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Ortsnamen Schan, Gretschins, Malans, Fontnas, Buchs, Grabs, Garns, Sax, Frümsen weisen auf romanische Besiedelung hin, die neuern Namen Hag, Sennwald, Aeugstisried etc. dagegen auf die alemannische Einwanderung.
Ortsnamen Schan, Gretschins, Malans, Fontnas, Buchs, Grabs, Garns, Sax, Frümsen weisen auf romanische Besiedelung hin, die neuern Namen Hag, Sennwald, Aeugstisried etc. dagegen auf die alemannische Einwanderung.
(Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg, Gem. Grabs). 450-465 m. Gemeindeabteilung und Städtchen nahe dem linken Rheinufer und am NO.-Fuss des Telzenbergs; 1,5 km w. der Station Buchs der Linie Rorschach-Sargans und der Arlbergbahn. Telephon. Zusammen mit Lims: 95 Häuser, 517 reform. Ew.; Städtchen: 72 Häuser, 395 Ew. Kirchgemeinde Grabs. Die Siedelungsgruppe Buchs-Werdenberg-Altendorf zählt zusammen 489 Häuser und 3197 zur Mehrzahl reform. Ew. Ueber dem an einem kleinen Seelein und an der Strasse Buchs-Grabs gelegenen altertümlichen Städtchen tront das gut erhaltene, grosse und stattliche Schloss Werdenberg, das die ganze Landschaft beherrscht.
Die hohe Turmzinne bietet eine prachtvolle Aussicht über die Rheinebene von den Bündner, Liechtensteiner und Vorarlberger Alpen, sowie den St. Galler und Appenzeller Bergen bis beinahe zum Bodensee hinunter. Des festen und mächtigen Hauses mittelalterliche Gemächer und geräumige Hallen rufen einer Reihe Erinnerungen an bewegte vergangene Zeiten. Heute gehört Schloss Werdenberg der Familie Hilty, deren Stammsitz das unten im Städtchen am Tor stehende schlossähnliche Haus ist.
Die Grafen von Werdenberg stammten von dem mächtigen Haus Montfort ab, dem einst die Gaugrafenwürde in Rätien zugestanden hatte. Sie zerfielen in die beiden Linien Werdenberg-Sargans und Werdenberg-Heiligenberg, welch' letzterer die Grafschaft Werdenberg, gehörte. Ihr Glied war auch Rudolf von Werdenberg, der von Oesterreich seiner Länder entsetzte Graf und Mitkämpfer der Appenzeller in der Schlacht am Stoss Die Werdenberger standen bald mit ihren Vettern von Montfort, bald mit jenen von Sargans in Fehde. 1471 trat Graf Wilhelm die Grafschaft Werdenberg, bestehend aus den jetzigen politischen Gemeinden Grabs, Buchs und Sevelen, mitsamt der Herrschaft Wartau seinem Schwiegersohn Peter von Montsax ab. Nun kam sie durch Verkauf der Reihe nach an Luzern (1485), an die Freiherren von Kastelwart (1493), an die Herren von Höwen (1498) und an Glarus (1517). Die hohe Gerichtsbarkeit von Wartau dagegen gehörte seit 1488 den Sargans regierenden eidg. Orten. Glarus liess seine Untertanen durch einen Landvogt reformierter Konfession regieren. 1721 suchte sich das Ländchen Werdenberg frei zu machen, doch ohne Erfolg. In der Helvetik 1798 wurde es dem Kanton Linth und 1803 dem Kanton St. Gallen angegliedert. Hier kam es zunächst an den Bezirk Sargans, um dann 1831, durch Sax-Sennwald, Garns und Wartau vergrössert, zum eigenen Bezirk zu werden.
Binnenkanal (Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg und Ober Rheinthal).
Entwässerungskanal. S. den Art. Binnenkanal (Werdenberger).
(Mittler, Ober und Unter) (Kt. Bern, Amtsbez. Aarberg, Gem. Kappelen).
445 m. Drei Weiler im alten Inundationsgebiet der Aare, an der Strasse Worben Kappelen und 2 km nw. der Station Liss der Linie Biel-Bern. Telephon.
Bilden zusammen die Gemeindeabteilung Werd und zählen, einige Einzelsiedelungen inbegriffen: 40 Häuser, 236 reform. Ew. Kirchgemeinde Kappelen.
Landwirtschaft. Käserei.
Die früher zur Gemeinde Liss gehörenden Weiler sind am der politischen und Kirchgemeinde Kappelen angegliedert worden.
Nachdem sie zunächst dem Kloster Frienisberg unterstanden hatten, gingen sie 1528 an den Staat Bern über.
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein, Kreis und Gem. Schams).
1485 m. Gem. und Pfarrweiler, am O.-Hang des Piz Beverin und 12 km sw. der Station Thusis der Albulabahn.
Postablage. 8 Häuser, 22 reform. Ew. romanischer Zunge.
Wiesenbau;
Alpwirtschaft.
(Ober und Unter) (Kt. Luzern, Amt Willisau, Gem. Ebersecken).
616 und 595 m. Vier Häuser, 500 und 800 m s. Ebersecken und 7 km wsw. der Station Nebikon der Linie Luzern-Olten. 40 kathol. Ew. Kirchgemeinde Grossdietwil.
Ackerbau;
Vieh-, besonders Schweinezucht, und Milchwirtschaft.
Urkundliche Namensformen: 1275 und 1286 Wegeringen, d. h. bei den Nachkommen des Wagheri.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Grindelwald).
1000-2000 m. Grosse Alp und Gemeindebezirk von Grindelwald.
