richtiger Kùng-tzè («MeisterKung») genannt, berühmter chines. Philosoph, dessen
Lehren
[* 39] noch jetzt in China
[* 40] herrschen. Er wurde 551 v.Chr. im Lehensstaate Lu in der heutigen ProvinzSchan-tung geboren. Nachdem
er seinen Vater in der frühesten Jugend durch den Tod verloren hatte, übernahm seine Mutter, der er über
das Grab hinaus eine zärtliche Anhänglichkeit bewahrte, seine Erziehung. Bereits mit 17 Jahren übernahm er den Posten
eines Gutsinspektors bei einer reichen Familie in Lu. 19 J. alt verheiratete er sich, und von seinem 22. Jahre an führte
er ein fast ununterbrochenes Wanderleben, hier als Lehrer, dort als Ratgeber von Fürsten seinen LehrenBoden und Verbreitung zu schaffen suchend. Confucius sagt von sich selbst, er sei kein Neuerer, sondern ein Überlieferer,
er vertraue den Alten und liebe sie.
In der That verdankt er seine Bedeutung und seinen Einfluß weniger der Neuheit seiner Lehren als vielmehr
dem Zurückgreifen auf das Altertum, in welchem er die einzige Rettung seines innerlich und äußerlich zerfallenen Vaterlandes
erblickte. Zu diesem Zwecke sammelte und redigierte er die altehrwürdigen Litteraturdenkmäler, das Schū-kīng und das
Schī-kīng (s. Chinesische Sprache, Schrift und Litteratur, S. 225 b, 226 a), sie sollten in der Zeit
staatlichen und sittlichen Verfalls als Fürsten- und Sittenspiegel dienen. In seinen eigenen Lehren verließ er nie den Boden
des Thatsächlichen und Erreichbaren, beschränkte sich somit auf das Gebiet der Staats- und Sittenlehre.
Metaphysischen Fragen ging er aus dem Wege, daher ist nichts unbegründeter als der Versuch, ihn zu einem Religionsstifter
zu stempeln. In der Art seiner Lehrthätigkeit liegt es begründet, daß er ein eigentliches Lehrsystem überhaupt nicht
überliefert hat. Confucius war eben kein Systematiker, sondern Gelegenheitsphilosoph, der Rat erteilt, so oft er darum gebeten wird,
und Antworten giebt, sobald man ihn fragt. So erklären sich auch scheinbare Widersprüche in manchen
seiner Aussprüche: sie dürfen eben nicht als Glieder
[* 41] eines Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.
¶
mehr
logischen Systems, sondern stets unter Berücksichtigung der begleitenden Nebenumstände verstanden werden. Den Kern- und Angelpunkt
der confucianischen Ethik bilden die sog. fünf Kardinaltugenden:
1) Menschlichkeit, d. h. pflichtmäßiges Verhalten in den fünf Pflichtverhältnissen
der Eltern und Kinder, der Fürsten und Unterthanen, der Geschwister, der Gatten und der Freunde;
2) Rechtlichkeit;
3) Schicklichkeit im Verkehr mit Menschen und im religiösen Kultus;
4) Weisheit und 5) Treue. Eine besonders hohe Rolle spielt ferner die Pietät und Kindesliebe. Schicklichkeit und Pietät sind
die beiden Grundpfeiler des staatlichen und sittlichen Lebens der Chinesen, auf ihnen fußt die chines. Kultur, aus ihnen
ist der patriarchalische Zuschnitt des privaten und öffentlichen Lebens wie auch jener engherzige Formalismus
hervorgegangen, welcher jede Bewegung festen Normen und Regeln unterwirft. Confucius war als Mensch und Lehrer das verkörperte Chinesentum,
und in dieser nationalen Eigenart seines Denkens liegt die sonst unerklärliche Erscheinung begründet, daß eine Lehre, die
weder durch die Neuheit noch durch die Originalität ihres Inhaltes hervorragt, über zwei Jahrtausende
hindurch eine fast unbedingte Herrschaft über das zahlreichste Kulturvolk der Welt bewahrt hat. Confucius starb hochbetagt 479 in
seinem Heimatsstaate Lu. Bald nach seinem Tode wurden ihm posthume Ehrentitel verliehen, Tempel
[* 43] errichtet und Opfer dargebracht.
