(Pas-de-Calais), besuchte das Lyceum zu
Amiens
[* 2] und trat dann als Beamter beim
Service de 1'Enregistrement ein. Später begab
er sich nach
Paris,
[* 3] wo er sich unter Hauvette-Besnault dem
Studium des Sanskrit widmete. 1867 wurde er Repetitor des Sanskrit
an der neugegründeten École des hantes études, 1877 Maitre de conférences an der
Sorbonne, 1885 Professor
des Sanskrit und der vergleichenden
Sprachwissenschaft ebendaselbst, bald darauf auch Mitglied der
Académie des
Inscriptions.
Er starb infolge eines
Sturzes in den franz.
Alpen.
[* 4] Bergaigne veröffentlichte eine
Ausgabe des «Bhamini-Vilasa» (Par. 1872),
eine
Abhandlung«De conjunctivi et optativi in indoeuropaeis linguis formatione et vi antiquissima» (ebd.
1877),
Abhandlungen über Sanskrit-Inschriften und
Arbeiten über
Inhalt und
Anordnung des Rigveda. Unter den letztern ist das
Hauptwerk die
«Religion védique, d'après ley hymnes du Rig-Veda» (3 Bde.,
Par. 1878-83). -
Bezeichnung der höhern Lehranstalten für die theoretische und praktische Ausbildung
imBerg-, Hütten- und Salinenfach. Die älteste ist die vom Prinzen
Xaver gestiftete und 1766 eröffnete Bergakademie zu
Freiberg
[* 5] (s. d.), an der viele berühmte
Männer, vor allen
Abraham Gottlob Werner, als
Lehrer thätig waren. Ihr folgten dem
Alter nach die Bergakademie zu Schemnitz in
Ungarn
[* 6] (seit 1770),
Clausthal
[* 7] (seit 1775, nicht, wie bisher irrtümlich
angenommen wurde, seit 1811), Pribram in
Böhmen
[* 8] und Leoben in
Steiermark
[* 9] (1849),
Berlin
[* 10] (1861). Die letztere ist seit 1875 mit
der
Geologischen Landesanstalt verbunden. Diese Bergakademie, mit Ausnahme derjenigen von
Berlin, liegen inmitten bedeutender Gruben,
Hütten
[* 11] und Aufbereitungswerke, was für die praktische Ausbildung der Studierenden von Nutzen ist. Auch die Polytechnische
Schule in
Aachen
[* 12] hat eine
AbteilungfürBerg- und Hüttenfach ausgestattet. Derartige Lehranstalten sind auch in
Paris und St.
Etienne Écoles des mines), in
London
[* 13] (Royal School of mines), Neuyork,
[* 14]
Petersburg
[* 15] und
Stockholm.
[* 16]
Stadt im türk-asiat. Wilajet Smyrna, 80 km nördlich von Smyrna, in der breiten
fruchtbaren Thalebene des Bakir-tschai (des antiken Kaikos), die Nachfolgerin des alten vielfach erhaltenen Pergamon
[* 18] (s. d.),
hat etwa 6000 E.
(frz.
Bergamasque), ein ital. Nationaltanz, aus der gleichnamigen Landschaft (s.
den folgendenArtikel) stammend, derb im Charakter, in Zweivierteltakt und in
Perioden von je 8
Takten gehalten.
Wie aus dem «Sommernachtstraum» zu ersehen ist, war die Bergamasca schon
im 16. Jahrh, in England bekannt.
(d. i. Landschaft von
Bergamo), das im nördl.
Teile der ital.
ProvinzBergamo gelegene, vom Brembo, Serio und
Dezzo durchflossene Bergland. Die drei
Thäler, aus denen es besteht,
ValBrembana,
Val Seriana und
Val di Scalve, sind von hoher
landschaftlicher Schönheit. Von dem teilweise vergletscherten Hauptkamm der
Bergamasker Alpen bis zur Lombardischen
Tiefebene
hinabsteigend, vereinigen das
ValBrembana und
Val Seriana die Großartigkeit des Hochgebirges mit der üppigen
Pracht der südl. Voralpen.
Die
Flüsse
[* 19] Brembo und Serio bilden in den Schluchten der obern Thalstufen zahlreiche
Stromschnellen und
Wasserfälle, darunter
namentlich die herrlichen Barbellinofälle des Serio. Das
Val di Scalve, vom
Val Seriana durch die
Kette der Presolana (2505
m) getrennt, gegen das
Val Camonica (s. d.) nur durch die schauerliche Felskluft
des dem
Oglio zufließenden Dezzo geöffnet, ist ein ernstes und wenig anbaufähiges Hochthal. Aus der und den anstoßenden
Teilen der
ProvinzenBrescia und Como stammen auch die
Bergamasker Graubündens, die mit ihren großen Herden hochbeiniger, weißgelber
Bergamasker Schafe
[* 20] im
Sommer die höchsten Alpweiden des
Bergell, Engadin u. s. w. beziehen.