Umfasst die zur Kleinen Scheidegg ansteigenden Alpweiden und Waldungen und wird die nach S. vom Eiger und dem Mittellegigrat, nach N. durch den Wergisthalbach begrenzt, der sie von der Kramenalp scheidet.
Die zu Wergisthal gehörenden Weiler liegen sämtlich auf dem linken Ufer der Lütschine.
Zusammen mit Lütschifuren, Sand, Stutz, Trichelegg, Trogen.
Vor dem Holz und Wartstein: 56 Häuser, 400 reform. Ew. Kirchgemeinde Grindelwald.
Alpwirtschaft. Fremdenindustrie.
Der Weg von Grindelwald nach der Kleinen Scheidegg, sowie die Wengernalpbahn führen über die Wergisthalalp, auf deren Gebiet die Station Alpiglen (1619 m) mit gleichnamigem Kurort liegt.
Wergisthal ist eine alte Ansiedelung.
Hieher gehörte die durch das Vorrücken des Unteren Grindelwaldgletschers zerstörte Kultstätte Petronellenbalm. 1252 verkauften Walter und Konrad von Wädiswil-Unspunnen diese Alp dem Kloster Interlaken.
Nach dieser Urkunde erstreckt sie sich vom unteren Teil des Kalli zum unteren Gletscher, über die Boneren längs dem Gletscher zur Lütschinen, dieser entlang zur Mündung des Wergisthalbachs, an diesem hinauf bis zur Scheidegg und von dieser über den Kamm zum Eiger.
Beachtenswert ist die Erwähnung des Eiger (mons Egere) als eine der frühesten Benennungen eines Hochgebirgsgipfels.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Grindelwald).
2000-936 m. Bergbach;
an der Kleinen Scheidegg entspringend und nach 6 km langem Lauf westl. Grindelwald von links in die Schwarze Lütschine mündend.
Mittleres Gefälle 18%.
(Kt. Luzern, Amt Hochdorf, Gem. Emmen).
526 m. Gruppe von 2 Häusern 2,5 km ssw. der Station Rotenburg der Linie Olten-Luzern. 20 kathol. Ew. Kirchgemeinde Emmen.
(Kt. Wallis, Bez. Westlich Raron, Gem. Blatten und Wiler).
1900-2300 m. Alpweide im Lötschenthal, am Gehänge des vom Petersgrat auszweigenden Tennbachhorns.
Wird von einer Genossenschaft aus Wiler und Ried bewirtschaftet und während der Monate Juli, August und eines Teiles des September mit durchschnittlich 90 Kühen und 20 Ziegen oder Schweinen bezogen. 26 Hütten, Etwa 320 ha Fläche, wovon etwa 10 Wald.
(Kt. Wallis, Bez. Visp, Gem. Grächen) 1591 m. Gruppe von 2 Häusern am S.-Ende der Terrasse von Grächen, 1 km ö. Niedergrächen und 4 km nö. der Station St. Nikolaus der Linie Visp-Zermatt. 20 kathol. Ew. Kirchgemeinde Grächen.
(Hinter, Ober und Vorder) (Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Neuenkirch).
610 m. Vier Häuser, 500 m sw. Neuenkirch und 2,5 km von der Station Sempach-Neuenkirch der Linie Luzern-Olten entfernt. 31 kathol. Ew. Kirchgemeinde Neuenkirch.
Urkundliche Namensformen: 1273 Werdingen, 1306 Wernlingen, d. h. bei den Nachkommen des Warto oder des Warilo.
(Kt. Zürich, Bez. und Gem. Uster). 550 m. Zivilgemeinde und Dorf 2,5 km nö. der Station Uster der Linie Zürich-Uster-Rapperswil. Postablage, Telephon. Zusammen mit Halden: 43 Häuser, 191 reform. Ew.; Dorf: 39 Häuser, 161 Ew. Kirchgemeinde Uster. Acker- und Wiesenbau. Von hier gebürtig war der philosophische Bauer Jakob Gujer, genannt «Kleinjogg», der sich durch den mustergiltigen landwirtschaftlichen Betrieb des Katzenrütihofes einen Namen gemacht hat (1775).
(Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Wolhusen).
653 m. Gruppe von 3 Häusern zwischen Soppensee und Tutensee, 4 km n. der Station Wolhusen der Linie Bern-Luzern. 25 kathol. Ew. Kirchgemeinde Wolhusen.
Urkundliche Namensform: 1323 Wernboldingen. ¶
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). 2783 m. Felsgipfel im stark verwitterten Oeschinengrat zwischen Hohthürlipass (2707 m) und Dündenhorn, oder Witwe (2865 m), in der den Oeschinensee vom Kienthal trennenden Kette.
Bequemer Aufstieg von der Blümlisalphütte her in 1½ Stunden.
(Kt. Zürich, Bez. und Gem. Hinwil). 734 m. Zivilgemeinde und Dorf, am W.-Hang des Bachtel und 2 km ö. der Station Hinwil der Linie Wetzikon-Hinwil. Telephon. Zusammen mit Bernegg, Letten, Neubrunn, Sack, Schaufelberg, Schwendi, Spiegelberg und Weissenbach: 91 Häuser, 428 reform. Ew. Dorf: 42 Häuser, 187 Ew. Kirchgemeinde Hinwil. Obst- und Wiesenbau. Von einer Burg ist nichts bekannt. Urkundliche Namensformen: 867 Werinholveshusa, 1052 Wernolzhusen, d. h. bei den Häusern des Werinolt.
oder Maggeren (Schloss) (Kt. Wallis, Bez. und Gem. Leuk). 648 m. Schönes Schloss mit Turm und viereckiger Umfassungsmauer mit Ecktürmchen, ob der Simplonstrasse zwischen Susten und Agaren und 1 km sö. Susten (La Souste).
