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Fortpflanzung des Schalles in Stäben verwertenden den Namen Mikrophon vor. Praktische Bedeutung haben die für größere Fernen nicht. Auch eine Art Telephone (s. d.) sind
Fortpflanzung des Schalles in Stäben verwertenden den Namen Mikrophon vor. Praktische Bedeutung haben die für größere Fernen nicht. Auch eine Art Telephone (s. d.) sind
Wolke, nach Tyndall eine durch Feuchtigkeits- oder Temperaturunterschiede bedingte Dichtigkeitsänderung in der Luft, welche sich durch Zurückwerfung (Echo) oder Ablenkung des Schalles bemerkbar macht.
Solche Dichtigkeitsunterschiede der Luft verändern stets auch die Fortpflanzungsrichtung des Lichts, weshalb Akustische Wolke zugleich optische Wolken sind und unter gewissen Umständen die Luftspiegelungen (s. d.) der Fata Morgana hervorrufen.
(lat.), scharf, spitzig, heftig. - Akute Krankheiten nennt man die verhältnismäßig schnell verlaufenden Erkrankungen. Die ältere Medizin rechnete zu den akuten Krankheiten nur diejenigen, die bis zu 28 Tagen dauerten; eine Krankheit von längerer Dauer war entweder noch subakut (bis zum 40. Tage) oder chronisch, wenn ihr Ende erst jenseit des 40. Tags fiel. Die neuere Medizin hat dagegen die Dauer der Krankheiten als Einteilungsprincip verworfen und nachgewiesen, daß viele Übel, die bisher als chronisch galten und gewöhnlich chronisch sind, auch akut verlaufen können. Zuweilen gehen aber auch Krankheiten nach einem akuten Anfange in chronische über, z. B. die einfachen Schleimhautkatarrhe: ebenso schließen sich an chronische bisweilen akute an. Die meisten, doch nicht alle, akuten Erkrankungen sind fieberhaft, die meisten chronischen fieberlos. (S. Krankheit.) - Akut,. Acutus, als Accent s. d.
s. Akjab. ^[= (engl. ), birman. Tßit-htwe, Hauptstadt des Distrikts A. und der Division Arakan (s. d. ...]
(grch.), s. Farbenblindheit. ^[= Achromatopsie, Dyschromasie, Dyschromatopsie, das Unvermögen, Farben wahrzunehmen oder richtig ...]
(auch el- oder ul-, vielfach auch dem ersten Konsonanten des folgenden Wortes assimiliert: ed-, ar-, ur-), der arab. Artikel.
Mit diesem beginnende Eigennamen sind unter Weglassung des Artikels aufzusuchen, z. B. Al-Baidhâwi unter Baidhâwi.
chem. Zeichen für Aluminium (s. d.). ^[= (von alumenaun, chem. Zeichen Atomgewicht 27,1), ein Metall, das meist als vierwertiges ...]
(lat., d. i. Flügel), die von den Bundesgenossen gestellten und in den Provinzen ausgehobenen Truppen der Römer, [* 2] standen stets auf den Flügeln, während die aus röm. Bürgern bestehenden Legionssoldaten das Centrum der Schlachtordnung bildeten.
Zur Kaiserzeit verstand man unter Ala die keiner Legion zugewiesenen Abteilungen der Hilfsreiterei, z. B. Ala Batavorum.
Die Ala, 400-500 Mann stark, wurde in 12 Turmae geteilt.
Stadt in der österr.
Bezirkshauptmannschaft Rovereto in Südtirol, in 172 m Höhe, an der Etsch und am Eingänge ins Ronchithal und der Linie Kufstein-Ala der Österr.
Südbahn (Endstation der Brennerbahn), hat (1890) 2969, als Gemeinde 4646 ital. E., Bezirksgericht (7 Gemeinden, 26 Ortschaften, 10 286 E.), österr. und ital. Grenzzollamt, ein Privatgymnasium, Mönchskloster, Sammetfabriken.
À la | (frz.), nach der Weise von... |
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Abkürzung von Alabama. ^[= (indian. "Hier ruhen wir"), einer der Vereinigten Staaten von Amerika zwischen 30° ...]
la baisse (frz.), s. Baisse. ^[= (frz., spr. bäß), das Sinken des Kurses der Staatspapiere, Aktien und anderer Wertpapiere. ...]
einer der Vereinigten Staaten [* 3] von Amerika [* 4] zwischen 30° 13' und 35° nördl. Br., zwischen 84° 53' und 88° 35' westl. L. von Greenwich, grenzt im N. an Tennessee, im O. an Georgia und Florida, im S. an Florida und den Golf von Mexiko, [* 5] im W. an den Staat Mississippi, hat 135 320 qkm und (1890) 1 513 017 (757 456 männl., 755 561 weibl.) E., d. i. 11 auf 1 qkm und eine Zunahme von 19,84 Proz. gegen 1880. 662 185 sind Weiße, 681 431 E. Farbige, etwa 5000 Deutsche. [* 6] Der Teil am Golf von Mexiko ist niedrig und sandig, weiter von der Küste wird das Land hügelig und steigt nach Norden [* 7] zu an. Den Nordosten bedeckt ein bis zu 450 m ansteigender Zweig des Alleghanygebirges.
Der Lauf der Flüsse [* 8] ist im allgemeinen südlich; die bedeutendsten sind der und Tombigbee, die vereint den kurzen Lauf des Mobile bilden, und der Chattahoochee. Der Tombigbee empfängt den Black Warrior, der den Cahaba und Coosa. Im Norden des Staates fließt der Tennesseestrom von Ost nach West. Das Klima ist nur im südl. Teil und in den Flußniederungen, wo Wechsel- und Gallenfieber herrschen, wirklich ungesund, auf den Hochebenen im mittlern und nördl. Teile sehr gesund.
Die Grenzen [* 9] der Sommertemperatur sind 15° C. und 40° C., der Wintermonate -7½° C. und +27½° C. Im Süden fällt Schnee [* 10] sehr selten, im Norden findet gewöhnlich ein beträchtlicher Schneefall statt. Die jährliche Regenmenge beträgt 1,3 m. Dem Mangel an gutem Quellwasser im südlichen Alabama wird zum Teil durch artesische Brunnen abgeholfen. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus wird in vier Regionen geteilt:
1) Die Getreideregion, 8 Counties umfassend, im Norden des Staates, im Thal [* 11] des Tennessee und seiner Nebenflüsse.