Die wichtigsten Ortschaften sind im
ValBrembanaBranzi, in 862 m Höhe in der obersten Thalstufe des Brembo, der Mittelpunkt
der beträchtlichen Alpwirtschaft, mit 669 E.,
PiazzaSan Martino, 570 m
ü.
d. M., der Hauptort im obern,
Zogno (2016 (E.) im
untern
Thale. Im
Val Seriana, welches mit dem
Val di Scalve einen besondern
Bezirk bildet: Bondione (890 m)
mit 430 E. am Serio, mit Hochöfen und großer Eisenindustrie, Clusone (s. d.),
Gandino, in einem Seitenthale des Serio, Mittelpunkt der Tuchindustrie, mit 3733 E.;
ValBrembana und Seriana sind von
Bergamo, letzteres auch vom Iseosee aus auf guten Fahrstraßen
(Bergamo-Branzi 48 km,
Bergamo-Bondione 51 km, Lovere-Clusone 16 km), vom
Veltlin aus auf leicht gangbaren Saum- und Fußwegen zugänglich. Im
Val
Seriana geht auch eine Eisenbahn von
Bergamo bis nach Parre. Nach dem
Val di Scalve führen zwei Fahrstraßen, die eine von
Clusone über das Castionejoch (1296 m), die andere, nach Parre, mit zahlreichen
Galerien,
Tunneln und
Brücken,
[* 21] vom
Val Camonica durch das
Val Angolo und die Schlucht des Dezzo.
Alpen, ein
Teil der Lombardischen
Alpen (s. Ostalpen), erfüllen das Gebiet zwischen Comer See im W.,
Veltlin
im N. und
Oglio und Iseosee im O. Der Hauptkamm der Gruppe, in dem sich der Monte-Legnone zu 2610, der
Pizzo dei tre Signori zu 2398, der Monte-Redorta zu 3042 und der Pizzo-Diavolo zu 2918 m erheben, hat im allgemeinen östl.
Richtung und fällt nach N. ziemlich rasch ab, während er nach S. lange, die
ThälerBrembana und Seriana
umschließende
Ausläufer in die Poebene entsendet.
Von den zahlreichen Fuß- und Saumpfaden, die vom
Veltlin über den Hauptkamm nach
Süden führen, ist der Passo di
San Marco, 1828 m,
von Morbegno nach
Bergamo der begangenste. Die herrschenden Felsarten sind Gneis, am kurzen und steilen Nordabfall, und mesozoische
Kalke, an der langen und flachen, reich gegliederten Südabdachung. Da das
Areal des Kalkes weitaus dasjenige
des Gneises überwiegt, und auch der physiognomische Charakter durch die mesozoischen Gesteine
[* 22] bestimmt wird, so werden die
zu den Kalkalpen gezählt.
1)
Provinz in Oberitalien,
[* 25] der mittlere
Teil der Landschaft
Lombardei, grenzt im N. an die
ProvinzSondrio, im O. an
Brescia, im
S. an
Cremona, im
W. an Mailand
[* 26] und Como, hat 2816,7 (nach Strelbitskij 2828) qkm, (1881) 390775 E. und
zerfällt in die drei
Kreise
[* 27] Bergamo
¶
mehr
(225864 E.), Clusone (55470 E.) und Treviglio (109441 E.) mit 306 Gemeinden. 1891 wurden 414795 E. berechnet. Der nördl.
Teil ist gebirgig (s. Bergamasca und Ostalpen), während der südliche zur Lombardischen Ebene gehört. Außer Serio und Brembo
fließen Adda und Oglio durch die Provinz, die den günstigen Bewässerungsverhältnissen ihre Fruchtbarkeit
verdankt. Der Iseosee, den derOglio durchstießt, ist einer der schönsten der Lombardei. Mineralquellen befinden sich zu Trescore,
San Pellegrino u. a. Trotz der fruchtbaren Weiden in den höhern Gegenden liegt die einst blühende Viehzucht
[* 29] danieder; in
den Ebenen wird Wein, Korn, Mais, Reis gebaut und Seidenraupenzucht getrieben. An Mineralien kommen vor Eisen,
[* 30] Marmor und Kohlen. Es giebt zahlreiche Seiden- und Baumwollspinnereien, mechan. Webereien, Papierfabriken, Eisengießereien u. s. w.
Die beiden die Provinz durchschneidenden Eisenbahnen kreuzen in der Stadt Bergamo. Die Bergamasken gelten für plump und schlau.
Ein Wörterbuch ihres rauhen Dialekts gab Tiraboschi (2. Aufl., Bergamo 1873), «Altbergamaskische
Sprachdenkmäler» Lorck (Halle
[* 31] 1893) heraus.
