Landwirtschaftliche Karte des Kantons Wallis
Lief. 264.
GEOGRAPHISCHES LEXIKON DER SCHWEIZ
Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg.
^[Karte: 5° 20’ O; 46° 10’ N; 1:600000]
Stück Rindvieh auf 100 Einw.
░ 35-50
▒ 60-70
▓ 80-90
▐ 100-110
░ Ackerland
▒ Bergackerbau
▓ Weide
▐ Wald
u 50 Maultiere
▴ 50 Pferde
● 200 Rinder
⥾ 200 Schafe
v 200 Ziegen
❙ 100 Schweine
^ 100 Bienenst.
V. Attinger sc.
LANDWIRTSCHAFTLICHE KARTE DES KANTONS WALLIS ¶
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und des Beisammenlebens als auf äussern Zeichen beruht. Was den kleinen Wuchs dieser Rasse betrifft, kann man die Ursache davon wohl in der Tatsache erblicken, dass sie den ganzen Sommer unter freiem Himmel bis zu 2500 m Höhe und darüber zubringt und allen Unbilden des Wetters ausgesetzt ist. Ungeachtet eines Erlasses des Grossen Rates vom nach welchem innert einer Frist von höchstens sechs Jahren zum Schutz des Viehes Ställe auf allen Alpweiden errichtet werden sollten, wo deren noch keine vorhanden, sind heute doch nur wenige Alpen des mittlern Wallis mit solchen versehen. Und gerade die höchst gelegenen entbehren noch solcher Schutzbauten. Wo sich aber auch solche vorfinden, geht das Vieh doch nur bei ausserordentlichen Schneefällen hinein.
Im äussersten Oberwallis hat man einen Viehschlag mit fahlgrauer Behaarung, den man die Gomser Rasse nennt, während er aber nur eine Abart der Schwyzer Rasse ist, gerade wie die sogenannte Lötschen- und Illiez-Rasse, welche diese zwei Thäler und einige anstossende Gebiete bewohnt, nichts andres als eine Mischung zwischen Freiburger und Berner Rasse ist. Das Wallis steht mit seinem Rindvieh im 9. Rang, nämlich gerade hinter Graublinden. Von dem Totalbestand von 75562 sind nur 1286 Stück zum Schlachten bestimmt; 62776 sind Milchkühe, 1316 Stiere, 2000 Ochsen etc. Der grösste Teil dieses Viehes und das der andern Gattungen wohnt im Sommer auf 547 Alpen, die eine Gesamtfläche von 147399 ha einnehmen, von denen 86116 ha produktive Weide sind. Der Gesamtwert der eigentlichen Weiden ist 9189880 Fr.; aber der Durchschnittswert ist nach den Gegenden und nach der Höhe sehr verschieden. Von 291 Fr. per ha im Bezirk Monthey fällt er auf 85 Fr. in Hérens und auf 80 Fr. in Siders, wo er für das französische Wallis am niedrigsten steht. Im deutschen Wallis schwankt er zwischen dem Maximum von 92 Fr. im Bezirk Leuk und dem Minimum von 54 Fr. im Briger Bezirk.
Die Milchproduktion ist also die Hauptnährquelle der Walliser Bevölkerung; denn erst seit verhältnismässig kurzer Zeit hat sich eine, noch schwache, Klasse von Industriellen, Kaufleuten und Beamten gebildet, die nicht zugleich Viehzüchter sind. Den Beweis, dass die Bevölkerung hauptsächlich von Milchprodukten lebt, sehen wir in der geringen Ausfuhr trotz des reichlichen Ertrages. Im Jahr 1906 hat dieser Kanton bloss 680 Meterzentner Käse und 670 Meterzentner Butter exportiert, während er 2897 q des erstern und 559 q der letztern einführte. Im Winter wird die Milch zweimal täglich in die Milchhütten des Dorfes gebracht.
Diese je nach der Grösse der Ortschaften eine bis drei an der Zahl, beruhen auf Gesellschaften mit sehr genauen Statuten; der geringste Betrug wird streng und oft mit Ausschluss bestraft. Diese Massregel bildet einen Schandfleck, dem auszusetzen man sich hütet. Mit dem 1. Juni beginnt in der Regel die Zeit der Maiensässe. Das Vieh verlässt die Krippe und ein Teil der Familie begleitet es hinauf zu den kleinen Hütten, die ihr Privateigentum sind. Da verwendet nun jede Haushaltung ihre Milch nach Belieben.