2) Die Mineralregion umfaßt 28 Counties oder mehr als ein Drittel des Staates. In ihr befinden sich drei Kohlenbecken: das Coosa-, das Cahaba- und das Warriorbecken. Letzteres liegt am meisten nordwestlich und wird zehnmal so groß geschätzt, wie die beiden andern zusammengenommen. Es beträgt etwa zwei Drittel der Größe der Kohlenbecken Großbritanniens und hat Flöze bis zu 4,2 m Mächtigkeit. Gute Eisenerze sind häufig (Counties St. Cair, Jefferson und Shelby). Hier und da werden auch Gold, [* 12] Silber, Kupfer, [* 13] Graphit, Asbest, Glimmer, Schmirgel, Marmor, Kaolin, Thon u. s. w. gewonnen.
3) Die Baumwollregion, südlich von der Mineralregion, umfaßt 17 Counties.
4) Die Holzregion, südlich hiervon bis zum Golf, hauptsächlich von Kiefernwaldungen (yellow pine) bedeckt. Diese Regionen sind nicht allzu scharf getrennt zu denken. 1887 wurden 1 950000 t Kohlen, 325 020 t Koks, etwa 740000 t Eisen, (1886) 752 220 Ballen Baumwolle [* 14] im Werte von 30 467 917 Doll., 28 893000 Bushel Mais zu 17 335 800 Doll., 4 718000 Bushel Hafer [* 15] zu 2 925 160 Doll., 1 529000 Bushel Weizen zu 1 636 030 Doll., 614000 Bushel Kartoffeln zu 583 300 Doll. u. s. w. gewonnen.
Die Industrie ist mit dem Bergbau [* 16] auf Kohle und Eisen [* 17] sehr gewachsen, 1880 wurden 323000 t, 1889 3 378000 t Kohle produziert. Minen, Hochöfen und Fabriken sind im nördl. Teile des Staates überraschend schnell entstanden. Der Mittelpunkt der Kohlen- und Eisengewinnung und Industrie ist Birmingham [* 18] (s. d.), das 1880 noch 3000, 1890 schon 26 178 E. hatte. Haupthafen- und Handelsplatz ist Mobile (s. d.). Die Eisenbahnen umfaßten (1889) 4990 km. Die Staatseinnahmen beliefen sich (1889) auf 1 583 003 Doll., die Ausgaben auf 1 757 514 Doll., die fundierte Staatsschuld auf 14 959 869 Doll. 1890 besuchten 301 615 Schulkinder die 5800 Volksschulen. Der höhere Unterricht wird durch etwa 10 Colleges und 150 höhere Schulen erteilt. Die University of Alabama befindet sich in der Nähe von Tuscaloosa. Der Staat ist in 67 Counties geteilt, Hauptstadt ist Montgomery. Die ausübende Gewalt besitzt ein auf zwei Jahre gewählter ¶
Gouverneur. Der Senat besteht aus 33 auf 4 Jahre gewählten Mitgliedern, das Abgeordnetenhaus aus 100 auf 2 Jahre gewählten Repräsentanten. Im Kongreß hat Alabama 8 Repräsentanten und bei der Bundespräsidentenwahl 10 Stimmen. – Alabama, nach seinem Hauptfluß benannt, wurde 1711 von Franzosen bei Mobile besiedelt. Als das Land in engl. Besitz kam, gehörte es zuerst zu dem Staate Georgia. 1802 bildete es den östl. Teil des Territoriums Mississippi, als besonderes Territorium wurde es eingerichtet. Am wurde es als 22. Staat in die Union aufgenommen.
Nach der Secession von Südcarolina trennte es sich von der Union am indem es sich den Konföderierten Staaten anschloß, deren erste Hauptstadt Montgomery war. Während des Bürgerkrieges fanden mehrere Gefechte, namentlich zur See, in Alabama statt, doch litt dasselbe wohl weniger als die meisten andern südl. Staaten. Die Ordonnanz der Secession wurde im Sept. 1865 aufgehoben. Laut Kongreß-Rekonstruktionsakte vom wurde Alabama dem dritten Militärdistrikte zugeteilt und unter Kommando des Generals Pope gestellt. Am befahl Pope die Berufung eines endgültigen Staatskonvents, der 1. Nov. zusammentrat und eine neue Verfassung entwarf, welche Febr. 1868 vom Volke des Staates angenommen und vom Kongreß anerkannt wurde. Alabama ist bisher einer der zurückgebliebensten Staaten des Südens gewesen. Aber infolge des Erzreichtums von Nordalabama in Verbindung mit dem Hafen von Mobile hat es Aussicht, schließlich zu einem der thätigsten und reichsten Staaten zu werden. –
Vgl. Bremer, Alabama, her history (1872);
Alabama J. Pickett, History of Alabama (1853);
die Berichte des Geological Survey of Alabama (Montgomery, namentlich 1879, 1883 und 1886);
B. F. Riley, as it is (2. Aufl., Atlanta 1888);
Bezeichnung für eine berühmt gewordene völkerrechtliche Streitfrage zwischen Großbritannien [* 21] und den Vereinigten Staaten von Amerika. Während des amerik. Bürgerkrieges hatte der in Liverpool [* 22] gebaute und von engl. Firmen ausgerüstete konföderierte Kaper «Alabama» den amerik. Handel in hohem Grade gestört, bis er angesichts des franz. Hafens Cherbourg [* 23] von der Unionskorvette Kearsarge in den Grund gebohrt wurde. Da die großbrit.
Regierung, obwohl rechtzeitig von der amerik. Gesandtschaft und amerik. Konsuln auf den drohenden Friedensbruch aufmerksam gemacht und darüber vollständig unterrichtet, daß die auf ihrem, also neutralem Gebiete erbaute, bemannte und ausgerüstete Alabama und ebenso andere Schiffe [* 24] zu Kriegszwecken gegen die Union bestimmt seien, das Auslaufen der konföderierten Kaper aus engl. Häfen nicht verhindert hatte, so erblickte das Kabinett von Washington [* 25] hierin mit vollem Rechte eine Verletzung der Neutralität und verlangte Ersatz für den von solchen Kaperschiffen an amerik.