2) Hauptstadt der Provinz Bergamo, 50 km von Mailand, in 380 m Höhe auf steilem Berge, an den Linien Lecco-Bergamo-Brescia, Ponte Selva-Bergamo,
Mailand-Treviglio-Bergamo des AdriatischenNetzes und an der Anschluß-Dampftrambahn Monza-Trezzo-Bergamo (37 km), ist Sitz eines Bischofs,
des Präfekten und hat Maler- und Bildhauerakademie, Museum, Gymnasium, Lyceum, technische Schule, Handelsschule,
mehrere Wohlthätigkeitsanstalten und (1881) 23819, als Gemeinde 39704, nach der Berechnung vom 42500 E.;
in Garnison 2 Bataillone des 17. Infanterieregiments, 1 Bataillon des 48. Infanterieregiments, 2 Eskadrons des 5. Kavallerie-
sowie 2 Batterien des 16. Feldartillerieregiments.
Die Stadt wird in die obere und untere Stadt geteilt; diese umfaßt die frühern Vorstädte SanLeonardo
und Sant' Antonio, jene hat Drahtseilbahnverbindung in der Victor-Emanuelstraße mit der Unterstadt, ist reizend auf mehrern
Hügeln zwischen den Flüssen Brembo und Serio gelegen und gewährt mit ihren Türmen und Kuppeln noch ganz das Bild einer mittelalterlichen
Stadt. Die Straßen sind durchweg bergig; die in Promenaden umgewandelten Wälle bieten ein herrliches
Panorama.
Von den 65 Kirchen und Kapellen zeichnen sich durch Alter, Schönheit und ihre Gemälde aus: der Dom, die Kirche Sta. Maria Maggiore
mit der prächtigen Kapelle Colleoni, die Kirchen Sant' Alessandro, Sta. Grata, Sta. Spirito, Sant' Agata,
SanBartolommeo. Andere ausgezeichnete Bauwerke und Kunstsammlungen sind: der alte got. Palast Broletto von
1354, jetzt mit der Bibliothek, die Accademia Carrara mit wichtiger Gemäldesammlung und ein schönes Theater,
[* 32] Denkmäler Victor
Emanuels auf dem Cavour-Platze, Garibaldis und Torquato Tassos auf dem alten Marktplatze. Früher war die jährlich im August
abgehaltene Messe Sant' Alessandro in der untern Stadt berühmt. In Beziehung auf Handel und Industrie nimmt
Bergamo unter den ital. Städten eine der ersten Stellen ein; es hat viele Fabriken, besonders in Seide,
[* 33] Tuch, Eisen, Konfekt, Hüten.
Bergamo, eine gallische Gründung, wohl das röm. Bergomum, wird zuerst sicher genannt 200 v. Chr. und erhielt von
CäsarBürgerrecht. Zur Langobardenzeit war es Sitz eines Herzogs
und ging dann im Karolingischen Reich auf. 1166 schloß es
sich dem Lombardischen Bund an, 1238 trat es auf die Seite Friedrichs II., 1261-64 folgte ein harter Kampf gegen das guelfische
Mailand, der mit der Unterwerfung durch die DellaTorre endete, an deren Stelle 1296 die Visconti traten.
Nach mehrfachen Versuchen, deren drückende Herrschaft abzuschütteln, gelang es Bergamo 1428 unter Venedigs Hoheit zu kommen,
das ihm Selbstverwaltung ließ und es 1561-91 stark befestigte. 1797 kam Bergamo zur Cisalpinischen Republik, 1814 als
Teil des Lombardo-Venetianischen Reichs zu Österreich,
[* 34] 1859 im Züricher Frieden an Italien.
[* 35] -
Vgl. Ronchetti,
Memorie storiche della chiesa e città di Bergamo (2. Aufl., ebd. 1857);
ders., Notizie statistiche della provinzia di Bergamo (ebd.
1858).
Die am längsten bekannte Sorte ist wahrscheinlich die Herbstbergamotte
oder rote Bergamotten (s. Tafel: Kernobst,
[* 28]
Fig. 4), welche nach Theophrast aus Kleinasien nach Italien eingeführt
und als Pirum regium hochgeschätzt wurde;
ihr Name weist auf die kleinasiat. Stadt Bergama hin. - Bergamotten nennt man auch eine Citrone
(Citrus bergamea Risso, s. Citrus), aus deren Fruchtschalen man das Bergamottöl (s. d.) gewinnt.
ätherisches Öl, das in den Schalen der Früchte von Citrusbergamea Risso enthalten
ist. Das vorzüglichste wird in der Gegend von Messina
[* 36] gewonnen, geringer ist das Portugalöl, zu dessen Bereitung meist
andere Früchte, wie Apfelsinen, Pomeranzen u. dgl. verwandt werden. Bergamottöl ist gelb, grüngelb bis dunkelgelb,
dünnflüssig, von angenehmem Geruch, bitterm Geschmack, spec. Gewicht 0,880 bis 0,885, von starkem Lichtbrechungsvermögen
und rechtsdrehend; erstarrt bei 0° und siedet bei 183°. Es besteht zum größern Teil aus einem Gemenge von Terpenen, C10H16
, und sauerstoffhaltigen Verbindungen.