Wohl in jeder Stadt Chinas sind Tempel des Confucius vertreten. Die Zahl seiner kanonisierten Schüler, deren Ahnentafeln
neben der seinen im Tempel aufgestellt sind, beläuft sich auf 86. -
Vgl. Plath, Confucius' und seiner Schüler Leben und Lehren (4
Abteil., Münch. 1867 - 74);
von der Gabelentz, Confucius und seine Lehre (Lpz. 1888);
fuōco (ital.), musikalische Vortragsbezeichnung: mit Feuer. ^[= jede Erscheinung, bei der gleichzeitig eine kräftige Wärme-und Lichtentwicklung auftritt. ...]
(lat.), eigentlich Gefäß,
[* 44] das einen Congius (s. d.) faßt;
dann das Weingeld, welches ebenso wie das Salzgeld
(salarium) bei den alten Römern der Provinzialstatthalter seinen Offizieren und Begleitern als freies Geschenk zu geben
pflegte.
Später wurden auch Spenden an das Volk so genannt. (S. Cuccagna.)
(spr. kongl't'n), Marktstadt in der engl. Grafschaft Chester, 33 km im S. von Manchester,
[* 46] an dem zum Weaver
gehenden Dane, hat (1891) 10744 E., Seidenwarenfabriken, Salz-, Blei-, Kupfer- und Kohlenbergwerke in der
Congleton-Edge, dem südl. Ausläufer der Penninischen Kette.
(engl., spr. -gehsch'n), mit vollem Titel Congregation of the University of Oxford,
[* 47] eine an der Universität Oxford
bestehende Körperschaft, die vom Hebdomadal Council vorgeschlagen wird, die Universitätsstatuten zu genehmigen hat und sie
im Gegensatz zur Convocation auch abzuändern berechtigt ist. Diese Congregation besteht aus sämtlichen Mitgliedern
der Convocation, die in Oxford wohnen. Neben ihr besteht eine etwas anders zusammengesetzte Körperschaft, die House of Congregation, welche
die akademischen Würden erteilt. Da jedem Kandidaten, der die formellen Bedingungen erfüllt und von der Prüfungskommission
die nötige Bescheinigung erhalten hat, die entsprechende Würde verliehen wird, ist die Funktion der
genannten Körperschaft rein ceremoniell. In Cambridge wird der Ausdruck Congregation für die Sitzungen des Senate (s. Konvokation)
angewandt.
(spr. kónggrihw), Richard, engl. Philosoph und Schriftsteller, geb. zu Leamington, studierte zu
Oxford und trat dann zu Comte in persönliche Verbindung. Er lebt zu London
[* 48] als einer der eifrigsten und
bedeutendsten Anhänger des Comteschen Positivismus. Außer einer Ausgabe der «Politik» des Aristoteles (Lond. 1855; 2. Aufl.
1874) veröffentlichte er: «The Roman empire of the West» (1855),
ein tendenziöses Geschichtswerk zur Verherrlichung des
wohlwollenden Despotismus, «Catechism of positive religion» (1858),
«Elizabeth of England'» (1862) und «Essays,
political, social and religious» (1874).
William, engl. Dramatiker, geb. 1669 oder 1672 zu Bardsay bei Leeds,
[* 49] erwarb sich durch sein erstes Drama «The old bachelor» (1693 aufgeführt) die Gunst des Lord Halifax,
[* 50] der ihm einträgliche Ämter verlieh. Wenig Beifall fand «The double-dealer'» (1694),
1771 von Schröder als «Der Arglistige»
für die deutsche Bühne eingerichtet, desto größern sein Meisterstück, das Lustspiel «Love for love» (1694; aufgeführt
1695). 1697 erschien das Trauerspiel «The mourning bride» (zum Teil von J. E. ^[Johann Elias?] Schlegel 1749 übersetzt: Werke,
Bd. 1, 1761). Als das Lustspiel «The way of the world» (1700; deutsch, «Der
Lauf der Welt», Rost. 1757) kalt aufgenommen wurde, gab Congreve die
dramat. Laufbahn auf. Er schrieb seitdem die Maske «The judgment of Paris» (1701),
die Oper «Semele» und Gelegenheitsgedichte
(«Poems», Lond. 1710). Die Kunst, die Teilnahme bis zur Auflösung des Knotens zu steigern, feine Charakterzeichnung und ein
witziger Dialog sind seine Vorzüge im Lustspiele, für das er Molière viel verdankt. (Vgl. Bennewitz,
Congreve und Molière, Lpz. 1890). Er starb, erblindet, in London und wurde in der Westminster-Abtei begraben. Die beste
Ausgabe seiner Werke besorgte Leigh Hunt (Lond. 1849). Biographie von Gosse (ebd. 1888).