Das 1445 von den Perrini aus Leuk erstellte Schloss kam dann an die Maggeren oder Maghéran, die dem Wallis mehr als einen Landeshauptmann gaben.
Nachdem der der Reformation zugewandte Landeshauptmann Johannes von Maggeren nach Bern hatte auswandern müssen, ging das Schloss an die Werra aus Leuk über, denen es heute noch gehört.
Das Schloss hat schon mehrere Male verfolgten fremden Religiosen Unterkunft geboten, so besonders 1901/02. 2 Häusern, 10 kathol. Ew. Kirchgemeinde Leuk.
(Kt. Glarus, Gem. Elm).
1800-2445 m. Alpweide im Hintergrund des Raminthales, am S.-Hang des von der Sardona zum Foopass sich ziehenden Grates und 5 km nö. Elm.
Sie bildet einen Teil der Alp Ramin, wird jedoch nur als Rinderweide (d. h. für Jungvieh) benutzt.
Eozäne Quarzite und Schiefer mit Fukoiden.
(Kt. Zürich, Bez. und Gem. Uster). 459 m. Zivilgemeinde und Dorf 2 km nw. der Station Uster der Linie Zürich-Uster-Rapperswil. Telephon. Zusammen mit Bösch und Steinbruch: 26 Häuser, 129 reform. Ew.; Dorf: 20 Häuser, 81 Ew. Kirchgemeinde Uster. Acker- und Wiesenbau. Urkundliche Namensform: 1346 Werinkon.
(Kt. Thurgau, Bez. Weinfelden, Gem. Bussnang).
526 m. Gruppe von 6 Häusern mit kathol. Pfarrkirche, auf einer Anhöhe 2,5 km sw. der Station Bürglen der Linie Zürich Winterthur-Romanshorn. 29 kathol. und reform. Ew. Die Reformierten sind nach Bürglen eingepfarrt.
Acker-, Wiesen- und Weinbau, Forstwirtschaft.
Erste Erwähnung in einer Urkunde vom 27. Januar 894. Die aussichtsreiche Anhöhe war früher befestigt. 1384 ging Wertbühl an den Ritter Hans von Klingenberg über.
555 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der Kleinen Emme und 1,5 km ö. der Station Wolhusen der Linie Bern-Luzern.
Postablage, Telephon.
Zusammen mit Eggenschwand, Farnbühl, Fischenbach, Langnau, Müsli, Rotenfluh, Schachen, Schwendi, Emseren, Grossstein, Kächenbühl, Kapellboden, Kleinstein, Markt, Obermoos, Schwanden, Schwanderholz, Staldig und Tribschwand: 215 Häuser, 1506 kathol. Ew.;
Dorf (zum Teil auf Boden der Gemeinde Ruswil liegend): 21 Häuser, 201 Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Gedeckte Holzbrücke über die Kleine Emme, an deren rechtem Ufer auf einer Anhöhe ein 1634 erstelltes ehemaliges Franziskanerkloster mit Kirche steht, das lange Zeit einen vielbesuchten Wallfahrtsort bildete und 1838 aufgehoben worden ist.
Schönes Tor und Kapelle im neugotischen Stil.
Urkundliche Namensform: 1306 Werdenstein.
(Kt., Bez. und Gem. Luzern). 497 m. Kapuzinerkloster im N. der Stadt Luzern, 2 km nö. vom Bahnhof. An der Stelle der einstigen Wallfahrtskapelle erbaute man den 1583 nach Luzern berufenen Kapuzinern auf dem Wesemlin ein Kloster samt Kirche. Letztere wurde am der h. Jungfrau geweiht, während das geräumige Kloster erst am bezogen werden konnte. Das Kirchenportal ist architektonisch bemerkenswert.
(Kt. St. Gallen, Bez. Gaster). Gem. und Stadt. S. den Art. Weesen.
(Kt. Zürich, Bez. Affoltern, Gem. Hausen).
595 m. Gruppe von 5 Häusern 3 km s. der Station Sihlbrugg der Sihlthalbahn. 29 reform. Ew. Kirchgemeinde Hausen.
Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Uri). 2319 und 2343 m. W.-Schulter des Griesstocks (2664 m), eines nordwestl.
Ausläufers der Scheerhörner (3296 und 3234 m).
Von Unterschächen her in 4 Stunden leicht zu erreichen.
Prachtvolle Aussicht auf Windgällen und Scheerhörner, sowie ins tief unten eingebettete Brunnithal.
(Kt. Zürich, Bez. Andelfingen, Gem. Kleinandelfingen).
400 m. Gruppe von 3 Häusern, 3 km sw. Kleinandelfingen und 600 m sw. Alten. 15 reform. Ew. Kirchgemeinde Andelfingen.
Kiburgische Dienstleute von Wespersbühl, richtiger Westersbühl, kommen von 1238-1367 vor.
Der Turm war noch zur Zeit des Chronisten Stumpf gut erhalten;
im Jahr 1565 soll er durch ein Erdbeben unbewohnbar gemacht worden sein.
Urkundliche Namensformen: 1360 Westirspuol, 1367 Westerspuol, d. h. «Westwärts gelegener Hügel» (Althochdeutsch Westar = Westen).
(Kt. Aargau, Bez. Brugg, Gem. Mandach).
617 m. Anhöhe 500 m s. Mandach.
Trug einst das Schloss Wessenberg, Wiege der Freiherren dieses Namens.