Bei längerm Stehen scheidet es einen gelben festen Bodensatz ab, welcher als Bergapten oder Bergamottölkampfer bezeichnet
wird. Das reine Öl löst sich in dem halben VolumenWeingeist zu einer klaren, bei Gegenwart von Pomeranzenschalenöl
jedoch trüben Flüssigkeit. Das Bergamottöl findet Verwendung in der Pharmacie und Parfümerie. 1874 war der Ertrag an Bergamottöl auf Sicilien 20000 kg
und ist in der neuesten Zeit auf 100000 kg gestiegen. Dementsprechend sind auch die Preise gesunken.
Schienenwege, die auf Anhöhen oder Berge führen, bei meist geringer Länge außergewöhnliche Steigungen
aufweisen und gewöhnlich in keiner Verbindung mit andern Bahnen stehen. Überführungen von Eisenbahnen über Gebirgszüge,
die Verbindungen mit andern Bahnen herstellen, pflegt man nicht als Bergbahnen, sondern als Gebirgsbahnen oder Höhenbahnen
zu bezeichnen. Zu letztern gehören die Semmeringbahn (s. d.), die Brennerbahn (s. d.), die Himalajabahn (s. d.),
die Cordilleren-Eisenbahnen (s. d.) u. a. Wegen
der bedeutenden Steigungen bei den Bergbahnen kommt selten das Adhäsionssystem (s. Eisenbahnsystem)
zur Anwendung, vielmehr werden die in der Regel nach außergewöhnlichem Bahnsystem ausgeführt. Man
unterscheidet bei Bergbahnen: 1) Adhäsionsbahnen und
¶
mehr
zwar a. mit gewöhnlicher, bergbahnen mit vermehrter Adhäsion;
3) Zahnradbahnen. Für Steigungen bis zu 70 m auf 1 km können noch Bergbahnen mit gewöhnlichem Adhäsionsbetrieb ausgeführt werden
(Ütli-Bergbahn bei Zürich,
[* 39] Bahn von Mädenswyl nach Einsiedeln mit 50 m Steigung auf 1 km). Bei größern Steigungen muß die natürliche
Reibung
[* 40] (Adhäsion) vermehrt werden. Bei dem Fellschen System wird dies durch wagrechte Rollen
[* 41] erreicht, die durch Dampfcylinder
mittels Federn gegen eine in der Mitte des Gleises liegende erhöhte Schiene gepreßt werden (s.
vorstehende
[* 37]
Fig. 1).
Bei den Seilbahnen erfolgt die Fortbewegung der Fahrzeuge mittels eines Seiles entweder durch Übergewicht
(Ladung oder Ballast) der thalwärts rollenden Wagen oder durch feststehende Dampfmaschinen,
[* 42] mit denen der Zug
durch ein Seil
verbunden ist. Die Seilbahnen sind besonders bei Bergwerksbetrieben (s. Bergwerksbahnen) gebräuchlich, haben aber auch bei
den großen Eisenbahnnetzen zur Überwindung großer Steigungen auf kurzen Strecken Verwendung gefunden. (S. Seilebenen und
Drahtseilbahnen.) Bei den Zahnradbahnen greifen unter dem Kessel der Lokomotiven befindliche Zahnräder senkrecht (System Riggenbach,
[* 37]
Fig. 2) oder wagerecht in eine oder mehrere in der Mitte des Gleises liegende Zahnstangen ein.
Der Gedanke, anstatt glatter Schienen gezahnte zu verwenden, ist schon 1811 von Blankensop gefasst und bei
Industrie- und Bergwerksgleisen verwertet worden (s. Eisenbahnen, Geschichtliches); dem damaligen
schwachen Oberbau konnte ein starker Raddruck nicht zugemutet werden, es mußte daher zur Erhöhung der Zugkraft die Reibung
vermehrt werden. Nach Vervollkommnung des Oberbaues wurde das Zahnrad für mäßige Steigungen entbehrlich und später nur
noch für Bergbahnen angewendet. In Europa
[* 43] verschaffte Riggenbach dem Zahnradsystem Anerkennung durch die 1871 eröffnete
(erste) Zahnradbahn von Vitznau auf den Rigi. AndereSysteme wie das Wetlische (mit Schraubenwalze) bewährten sich weniger.
Die nach demselben erbaute Bahn von Wädenswyl nach Einsiedeln wurde nach einem eingetretenen
¶
mehr
Unglücks-756 fall in eine Reibungsbahn umgewandelt. Neuerdings gewinnt das Abtsche System immer mehr Oberhand. Dasselbe vereinigt
Adhäsions- und Zahnradbetrieb; der Zahnradmechanismus wird nur bei größerer Steigung in Thätigkeit gesetzt. Von andern
derartigen gemischten Systemen unterscheidet sich das Abtsche System dadurch, daß die Abtsche Lokomotive
[* 45] nach Ausschaltung
der Zahnräder mit der Geschwindigkeit einer Adhäsionslokomotive fahren kann.