Eigentum angerichteten Schaden. Die Verhandlungen darüber nahmen mehrmals eine sehr drohende Form an. Endlich kamen beide Mächte im Febr. 1871 überein, die Differenz durch eine gemeinschaftliche Kommission zur Erledigung zu bringen. Diese trat in Washington zusammen und einigte sich 8. Mai über einen Vertrag, nach dem die Alabamafrage einem in Genf [* 26] tagenden Schiedsgerichte (Tribunal of Arbitration) zur Entscheidung übergeben werden sollte. Die in jenem Vertrage aufgestellten Grundsätze über die Pflichten der Neutralen dürfen als allgemein maßgebende Normen betrachtet werden (Heffter, Völkerrecht §. 148); danach darf kein neutraler Staat dulden
1) daß in seinem Gebiete Schiffe ausgerüstet, bewaffnet oder equipiert werden, welche bestimmt sind, gegen eine der kriegführenden Mächte zu kreuzen oder Krieg zu führen: ebenso muß das Auslaufen solcher Schiffe aus neutralen Häfen verhindert werden;
2) dürfen neutrale Häfen oder Gewässer nicht als Basis kriegerischer Operationen eingeräumt oder zur Erneuerung von Mannschaften, Waffen, [* 27] Munition, Vorräten benutzt werden;
3) muß der neutrale Staat auch Privatpersonen an der Verletzung obiger Verpflichtungen mit seinen Mitteln verhindern. Das Schiedsgericht trat zusammen. Seine Thätigkeit wurde jedoch bald wieder in Frage gestellt, da die nordamerik. Regierung auch für die dem Handel indirekt durch die südstaatlichen Kreuzer verursachten Verluste Ersatz verlangte. England erklärte daraufhin in Washington, es werde sich dem Schiedssprüche nicht unterwerfen, wenn die Frage der indirekten Verluste nicht fallen gelassen werde.
Eine weitere Verschärfung des Konflikts wurde jedoch dadurch vermieden, daß das Schiedsgericht sich für unzuständig erklärte, über die Frage des indirekten Schadens zu entscheiden, und die Regierung von Washington diesen Anspruch fallen ließ. Der verkündigte Spruch machte England haftbar für die durch die südstaatlichen Kaper Alabama, Florida und Shenandoah verursachten Verluste, erklärte die Avisoschiffe für ebenso haftbar wie die Fahrzeuge, zu denen sie gehörten, und setzte die von England an die Vereinigten Staaten zu zahlende Entschädigungssumme samt Zinsen auf 15½ Mill. Doll. oder 3 229 166 Pfd. St. fest.
Beide Teile nahmen den Schiedsspruch an. –
Vgl. Official correspondence on the claims in respect to the Alabama (Lond. 1867);
Bluntschli, Opinion impartiale sur le question de la Alabama (Berl. 1870): Geffcken, Die Alabamafrage (Stuttg. 1872).
Eine genaue Darlegung des amerik. Standpunktes enthält die offizielle amerik. Staatsschrift «The case of the United States, laid before the Tribunal of Arbitration convened at Geneva» (Lpz. 1872). Von seiten Englands wurden zwei Denkschriften in Form von parlamentarischen Blaubüchern eingereicht unter den Titeln «The case of the United States, to be laid before the Tribunal of Arbitration to be convened at Geneva» (Lond. 1872) und «Case presented on the party of the Government of Her Britannic Majesty to the Tribunal of Arbitration» (ebd. 1872).
s. Manganblende. ^[= Manganglanz oder ein tetraedrisch-reguläres, aber meist derb in körnigen Aggregaten ...]
eine sehr feinkörnige, durchscheinende Art des Gipses (s. d.) von schneeweißer, bisweilen etwas ins Blaßrote oder Graue übergehender Farbe, unter allen in größern Massen vorkommenden Gesteinen eins der weichsten, so daß er sich schon mit dem Fingernagel ritzen läßt, eine Probe, durch die man leicht den sog. Kalkalabaster, eine Varietät des Tropfsteins oder kohlensauren Kalks, von dem wahren Alabaster unterscheiden kann, da ersterer härter ist und dem Fingernagel widersteht. Das Mineral wird mehrorts, besonders schön aber am südl. Fuße der Alpen, [* 28] in Oberitalien [* 29] und im Toscanischen gefunden. Der rein weiße der namentlich zu Volterra (s. d.) vorkommt, wird dort in großen ¶
Fabriken zu allerhand Skulpturarbeiten, Vasen [* 31] u. s. w. verarbeitet. Dasselbe Material dient auch zur Fabrikation der röm. Perlen (s. Perlen, künstliche). Ein weißer Alabaster, mit grauen Adern und oft auch mit Fleischrot untermischt, kommt bei Liebenburg in Hannover [* 32] vor und wird zu Tischplatten, Vasen und Nippgegenständen verarbeitet. Dasselbe gilt von einem bei Derby in England vorkommenden Alabaster, aus dem man Leuchter, Tassen, Becher [* 33] u. s. w., die später oft mit Farben versehen werden, herstellt.
Wegen seiner Weichheit bietet die Bearbeitung des Alabaster nur geringe Schwierigkeiten. Um der Oberfläche die nötige Glätte zu geben, wird sie zuerst durch Übergehen mit feinen Raspeln und Feilen geebnet, dann mit Schabeisen geglättet, hierauf mit Schachtelhalm und endlich mit weißgebranntem und pulverisiertem Hirschhorn oder, wo es auf eine besonders schöne Glätte ankommt, mit feinpulverisierter Perlmutter mittels eines feuchten leinenen Läppchens gerieben.