Wiesen und Weinberge.
(Kt. Aargau, Bez. Zofingen). 530-444 m. 3 km langer linksseitiger Zufluss der Pfaffnern. Entspringt in der grossen Lichtung des Glashüttewaldes, fliesst zwischen Boowald und Fetzholz gegen NO. und mündet bei Tannenbaum. Mittleres Gefälle 14%.
(Kt. Appenzell A. R., Mittelland, Gem. Teufen).
864 m. Gruppe von 5 Häusern 3 km ö. der Station Teufen der Strassenbahn St. Gallen-Gais-Appenzell. 25 reform. Ew. Kirchgemeinde Teufen.
Viehzucht. Stickerei.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken und Ober Hasle). Hochgebirgsgruppe im Berner Oberland, zwischen dem Obern Grindelwaldgletscher und dem Rosenlauigletscher vom Scheidegg-Wetterhorn bis zur ¶
Rosenegg sich hinziehend. Der Hauptgipfel der Kette, das Wetterhorn (oder Hasle Jungfrau), fällt mit grossartigen Steilabbrüchen zur Grossen Scheidegg ab. Das Bosenhorn am entgegengesetzten Ende der Kette erhebt sich nordwestl. aus dem Eisgebiet des Gauligletschers. Der Wellhornsattel trennt die Kette der Wetterhörner von der Gruppe der Wellhörner. Die Wetterhörner bestehen aus folgenden Gipfeln und Jochen: Scheidegg-Wetterhorn (3414 m), Wetterhorn oder Hasle Jungfrau (3703 m) als meistbesuchter Hauptgipfel, Wettersattel (etwa 3500 m), Mittelhorn (3708 m), Mitteljoch (etwa 3550 m), Rosenhorn (3691 m), Rosenegg (etwa 3500 m). An den Flanken des Hauptgipfels liegen der Schwarzwaldfirn als Nährgebiet des Rosenlauigletschers, der Grindelwaldfirn als oberster Abschnitt des Obern Grindelwaldgletschers und die obersten Firngebiete des Gauligletschers.
Für Bergtouren in diesem Gebiet fallen in Betracht die Glecksteinhütte und das Hotel Gleckstein (2338 m), die Gaulihütte (2200 m) und die Dossenhütte (2700 m), die den Touristen als Nachtquartier dienen. Der Name Wetterhörner erscheint zuerst bei Thomas Schöpf (1577 und 1578) und später bei Rebmann (1606), Merian (1642), Scheuchzer (1706) und Gruner (1760). Der N. Abschnitt der Kette der Wetterhörner (Wetterhorn oder Hasle Jungfrau) besteht aus Hochgebirgskalk (Malm), der S.-Abschnitt aus Gneis und kristallinen Schiefern. Die anderwärts den Malm vom kristallinen Gestein trennenden sog. Zwischenbildungen (Dogger, Lias, Trias, Verrucano) sind hier oben nicht sichtbar.
oder Hasle Jungfrau (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 3703 m. Hauptgipfel der Gruppe der Wetterhörner; am meisten besucht und von Grindelwald wie Rosenlaui her am schönsten sichtbar. Fällt mit furchtbar grossartigen Hochgebirgskalkwänden zur Grossen Scheidegg an seinem NW.-Fuss ab. Der schon von Rebmann 1606 und Wyss 1817 mit dem Namen Jungfrau belegte Gipfel heisst heute ganz allgemein kurzweg Wetterhorn. Am feierte der berühmte Grindelwalder Führer Christian Almer in Gesellschaft seiner Frau, einer Tochter und zweier Söhne hier oben seine goldene Hochzeit (vergl. Alpina. 1896, S. 110). Erste Besteigung am durch Melchior Bannholzer und J. Jaun, zwei Führer des Prof. Desor, von Rosenlaui her durch den Wetterkessel und über Wellhorn- und Wettersattel.
Zweite Besteigung am durch Agassiz, Karl Vogt und Bovet mit den genannten zwei Führern und J. Währen über Lauteraar- und Wettersattel. Erste Besteigung von Grindelwald her am durch Sir Alfred Wills mit Aug. Balmat, Aug. Simond, Ulrich Lauener und Peter Bohren, denen sich nahe dem Gipfel noch Chr. Almer und Ulr. Kaufmann beigesellten. Heute besteigt man das Wetterhorn (schwierig) vom Hotel Gleckstein her in 5½ Stunden (beliebteste Route), von der Gaulihütte im 5¾ und von der Dossenhütte her in 5 Stunden.
(Hotel) (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Grindelwald).
1232 m. Fremdenhotel, 1871 an Stelle eines ältern Gasthofes erbaut.
Hier beginnt der mühsam zu begehende Saumpfad über die Grosse Scheidegg (1961 m), deren Scheitel in 2 Stunden erreicht wird.
Fusswege zum Obern Grindelwaldgletscher und zum Hotel Gleckstein (mit Klubhütte).
In der Nähe die vom Bahnhof Interlaken aus längs der Strasse in 1 Stunde zu erreichende Anfangsstation «Oberer Grindelwaldgletscher» (1257 m) des Wetterhorn-Aufzuges, einer seit Sommer 1908 im Betrieb stehenden elektrischen Schwebebahn, mit der man zur Station Engi (1677 m) hinaufbefördert wird.
(Lauterbrunnen) oder Kanzelhorn (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 3143 m. Nordöstl. Felssporn des Lauterbrunnen Tschingelhorns (3581 m), zwischen Tschingelfirn und Breithorngletscher hinten über dem Lauterbrunnenthal.