(spr. kónggrihw),Sir William, engl. Artilleriegeneral und Techniker, bekannt durch die
nach ihm benannten Raketen
[* 51] (s. d.), geb. als Sohn des 1812 zum
Baronet erhobenen und 1814 gestorbenen Artilleriegenerals William Congreve, erwarb sich durch mehrere Verbesserungen
im Schleusen- und Kanalbau wie durch thätige Mitwirkung bei den von dem Herzog von York geleiteten neuen
Einrichtungen des engl. Heerwesens Verdienste und wurde deshalb zum Aufseher des königl. Laboratoriums ernannt.
Seine hauptsächlichste Erfindung ist
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
eine An vonBrandraketen, mit denen er 1804 die ersten größeren Versucbe anstellte und die 1806 vor Boulogne, 1807 beim Bombardement
von Kopenhagen,
[* 53] 1809 bei dem Angriff auf die franz. Flotte bei Air und bei der Beschießung von Vlissingen zur Anwendung kamen.
Die Engländer schickten dann ihren Verbündeten Raketenbatterien, die 1813 in den Belagerungen von Wittenberg
[* 54] und Danzig,
[* 55] in der Schlacht bei Leipzig
[* 56] und im Treffen bei der Göbrde verwendet und sodann zeitweise in den meisten europ. Armeen
eingeführt wurden.
Eine andere Erfindung C.s ist die, mit mehrern Farben zugleich zu drucken. (S. Congrevedruck.) 1816 und 1817 war Congreve der
Begleiter des damaligen GroßfürstenNikolaus auf dessen Reisen durch England. Dann trat er 1824 an die Spitze einer Gesellschaft
zur Einführung der Gasbeleuchtung auf dem Kontinent, die ihn aber in pekuniäre Verlegenheiten verwickelte, weshalb er sich 1828 nach
Toulouse
[* 57] begab, wo er 15. Mai desselben Jahres starb. Unter seinen Schriften sind zu erwähnen: «Elementary
treatise on the mounting of naval orduance» (Lond. 1812),
«Description of the hydro-pneumatic lock» (ebd. 1815),
«Treatise
on the Congreve-rocket system» (ebd. 1827-, deutsch Weim. 1829).
in der Bucddruckerkunst ein Verfahren, benannt nach seinem Erfinder Sir William Congreve, das einen mehrfarbigen
Druck auf einmal ermöglicht. Es handelt sich hierbei um die Herstellung genau ineinander (aber nicht
aufeinander) passender farbiger Drucke, z. B. Etiketten, bei denen ein guillochierter oder gravierter Rand eine mit eingravierter
Schrift versehene Platte umgiebt. Jeder der zwei Teile einer solchen Etikette bildet sonach eine Platte für sich, die jedoch
beide so gearbeitet sind, daß die in der Mitte mit dem genauen Ausschnitt der Schriftplatte versehene
Randplatte, abnehmbar eingerichtet, die erstere umgiebt und die Schriftplatte sonach genau die innere Öffnung der Raudplatte
ausfüllt.