Von Zahnradbahnen sind im Betriebe: die bereits oben erwähnte von Vitznau nach Rigi (6,860 km), von Arth
nach Rigi (11,480), Nußdorf-Kahlenberg (5,500), Budapest-Schwabenberg (8,030), Rorschach-Heiden (7,108), Wasseralfingen (1,790),
Rüti, Kanton Zürich
[* 54] (1,130), Friedrichssegen bei Oberlahnstein (2,500), Rüdesheim-Niederwald (2,300), Altmannshausen-Niederwald (1,450),
Geisberg (5,500), die Bahn auf den Pilatus (4,270) und die gleichfalls schon oben angeführte Linie von Blankenburg nach Tanne
(27 km);
ferner die Sektion Lauterbrunnen-Grütschalp (1,272 km) der Lauterbrunnen-Mürrenbahn, deren
Fortsetzung bis Mürren (4,3 km) eine elektrische Adhäsionsbahn ist;
die Sektion Hirschsprung-Hinterzarten der Höllenthalbahn (17,175 km);
die Wengernalpbahn von Lauterbrunnen
nach Grindelwald (17,91 km), die Schynige Plattebahn (7,2 km), die Glion-Nayebahn (7,65 km), die elektrische Zahnradbahn auf
den Mont-Salève bei Genf.
[* 55] Geplant sind außerdem Bergbahnen von Zermatt einerseits auf den berühmten Aussichtspunkt Gornergrat, andererseits
auf das Matterhorn, sowie von Aibling in Bayern
[* 56] auf den Wendelstein (s. d.) u. a. Wegen des
Planes einer Bahn auf die Jungfrau s. d. Von außereurop.
Zahnradbahnen ist
die 5,4 km lange, 1867 zur Ersteigung des höchsten
und schönsten Punktes der Weißen Berge in Amerika erbaute Bahn auf den Washington
[* 57] zu erwähnen. –
Vgl. Heusinger von Waldegg,
Handbuch für specielle Eisenbahntechnik, Bd. 1 (Lpz.
1877);
Weber, Schule des Eisenbahnwesens (4. Aufl., ebd. 1885);
Löwe, Der Schienenweg der Eisenbahnen
(Wien
[* 58] 1887).
[* 59] die Aufsuchung und Gewinnung nutzbarer Mineralien. Diese kommen in besondern Lagerstätten vor, deren Aufsuchung
durch Schürfen (s. d.) und mittels Bergbohrer
[* 60] (s. d.) erfolgt. Die Gewinnung geschieht durch Häuer- oder Gewinnungsarbeiten
mit Hilfe von Werkzeugen, sog. Gezähen, und Maschinen. Die verschiedenen Gewinnungsarbeiten sind:
1) Wegfüllarbeit für rollige Massen, wie Gerölle, Sand, gewonnene Erze, Kohlen u.s.w.;
7) Arbeiten unter Zuhilfenahme von Wasser. Die Wegfüllarbeit erfolgt bei Massen von feinem Korn oder wenigstens mit glatter
Unterlage mit der Schaufel, sonst besser mit Kratze und Trog. – Die Keilhauenarbeit wird bei milden Gebirgsmassen,
wie Letten, Schieferthon, Gips,
[* 61] Steinsalz, Kohlen angewendet. Das dabei benutzte Gezähe ist die Keilhaue. Die einfache Keilhaue
[* 44]
(Fig. 1) besteht aus einem etwas gebogenen eisernen Blatt
[* 62] mit verstahlter Spitze; die doppelte
[* 44]
(Fig. 2) kann
vom Helm gelöst werden; bei der Keilhaue mit gußstählernen Einsatzspitzen
[* 44]
(Fig. 3) brauchen nur die letztern nach der Schmiede
und bis zur Arbeit geschafft zu werden, ebenso das Blatt d der MansfelderKeilhaue
[* 44]
(Fig. 4), das mit dem Schwanz b eingesteckt
wird.
Die wichtigste Anwendung der Keilhaue ist das Herstellen von Schrämen und Schlitzen d.h. schmalen Einschnitten im Flöz parallel
oder rechtwinklig zur Flözebene, um bei leichterer Gewinnung möglichst viel Stückkohlen zu erzielen. Diese beschwerliche
Arbeit durch Schrämmaschinen zu besorgen ist bisher noch wenig gelungen. Die Schlägel- und Eisenarbeit ist seit Einführung
der Sprengarbeit keine eigentliche Gewinnungsarbeit mehr. Gegenwärtig stellt man mit ihr ebene Gesteinsflächen für verschiedene
Zwecke her. Das dabei verwendete Gezähe sind der Schlägel und
[* 63] das Bergeisen. Das Bergeisen
[* 44]
(Fig. 5) wird mit der Spitze auf
das Gestein gesetzt und das letztere durch Aufschlagen mit dem Fäustel
[* 44]
(Fig. 7 und 8) abgesprengt. –
Die Hereintreibearbeit wendet man zur Gewinnung von schon teilweise gelösten Gesteinsmassen oder von unterschrämter Kohle
an, indem man Keile mit schweren Fäusteln eintreibt. Auch der Spitzhammer
[* 44]
(Fig. 6) und die Brechstange werden dabei verwendet.
