Paar Holzsohlen für Schuhe; Brauerei Aigle:
6000 hl
Bier; Bitter der
Diablerets: 60000 Liter. In
Bex beschäftigt die Gesellschaft
der Salzbergwerke 54 Arbeiter und produziert 40000 q per Jahr. In
Roche,
Villeneuve und
Grandchamps sind Zement-, Kalk- und
Gipsfabriken mit 120000 Tonnen jährlich. Erwähnen wir schliesslich noch das Elektrizitätswerk zu Aigle,
das,
mit dem von
Vouvry, den Abonnenten der romanischen Elektrizitätsgesellschaft, sowie den Eisenbahnen nach
Leysin,
Aigle-Monthey
und
Monthey-Champéry Licht und Kraft liefert, dann das von
Ormont-Dessus, das diese Gemeinde mit Licht versorgt. An den grossen
Märkten von Aigle,
Ollon,
Bex etc. werden bis 1000
Haupt Vieh aufgetrieben.
Was die Verkehrswege anbetrifft, ist die Eröffnung der Simplonlinie über Brig
und Domodossola zu bemerken,
ferner die Fortsetzung der Trambahn
Bex-Gryon-Villars bis
Chesières, mit ihrem prächtigen Viadukt von 80 m.
Höhe über der
Gryonne, einem Meisterwerk der Technik. Der Bezirk wird von der Simplonstrasse, sowie von der Strasse über den
Pillon und
Les
Mosses durchzogen, daneben von zahlreichen Verkehrswegen geringerer Wichtigkeit, die aber doch die Verbindungen von einem
Gebiet zum andern sehr erleichtern.
Erinnern wir uns endlich, dass sich in der S.-Ecke dieses Bezirkes die Befestigungsanlagen von
Savatan und
Dailly mit ihren
Vorwerken an den steilen Hängen der
Dent de Morcles
(Riondaz,
Nant Rouge,
Martinets, etc.) befinden. Die
militärische Bedeutung dieser Gegend war schon den Römern bekannt. Sie hatten an der Strasse, welche den
Genfersee, Vevey,
Aventikum,
etc. mit dem Grossen
St. Bernhard verbindet, Stationen angelegt. Desgleichen hat man an verschiedenen Orten Spuren der La
Tène-Zeit gefunden, ein Beweis, dass der tiefer liegende Teil dieses Bezirkes schon in sehr alter
Zeit bewohnt war.
In geologischer Hinsicht gehört der Bezirk Aigle
teils in die
Voralpen, teils zu den Kalkgebirgen der
Hochalpen. Die Scheidelinie
geht von
Bex über den
Col de la Croix zum Col de
Pillon, längs der gips- und salzhaltigen Zone, in der
die Salzlager von
Bex liegen, die am längsten bekannten in der
Schweiz. (Siehe den Art
Bex, Bergwerk undSaline). Mit Ausnahme
des Teiles, der im Bezirk
Vevey liegt (Gruppe von
Naye-Caux-Jaman-Cubli und
Pléiades), umfasst er alle
Voralpen, die dem Rhonegebiet
angehören und sämtliche
Kalkalpen des Hochgebirges in derWaadt.
Siehe den Art. Waadt,
Geologie.
992 m.
Maiensässe, die ein einsames Bauerngut mit einigen
Hütten und
Nebengebäuden umfassen, auf einer kleinen, von Waldung umgebenen Hochebene, am linken Ufer des
WildbachesÉcône.
oder Airoz (Kt. Wallis,
Bez. und Gem. Conthey).
2300-1919 m. Von einem Konsortium von
Bürgern aus
Conthey betriebene Alpweide, am
Fusse des
Mont Gond, ob dem Dorfe
Daillon. Sie bietet eine Weidefläche von 110 ha und ernährt während
78 Tagen 200 Stück
Rindvieh, die auch auf der benachbarten Alp
Miez weiden.
Durch den Vertrag von Lyon trat Karl Emanuel, Herzog von Savoyen, im Jahre 1601 Aire-la-Ville
an Heinrich IV. ab;
Frankreich gab es erst 1760 zurück.
Dieses Dorf war demnach bernisch von 1536-1567, savoyisch von 1567-1601,
französisch von 1601-1760, sardinisch von 1760-1792, wieder französisch von 1792-1815, dann endgültig
dem Kanton Genf
einverleibt.
(Kt. Tessin,
Bez. und Gem. Lugano).
293 m. 4
Häuser im N. von
Lugano; 100 m von der nördlichsten Station der elektrischen Strassenbahn. 55 kathol.