Nimmt man nun diese Platte auseinander, überzieht sie einzeln verschiedenfarbig mit Druckfarbe und setzt sie dann wieder
ineinander, so kann man mit einem Druck zweifarbige, bei entsprechender ähnlicher Einrichtung jedoch
auch noch weit mehrfarbige Abdrücke erzielen. Die sehr leistungsfähige Maschine
[* 58] von Congreve fand in Deutschland
[* 59] insbesondere
durch Eduard Hänel in Magdeburg,
[* 60] später in Berlin, vielfache Verwendung. Seit Erfindung der Schnellpressen, besonders der
Zwei- und Mehrfarben-Schnellpressen, kommt der Congrevedruck nur noch in sehr seltenen Fällen
(lat., von congruus, d. h. übereinstimmend, passend,
«das Zuständige»),
die niedrigste gesetzliche Jahresrente einer geistlichen Pfründe, d. h. das fixe jährliche
Einkommen, welches dem Inhaber einer Pfründe nach Abzug aller Lasten zum Unterhalt übrigbleiben soll.
gusto (ital.), musikalische Vortragsbezeichnung: mit Geschmack. ^[= (Gustus), in physiol. Beziehung die Empfindung, die durch die Erregung gewisser Nervenend Wie ...]
das giftige Alkaloid des Schierlings (ConiummaculatumL.) von der Zusammensetzung C8H17N, das durch Destillation
[* 61] mit Soda aus den Samen
[* 62] dargestellt wird. Es ist eine farblose Flüssigkeit von unangenehmem betäubendem Geruch und scharfem
Geschmack. Es löst sich in 90 Teilen Wasser, die Lösungen trüben sich beim Erwärmen. In Alkohol und
Äther ist es leicht löslich. Der Siedepunkt liegt bei 167-168°. Das natürliche Coniin dreht die Polarisationsebene
des Lichtes nach rechts. Es ist eine starke Base und bildet krystallisierende Salze mit Säuren. Das salzsaure Salz,
[* 63] C8H17N*HCl,
schmilzt bei 217°. Das Coniin ist das erste natürliche Alkaloid, das durch Synthese dargestellt worden ist.
Es besitzt die Konstitution eines A-Propylpiperidins. Letzteres kann durch Reduktion von A-Allylpyridin (s.
Pyridin) erhalten werden, ist aber dann
^[chem. Formel]
optisch inaktiv. Es ist nun gelungen, dieses synthetische Propylpiperidin in 2 Modifikationen zu trennen, die sich bei Gleichheit
aller übrigen Eigenschaften nur dadurch unterscheiden, daß die eine Modifikation die Polarisationsebene
des Lichtes ebenso stark nach links dreht, wie die andere nach rechts. Diese letztere Modifikation ist mit dem natürlichen
Coniin vollkommen identisch. Das Coniin ist ein starkes Gift, das sehr rasch wirkt. In manchen Fällen hat es auch als toxisches Mittel
gegen Drüsenstockuugen und krampfartige Krankheiten Anwendung gefunden.
Seine Lehrer waren Pieter Coek und Mostaert, doch bildete er sich vorzugsweise in Frankreich und Italien. Er wurde
das Haupt einer ganzen Richtung der Landschaftsmalern, der später Jan Brueghel, Savery u. a. angehörten.
Beglaubigte Waldlandschaften besitzt die Galerie Liechtenstein
[* 68] in Wien.
[* 69]
(spr. kónnißt'n), Dorf im nördlichsten Teil der engl. GrafschaftLancashire, am Nordende des Sees Coniston-Water
und am Fuße des Kupfer
[* 70] bergenden Old Man (785 m).
Coniston ist Ausgangspunkt für Ausflüge in den Seendistrikt.
L., Pflanzengattung aus der Familie der Umdelliferen (s. d.) mit
nur 2 Arten, einer in der nördlichen gemäßigten Zone von Europa und Asien,
[* 71] einer im südl. Afrika
[* 72] und in Abessinien. Die erstere,
der gefleckte Schierling, Conium maculatumL. (s. Tafel: Giftpflanzen
[* 73] I,
[* 52]
Fig. 2), findet sich in ganz Deutschland
auf wüsten Plätzen, Schutthaufen, an Mauern, Wegen u. dgl. häufig; sie ist eine der bekanntesten und verbreitetsten Giftpflanzen.