Von der Mutthornhütte her in 1 Stunde unschwierig zu erreichen.
Erste bekannte Ersteigung am durch T. Aeschlimann, G. Flückiger, Iselin und C. und P. Montandon.
Sehr schöne Aussicht auf einen grossartigen Kranz von Hochgipfeln.
(Scheidegg) (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken und Ober Hasle).
3414 m. NW.-Ausläufer des Wetterhorns (im eigentl. Sinn);
erhebt sich zwischen Schwarzwaldfirn und Hühnergutzgletscher und fällt mit mächtigen Steilwänden mehr als 1400 m tief zur Grossen Scheidegg ab.
Sehr schwieriger und gefährlicher ¶
Aufstieg, zu dem der Erstersteiger, G. Hasler mit Christian Jossi und Peter Bernet, am von der Glecksteinhütte her volle 13 Stunden aufgewendet hat.
Der für den Gipfel vorgeschlagene Name «Grindelwalder Dru», der an die Aiguille du Dru im Massiv des Mont Blanc erinnern sollte, ist nie allgemein gebräuchlich geworden.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle).
3600-2700 m. Grosses und schönes Firnfeld des Rosenlauigletschers;
von O. nach W. beherrscht vom Dossenhorn (3114 m), Renfenhorn (3272 m), Rosenhorn (3691 m), Mittelhorn (3708 m) und Wellhorn (3196 m).
Steht über das (auf der Siegfriedkarte unbenannte) Renfenjoch (3051 m) mit dem Renfengletscher, über die beiden Wetterlimmi (3182 m) mit dem Gauligletscher, über die Rosenegg (etwa 3500 m) und das Mitteljoch (etwa 3500 m) mit dem Grindelwaldfirn und über den Wellhornsattel (etwa 3200 m) mit dem Schwarzwaldfirn in Verbindung.
Kann von der Dossenhütte ob Rosenlaui in 30-45 Minuten erreicht werden.
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). 2011 m. NW.-Ausläufer des Dreispitz (2522 m) zwischen Suld- und Kienthal (Obere Suldalp und Renggalp).
Schöner Aussichtspunkt, von Kienthal her in 3½ Stunden zu erreichen.
(Œstliche und Westliche) (Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle).
Etwa 3182 und 3000 m. Zwei parallele Eissättel östl. und westl. vom Punkt 3344 m der Siegfriedkarte (von den Führern Jagglisberg genannt).
Sie verbinden den obern Abschnitt des grossen Gauligletschers mit dem Firngebiet des Rosenlauigletschers.
Die Westliche Wetterlimmi ist am von Desor und seiner Karawane anlässlich ihrer Besteigung des Rosenhorns zum erstenmal überschritten worden und dient als angenehmer und unschwieriger Uebergang von der Gauli- zur Dossenhütte oder auch von der Gaulihütte zur Rosenegg und von da auf eines der drei Wetterhorn.
Die Oestliche Wetterlimmi, zuerst Renfenjoch genannt (welchen Namen man heute dem Sattel zwischen Renfen- und Dossenhorn beilegt) wurde zum erstenmal am durch Roden Noël mit den Führern A. Jaun und J. Tännler traversiert und ist von der Seite der Dossenhütte her sehr leicht, von der Seite des Gauligletschers dagegen wegen ihres mächtigen Bergschrundes und steiler Felspartien schwierig zugänglich.
(Kt. Bern und Wallis). 3159 m. Passübergang zwischen Tschingelhorn (3581 m) und Lauterbrunnen Breithorn (3784 m);
verbindet Ried und Kippel im Lötschenthal mit Stechelberg im Lauterbrunnenthal.
Aufstieg von Stechelberg 7 Stunden, Abstieg nach Ried oder Nippel 4-5 Stunden.
Schwierig. Erster Uebergang am durch A. W. Moore mit Christian Almer und Ant. Egger.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). Etwa 3500 m. Passübergang zwischen Wetterhorn (3703 m) und Mittelhorn (3708 m) in der Kette der Wetterhörner;
verbindet den Krinnenfirn mit dem Schwarzwaldfirn und damit die Glecksteinhütte (nebst Hotel Gleckstein) mit der Dossenhütte.
Ziemlich schwieriger Aufstieg von der Glecksteinhütte her in 4, von der Dossenhütte in 4 und von der Gaulihütte in 5 Stunden, Abstieg zur Dossenhütte in 2 Stunden.
Fusspunkt für die Besteigung des Wetterhorns (1 Stunde).
Zum erstenmal von den Erstersteigern des Wetterhorns (s. diesen Art.) begangen.
(Kt. Appenzell A. R., Mittelland, Gem. Teufen).
860 m. Gruppe von 4 Häusern, 500 m ö. der Station Teufen der Strassenbahn St. Gallen-Gais-Appenzell. 19 reformierte Ew. Kirchgemeinde Teufen.
Viehzucht. Weberei und Stickerei.
(Kt. Obwalden, Gem. Engelberg).
1010 m. Gruppe von 9 Häusern, unmittelbar S. Engelberg zwischen dem Kloster und der Aa. 127 kathol. Ew. Kirchgemeinde Engelberg.
Hier vereinigen sich eine Anzahl Quellen zum Erlenbach, der dem Elektrizitätswerk Luzern-Engelberg seine Kraft liefert.
(Kt. Aargau, Bez. Baden). 411 m. Gem. und Pfarrdorf am S.-Fuss der Lägern (863 m) und rechts der Limmat, 2 km ö. Baden.
Station der Linien Zürich-Baden-Brugg, Aarau-Suhr-Wettingen, Oerlikon-Wettingen und Baden-Bülach.