Ew. Kirchgemeinde
Lugano.
(Kt. Bern).
Das Land um
Pruntrut herum hiess ehemals der
Elsgau, im Jahre 610: Alsgaugia, 630: Elsgaudia,
1234: Alsgaudia, endlich 1236: Ajoya. Dieses Gebiet bildete seiner Zeit einen Teil der
Grafschaft Varasques in Sequanien.
Pater Dunod sagt in seiner Geschichte der Burgunder, S. 271-293, die
Grafschaft Varasques habe die Landschaften von
Pruntrut
und Montbéliard, die Vogteien
Baume, Ornans, Pontarlier,
Salins und Poligny umfasst. Zum alten Ajoie gehörte
damals das Flussgebiet der
Allaine von ihrer Quelle bis zu ihrer Einmündung in den
Doubs.
Später beschränkte sich der Name Ajoie auf die Umgebung von
Pruntrut und speziell auf das der
Herrschaft des
Bischofs von
Basel
untergebene Gebiet. Das alte Ajoie bildete zwei Dekanate: das von Besançon und das baslerische. Heute
umfasst es den Bezirk
Pruntrut, dem man noch die Baroche und einen Teil der Besitzungen der einstigen Probstei
St. Ursitz beifügt.
Der
Elsgau gehörte zuerst zum Königreich Burgund, dann den Franken, hierauf den Herzogen des Elsass und kam von diesen
an die
Grafen von Montbéliard-Ferrette.
Wahrscheinlich verdankten die
Klöster von
Moutier-Grandval und von
St. Ursitz ihre weitläufigen Besitzungen im Lande Ajoie
der Freigebigkeit der Herzoge von Elsass. Im Jahre 999 gelangten alle diese
Güter der Abtei
Moutier-Grandval in die Hand des
Fürstbischofs von Basel,
indem der letzte König von Burgund, Rudolf III., ihm dieses Kloster vergabte. Alle
Ansiedler, Leibeigene wie Freie, die in Ajoie unter den
KlösternGrandval und
St. Ursitz standen, die in Alle,
Bressaucourt,
Buix,
Bure,
Cornol, Courgenais,
Courtemaîche,
Vendlincourt,
Villars und selbst die in
Pruntrut, kamen so unter die weltliche
Herrschaft
der
Bischöfe von Basel.
Von daher stammt auch ihr Besitz in dieser Gegend. Im 11. Jahrhundert besassen auch
zwei mächtige Familien weite Gebiete in Ajoie, im N. und O. die
Grafen von Montbéliard-Ferrette, gegen S. die
Grafen von
Fenis-Neuchâtel. Zu Ende des 11. Jahrhunderts schenkte Burkhard von
Asuel,
Bischof von Basel,
dem Bistum die
HerrschaftAsuel und vergrösserte
dadurch dessen Besitz.
Durch diese Vergabung kamen auch die Leute des Priorats
Miserez, sowie der
KlösterLützel und
Bellelay unter die
Herrschaft
des
Bischofs von Basel.
Durch diese erworbenen Besitzungen kamen die
Bischöfe von Basel
mit den
Grafen von Montbéliard-Ferrete in nähere
Berührung. Diese hatten 1125 ihre
Güter geteilt und sich in zwei Familien geschieden, die beide schlecht
umschriebene Rechte auf die
Güter in Ajoie besassen. An den gleichen Orten gab es Leute verschiedener Stellungen und Besitzungen,
die dem
Grafen, andere, die dem
Bischof gehörten. Dieses Durcheinander gab zu vielen Zwistigkeiten Veranlassung, denen man
um 1234 abhelfen wollte. Damals schloss der
Bischof von Basel
mit den
Grafen von Ferrette einen Vertrag, um die
gegenseitigen Rechte
¶
mehr
festzustellen. Als im Jahre 1236 der Graf von Montbéliard sich mit der Schwester Ulrichs von Ferrette verheiratete, überliess
ihm dieser das SchlossPruntrut und seine Besitzungen in Ajoie und in der Vogtei Bure. Doch behielt er sich einige Gerichtsbarkeiten
in diesem Lande vor, wodurch neue Streitigkeiten zwischen dem Bischof und dem Grafen von Montbéliard entstanden.
Ein neues Uebereinkommen wurde im Jahre 1270 getroffen, worin erklärt wurde, der Graf von Montbéliard anerkenne, dass die
Vogteien Ajoie und Bure mit all ihren Rechten und Gerechtigkeiten dem Bischof von Basel
gehören und er sie als nicht erbliches Lehen
von diesem empfangen habe.