Die hohe vielfach verzweigte Pflanze hat dreifach ge-
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
forlaufend
478
fiederte Blätter und zart geriefte, meist dunkelrot gefleckte Stengel. Besonders die nicht ganz reifen Früchte und die Blätter
enthalten das sehr giftige Coniin (s. d.); die Blätter sind als llerda. Oouii offizinell. vonzuFium (lat.), Ehe. ftecht. OonMnotio
(lat.), im Erbrechte, s.Anwachsungs- vonHrlnotivH (lat.), Vindebaut des Auges (s. d.). Conjunctivltis, Bindehautentzündung,
Vinde- hautkatarrh, s. Augenentzündung. Ooi^rlx (lat.), Gatte, Gattin.
Conkling, Roscoe, nordamerik. Politiker, geb. in Albany, ließ sich 1846 zu Utica (Neuyork)
[* 75] als Advokat nieder, wurde 1850 Distrikts-
anwalt des County Oneida, 1858 Bürgermeister der Stadt Utica und war 1859-63 und wieder 1865-67 Abgeordneter im Nepräsentantenhause.
Hierauf trat er in den Bundessenat ein, wo er als Freund Grants (s. d.)
zu den einflußreichsten republikanischen Führern gehörte. April 1881 ver- zichtete Connecticut anf seinen Sitz
im Senat, weil er sich zu der reformierenden Politik des Präsidenten Garsield ebenso feindlich stellte wie zu der des Präsidenten
Hayes.
Präsident Arthur, mit Connecticut befreundet, ar- beitete mit ihm zusammen an der Wiederherstellung
der republikanischen Partei im Staate Neuyort. Beide erlitten aber durch die 1882 mit groher Ma- jorität erfolgte WahlClevelands
zum Gouverneur eine empfindliche Niederlage. Später blieb Connecticut, der als Rechtsanwalt einen großen Nuf genoß, ohne polit.
Einfluß. Er starb von iVFFero223. (ital., spr.
ledsche-), musika- lische Vortragsbezeichnung: mit Leichtigkeit, un- gezwungen.
Eonlie (spr. konglih), .Hauptort des Kantons Connecticut (217,?i; cikm, 15 Gemeinden, 12 056 E.)
im Arron- dissement Le
[* 76] Mans
[* 77] des franz. Depart. Sarthe, 22 kin nordwestlich von
Le Mans, an der Linie Paris-Brest der Franz. Westbahn, hat (1891) 1221, als Gemeinde 1739 E., Post, Telegraph,
Gerbereien und Fabrikation von Leinwand. In der Nähe hatte die Militärverwaltung der franz.
Republik zu An- fang Nov. 1870 auf dem Conlie-Plateau ein 60000 Mann fassendes Rekrutenlager errichtet, wo sich die durch
Gambettas Dekret vom 2. Nov. mobilisierten Nationalgarden der Westdepartements behufs Aus- bildung und Zusammenstellung
zu gröftern.Heeres- abteilungen sammelten.
Nach der Schlacht von Le Mans(12. Jan.) wurde das Lager
[* 78] fast ohne Gefecht von Abteilungen des 10. deutschen Armeekorps be- fetzt
nung: mit Bewegung, bewegt; kommt vorwiegend in Verbindung mit andern Tempobezeichnungen vor: ^HkFro 00H inoto,
^.nä3,nt6 00N moto. (loiui. (seltener (^t.), offizielle Abkürzung für den nordamerik. Staat Connecticut. nässängß
dä tang), die vom Lui-og.n 668 1onFiwä68 in Paris jährlich herausgegebene Sammlung wich- tiger astron.
Ephemeriden; enthält auch ein sehr um- fangreiches Verzeichnis geogr. Ortsbestimmungen. Oonnaisssinont (frz., spr. konnäß'mäng),
s. Konnossement. Eonnaught (spr. -naht), die nordwestlichste Pro- vinz Irlands, hat 17 773,49 czkm, (1891) 723573
E. und zerfällt in die fünf Grafschaften Leitrim, Sligo, Mayo, Roscommon und Galway. Das Land ist im W. sehr rauh und gebirgig,
bis 800 m hoch, im ostl. Teile eben und mit Morästen und Sümpfen bedeckt. Die Küste ist reich gegliedert.