– Die Sprengarbeit oder Bohr- und Schießarbeit
¶
BergbauI 1. Fahrkunst
[* 65] im Königin-Marien-Schachte bei Clausthal. 2. Erzstoß im Burgstädter Hauptgang
bei Clausthal. 3. Bohrmaschinenarbeit
im Rammelsberge bei Goslar.
[* 66]
¶
ist die wichtigste aller Häuerarbeiten. Sie ist aus Ungarn zuerst 1632 am Harze und durch einen Harzer Bergmann 1644 in Sachsen
[* 69] eingeführt. Dieselbe besteht darin, daß man in die zu gewinnenden Massen Löcher bohrt, die letztern zum Teil mit Sprengmitteln,
sodann unter Offenhaltung eines Zündkanals mit Besatz füllt und das Sprengmittel zur Entzündung bringt.
Durch die Spannkraft der dabei entwickelten Gase
[* 70] wird das Gestein abgesprengt. Die hauptsächlichsten Gezähe sind das Fäustel
[* 68]
(Fig. 7, 8), der Bohrer
[* 71] (Fig. 9, 10), der Krätzer
[* 68]
(Fig. 11), der Stampfer
[* 68]
(Fig. 12) und die Räum- oder Schießnadel
[* 68]
(Fig.
13).
Die Bohrer waren anfänglich Kolben-, dann Kronenbohrer, gegenwärtig werden nur noch Meißelbohrer, beim Bohren in Kohle und
Salz
[* 72] auch Schlangenbohrer mit zwei Spitzen angewendet. Die meist stählernen Meißelbohrer
[* 68]
(Fig. 9, 10)bestehen aus einer Stange,
an deren einem Ende eine Schneide von 70 Grad und der Breite
[* 73] des Bohrloches angeschmiedet ist; auf das
andere Ende wird mit dem Fäustel geschlagen und die Bohrstange nach jedem Schlage gedreht. BeimSprengen
[* 74] mit Pulver führt
man die aus geleimtem Papier bestehende Patrone, in welche die kupferne Schießnadel gesteckt ist, in das mit dem Krätzer
gereinigte Bohrloch ein, bringt zunächst etwas plastischen Letten auf und füllt den übrigen Bohrlochraum
mit quarzfreiem, feingepochtem Schiefer oder trocknem Lehm, welchen man mit dem Stampfer, der eine Nut für die Schießnadel
besitzt, vorsichtig feststampft; sodann wird die Räumnadel herausgezogen und in die offene Zündspur ein mit getrocknetem
Pulverbrei gefüllter Strohhalm oder ein Papierdütchen (Schwedel) gesteckt, an deren oberm Ende ein Stückchen
Schwefelfaden (Schwefelmännchen) angebracht ist.
Derselbe ist etwa 10 cm lang, so daß der Bergmann nach dem Anzünden Zeit hat, sich in Sicherheit zu bringen. BeimSprengen
mit sprengölhaltigen Materialien bedient man sich der Bickfordschen Sicherheitszündschnur, die mit dem einen
Ende in ein Zündhütchen und mit diesem in eine Schlagpatrone gebracht wird. Die letztere legt man auf die eigentliche Sprengpatrone
und besetzt das Bohrloch wie gewöhnlich. Wenn mehrere Bohrlöcher gleichzeitig wegzuthun sind, bewirkt man die Zündung am
besten mit dem durch Reibungsmaschinen von Abegg, Mahler+Eschenbacher und Bornhardt erzeugten elektrischen Funken.
Tafel: Bergbau I,
[* 68]
Fig. 2, zeigt Bergleute, die mit der Gewinnung von Erz mittels Sprengarbeit im Burgstädter Hauptgang bei Clausthal
beschäftigt sind. Eine hervorragende Wichtigkeit haben die Gesteinsbohrmaschinen
[* 75] (s. d.)
erlangt. Von den mit der Hand
[* 76] betriebenen ist besonders in Salzbergwerken die Lisbetsche zu
erwähnen. Dieselbe besteht aus
einem am hintern Ende mit Schraubengewinde versehenen Schlangenbohrer, der mit einer Kurbel
[* 77] durch eine
in einem Gestelle befestigte Schraubenmutter hindurchgedreht wird.