Postbureau, Telegraph, Telephon.
Gemeinde, mit Aesch, Altenburg, Bussberg-Grafengut, Geisswiesen, Härtern, Langenstein, Sulzberg, Wettingen-Dorf, Wettingen-Kloster und Wettingen-Station: 298 Häuser, 3128 Ew. (wovon 851 Reformierte) Dorf: 141 Häuser, 1382 Ew. Acker-, Wein- und Obstbau.
Arbeit in den Baumwollspinnereien, -webereien und -zwirnereien, Ziegeleien und im grossen Elektrizitätswerk von Baden.
Fund eines Schalensteins und eines Bronzebeiles.
Funde aus der Römerzeit: silberne und silbervergoldete Vasen mit getriebenen Figuren, Münzen;.
Inschrift in der Turmmauer der alten Kirche, wonach an dieser Stelle ein Isistempel gestanden haben soll.
(Kt. Aargau, Bez. Baden, Gem. Wettingen). 411 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am rechten Ufer der Limmat und 1,5 km sw. vom Dorf Wettingen. Station Wettingen der Linien Zürich-Baden-Brugg, Aarau-Suhr-Wettingen, Oerlikon-Wettingen und Baden-Bülach. Telephon. 49 Häuser, 720 kathol. Ew. Kirchgemeinde Wettingen. Ehemalige Zisterzienser-Abtei, in der seit 1841 das aargauische Lehrerseminar untergebracht ist. Gründer des Klosters war Graf Heinrich von Rapperswil. Die Gründung fällt in das Jahr 1227. Der Gründer wurde auf seiner Heimkehr von Palästina von einem heftigen Sturm überfallen und gelobte für den Fall seiner glücklichen Heimkehr den Bau eines Klosters. Nach seinem Gebet zur h. Jungfrau sah er einen Stern durch die Wolken leuchten und hielt dies für ein Zeichen der Erhörung. Dem unfern vom Dorf ¶
Wettingen auf einer von der Limmat umflossenen Halbinsel von ihm gestifteten Kloster gab er daher den Namen «Meerstern» (Maris stella). Auf seinen Wunsch besetzte der Abt Eberhard von Salmansweiler das Stift mit 7 Priestern, 2 Diakonen, 3 Subdiakonen und ernannte den Prior seines Klosters zum ersten Abt. Graf Heinrich trat nach dem Tod seiner Gemahlin selbst in den Orden, ward Kantor seines Klosters und starb daselbst 1246. Im Mittelalter kam das Kloster durch schlechte Wirtschaft der Aebte in Verfall, und während der Reformation war es fast von allen Mönchen verlassen; doch erhob es sich später wieder zu seinem früheren Reichtum. 1799 wurde das Kloster von den Franzosen hart mitgenommen und auch von der helvetischen Regierung in Kontribution gesetzt.
Einst hatte das Kloster auch eine eigene Druckerei, aus welcher mehrere Werke von Geistlichen dieses Klosters hervorgegangen sind. Unter der Aufsicht des Abtes standen folgende sieben Frauenklöster gleichen Ordens: Feldbach, Kalchrain, Dänikon, Gnadenthal, Frauenthal, Magdenau und Wurmsbach. 1507 brannten infolge von Fahrlässigkeit eines Konventualen die meisten Gebäude ab. 1841 wurde das Kloster, nachdem es 44 Aebte gehabt, mit den übrigen aargauischen Klöstern aufgehoben. Die Klosterkirche wird viel besucht wegen ihres Kreuzganges mit seinen prächtigen Glasgemälden und den künstlerisch geschnitzten Chorstühlen (aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts). Vergl. Lehmann, Hans. Das Kloster Wettingen und seine Glasgemälde. Aarau 1909.
(Kt. Zürich, Bez. Affoltern). 564 m. Gem. und Dorf, im Reppischthal und am W.-Fuss des Albis; 1,7 km. nö. der Station Bonstetten der Linie Zürich-Affoltern-Zug. Postablage, Telephon. Gemeinde: 55 Häuser, 318 reform. Ew.; Dorf: 47 Häuser, 275 Ew. Kirchgemeinde Stallikon. Wiesen- und Obstbau. Ziegelei. Römersiedelung bei der Ziegelei, im Dorf und an der Heidenkirche ob dem Dorf. Oefen römischer Töpfer bei den Steinäckern. Alemannengräber im Dorf. Weder von einer Burg noch von Edlen ist etwas bekannt. Urkundliche Namensformen: 1184 Wetteswilare, 1309 Wettiswilare, d. h. Weiler des Watto.
(Kt. Schaffhausen, Bez. Ober Klettgau, Gem. Gächlingen).
530-565 m. Drei Häuser am N.-Fuss des Randen, 4 km n. Gächlingen. 16 Ew., wovon 7 Reformierte der Pfarrei Gächlingen.
Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.
Das Geschlecht derer von Wetzenhofen wird 1306 urkundlich genannt. 1438 kaufte der Spital zu Schaffhausen dem Albert von Neuenegg zugleich mit dem Dorf Schleitheim die Hälfte von Wetzenhofen ab.
Nachdem er 1456 auch die andere Hälfte erworben, verkaufte er das ganze 1554 der Gemeinde Gächlingen.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Lommis).
621 m. Ortsgemeinde und Dorf, am S.-Rand des Scheitelplateaus des Immenbergs und 7 km sw. der Station Märstetten der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn.
Postablage, Telephon.
Zusammen: 22 Häuser, 120 reform. und kathol. Ew.;
Dorf: 19 Häuser, 104 Ew. Reform.