Hauptfluß ist der Shannon an der Ostgrenze. Zahlreich sind die
Seen, wie Lough Conn, Mask und Corrib. Der Boden ist wenig ergiebig
und mangelhaft bebaut; Fischerei,
[* 79] Schafzucht und Leinenfabritation sind wichtig. Die Bevölkerung,
[* 80] fast ganz keltisch, die
am wenigsten kultivierte von Irland, ist im steten Rückgänge be- griffen; die Abnahme beträgt seit 1841 695286,
d. i. beinahe 50 Proz. Hauptort ist Galway (s. d.). Ehe- mals bildete Connecticut eius der Königreiche der irischen Tetrarchie und kam
erst 1590 an die Krone Englands.
Connaught (spr. -naht), Artbur William Pa- trick Albert, Herzog von, dritter Sohn der Königin Victoria
[* 81] (s. d.) von England,
geb. brit. Generallieutenant, war 1886-89
Höchstkom- mandierender der Armee vonBombay
[* 82] in Indien, befehligte dann die Süddivision von England und wurde 1893 zum Befehlshaber
des Lagers von Aldershot ernannt. Er ist vermählt seit mit Prinzessin Lnise Margarete (geb.
der dritten Tochter des Prinzen FriedrichKarl vonPreußen.
Aus dieser Ebe entsprossen:
1) Margarete Victoria Charlotte Auguste Nora, geb.
3) Victoria Patricia Helena Elisabeth, geb. Connecticut (spr.
konnMikött; aus dem indian. Quonaktacat), der größte Fluß der Neu-England- staaten in Nordamerika,
[* 83] entspringt in 480 in Höhe in den Bergen
[* 84] an der Grenze New-Hampshires und Canadas, flieht im ganzen nach S., zunächst die
Grenze zwischen Vermont und New-Hampshire bil- dend, durchströmt dann Massachusetts und den Staat Connecticut und ergießt sich nach
einem Laufe von 656 km bei Saybrook in den Long-Island-Sund.
Für größere Schiffe
[* 85] ist er nur auf 48 km bis Middletown, für kleinere auf weitere 32 km bis Zartford schiffbar. Die zahlreichen
Wasserfälle müssen durch Kanäle und Schleusen überwunden werden. Das frucht- bare Thal
[* 86] ist etwa 480 km lang und durchschnittlich 64 km
breit. Das Fluhgebiet bedeckt 29136 ykm. Connecticut (spr. konMtikött; Abkürz.
Nonn.), einer der kleinsten Staaten der nordamerik. Union, grenzt im N. an Massachusetts, im O. an Rhode- Island,
[* 87] im S. an den
Long-Island-Sund und im W. an Neuyork, bedeckt 12925 Hkm.
Die Bevöl- kerung betrug (1890) 746258 E., d. i. 57 auf 1 ykm, gegen 622700 in 1880; die Zunahme also
19,8 Proz. Die Obcrflächeist hügelig und bildet die letzte Stufe einer sich gegen S. absenkenden, überall kulturfähigen
Höhenterrasse. Der im W. fruchtbare, im O. unfruchtbare Boden wird bewässert vom Flusse Connecticut (s. d.), vom Housatonic
und der Thames. Geologisch betrachtet besteht Connecticut haupt- sächlich aus Glimmerschiefer, Gneis u. s. w. der
archäischen Formation, die nicht selten die Gletscherspuren der Eiszeit
[* 88] zeigen.
Vulkanische Ge- steine (Vasalte) durchbrechen stellenweis die Schich- ten. Das Klima ist gesund. Der Ackerbau, noch zu Anfang
dieses Jahrhunderts sehr blühend, ist unbedeutend. Die Ernte
[* 89] von Tabak
[* 90] ergab (1889) 4 Mill. kF im Werte von etwa 1 Mill.
Doll., Mais (1890) 2 Mill. Bushels (1,4i Mill. Doll.), wenig Hafer,
[* 91] Roggen und Weizen. Dagegen blübt die
Industrie in den verschiedensten Zweigen. Es be- stehen großartige Fabriken für Waffen,
[* 92] Patronen, Kunstguß in Eisen,
[* 93] Messing
und Kupfer, Metall- illrtikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.
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