Von den mechanischen Bohrmaschinen
[* 78] unterscheidet man stoßende und drehende. Die ältern stoßenden Maschinen (Sachs, Someiller,
Schwarzkopf u. a.) sind nur noch wenig in Anwendung, weil sie wegen vieler bewegter Hebel
[* 79] und
Drehbolzen öfter Reparaturen bedürfen, was bei den einfacher gebauten neuen Maschinen (Schram, Frölich,
Jäger, Broßmann+Kachelmann, Darlington, Neill) nicht der Fall ist. Die stoßenden Maschinen werden durch Druckluft, in neuerer
Zeit auch durch elektrischen Strom in der Art betrieben, daß ein Kolben und der damit verbundene Meißel
[* 80] vorgestoßen und
zurückgezogen wird.
Von den drehend arbeitenden Maschinen, die mit Druckwasser betrieben werden, ist die vonBrandt sehr viel
benutzt. Auf Tafel: Bergbau I,
[* 68]
Fig. 3, ist eine stoßende Maschine
[* 81] (Sachs) auf einem fahrbaren Gestell, wie sie im Rammelsberg
bei Goslar arbeitet, dargestellt. Wo keine Gleise sind, wendet man Bohrspreizen oder hydraulische Bohrsäulen als Gestelle
an. Die erstern spannt man dadurch zwischen den Gesteinswänden fest, daß man eine Schraubenspindel aus einem Cylinder herausschraubt,
während bei den Bohrsäulen eine Kolbenstange durch eine hydraulische Presse aus einem ebensolchen Cylinder herausgedrängt
wird. – Das Feuersetzen wird noch hier und da bei sehr festem Gestein angewendet. Durch die Wirkung
der Hitze springen die Gesteinsschalen ab und werden dann zerkleinert. – Das Wasser wirkt beim Salzbergbau in Sinkwerken
auflösend, die gesättigte Lösung wird durch Pumpwerke zu Tage geschafft und weiter auf Speisesalz verarbeitet. In Kalifornien
spült man mit starken Wasserstrahlen goldhaltigen Sand in Gerinnen nach den Goldwäschereien (s.
Seifen).
Abbaumethoden. Nachdem man eine Lagerstätte durch Stollen, Schächte und Querschläge «ausgerichtet»,
d. h. zugänglich gemacht und durch andere Grubenbaue (Strecken, Bremsberge u. s. w.) zum Abbau «vorgerichtet», d. h. in Abteilungen
von angemessener Größe gebracht hat, beginnt der Abbau selbst. Derselbe besteht darin, daß man die in den Lagerstätten
enthaltenen nutzbaren Mineralien aus ihrem natürlichen Zusammenhange löst und der Förderung übergiebt.
Die durch den Abbau entstandenen Hohlräume werden mit tauben Bergen
[* 82] versetzt, d. h. ausgefüllt:
1) wenn man sich damit eine Sohle schaffen muß, z. B. bei mächtigen Lagerstätten mit steilem Einfallen, 2) wenn man beim
AbbauBerge mit gewinnt, z. B. bei wenig mächtigen, flach liegenden Lagerstätten,
3) wenn die Tagesoberfläche geschont werden muß. Die wichtigsten Abbaumethoden mit Bergeversatz sind Strossenbau, Firstenbau,
Strebbau, Querbau; ohne
¶
mehr
Bergversatz Pfeilerbau, Kammerbau u. s. w. Der Strossenbau oder Sohlenbau (s.
Tafel: Bergbau II,
[* 83]
Fig. 2) und Firstenbau
[* 83]
(Fig. 3) sind treppenartige
Abbaue, die zwischen einer untern und obern Sohlenstrecke getrieben werden, und zwar hat man beim Strossenbau das Erz unter
sich in der Strosse (Sohle), beim Firstenbau über sich in der Firste. Die einzelnen Stufen heißen Strossenstöße
oder Strossen und Firstenstöße. Erze und Wasser müssen beim Strossenbau, wenn der tiefste Punkt nicht ein Hauptschacht ist,
mit Menschenkraft aufwärts gebracht werden, während beide beim Firstenbau nach unten fallen und auf horizontaler Bahn dem
Schachte zugeführt werden. Die Erze stürzt man in «Rollen» hinab, die im Bergeversatz mitgeführt werden.
In den folgenden Abbildungen auf Taf. II sind verschiedene Abbaumethoden veranschaulicht, die
lediglich in Flözen und Lagern vorkommen. Es sind dies der Strebbau, der außer streichend
[* 83]
(Fig. 6), auch schwebend
[* 83]
(Fig.
4) und diagonal
[* 83]
(Fig. 5) geführt werden kann und in Flözen von geringerer
Mächtigkeit und flacher Lagerung bei gutem Hangenden angewendet wird. Die Pfeile bedeuten die Richtung der Wetterströme
und zwar -- den einziehenden, o- den ausziehenden. In
[* 83]
Fig. 4 ist A der einziehende, B der ausziehende Schacht: die frischen
Wetter
[* 84] gehen in den Strecken a (Hauptstrom), b und c (Nebenströme) vor und gelangen in der Wetterstrecke
nach Bergbau.