Fast zur gleichen Zeit, im Jahre 1281, verzichtete der Graf von Ferrette, nach anfänglichem Sträuben,
um 180 MarkSilber zu Gunsten der Kirche von Basel
auf all seine Rechte und Ansprüche in Pruntrut, Ajoie und der Vogtei Bure, wobei
sogar das in begriffen wurde, was Thierry, der Graf von Montbéliard, daselbst noch besass oder besessen
hatte. Von diesem Moment an hatten die Grafen von Ferrette in Ajoie nichts mehr zu gebieten. Der Bischof von Basel
belehnte nun Thierrv,
den Grafen von Montbéliard, auf Lebenszeit mit den gräflichen Rechten.
Beim Tode Thierrys beanspruchte sein Nachfolger, Reinhold von Burgund, freie Verfügung über das Ajoie,
als Teil seiner Erbschaft. Er bemächtigte sich Pruntruts und setzte sich mit Gewalt über alle Verträge und Urteile hinweg,
durch die der Bischof versucht hatte, seine Rechte zu behaupten. Ja, im Jahre 1282 verpfändete Reinhold das Ajoie an Thiébaud
IV, Grafen von Neuenburg,
in Burgund. Das hiess die Rechte des Bischofs von Basel
verletzen, der nach den Bestimmungen des
Vertrages von 1270 rechtmässiger Besitzer des Ajoie war.
Darum wandte sich Heinrich von Isny, Bischof von Basel,
der zu schwach war, um den Ansprüchen des Grafen von Burgund entgegenzutreten,
an Kaiser Rudolph von Habsburg um Hülfe. Im März 1283 erschien der Kaiser mit einem starken Heer vor
den Mauern Pruntruts. Nach sechswöchentlicher Belagerung ergab sich Reinhold und übergab dem Bischof wieder die Vogteien
über Ajoie und Bure mit all ihren Gerechtigkeiten. Der Bischof von Basel
wurde als einziger und alleiniger Herr des Ajoie, das der
Graf von Burgund besetzt hatte, anerkannt.
Dieser konnte den Verlust des schönen Ajoie nicht verschmerzen; trotz des geschworenen Friedens suchte er sich des Landes
wieder zu bemächtigen. Der Bischof rief den deutschen Kaiser von neuem zu Hilfe, der mit einer Armee von 20000 Mann im Juli 1288 Montbéliard
eroberte und endlich den Grafen Reinhold, den er in Besançon belagerte, zwang, einen Frieden zu schliessen,
der seinen kühnen Angriffen ein Ende machte. Von da an blieben Pruntrut und Ajoie friedlich und unbestritten im Besitze der
Bischöfe von Basel.
Achtzig Jahre später sah sich der Bischof von Basel,
Imier von Ramstein, genötigt, Pruntrut und fast das ganze
Ajoie dem Grafen Stephan von Montbéliard und seinem Sohne Heinrich, dem Herrn von Orbe, um 11000 Goldgulden zu verpfänden,
um das Bistum der Schulden zu entledigen, die sein Vorgänger, Johann von Vienne, gemacht hatte.
Solange Graf Stephan und sein Sohn Heinrich lebten, sollte der Bischof von Basel
auf den Rückkauf verzichten;
nach deren Tod sollte er die verpfändeten Besitzungen um 13000 Gulden wieder einlösen können. So kam das Ajoie, das schon
zweimal den Grafen von Montbéliard gehört hatte, zum dritten Mal unter ihre Oberherrlichkeit. Das Volk hat diese neuen Herren
in herzlichem Andenken bewahrt, und die Namen der guten Gräfin Henriette, der grossen Wohltäterin des
Ajoie, und des vielgeliebten Ulrich sind den Bewohnern des Juras teuer geblieben.
Fünfundsiebzig Jahre, nachdem das Ajoie den Grafen von Montbéliard verpfändet worden war, löste Johann von Venningen,
Bischof von Basel,
dieses Land wieder ein, indem er Eberhard dem Bärtigen 22800 Gulden bezahlte. Den hielt
der Bischof von Basel
seinen feierlichen Einzug in Pruntrut, wo er sich von der Stadt und dem ganzen Land den Treueid schwören liess.
Seither blieb das Ajoie bis 1793 ein integrierender Teil des den Bischöfen von Basel
gehörenden Fürstentums. Es waren zwar noch
einige kleine Herrschaften, die aber nach und nach vom Fürstentum verschlungen wurden.