Da A. in Wasser nicht ganz unauflöslich ist, so darf man Alabasterarbeiten nicht der feuchten Luft aussetzen; überhaupt wird ihre Oberfläche leicht rauh und blind. Andererseits benutzt man diese Eigenschaft, um durch lange Einwirkung des Wassers vertieft geätzte Zeichnungen auf Alabaster zu erzeugen. Seinen Namen erhielt der von der Stadt Alabastron in Oberägypten, in deren Nähe ein sehr höhlenreiches Gebirge (das Alabastergebirge) diese Gipsart besonders reichlich aufweist.
oder Reisglas, ein durchscheinendes getrübtes, dem Alabaster ähnliches Milchglas (s. d.), eignet sich zu Glaskugeln für elektrische Bogenlichter sowie zu Luxusartikeln, die besonders in den schles., bayr. und böhm. Glashütten hergestellt werden.
Sehr beliebt ist das früher durch Kupferoxyd, jetzt durch Kobaltoxyd türkisblau gefärbte
la bonne heure (frz., spr. -bonnöhr), so ist's recht! vortrefflich! das lasse ich mir gefallen!
(spr.-kock), Maria Margareta, geb. seit 1671 Salesianerin im Kloster zu Paray-le-Monial, gest. von Pius IX. 1864 selig gesprochen, gab durch ihre Visionen den Anlaß zur Einführung der Andacht zum Herzen Jesu (s. Herz Jesu). –
Vgl. Languet, Vie de la vénérable Mère Marguerite Marie (Par. 1729 u. ö.; deutsch, 11. u. 12. Bd. der «Leitsterne auf der Bahn des Heils», Regensb. 1864);
Wenzelburger, Maria und das Heilige Herz (in «Unserer Zeit», Lpz. 1873, II);
Lebensabriß der seligen Margareta Maria Alacoque, hg. vom Kloster zu Paray-le-Monial (Mainz [* 34] 1890).
(türk., d. i. bunter Berg), zwei Gebirgsstöcke in Armenien im Westen des Ararat, der eine nördlich neben dem obern Aras, auf russ. Gebiet, 3324 m hoch;
der andere etwas südlicher, in Türkisch-Armenien (Wilajet Erzerum), 3519 m hoch.
An den Abhängen des letztern entspringt der Murâdsu oder östl. Euphrat. – Ala-Dagh heißt auch der nördlich von Tarsus und Adana gelegene Teil des Taurus, die nordöstl.
Fortsetzung des Bulghar-Dagh.
Baumwollstoffe, s. Alaja. ^[= Alagia oder dichte, bunte Baumwollstoffe, die in der Türkei in großer Menge, meist ...]
Berg, Ausläufer des Kara-Dagh, füllt mit seinen Verzweigungen den südl. Teil des russ.-kaukas.
Gebietes Kars aus und ist geschichtlich merkwürdig durch die Schlacht am in welcher 13. bis die Russen unter Großfürst Michael die Türken unter Mukhtar Pascha schlugen und dadurch den Fall von Kars herbeiführten.
Baumwollstoffe, s. Alaja. ^[= oder Aladscha, dichte, bunte Baumwollstoffe, die in der Türkei in großer Menge, meist ...]
1) Staat Brasiliens, früher ein Teil der Provinz Pernambuco, [* 35] im N. und W. von Pernambuco umschlossen und im S. durch den schiffbaren São Francisco von der Provinz Sergipe geschieden, hat (1888) etwa 58491 qkm, 459371 E., darunter 35741 Schwarze, d. i. 7 auf 1 qkm, und zerfällt in ein schmales Küstengebiet, welches flach, sandig und unfruchtbar ist, und ein höheres Binnenland. Alagoas ist reichlich bewässert, doch nur der São Francisco für größere Fahrzeuge bis Piranhas schiffbar, von wo eine Eisenbahn zur Umgehung der Fälle von Paolo Affonso nach Jatoba führt; die übrigen Flüsse tragen nur kleine Boote.
Der Mundahu fließt in die Lagoa do Norte, der Parnahyba in die Lagoa Manguaba, die untereinander und mit dem Meere in Verbindung stehen und dem Staate ihren Namen gegeben haben. Das Klima ist heiß, feucht und ziemlich ungesund (Fieber und Cholera). Im Innern finden sich schöne Wälder und fruchtbarer Boden, doch ist der Anbau noch sehr spärlich. Die Haupterzeugnisse sind Zucker, [* 36] Tabak [* 37] und namentlich Baumwolle, in Mundahu auch sehr guter Kaffee. In den Seehäfen werden kleinere Seeschiffe gebaut, die des vorzüglichen Holzes wegen in gutem Rufe stehen. Hauptstadt des Staates ist jetzt Maceio (s. d.). –
2) Frühere Hauptstadt, unfern des Meers an der Südseite der Lagoa Manguaba, hat 4000 E. und gewährt vom Meere aus wegen der hohen, mit Türmen und Mangobäumen untermischten Häuser einen angenehmen Anblick. Die Ausfuhr belief sich 1885/86 auf 3181 Contos de reis (à 2000 M.), die Einfuhr auf 3816 Contos.
la grecque (frz., spr. gräck), jetzt veraltete Bezeichnung für das in der Baukunst [* 38] Mäander [* 39] (s. d.) genannte Bandornament.
la hausse, s. Hausse.
im Türkischen eine geordnete Truppe, eine Prozession.
Das Wort ist in die neue militär. Terminologie als Miri Alai, Befehlshaber eines Regiments, d. h. Oberster, übergegangen.
in Russisch-Turkestan, zum Thianschan-System gehörig, erfüllt den südl. Teil des Gebietes Ferghana und gilt mit seiner südlichsten, durch das Kisil-su- oder Surchabthal getrennten Kette, dem Transalai, als Grenze gegen das Pamirhochland. Seinen Anfang nimmt das in der Nähe des Passes Terek-Daban (40° nördl. Br., 73° 30' östl. L. von Greenwich) und streicht nach WSW. in einer Ausdehnung [* 40] von 250 km bis zm Gebirgsknoten Karamuk (39° 40' nördl. Br., 71° 30' östl. L. von Greenwich). Es besteht aus einer Reihe paralleler, durch Querriegel verbundener Ketten. Durch einen stufenartigen Aufbau ist die nördl. Abdachung zehnmal so lang wie der steil abfallende Südabhang. Die mittlere Höhe der zwischen Syr-darja und Amu-darja wasserscheidenden Kette beträgt etwa 4700–4900 m. Einzelne Piks ragen bis 5500, der Pik Baba bis 6000 m empor.