Oft, wenn die Entfernung es erlaubt, bringt man sie ins Dorf hinunter, um die Familienglieder zu verproviantieren, die wegen Feldarbeiten oder der Heuernte unten geblieben sind; sonst verarbeitet man sie zu Butter oder zu magern Käschen, die «vacherins» oder «tommes» heissen für den Gebrauch der Familie aufbewahrt werden und nur selten in den Handel kommen. Sobald die höhern Weiden bezogen werden können, versammeln sich die Alpgenossen jeder Alp an einem Sonntag und bestimmen den Tag der Alpfahrt. Jeder soll sein Vieh am gleichen Tage aufführen. Da oben bleibt nun das Vieh, nach dem Kampf um den Rang der Königin, der Obhut der Hirten anvertraut, die für den ganzen Sommer angestellt sind. Zweimal in dessen Lauf kommen an einem bestimmten Tag die Genossen wieder hinauf, um den Ertrag jeder einzelnen Kuh zu kontrollieren, damit jeder weiss, wie viel ihm bei der Teilung am Schluss zukommt.
Die fetten Käse von den Walliser Alpweiden sind im Kanton sehr gesucht; die geschätztesten sind die von Goms ins Oberwallis und die von Bagnes im untern Kantonsteil. In der Form stimmen sie mit dem Greierzer überein; aber sie sind viel fetter und weniger fest, deshalb auch weniger zu einem Handelsartikel tauglich. Sie werden im Land selbst oder dann von Wallisern, die auswärts leben, konsumiert.
Das Lieblingsgericht des Wallisers ist ein geschmolzener Käse, den man «râclette» nennt; der grösste Teil des fetten Käses wird zur Bereitung dieser Speise verwendet. Das Vieh verlässt die Alpen in der zweiten Hälfte September und äzt während eines Monats wieder das Gras der Maiensässe, bevor es in das Thal zurückkehrt. So wickelt sich dieser Teil der Landwirtschaft im Wallis ab, mit Ausnahme des Lötschen- und Illiezthales und zweier oder dreier benachbarter Gemeinden, wo das nicht in Privatbesitz übergegangene Maiensäss mehr oder weniger mit der Alp zusammenfällt und der Bauer, durch Feldarbeiten weniger von der Viehzucht abgezogen, seiner Herde den ganzen Sommer folgt. In diesen Thälern, wie auch auf den Alpen von Orsières, wird die Milch in gleicher Art, wie in den Milchhütten der Dörfer, verarbeitet und verteilt. Im Jahr 1906 wurden für Alpverbesserungen Fr. 136772 aufgewendet, woran die Gemeinden Fr. 26168, der Staat Fr. 18761, die Eidgenossenschaft Fr. 35899 beitrugen.
Der Kanton Wallis besitzt eine landwirtschaftliche Schule zu Écône, zwischen Saxon und Riddes, in einem dem Kloster auf dem Grossen St. Bernhard gehörigen Bauernhof, wo jährlich 25 Zöglinge aufgenommen werden. Zwölf Professoren oder Fachlehrer unterrichten da in Buchhaltung, den Grundzügen der Landwirtschaft, der Zootechnik, in Gartenbau, Weinbau, Baumpflege, Botanik und elementarer Chemie. Jedes Jahr werden Spezialkurse für Käserei abgehalten, meistens zu Bramois bei Sitten; sie dauern je etwa vierzehn Tage.
Seit 1906 ist der Kanton Wallis in sechs Forstkreise eingeteilt, indem die Bezirke Leuk und Siders vom 2. und 4. frühern Forstkreis abgetrennt wurden. Trotzdem ist die Ueberwachung der Wälder infolge der grossen Ausdehnung des Gebietes erklärlicherweise ziemlich ¶
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mangelhaft. Zudem darf man behaupten, dass die seit einer Reihe von Jahren gemachten Anstrengungen des Staates von den Gemeinden kaum unterstützt werden. Da fast nur Gemeindewaldungen vorhanden sind, halten die Ortsbehörden eifersüchtig auf ihrem Recht, über den Holzschlag verfügen zu dürfen. Mit der Wiederaufforstung fängt man kaum an, sich zu beschäftigen, da die Bevölkerung und die lokalen Behörden mehr darauf trachten, aus den Wäldern den grösst möglichen Vorteil zu ziehen, als für die Sicherheit der Dörfer und Felder oder für das künftige Wohlergehen des Landes zu sorgen.