Pfarrei Lustdorf, kathol. Kirchgemeinde Lommis.
Wein-, Acker-, Wiesen- und Obstbau;
Forstwirtschaft. Stickerei als Hausindustrie.
Schöne Aussicht auf Bodensee, die Toggenburger Berge und die Alpen. In der Nähe die Ruine des im alten Zürichkrieg 1444 zerstörten Schlosses Spiegelberg.
(Kt. Zürich, Bez. Hinwil). 536 m. Reiche, blühende Gemeinde und Dorf, Knotenpunkt der Bahnlinien Zürich-Uster-Rapperswil und Effretikon-Wetzikon-Hinwil. Elektrische Strassenbahnen Wetzikon-Grüningen-Meilen und Wetzikon-Kempten. Je zwei Post- und Telegraphenbureaux, Telephon. Die politische Gemeinde umfasst 6 Schulgemeinden mit zahlreichen Dörfern, Weilern, Häusergruppen und Einzelsiedelungen: 1) Ettenhausen, mit Bächelacker, Ober- und Unteremmetschloo, Dorf Ettenhausen, Hochrüti, Neuwies und Rosenthal;
2) Kempten, mit Burg, Eichholz, Dorf Kempten, Oberkempten, Kratten, Moos, Pfrundweid, Sommerau und Zelgli;
3) Robank, mit Linkenberg, Neubruch, Dorf Robank und Senggelen;
4) Robenhausen, mit Floos, Grund, Grundthal und Dorf Robenhausen;
5) Oberwetzikon, mit Feld, Guldisloo Halden, Linde, Untermedikon, Schneggen, Stegen, Tobelacker, Walfershausen, Dorf Oberwetzikon und Widum;
6) Unterwetzikon, mit Obermedikon, Morgen, Morgenthal, Ringetshalden, Schöneich und Dorf Unterwetzikon. Zusammen: 904 Häuser, 5690 Ew. (wovon 784 Katholiken und 10 Israeliten);
Oberwetzikon: 92 Häuser, 625 Ew.;
Unterwetzikon: 127 Häuser, 779 Ew. Oberwetzikon hat die neue Pfarrkirche und das alte Schloss.
Dies war einst Sitz der Freiherren von Wetzikon und dann der zürcherischen Gerichtsherren; jetzt befindet sich im Rittersaal die Sammlung der antiquarischen Gesellschaft. Ober- und Unterwetzikon, Kempten etc. sind blühende Orte mit fast städtischer Bauart. Neben Wiesen- und Obstbau ist in Wetzikon die industrielle Tätigkeit hoch entwickelt. Von 25 Fabriken sind 5 Baumwollspinnereien und 4 Webereien, 8 Stickereien, 3 Seidenwebereien, 3 mechanische Werkstätten etc. Nahe bei Unterwetzikon (Schöneich) wurde 1862 ein Lager von Schieferkohlen (Lignit) entdeckt und seither vollständig abgebaut. Da es zwischen zwei Schichten von Grundmoränen lag, lieferte es den Beweis für die mindestens zweimalige Vergletscherung. Gemeinnützige Institute sind: das Krankenasyl mit 16 Betten und die Besserungsanstalt Pfrundweid, wo 80 Frauen und Mädchen mit Seidenwinden beschäftigt werden. Von bedeutenden Männern stammen aus Wetzikon: Pfarrer Joh. Schmidlin (1722-1772), der Reformator des Kirchengesangs; Hans Georg Nägeli (geb. 1773), der Begründer des ¶
Gesangunterrichtes in Schule und Vereinen; Joh. Rud. Weber (geb. 1819), der Schweizer Sängervater, und dessen Sohn Musikdirektor Gustav Weber (gest. in Zürich 1887).
Der Pfahlbau Robenhausen wies an einigen Stellen drei übereinanderliegende Kulturschichten auf. Landansiedelung aus der Steinzeit im Himmerich bei Robenhausen; im Emmetschloo ein Steindenkmal. In Robank und bei der Schönau Gräber aus der Hallstattperiode. In Medikon, bei der Schönau und im Buchgrindel Flachgräber aus der La Tène-Zeit. Grosse römische Ansiedelung in Kempten. Einzelfunde aus römischer Zeit. Alemannische Gräber bei Ettenhausen, im Geissackerhügel, bei Kempten, in der Schöneich und im Eichhölzli beim Dorf.
Das Kirchdorf und die Burg Wetzikon trugen im frühern Mittelalter den Namen Rappoltskirch (857-858; Ratpoldeschirichun). Schon 1044 erscheinen allerdings urkündlich 3 Edle von Wezinchova, welche aber wie die späterer Wetzikon bis 1263 in keiner Beziehung zur Gegend von Wetzikon stehen und von Wetzikon bei Matzingen im Kanton Thurgau stammen können. Vielleicht haben sie den Namen ihrer thurgauischen Heimat auf die Burg zu Rappoltskirch übertragen, wo sie erst 1263 nachweisbar sind.
Ende des 14. Jahrhunderts kam die Burg an die Breitenlandenberg. Von den späteren Besitzern sind die Meisterwähnenswert, welche die Herrschaft von 1606-1755 innehatten. Die mittelalterliche Burg wurde 16144617 umgebaut; 1823 wurde der Hauptturm abgerissen. (Plan und Beschreibung der Burg bei Zeller-Werdmüller: Zürcher Burgen. S. 381). Wetzikon kam 1408 an die Stadt Zürich und bildete einen Bestandteil der Landvogtei Grüningen, war aber eine besondere niedere Gerichtsbarkeit. Die Kollatur besassen die Herren von Breitenlandenberg, die sie 1526 an Heinrich Weber von Egg verkauften, dessen Familie die Burg vorübergehend besass. Seine Söhne übergaben den Kirchensatz 1563 dem Rat zu Zürich. Von 1621 angehört Seegräben als kirchliche Filiale zu Wetzikon. Vergl. Meier, Felix. Geschichte der Gemeinde Wetzikon. 1881. - Heer, Oswald. Die Urwelt der Schweiz. Zürich 1865.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Iseltwald).