(spr. aläng), s. Alanus ^[= ab Insulis, eigentlich gelehrter Geistlicher, geb. um 1114 wahrscheinlich zu Lille, gest. ...] ab Insulis.
(spr. aläh).
1) Arrondissement im franz. Depart. Gard, hat 1214,96 qkm, (1891) 129689 E., 100 Gemeinden und zerfällt in die 11 Kantone: Alais-Est und Alais-Ouest, mit 239,58 qkm und 20854 und 17197 E., Anduze (108,34 qkm, 8154 E.), Barjac (140,47 qkm, 4570 E.), Bessèges (51,90 qkm, 16218 E.), Génolhac (190,44 qkm, 12029 E.), La Grand'-Combe (89,04 qkm, 19149 E.), Lédignan (80,41 qkm, 4048 E.), Saint [* 41] Ambroix (170,24 qkm, 17070 E.), Saint Jean-du-Gard (75,68 qkm, 4729 E.), ¶
Bézénobres (150,86 qkm, 5671 E.). - 2) (lat. Alesium), Hauptstadt des Arrondissements und einer ehemaligen Grafschaft, am Fuße der Cevennen, links vom Gardon und an der Linie St. Germain des Fossés-Tarascon der Franz. Mittelmeerbahn und der Lokalbahn Alais-Rhône (57 km), ist Sitz der Unterpräfektur, eines Civil- und Handelstribunals, einer Bergbaubehörde für die im Norden gelegenen Eisen- und Steinkohlenwerke von Grand'-Combe, und hat (1891) 18 333, als Gemeinde 24 356 E., eine Bibliothek (6000 Bände), naturwissenschaftliche Sammlung, Gesellschaft der Wissenschaften; Kaserne und Gefängnis im alten Schloß; Wasserleitung, [* 43] bedeutende Seidenindustrie (20 Spinnereien mit jährlicher Produktion von 30 t Rohseide), Eisengießereien, Maschinenbauwerkstätten, Glasfabriken u. s. w., beträchtlichen Handel mit Seidenzeug und Bändern und Maulbeerbaumzucht. In der Nähe eisenhaltige Quellen. Das Becken von Alais lieferte 1882: 1½ Mill. t Stein-, 6000 t Braunkohlen, 15000 t Schwefelkies, 400 t Asphalt, 18 750 t Eisen, 3000 t Blei [* 44] u. s. w. - Zur Niederhaltung der durch die Aufhebung des Edikts von Nantes [* 45] und durch die Dragonaden empörten prot. Bevölkerung [* 46] wurde unter Ludwig XIV. 1689 zu Alais ein Fort angelegt. Im Frieden zu Alais vom unterwarf sich der Hugenottenführer Herzog von Rohan.
Alagia oder Aladscha, dichte, bunte Baumwollstoffe, die in der Türkei [* 47] in großer Menge, meist aus eingeführten gefärbten Garnen gewebt worden.
Man fertigt sie auch halb aus Seide [* 48] und halb aus Baumwolle.
Nachahmungen dieser Gewebe [* 49] werden auch aus Deutschland [* 50] und der Schweiz [* 51] dort eingeführt;
das Hauptabsatzgebiet ist Kleinasien.
(spr. -chuehla).
1) Provinz im mittelamerik.
Staate Costa-Rica, hat 27000 E. - 2) Alajuela, Hauptstadt der Provinz Alajuela, südlich vom Vulkan Poas, mit der Ostküste durch Eisenbahn, mit der Westküste (Punta-Arenas) durch Landstraße verbunden, hat etwa 8000 E., die Handel treiben.
Quellfluß des Ganges (s. d.). ^[= s. Nach Canossa gehen wir nicht.]
(kirgis., «bunter See»),
Name zweier Seen des russ. Gebietes Semirjetschensk an der chines. Grenze, 96 km östlich vom Balchaschsee in einer niedrigen Steppe zwischen dem Tarbagatai und dem Semirjetschenskischen Alatau. - Der östl. oder große (in 237 m Höhe), auch Aisch-kul genannt, ist 2045,6 qkm groß, 59 km lang, 43 km breit und etwas über 4 m tief. Seine Ufer sind größtenteils niedrig, sandig und mit Schilf bewachsen. Der westl. Ala-kul oder Ssassyk-kul, von dem östlichen durch eine sumpfige, 21 km breite Landenge getrennt, ist 523,5 qkm groß, 43 km lang und 16 km breit. In beiden Seen hat das Wasser einen salzigen Geschmack; Fische [* 52] haben sie nur in geringer Menge. Unverkennbar haben beide Seen früher ein einziges Seebecken gebildet.
(grch.), «Sprachlosigkeit», die bei Gehirnkrankheiten auftretende Unfähigkeit, artikulierte Laute hervorzubringen (s. Sprachstörungen).
Lucas, mexik. Staatsmann und Geschichtschreiber, geb. um 1775 in Mexiko, war Deputierter der Kolonien in den Cortes von Spanien, [* 53] kehrte 1823, nach dem Sturze Iturbides, nach Mexiko zurück, wo er die span. Partei vertrat. Als Minister der innern und äußern Angelegenheiten wirkte er unter den Präsidenten Guadeloup Victoria [* 54] und Bustamente für die Entwicklung des Ackerbaues, der Industrie und der Volkserziehung. Unter Santa Anna wurde Alaman 1834 Direktor der Industriekommission und errichtete unter anderm Baumwoll- und Wollspinnereien in Cocolapan und Celaya. Er gab einige Zeit «El Universal», eine Zeitung mit monarchischer Tendenz, heraus, unterstützte die Bestrebungen Santa Annas (s. d.) und nahm auch Anteil an den gewaltsamen Maßregeln, die dieser 1853 als Diktator ergriff. Alaman starb Er schrieb u. a.: «Disertaciones sobre la historia mejicana» (3 Bde., Mexiko 1844-49) und «Historia de Mejico» (5 Bde., ebd. 1849-52).
nicht Alemannen, Name eines der deutschen Stämme, die sich seit dem 2. und 3. Jahrh. aus verwandten Völkerschaften bildeten. Die Ableitung des Namens von alah, d. i. Tempel [* 55] (obgleich sprachlich bedenklich), empfiehlt sich, weil die bedeutendste der in den Alamannen aufgegangenen Völkerschaften jedenfalls die Semnonen (s. d.) waren, die Hüter des Heiligtums des Ziu (s. Tyr). Die Alamannen selbst nannten sich Sueven (s. d.) und im Mittelalter hieß ihr Herzogtum Schwaben (s.d.), für das der bei den Römern einmal üblich gewordene Name Alamannia blieb.