Die bewaldete Oberfläche des Kantons Wallis beträgt 77061 ha, d. h. er steht nur hinter den beiden Kantonen zurück, die ihn auch an Gesamtausdehnung übertreffen, sowie hinter Waadt, wo die Staatswaldungen sehr bedeutend sind. Der Staat Wallis hat noch keine kantonalen Forste, da er keinen Grundbesitz hat, ausser den sog. Praz Pourris, wo seit fünf Jahren Wiederaufforstungen im Gange sind. Seit 1903 sind in dieser Gegend ungefähr 45000 Setzlinge verschiedener Arten gepflanzt worden.
Um sich zu erklären, warum der Bergbewohner so langsam daran geht, Bodenwirtschaft und Lebensweise zu ändern, muss man sich vorstellen, dass dieser Kanton noch vor kurzem der einzige war, dem die Verschiedenartigkeit seiner Bodengestaltung und die Mannigfaltigkeit der Höhenzonen auf einem sehr beschränkten Gebiet gestatteten, seinen bescheidenen Bedürfnissen selbst zu genügen. Deshalb hält sich auch der Getreidebau auf einer ziemlichen Höhe, obgleich die Ausdehnung des Weinbaus ihm die untern Abhänge streitig macht und die Wiesen ihn von oben her bedrohen.
Das hat seinen Grund auch darin, dass viele Lagen an den Bergen, die zu steil sind, um bewässert werden zu können, noch einen für Roggen, Weizen, Kartoffeln und, ausnahmsweise, für Bohnen geeigneten Boden aufweisen. Die Kartoffel hat jedoch meist die letztere verdrängt. So steigen Roggen und Kartoffeln, die gewöhnlich alle Jahre abwechseln, bis zu den Wäldern des nördl. Abhanges des Gomserthales hinauf, wo der angebaute Boden so zerstückelt ist, dass Stebler auf einem Flächenraum von 15 ha 417 Parzellen zählen konnte. Diese Nutzpflanzen erreichen hier eine Höhenlage von 1500 m, nahezu die selbe wie in Finhaut, in Verbier (Bagnesthal), in Champdonne, in Bourg St. Pierre (Entremont), sowie bei den Weilern La Sage und Villa (Evolena). Ausnahmsweise gehen die Aecker bis zur Höhe von 1900 m in Chandolin und selbst bis 2000 m im Findelenthal oberhalb Zermatt.
Diese Abstufung der Kulturen hat die Walliser nicht verhindert, überall, wo es möglich war, die Bewässerungsanlagen einzurichten, die den Fremden überraschen und zur Bewunderung hinreissen. Auf den steilen und der Mittagssonne ausgesetzten Halden, besonders an der S.-Flanke der Berneralpen, wäre der Ertrag der Aecker äusserst ungleich und sogar stark gefährdet ohne die Kanäle, die oben in wilden, abgelegenen Schluchten das Wasser auffangen und es über Abgründe, Weiden und Wälder bis zu einem genau umgrenzten Feldareal bringen.
Unter diesen «Wasserleitungen» oder «bisses», wie man sie in den beiden Landessprachen heisst, dienen die einen, wie die höchste im Rappenthal ob Mühlebach und Aernen, dazu, die obern Weiden zu düngen, andere, wie die von Lentine und Clavoz bei Sitten, dazu, den mit Weinbergen besetzten Gürtel vor Trockenheit zu bewahren. So haben die Gebiete von Lens und Ayent dreierlei Wasserleitungen, die ihr Wasser alle aus der Liène beziehen: die ersten sind für die obern Weiden eingerichtet, die zweiten für die um die Dörfer liegenden Felder und die dritten für die Weinberge im Thal. Obschon die Wasserleitungen in allen Gebieten des obern und mittlern Wallis allgemein vorkommen, sind sie doch auf Seite der Berneralpen häufiger als in der Kette der Walliseralpen.