Von da an gehörte das ganze Ajoie bis 1793 zum Fürstbistum Basel.
In kirchlicher Hinsicht hing das Ajoie, mit Ausnahme der heutigen
Pfarreien Charmoille, Miécourt und Asuel, vom Erzbistum Besançon ab, so dass der Bischof von Basel
keinerlei geistliche Gerichtsbarkeit
über die Stadt Pruntrut und das Besançon unterstellte Ajoie besass. Im Jahre 1779 wurde in Paris ein
Vertrag abgeschlossen, nach welchem der Bischof von Basel
20 Pfarreien des Ajoie in seinen Diözesanverband erhielt und dafür dem
Erzbischof von Besançon 29 Pfarreien seiner Diözese im französischen Teil des Ober Elsass abtrat.
Die Stadt Pruntrut bildete eine Gerichtsbarkeit für sich und
hatte ihre eigenen Gesetze. Unter der Herrschaft der Fürstbischöfe von Basel
bildeten die Pfarreien, die früher unter dem Erzbischof
von Besançon gestanden hatten, das Dekanat Ajoie, diejenigen, die vom Bistum Basel
abhängig gewesen waren, gehörten zum Dekanat
Elsgaudia. Von 1801-1908 bildeten alle Pfarreien des Ajoie zusammen das Dekanat Pruntrut. Gegenwärtig
gehören die Pfarreien Pruntrut, Alle, Beurnevésin, Boncourt, Bonfol, Bressaucourt, Buix, Chevenez, Coeuve, Courchavon, Courtedoux,
Courtemaîche, Damphreux, Damvant, Fahy, Fontenais, Grandfontaine, Montignez, Réclère, Rocourt und Vendlincourt zum verkleinerten
Dekanat Ajoie; die Pfarreien Asuel, Charmoille, Cornol, Courgenay, Miecourt zu dem 1908 wieder errichteten Dekanat Elsgaudia.
Das Wappen von Ajoie ist silbern mit blauem Mittelband, in welchem sich ein goldener Drache mit schwarzem
Schnabel befindet, der einen goldenen Bischofsstab hält.
(Cimad’) (Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
2321 m. Ohne Namen im Siegfriedatlas. Gipfel zwischen der Bocchetta
d’Albagno (2000 m) und der Punta dei Frat (2338 m);
(Kt. Wallis,
Bez. Leuk).
Kathol. Pfarrei. Im 12. Jahrhundert war die Kirche daselbst, sowie der Spital zu Salquenen
und die Priorate von Ayent und Granges von der Abtei Ainay zu Lyon abhängig. Im Jahre 1264: Arbignon, 1336: Albignon.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Schwarzenburg).
Gem. und Dorf an der Sense; 3,5 km von der Station Lanzenhüsern der Linie Bern-Schwarzenburg.
Sehr bekannter Ausflugspunkt. Gute Wirtschaft, Kirchgemeinde. Postwagen Flamatt- Albigen -Lanzenhüsern.
Bezirk des Kant. Graubünden,
im Zentrum des Kantons gelegen. Er umfasst die Kreise Alvaschein, Belfort, Bergün und Oberhalbstein
mit 27 meist kleinen Gemeinden. Geographisch wird er gebildet aus dem Albulathal, von dessen Ursprung an bis dort, wo er in
die Schynschlucht eintritt, dem untern Teil des Davoserlandwasserthales, von dort wo dieses die Schlucht
der Züge verlässt, bis zur Einmündung ins Albulathal bei Filisur und vom Oberhalbstein oder dem Thal der Julia, die bei Tiefenkastel
sich in die Albula
ergiesst. Im NO. und SO. trennt die Rothhornkette und die Ducankette den Bezirk Albula von den Bezirken
Plessur, Ober Landquart und Maloja,
im W. sind es der Curvèrgrat und die Faulhornkette, welche ihn von den Bezirken Hinterrhein und
Heinzenberg
trennen, wogegen er sich im N. bei Lenz gegen den Bezirk Plessur öffnet.
Der Bezirk Albula
hat eine Gesamtfläche von ungefähr 68620 ha; davon sind 18600 ha unproduktiv, meist Gletscher,
Schutt und Geröllhalden. Von dem produktiven Areal, der rund 50020 ha umfasst, nimmt der Wald eine Fläche von 12170 ha ein,
die Weiden eine solche von 27770 ha (davon 26260 ha Alpweiden), die Wiesen 9690 ha, das Ackerland 378 ha, das Gartenland 8 ha.