Die Alamannen werden zuerst 213 genannt und zwar als am obern Main seßhaft. Sie drängten wiederholt gegen den Limes oder Pfahlgraben (s. d.), besetzten um 290 das dahinter liegende romanisierte Zehntland (s. Decumatische Äcker) und scheinen um 350 auch das Elsaß gewonnen zu haben. Kaiser Julianus entriß es ihnen wieder durch den Sieg bei Straßburg [* 56] 357; aber seit Attilas Zug 451 und dem Tode des Aetius 454 fand ihr Vordringen über den Rhein wenig Widerstand. Sie besetzten das Elsaß und drangen nördlich bis gegen Köln [* 57] und Aachen [* 58] vor. Um 500 wurden die von dem Frankenkönige Chlodwig unterworfen, doch zog sich ein Teil des Volks unter dem Schutze des Ostgotenkönigs Theodorich zurück, der ihm südlich von Donau und Rhein Sitze anwies.
Beim Zusammenbruch des Ostgotischen Reichs kamen auch sie unter fränk. Herrschaft. Sie hatten besondere Herzöge, deren Stellung je nach der Kraft [* 59] der fränk. Könige mehr oder weniger selbständig war. Unter Karl d. Gr. erlosch dies Stammesherzogtum, erhob sich jedoch als Provinz des neuen Deutschen Königreichs Anfang des 10. Jahrh. wieder, bis es sich mit dem Untergange der Staufer in eine große Zahl von Territorien auflöste. Die Mundart der Alamannen zerfällt in zwei Hauptzweige, die man als schwäbisch und alamannisch unterscheidet (s. Deutsche Mundarten), über das Gesetzbuch der s. Germanische Volksrechte. -
Vgl. Haas, Urzustände Alemanniens (Erlangen [* 60] 1865);
Bacmeister, Alemann. Wanderungen (Stuttg. 1867);
Stälin, Wirtemb. Geschichte (4 Bde., ebd. 1841-73);
Kaufmann, Deutsche Geschichte bis auf Karl d. Gr. (2 Bde., Lpz. 1880-81);
H. von Schubert, Die Unterwerfung der Alamannen (Straßb. 1884);
Birlinger, Rechtsrhein.
Alemannien (Stuttg. 1890).
Luigi, ital. Dichter, geb. zu Florenz, [* 61] aus edler (1795 erloschener) Familie. Er nahm 1522 an einer Verschwörung gegen Kardinal Giulio de' Medici teil, entkam nach deren Entdeckung nach Frankreich, wo er den Schutz Franz' I. fand. 1527, nach Vertreibung der Medici, erschien er in Florenz, suchte für die Republik durch den ihm befreundeten Andrea Doria den Schutz des Kaisers zu. gewinnen, wurde aber dadurch der herrschenden Partei verdächtig und mußte die Stadt verlassen. Die zurückkehrenden Medici erklärten ihn 1532 zum Rebellen. Er lebte nun ¶
wieder in Frankreich; Franz I. und Heinrich II. bedienten sich seiner mehrfach zu Gesandtschaften. Er starb zu Amboise. In seinem Hauptgedicht «Girone il Cortese» (1548),
in 24 Büchern, bearbeitete er auf Wunsch Franz' I. den Prosaroman des Guiron le Courtoise aus dem Kreise [* 63] Artus' (s. d.) in antikisierender Weise. In der «Avarchide», die 1570 von seinem Sohne Battista herausgegeben wurde, übertrug er ohne Glück die Belagerung Trojas auf «Avarco») in Gallien (d. i. Bourges, s. d.). «La Coltivatione» ist ein Lehrgedicht über Feld- und Gartenbau in 6 Büchern reimloser Elfsilbler. Er verfaßte auch Liebeslieder, treffliche «Epigrammi» (1570),
Satiren, das Lustspiel «Flora» (1555 aufgeführt) und übersetzte Sophokles' «Antigone» (Flor. 1556). P. Raffaelli gab A.s «Versi e prose» mit Biographie heraus (2 Bde., Flor. 1859).
Stadt im County Alameda des nordamerik.
Staates Kalifornien, auf einer Halbinsel der San Franciscobai, San Francisco und Oakland gegenüber, hat (1890) 11165 E.
la mode (frz., spr. mohd), nach der Mode, modisch. - Monsieur Alamode nannte man eine typische Gestalt, die an der Spitze der zahlreichen deutschen Spottblätter gegen die Stutzermoden in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges steht. (S. [* 62] Figur.) ^[Abb: Monsieur Alamode] In ihr vereinigten sich die Auswüchse der damaligen franz. und span. Mode mit soldatischem Äußern, soldatischer Aufschneiderei (s. Bramarbas), mit Fremdworten gemischter Sprache, [* 64] müßiggängerischer Lebensweise und geschraubter Galanterie.
Die Frauen, die die neue Mode annahmen, wurden Alamode-Dames genannt. Diese Richtung in Tracht und Sitte wurde seit etwa 1630 lebhaft litterarisch bekämpft, eben durch jene Flugblätter, dann durch besondere Schriften, zuerst durch des Kaplans Ellinger «Allmodischer Kleyder-Teuffel» (Frankf. a. M. 1629). Von bedeutenden Schriftstellern traten Moscherosch (Der Alamode-Kehraus in «Wunderl. u. wahrhaft. Gesichte Philanders von Sittewalt», Straßb. 1643),
Lauremberg (besonders das zweite «Scherzgedicht», gegen die Tracht, und das vierte, gegen die Poesie),
Logau, Schupp und Abraham a Sta. Clara gegen diese Richtung auf. -
Vgl. E. Schmidt, Der Kampf gegen die Mode in der deutschen Litteratur des 17. Jahrh. («Im Neuen Reich», 1880, Nr. 39).
oder Real-de-los-Alamos, Stadt im südlichsten Teile des mexik.