1600 m. Alpweide mit Hütten, auf einer felsigen Terrasse ob lseltwald und am Fuss der Bättenalpburg (2133 m).
(Kt. Wallis, Bez. Siders).
2780 m. Breiter Felssporn;
SW.-Ausläufer des Rohrbachstein (2953 m), zwischen dem Karrengebiet der Plaine Morte und dem zum Rawilpass hinaufführenden Hochthälchen.
Wird vom Rawilpass her (1¾ Stunden) oder auch von den beiden Wildstrubelhütten aus bestiegen.
Prachtvolle Aussicht.
(Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Schlierbach).
738 m. Weiler 1,8 km sw. Rickenbach und 6 km nö. der Station Sursee der Linie Luzern-Olten. 12 Häuser, 85 kathol. Ew. Kirchgemeinde Rickenbach.
Acker- und Obstbau. Viehzucht, Käserei.
(Kt. Zürich, Bez. Meilen, Gem. Herrliberg).
610 m. Zivilgemeinde und Dorf 2,5 km N. der Kirche Herrliberg.
Zusammen mit Hasenacker, Hof oder Jutwil und Rütihof: 26 Häuser, 146 reform. Ew.;
Dorf: 11 Häuser, 63 Ew. Kirchgemeinde Herrliberg.
Kleine Kapelle. Postbureau.
Urkundliche Namensform: 797 Wezinwilare, d. h. Weiler des Wezo.
Ein bürgerliches Geschlecht von Wezwile oder Wezwiler zu Zürich gab Veranlassung zu der Annahme, dass hier eine Burg bestanden habe.
Diese konnte aber nicht nachgewiesen werden.
(Nieder) (Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Rickenbach).
724 m. Gruppe von 5 Häusern;
1,5 km w. Rickenbach und 7,5 km n. der Station Sursee der Linie Luzern-Olten. 33 kathol. Ew. Kirchgemeinde Rickenbach.
Ackerbau und Viehzucht.
(Kt., Amtsbez. und Gem. Bern). 550 m. Aussenquartier von Bern, 2 km w. vom Bahnhof an der Gabelung der Strassen nach Freiburg und nach Neuenburg und sö vor dem grossen Bremgartenwald. 9 Häuser, 30 reform. Ew. Kirchgemeinde Heiliggeist. Die Bundesbahnen haben hier einen neuen Güterbahnhof mit Material, Wagen- und Lokomotivschuppen angelegt. Diese Anlagen greifen noch auf Boden der Gemeinde Bümpliz über. Der nahe Bremgartenwald dient den Stadtbernern als beliebtes Ziel von Spaziergängen. Die Gegend ist wahrscheinlich nach dem Berner Patriziergeschlecht Weyermann benannt, dem der Schultheiss Glado Weyermann (1632-1636), einer der hervorragenden Berner des 17. Jahrhunderts, angehörte.
(Kt. Wallis, Bez. Goms, Gem. Fiescherthal).
1113 m. Gemeindeabteilung und Weiler am linken Ufer des Fiescherbachs (Eau Blanche), 1500 m s. Platten und 2,4 km nö. Fiesch. 7 Häuser, 55 kathol. Ew. Kirchgemeinde Fiesch.
Wiesenbau. Kapelle.
(Schattig) (Kt. Graubünden und Uri). Bergstock. S. den Art. Giuf Piz.
(Sonnig) (Kt. Uri). 2910 m. Imposanter zweigipfliger Felsstock in der das Etzli- vom Fellithal trennenden Piz Giuf-Bristenstockkette, zwischen der Wichellücke und der Pörtlilücke.
Seine schroffen Wände und wilden Gräte machen den Berg zu einem hervorragenden Kletterobjekt.
Bisher sind 12 Anstiegsrouten auf den Berg begangen worden;
die leichteste führt von der Treschhütte durch das Couloir der NW.-Flanke und erfordert 5-6 Stunden.
Erstersteigung des S.-Gipfels am durch V. A. Fynn und P. Perrochet, des N.-Gipfels (etwa 2890 m) am durch C. Seelig.
Vergl. den Führer durch die Urner Alpen des A. A. C. Zürich. 1, 1905.
(Kt. Uri). 2769 m. Gipfel in der Kette der Krönten (3108 m);
höchste Erhebung des Grates, der sich vom Saasstock zwischen Inschialpthal und Leutschachthal hinzieht.
Erste touristische Besteigung am Leichter Aufstieg über den Wichelpass (von da zum Gipfel 1½ Stunden).
Vergl. den Führer durch die Urner Alpen des A. A. C. Zürich. 2, 1905.
(Kt. Uri). Etwa 2690 m. Auf der Siegfriedkarte unbenannter und nicht kotierter Passübergang zwischen Piz Giuf oder Schattig Wichel (3098 m) und den Wichelschyen (2810 m), in der das Felli- vom Etzlithal trennenden Kette Piz Giuf-Bristenstock.
Verbindet die Hütten von Culma im Etzlithal in etwa 5 Stunden mit der Treschhütte im Fellithal.
Schwierig. Erste Ueberschreitung am durch Fr. Weber mit J. J. Tresch. ¶