An verschiedenen Orten wurden früher Bergwerke betrieben; das Eisenbergwerk Bellaluna bei Filisur war
noch bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts im Betrieb, jetzt ist es gleich den Bergwerken im Landwasserthale, wo auf Fahlerz
gebaut wurde, gänzlich verlassen.
Seit Eröffnung dieser Bahnlinie haben die «Obere Strasse» und die Albulastrasse an Verkehr bedeutend
eingebüsst, das nämliche Schicksal ist auch der Landwasserstrasse widerfahren, seit der 1909 erfolgten Eröffnung der Bahnlinie
Davos-Filisur, durch welche die Davoser- und die Albulalinie miteinander verbunden werden. Bei der Volkszählung von 1900 wurden 7841 Ew.
gezählt und zwar 1347 Reform., 6488 Kathol. und 6 Andere; 1331 Deutsche, 13 Franzosen, 1638 Italiener, 4855 Romanische
und 4 Andere.
Die Zunahme seit 1888 um mehr als 1500 Kathol. und Italiener erklärt sich durch den 1900 im Bau begriffenen Albulatunnel.
Zweifelsohne werden die Resultate einer folgenden Volkszählung sich denen von 1888 wieder sehr nähern.
Deutsch wird gesprochen in Mutten im Kreis Alvaschein, in Schmitten im Kreis Belfort und in Wiesen, im Kreis Bergün, italienisch
in den Gemeinden Stalla und Marmels im Oberhalbstein, romanisch in allen andern Gemeinden. Protestantisch sind im Kreis Alvaschein
die Gemeinden Mutten, der gesamte Kreis Bergün und teilweise die Gemeinde Stalla im Oberhalbstein, die Bevölkerung
aller andern Gemeinden des Bezirkes ist katholisch.
Der früher in einzelnen Teilen des Bezirkes betriebene Ackerbau ist stark zurück gegangen und hat dem Wiesenbau und der
Viehzucht Platz gemacht, die zwar nicht durch einen grossen, wohl aber durch einen bessern Viehbestand, zum Ausdruck gelangt.
Die Viehzählungen ergaben:
2100 bis 1900 m. Wald, der den untern Teil des Aletschgletschers
auf der linken Seite umsäumt, auf der Aussenseite des Plateau der Riederalp. Er wird von dem Fussweg durchschnitten, der über
den untern Teil des Gletschers die Belalp mit der Riederalp verbindet.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
2000 bis 1230 m. Bach, der in dem von der Schwandfehlspitze, dem Gsür, dem Albrist, dem Laveigrat
und dem Silierengrat gebildeten Bergkessel entspringt. Er fliesst auf einer Strecke von 8 km und mündet
unterhalb Adelboden von links in die Engstligen; 2 km oberhalb Adelboden nimmt er von rechts den Geilsbach auf.
850-780 m. Bergliegenschaft, die ehemals im Besitze der
Gemeinde Olten war, dann aber der gemeinnützigen Gesellschaft des Kt. Solothurn
verkauft wurde, die daselbst ein kantonales Lungensanatorium
errichtete.
(Pointed’) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3170 m. SO.-Ausläufer des Dolent, niedrigster Gipfel der MontsGrépillons, ohne Namen
im Siegfriedatlas, unmittelbar im NW. und oberhalb des Passes Petit Ferret (2493 m), besteigbar von der
Alphütte des Pré deBar über den gleichnamigen Gletscher in ungefähr 3½ Stunden.
Erste Besteigung am durch René
und Arnold Correvon, die ihm den Namen eines Bergvereins von jungen Leuten in Genf
gaben.
Hotelindustrie.
Die politische Trennung Almagels von der ehemaligen grossen Gemeinde Saas, von der sie früher ein «Viertel» bildete, geschah 1758 infolge
von Zwistigkeiten über den Besitz von Gemeindegütern;
die kirchliche Ablösung erfolgte erst 1899,
als die Bewohner von Almagel ihre alte Kapelle vergrösserten, um sie zur Pfarrkirche umzugestalten. Im Jahre 1291, Locus
de Armenzello;
1377, Armenkell. Almagel ist die offizielle Schreibweise, Almagell findet sich im Siegfriedatlas.
2831-2000 m. Sommerweide, die das Thälchen, das im
O. des Dorfes Almagel aufsteigt, bis zum Rothplattgletscher, am Westfuss des Portjengrats, einnimmt. 120 ha Weide, auf der während
zwei Sommermonaten etwa 50 Stück Hornvieh gehalten werden.