Staates Sonora, 80 km vom Meerbusen von Kalifornien, zwischen den Flüssen Rio [* 65] Mayo und Rio del Fuerte, ist gut gebaut, hat 8000 E., eine stattliche, 1826 vollendete Hauptkirche und liegt in wasserarmer Gegend, Weizen und Mais werden aus dem Sonorathale bezogen.
s. Elana.
an verschiedenen Orten Name für verschiedene Arten Weißfische Mitteleuropas. Zu der Untergattung Idus, deren Schlundzähne in zwei Reihen zu drei und fünf, stehen, gehört der gemeine Aland (Idus melanotus Heck.), auch Nerfling, Schwarznerfling, Kühling, Gängling und Rottel genannt, der besonders im Norden über 35 cm lang und mehrere Pfund schwer wird, kleinen Kopf, langen, gestreckten Körper und nicht sehr große Schuppen hat, und dessen Rücken tief schwarzblau oder schwarzgrün ist, mit lebhaftem Messingglanze, während der Kopf goldig, später gelbweiß, der Bauch [* 66] weiß, die untern Flossen rötlich mit einem Stich ins Violette und die obern Flossen braunrot sind.
Der Fisch laicht im April, ist scheu, schnell und gewandt, wird nur schwer mit Angeln, aber leicht mit Netzen gefangen. Das Fleisch ist gelblich, grätig und von schlechtem Geschmack. In Süddeutschland, namentlich um Dinkelsbühl, kommt eine häufig als besondere Art beschriebene Varietät, die Orfe, Rotorfe, Goldrottel, Goldnerfling, Goldorfe (Cyprinus s. Idus Orfus L.), vor, deren Rücken und Flossen schön orangegelb sind. Dieselbe wird zuweilen statt des chines. Goldfisches in Gläsern gehalten.
Außerdem wird auch der Donau- oder Frauen-Nerfling, Frauenfisch (Leuciscus virgo Heck.), der nur im Donaugebiete vorkommt, grünen Rücken, herrlich blau oder apfelgrün schillernde, metallisch glänzende Schuppen an den Seiten und dem Bauche zeigt, Aland genannt, da er schwarze Rückenflosse, schwarz gesäumte Schwanzflosse und orangegelbe Bauch- und Afterflossen besitzt. Zur Laichzeit (April und Mai) bilden sich harte Dornen und Warzen auf den Schuppen des Männchens dieser Art.
(der oder die), Fluß im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, [* 67] entsteht nahe der Elbe bei Werben, fließt erst als Tauber-Aland westlich, bei Seehausen nördlich, wendet sich hierauf nordwestlich und mündet an der Grenze der Provinz Hannover bei Schnackenburg links in die Elbe. Obgleich nur 50 km lang, ist die Aland doch 38 km weit, von Seehausen an schiffbar, hat eine mittlere Tiefe von 2 m und an der Mündung eine Breite [* 68] von 14 m. Der bedeutendste Zufluß ist die 66 km lange Biese. Die Aland mit ihren Nebenflüssen bewässert ein an Brüchen reiches, teils sandiges, teils aber auch sehr fruchtbares Tiefland.
(spr. ohl-).
1) Die hauptsächlichste der Ålandsinseln (s. d.) in deren westl. Teil, von Meeresbuchten tief eingeschnitten, hat 475 qkm mit 1200 E. in 6 Kirchspielen.
Hauptstadt ist Mariehamn.
Das verfallene Schloß Kastelholm im Kirchspiel Sund, am Bomarsund, war bis 1634 Sitz des schwed. Statthalters. - 2) Kreis [* 69] des finn. Län Åbo-Björneborg, umfaßt die gesamten Ålandsinseln und hat 1425,9 qkm mit (1875) 18413 E. in 15 Kirchspielen. ¶
Fisch, s. Stint. ^[= (Osmerus), eine zur Familie der Salme gehörende Fischgattung, die sich von der Gattung Lachs ...]
(spr. ohl-), s. Ålandsinseln. ^[= (spr. ohl-), eine Gruppe von vielen hundert Granitinseln und Klippen (80 bewohnt) am Eingänge ...]
(spr. ohl-), eine Gruppe von vielen hundert Granitinseln und Klippen [* 71] (80 bewohnt) am Eingänge des Bottnischen Meerbusens und an der Südwestecke Finlands, zu dessen Gouvernement Åbo-Björneborg sie gehören. Der westl. Seestrich, zwischen der Insel Eckerö und der schwed. Küste bei Grisslehamn, heißt Ålandshaf, ist 40-45 km breit, inselfrei und friert nur in sehr strengen Wintern zu. Der nördl. Teil des Ålandsmeers ist bekannt unter dem Namen Südquart. Im NW. des Ålandsmeers findet sich eine Mulde von mehr als 100 m, stellenweise über 200 m Tiefe.
Die Abstürze sind mitunter jäher als sonst in der Ostsee. Der Strich östlich von der Hauptinsel Åland (s. d.), gegen NO. bis Nystad und gegen SO. bis zur Landspitze Hangö-udd an der Küste Finlands, ist 80-150 km breit und mit einem Labyrinth von Inseln, kleinen Eilanden oder Holmen, Klippen oder Schären bestreut, deren unzählige Buchten und engen Sunde nur einer Schärenflotte Bewegung gestatten. Fast in jedem Winter bildet sich eine feste Eisverbindung mit dem Festlande.
Durch den Kanal von [* 72] Stiftet werden die südwestl. Schären Finlands von den Ålandsinseln getrennt. Die erstern werden durch Meerengen in vier Gruppen geschieden: in der ersten ist die Hauptinsel Kimito, in der zweiten Pargas und Nagu, in der dritten Rimito, Korpo, in der vierten Kovimaa und Gustafsöar. Westlich vom Stiftet lagern die und die Gruppen Brändö, Kumlinge, Föglö und Kökar; zwischen beiden letztern befindet sich die Meerenge von Lapwesi, zwischen Kumlinge und Åland die Meerenge von Delet. Westlich von Åland liegt Eckerö, im S. Bardö. Obgleich der felsige Boden der Ålandsinseln nur mit einer dünnen Erdschicht bedeckt ist, trägt er doch Fichten, Tannen und Birken und gewährt Gerste [* 73] und Roggen zur Genüge, sowie durch gute Weiden Unterhalt für einen tüchtigen Viehstand. Die Einwohner sind schwed. Ursprungs, gute Seeleute und betreiben Landwirtschaft, Seevögeljagd, Fischerei, [* 74] Robbenfang.