Hier haben sie auch die grössten Hindernisse zu überwinden. Aus der Tiefe der Abgründe muss man den Kanal zuerst auf Stützen herausführen, das Wasser dazu in hölzernen Rinnen sammeln, dann ihn aufhängen, durch Tunnels und über Aquaedukte führen, ihn vor Lawinen schützen, ihn eingraben, wo das Terrain leicht rutscht, sein Bett in den Felsen hauen und hie und da ihn selbst als Wasserfall sich über eine hohe Felswand stürzen lassen, um das Wasser weiter unten an einem gegebenen Punkt von neuem zu fassen. So hat die Wasserleitung von Saxon, die von Tortin im Nendazthal herkommt, nicht weniger als 30 km zu durchlaufen, ehe sie auf dem Gebiet mündet, dessen Fruchtbarkeit sie erhalten soll.
Andere, wenn auch weniger lang, so die, welche aus den Klüften der Massa und aus dem Mundthal herkommen oder der Bisse de Sainte Marguerite in Savièse, zeichnen sich durch Kühnheit der Anlage und Verwegenheit des Baues aus. Bei den Wasserleitungen, die am besten reglementiert sind, geschieht die Verteilung des Wassers unter der Leitung des Wasserwächters (garde-bisse) und nach Verzeichnis («bulletin»),
d. h. nach den erworbenen Rechten und der Ausdehnung der Besitzungen eines jeden, mittels einer Schleuse von berechneten Dimensionen. Gegenwärtig zählt das Wallis 207 solcher Bewässerungskanäle.
Wir haben in unserm Artikel über das Rhonethal (siehe Band IV dieses Lexikons) die Reihenfolge der Kulturzonen dieser Region angegeben. Andrerseits haben die Versuche, die zur Aufzucht der Seidenraupe gemacht worden sind, den Beweis erbracht, dass der Maulbeerbaum in diesem Land gedeiht; es ist beizufügen, dass der Feigenbaum, der Pomeranzenbaum und sogar der Oelbaum in gewissen ausgewählten Lagen fortkommen. Der Kastanienbaum, der in den Umgebungen von Saint Maurice, Le Bouveret und Monthey eigentliche Wälder bildet, kann hier bis auf 800 m hinaufsteigen. Er findet sich auch häufig bei Fully und Naters und verirrt sich wie die Weinrebe sogar bis in die Gegend von Mörel.
Im Thal von Entremont dringt er bis Les Valettes (Bovernier) vor; vom Val d'Illiez beschattet er den Eingang. Der Nussbaum steigt etwas höher hinauf. Wenn er sich im Rhonethal nicht weiter wagt als der Kastanienbaum von Mörel, so rückt er im Eringerthal über Vex hinaus und geht im Entremont bis nach Orsières, im Bagnesthal nach Le Fregnolay, im Visperthal bis Stalden, im Eifischthal bis Niouc, an dessen Schwelle. Was die übrigen Obstbäume, den Pfirsich-, Apfel-, Kirsch- und Aprikosenbaum betrifft, so bilden auch sie eine Quelle des Wohlstandes; vor allem der Aprikosenbaum verbreitet sich rasch seit der Gründung der Konservenfabrik in Saxon und der Baumschule Bollin am selben Ort. Man darf sagen, dass der Boden von Saxon diesem Zweig des Obstbaues ausserordentlich günstig ist, indem hier der Aprikosenbaum im Freien bis nach Sapin Haut (1000 m) ¶
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gedeiht. Ravoire ob Martinach und Collonges haben den Ruf, Kirschen zum Brennen zu liefern, die von auswärtigen Händlern sehr gesucht sind. Unter den aufgegebenen oder abnehmenden Kulturen sind noch zu erwähnen der Safran, der bis jüngsthin in Naters, Mund und Mörel gezogen wurde, der Tabak in der Ebene bei Sitten und der Mais in der ganzen Ebene des mittleren Wallis. Obgleich der Mais in erheblichen Masse von ihm als Nahrung gebraucht wird, will ihn der Walliser doch lieber aus dem Süden einführen als selbst anpflanzen. Wenn er bisher immer noch angebaut worden ist und angebaut wird, geschieht das, weil man ihn vorzüglich als Futterpflanze verwendet und grün abschneidet.