2100 bis 599 m. Bach, der auf der Mägisalp entspringt und sich hinter der Kirche
von Meiringen in mehreren Fällen durch eine enge Schlucht ins Thal hinunterstürzt, wo er sich nach 7 km langem Lauf mit der
Aare vereinigt.
Diese Schlucht, die durch Pfadanlagen zugänglich gemacht wurde, bildet einen der Anziehungspunkte Meiringens.
Bietschthal trennt, ohne Kotierung im Siegfriedatlas. Es ist eine Felsspitze, die sich zwischen dem Dübihorn und dem
Thieregghorn erhebt und die vom obern Ende des Bietschthales in 3 Stunden erreicht werden kann.
Erste Besteigung: von J. Gallet
mit G. Kalbermatten, den
(Kt. Aargau,
Bez. und Gem. Aarau).
430 m. Wirtschaft am SO.-Abhang des Hungerberges; 800 m nw. von Aarau. Schöner Aussichtspunkt
auf die Alpen und das Aarethal. 2 Häuser, 6 reform. Ew. Kirchgemeinde Aarau.
Auf seinem Kamm und an seinen
Abhängen liegen zahlreiche Blöcke
von rotem Sernifit, die vom ehemaligen Linthgletscher abgelagert
wurden. 2 Häuser, 24 kathol. Ew. Kirchgemeinde Einsiedeln, Filiale Bennau.
Diese Höhe hiess früher «Gästlingsberg», weil
der Ertrag, den sie lieferte, für die Armen bestimmt war (Gästlinge = Arme).
(Kt. Uri).
Gem. und Flecken. Hauptort des Kantons Uri,
am Fusse des Gruonbergs, der durch seine steilen bewaldeten Abhänge auffällt,
am Ostende der Ebene des AltdorferBodens. Seine geographischen Koordinaten (auf den Turm der Pfarrkirche
bezogen) sind: 6° 18' 24" ö. Länge von Paris, 46° 53' 3" n. Breite. Distanz von Bern:
90 km OSO.; 3 km s. von Flüelen. Höhe 462 m.
Die Gemeinde Altdorf, eine der kleinsten des Kantons an Ausdehnung (885 ha), ist dagegen die bevölkertste (3117 Ew., d. h. 354 Ew.
per km2).
Drei Vierteile der Gemeinde liegen auf ebenem Grunde; den Rest bilden die untern Abhänge des Gruonbergs mit dem Bannwald.
Das Gebiet der Gemeinde umfasst 285 ha Wald, 550 ha kultivierten Boden und nur 50 ha unproduktives Land. Die Gemeinde grenzt
im N. an Flüelen, im W. an Seedorf und Attinghausen, im S. an Schattdorf und im O. an Bürglen. Der aus Anschwemmungsmaterial
des Schächenbachs und der Reuss gebildete Boden ist für Land- und Gartenbau gut geeignet und ist grössten Teils in privatem
Besitz.
Der Korporation Uri
gehören etwa 100 ha Allmend und die 285 ha Wald. Früher wurde an den sonnigen Halden des
Gruonberges auch Weinbau betrieben; jetzt sind da seit langem Wiesen, Gärten und Obstbäume. Da aus dem Bannwald fast kein
Holz genommen werden darf und dieses dem Bedürfnis nicht genügte, hat man die letzten Jahre mit Bundesunterstützung
ein neues Aufforstungsprojekt durchgeführt (etwa 102000 Nadelhölzer, für die der Boden am besten passt,
und 6000 Ahorne).
Oeffentliche Gebäude und Denkmäler.
Unter den öffentlichen Gebäuden verdienen Erwähnung: die Pfarrkirche, nach dem Brande von 1799 neu aufgebaut in den letzten
Jahren mit grossen Kosten innen und aussen prachtvoll restauriert, mit vorzüglichem Orgelwerk, einem sehr wertvollen, antiquarisch
bedeutsamen Kirchenschatz, ferner mit Gemälden von Caracci (Grablegung Christi) und van Dyck (Geburt
Christi), einige von Deschwanden und Skulpturen von Imhof. Neben der Kirche ist das in gotischem Stil erbaute Beinhaus sehr
sehenswert. Kapuzinerkloster (ältestes der Schweiz, gegründet 1581) und -kirche mit reichem Bilderschmucke. Daneben einer
der schönsten und am besten gepflegten, in Terrassen
¶