Die Inseln kamen zusammen mit Finland durch den Frieden von Frederikshamn (1809) an Rußland und sind zur Sperrung und Beherrschung des Bottnischen und des Finnischen Meerbusens von Wichtigkeit. Die verbündeten Engländer und Franzosen bemächtigten sich daher im Ostseefeldzuge von 1854 durch Einnahme der seit 1885 erbauten Festung [* 75] Bomarsund (16. Aug.) der Inseln, verließen dieselben aber wieder Anfang September, nachdem sie sämtliche russ. Werke zerstört hatten.
ein in der Völkerwanderung häufig neben german. Völkerschaften genanntes, dem scyth. Stamme angehörendes Volk ausgezeichneter Reiter und Bogenschützen. Die ursprünglichen Wohnsitze der waren am Kaukasus, von wo sie sich teils nach Norden bis zum Don ausbreiteten, teils Raubzüge nach Armenien und Kleinasien unternahmen, gegen die schon Bologesus, König der Parther, bei Vespasian Hilfe suchte. Arrianus (s. d.) führte unter Hadrian als Statthalter von Kappadocien Krieg mit ihnen; von seiner Schrift über diesen Krieg ist ein Bruchstück erhalten.
Von Aurelian wurden die Alanen zum Kriege gegen Persien [* 76] angeworben und verwüsteten nach seinem Tode Kleinasien, wurden aber 276 n. Chr. vom Kaiser Tacitus in ihre Sitze zurückgetrieben. Um 375 zerstörten sie in Verbindung mit den Hunnen das Reich Hermanrichs, des Königs der Ostgoten, verdrängten letztere aus den Ländern zwischen Don und Donau und schlossen sich der großen Bewegung der Völker gegen Westen an. Mit den Sueven und Vandalen brachen sie 406 in Gallien verheerend ein. Ein Teil von ihnen blieb südlich von der Loire, erschien 451 unter den Bundesgenossen des Aetius gegen Attila und ward später aufgerieben; ein anderer zog 409 mit nach Spanien, ward durch den westgot. König Wallia 418 im Bunde mit den Römern besiegt und nach Lusitanien gedrängt, wo nachher ihr Name verschwindet. In Oberitalien brach noch 464 ein Schwarm Alanen ein, der durch Ricimer besiegt ward. In der spätern byzant. Zeit werden auch im Kaukasus noch Alanen erwähnt.
ist α-Amidopropionsäure,
CH3.CH(NH2).COOH
Der Name Alanine wird ferner gleichbedeutend mit Glykokoll (s. d.) als allgemeine Bezeichnung für die Amidofettsäuren gebraucht.
s. Inula. ^[= L., Pflanzengattung aus der Familie der Kompositen (s. d.) mit gegen 60, vorzugsweise in den ...]
Bergzug in Adamana in Nordwestafrika, westlich des Flusses Faro, ist von Barth auf 2500-3000 m geschätzt.
oder Helenin findet sich in der Wurzel [* 77] des Alant (s. Inula) als krystallinische, die Wände der Intercellularräume der Wurzel bedeckende Ausscheidung und läßt sich durch Verdunstung des alkoholischen Extraktes gewinnen. Der Alantkampfer krystallisiert in vierseitigen, farblosen Prismen von schwachem Geruch und Geschmack, ist in Wasser unlöslich, leicht löslich in Alkohol und Äther, schmilzt bei 110°, siedet bei 275- 280° C. nicht ohne Veränderung, nach längerm Schmelzen bildet er nach dem Erkalten eine harzige Masse. Die Zusammensetzung des Alantkampfer ist noch zweifelhaft, C6H10O oder C6H8O. Seiner kräftigen antiseptischen Eigenschaften wegen wird der Alantkampfer bei Malaria, Keuchhusten, Tuberkulose, chronischer Bronchitis und katarrhalischen Diarrhöen angewendet.
eine flüssige, nach Pfefferminz riechende Kampferart, C10H16O, durch Destillation [* 78] der Alantwurzel (von Inula Hellenium L.) mit Wasser gewonnen.
Der Siedepunkt liegt bei 200°. Man verwendet es neuerdings bei Lungenaffektionen.
ab Insulis, eigentlich Alain, gelehrter Geistlicher, geb. um 1114 wahrscheinlich zu Lille, [* 79] gest. 1202 in Citeaux. Alanus war gleichzeitig als Theolog, Philosoph, Physiker, Geschichtschreiber und Dichter ausgezeichnet und erhielt deshalb den Beinamen Doctor universalis. Unter seinen zahlreichen theol.-philos. Schriften sind die sog. Maximen («Regulae de sacra theologia») und die dem Papst Clemens III. gewidmete Schrift «De arte catholicae fidei» die wichtigsten. Sein «Anticlaudianus» (Bas. 1536; Vened. 1582; Antw. 1621 u. ö.) ist eins der berühmtesten lat. Gedichte des Mittelalters. Sehr verbreitet war auch sein «Doctrinale altum seu liber parabolarum», ein Werk in Versen, das gegen Ende des 15. Jahrh. öfter zu Köln und Deventer gedruckt und auch ins Französische übersetzt wurde. Einige Schriften des Alanus stellte de Bisch (Antw. 1653) zusammen; ferner Migne in seiner «Patrologie», Bd. 120.
See auf Madagaskar [* 80] in der Provinz Antsihanaka, etwa unter 17½° südl. Br. und 48½° östl. L. von Greenwich. Er hat 42 km Länge und 6-7 Km Breite, fließt nach Osten ab durch den Manangorofluß und ist der größte madagassische See.
Die Antsihanaka wohnen an seinen Ufern.
Stadt im Kreis Werchoturije des russ. Gouvernements Perm, an der Reïwa, hat (1888) ¶