Figur 15:
Figur 14:
Bei mächtigen Flözen mit geringem Einfallen sowie bei wenig mächtigen Flözen von steilem Einfallen und brüchigem Hangenden
kommt der Pfeilerbau in Anwendung, welcher meistens streichend angewendet wird (s. beistehende
[* 83]
Fig.
14). Von einer streichend getriebenen Grundstrecke aus, unterhalb deren gewöhnlich eine Sumpfstrecke
zum Ansammeln der Grubenwasser nachgeführt wird, werden bis zu einer obern Sohlenstrecke gewöhnlich Bremsberge, seltener
Diagonalen durchgeführt, von denen aus streichende Abbaustrecken in solchen Abständen getrieben werden, daß Pfeiler von 10 bis 12 m
Stärke
[* 85] stehen bleiben. Diese Pfeiler werden, in den äußersten Ecken der Abbaufelder beginnend, nach
rückwärts abgebaut. Die dadurch entstehenden Hohlräume läßt man hinter sich zu Bruch gehen. Querbau ist eine sowohl bei
Gängen, als auch bei Flözen und Lagern vorkommende Abbaumethode, bei der der Abbau in horizontalen Abschnitten quer gegen
das Streichen geführt wird. Die sog. Sinkwerke (s. nachstehende
[* 83]
Fig. 15) bestehen aus künstlich
hergestellten Räumen in mit Salz imprägnierten Gebirgen, die mit Wasser gefüllt und auf diese Weise ausgelaugt werden.
Dieselben gründen sich mithin auf die Gewinnung gesättigter Salzsole mittels hohler Räume. Die hierzu benötigte Wassermenge
wird, wenn sie im
Gebirge nicht selbst auftritt, durch flache Schächte, «Butten», zugeleitet, und die gesättigte Sole
läßt man entweder durch Ablaßrohre zum Stollen C hinaus, oder man schöpft oder pumpt sie heraus. Man unterscheidet Ebenwehre
B und Buttenwehre A, oder spricht von liegenden und stehenden Wehren, die in der Hauptsache nur den dichten Abschluß des Sinkwerks
zum Zwecke haben.
Die Salzgewinnung
[* 86] durch Sinkwerke ist im oberösterr. Salzkammergute zu Hallstadt, Ischl
[* 87] und Edensee,
im steiermärk. Salzkammergute bei Aussee und im Salzburgischen zu Hallein üblich. Ausgedehnte Sinkwerke befinden sich ferner
zu Berchtesgaden in Bayern, woselbst die Salzsole mittels großer Wasserhebungsmaschinen in einer Länge von 15 Stunden über
Reichenhall nach Rosenheim zum Versieden geleitet wird. Der Grubenausbau hat den Zweck, ein Zubruchegehen
von Grubenbauen und Schächten zu vermeiden und eine Gefährdung der Arbeiter zu beseitigen. Es geschieht dies teilweise dadurch,
daß man Teile der Lagerstätte stehen läßt oder daß man die ausgehauenen Räume durch Bergversatz ausfüllt, teils aber
auch dadurch, daß man die betreffenden Grubenbaue in Zimmerung, Mauerung oder Eisenausbau setzt und
so verwahrt. In allen Fällen ist sowohl die Größe als auch die Richtung und die Verteilung des Drucks sowie die Beschaffenheit
des Gesteins in Betracht zu ziehen; es fragt sich hierbei, ob der Druck auf dem Gesteine gut abzulagern oder der Ausbau derart
einzurichten ist, daß er in sich die ganze Kraft
[* 88] aufnimmt, sich selbst das Gleichgewicht
[* 89] hält.
Die Zimmerung trennt sich in solche, die aus dem freien Raume fortgeht, z. B. die Abtreibezimmerung, dann in solche, die nur
zur Verwahrung dient, und endlich in solche, die zur Fahrung, Förderung und Wasserhaltung nötig ist; sie teilt sich ferner
je nach dem Raume ein in Strecken-, Schachtbau- und Maschinenraumzimmerung. Die Streckenzimmerung besteht in dem Legen von
Stempeln (Hölzern, die dazu dienen, zwischen dem Hangenden und Liegenden einen Druck rechtwinklig gegen seine Länge
aufzunehmen) und in dem Setzen von Bolzen (Hölzern, welche als Säule wirken und den Druck in der Richtung
seiner Länge aufnehmen).
Der Stempel wird im Liegenden des Gesteins in ein Loch, das Bühnloch genannt, eingesetzt und gegen das Hangende, den Anfall,
mit einem Fußpfahle angetrieben. Für weite Strecken wendet man wohl auch die Sparrenzimmerung an oder den gewöhnlichen
Firstenverzug in Verbindung mit Unterzügen und Bolzen. Beim Salzbergbau werden sogar ganze Kästen und Pfeiler
von Holz
[* 90] in Form von Holzschragen aufgeführt. Wenn es gilt, zwei Flächen einer Strecke, also die Firste und eine der Ulmen
oder Wangen, zu verwahren, so wendet man den Thürstock an (eine Verbindung von zwei
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