11. Fischerei und Jagd.
Für die Fischerei ist das Wallis in 4 Kreise eingeteilt:
1) Von der Furka bis zur Brücke von Siders;
2) von der Brücke von Siders bis zur Brücke von Riddes;
3) von der Brücke von Riddes bis zum Genfersee;
4) Genfersee. Es existieren drei Fischbrutanstalten, welche sich der Aufzucht von Forellen widmen und 1905 folgende Mengen von Brut geliefert haben: Seeforellen 85100. Flussforellen 375700, amerikanische Forellen 48200 und Regenbogenforellen 20600 Stück.
Der Staat Wallis besitzt auch an verschiedenen Punkten Stationen für die Niederlage von Reusen; er hält dieselben mit Rücksicht auf den Rückkauf der herrschaftlichen Rechte, die er dann verpachtet, ähnlich wie die Rechte über gewisse Wasserläufe wie Dala, Vièze, Stockalperkanal etc. Die hieraus entspringende Einnahme beträgt 1260 Fr., die für die Fischereibewilligungen 2314 Fr. Der Kanton besitzt eine Vereinigung der Angelfischer. Regierungsratsbeschlüsse, welche sich hauptsächlich auf Konventionen mit benachbarten Staaten stützen, regeln die Art und Weise der Fischereiberechtigung, sowie den Gebrauch der verschiedenen Gerätschaften.
Die Jagd auf Hirsche, Damwild und Steinböcke ist untersagt; Rehe sind vor kurzem in den Waldungen des Val Ferret ausgesetzt worden, wo jede Jagd ausdrücklich verboten ist. Die übrigen unter Jagdbann stehenden Gebiete werden durch die kantonalen und Bundesbehörden bezeichnet. Das letzte Jagdgesetz datiert vom Im Jahr 1906 haben die Bewilligungen zur Jagd die Summe von 15780 Fr. eingetragen. Während des Jahres 1907 haben die Walliser Jäger 790 Füchse und 10 Fischotter zur Strecke gebracht. Der Bundesbeitrag für Bewachung und Unterhalt der Freiberge belief sich im Jahr 1905 auf 1071 Fr.; die Leistung des Kantons betrug 9,58 Fr. auf den km2.
12. Industrie.
Seit einigen Jahren hat die Industrie im Wallis eine grosse Ausdehnung genommen. Niemand kann die Wichtigkeit der Bewegung voraussehen, die sich erst in ihrem Anfangsstadium befindet. Den ersten Platz nimmt offenbar die Hotelindustrie ein. Nach einer neulich von Jules Émonet veröffentlichten Statistik zählte der Kanton Wallis auf den 324 Hotels und Pensionen, von denen 228 nur zeitweilig und 96 das ganze Jahr geöffnet waren, mit 9628 Zimmern, 15685 Betten und 4600 Angestellten; ferner 102 Landgasthäuser und Restaurationen mit zusammen gegen 700 Betten, also im ganzen 426 Etablissemente zur Aufnahme von Reisenden.
Der Bezirk Visp mit seinen prächtigen Etablissementen in Zermatt stellt sich in den ersten Rang; er besitzt 51 Hotels und Pensionen, 2211 Zimmer, 3510 Betten. Dann folgen die Bezirke Saint Maurice mit 49, Monthey mit 46, Siders mit 31 und Entremont mit 30 Etablissementen. Der letztere Bezirk steht in Bezug auf die Anzahl der Betten im zweiten Rang, weil das Hospiz des Grossen St. Bernhard in dieser Statistik mit inbegriffen ist, wie auch die Sanatorien in derjenigen von Siders. Am wenigsten Hotels zählt der Bezirk Conthey, ein hauptsächlich Wein- und Ackerbau treibendes Gebiet, wo wir nur in Ardon ein einziges Fremdenhotel nebst verschiedenen Landgasthäusern treffen; es folgen dann Vétroz und Chamoson. Doch ist es nicht wahrscheinlich, dass das Thal von Nendaz, das bis heute vom Strom der Fremden unberührt geblieben, noch lange ihrem Besuch wird entgehen können, nachdem nun einmal eine fahrbare Strasse dorthin erstellt worden ist.
Nach der Höhenlage verteilen sich diese 324 Hotels folgendermassen:
Hotels | liegen zwischen m | und m |
---|---|---|
47 | 380 | 600 |
58 | 601 | 1000 |
124 | 1001 | 1500 |
55 | 1501 | 1800 |
13 | 1801 | 2000 |
18 | 2001 | 2400 |
7 | 2401 | 2700 |
0 | 2701 | 2800 |
1 | 2801 | 2900 |
1 | über | 3000 |
Im ganzen schweizerischen Hotelwesen nimmt das Wallis hinsichtlich der Zahl der Etablissemente den 4. Rang unter den Kantonen ein. Es kommt nach Bern, Graubünden und der Waadt und wird unmittelbar gefolgt von Tessin und Luzern. Allerdings sind eine grosse Zahl dieser Etablissemente nur während einer kurzen Sommersaison geöffnet, und viele erfordern erhebliche Opfer. Wie der Verfasser der Statistik bemerkt, hat sich die Zahl der Hotels zwischen 1880 und 1894 und von da bis 1907 von neuem verdoppelt.
Zu Anfang des Jahres 1907 betrug die Anzahl der dem Fabrikgesetz unterstellten gewerblichen Etablissemente 51. d. h. 10 mehr als im Jahr 1906. Dieselben benutzten 28530 Pferdekräfte; davon kommen auf
PS | |
---|---|
Wasserkräfte | 556 |
Elektrische Kraft | 27804 |
Dampfkraft | 149 |
Gasmotoren | 6 |
Petrolmotoren | 15 |
Das Wallis besitzt kein eigentliches Industriezentrum; die Etablissemente haben sich immer an den hauptsächlichsten Wasserläufen angesiedelt. Fast jede Haushaltung besass einen Webstuhl, auf welchem die Hausfrauen die Wolle ihrer Schafe und ihr Hanfgarn selbst woben. Müllerei, Bäckerei, Gerberei, Sägereien, Keltern und Walken waren in den meisten Ortschaften vorhanden. Ausser einigen Produkten des Bergbaues und des Bootbaues für den Genfersee in Saint Gingolph existierte kaum irgendwelche Exportindustrie. Indessen besass ¶
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das Wallis ums Jahr 1803 einige industrielle Etablissemente, wie die Tuchfabrik in Octan bei Martinach, die jährlich 150 Stück zu 26 Ellen lieferte; ferner eine Fabrik für Nägel und Eisendraht in Saint Gingolph und 2 Papiermühlen, die eine in Naters, die andre in Vouvry. Im Jahr 1850 waren diese Industrien verschwunden, aber die Papierfabrik in Vouvry nahm wenige Jahre später ihre Tätigkeit wieder auf. Die Fabrik in Octan hatte einer Glashütte von kurzer Dauer Platz gemacht, während der 1822 gegründeten Glashütte von Monthey eine ganz andre Entwicklung beschieden war. Im Jahr 1837 erschien in Montagnier-Bagnes eine andere Tuchfabrik, welche seit nun 40 Jahren durch den gegenwärtigen Direktor M. Gard geleitet wird. Im Jahr 1852 sehen wir in Ardon Eisenwerke und Giessereien entstehen, welche einen sehr raschen aber wegen des unerwarteten geringen Erträgnisses der Eisenerzminen in der Umgebung leider nur vorübergehenden Aufschwung nahmen.
Seit 1818 besitzt Sitten eine Tabak- und Zigarrenfabrik, die auf den einstigen Regiebetrieb der Republik Wallis folgte. 1880 wurde eine ähnliche Fabrik in Monthey gegründet. Ausser den eben erwähnten Etablissementen existieren zur Stunde: drei Möbelfabriken (zwei in Sitten und eine 1900 gegründete in Martinach), eine Fabrik für Holzlettern in Ardon (1880 gegr.), eine Konservenfabrik in Saxon (seit 1886), eine Kuhglockenfabrik in Villette-Bagnes (seit 1850), eine Tuchfabrik in Bramois (seit 1871);
eine Uhrenglasfabrik (seit 1896), eine Seifenfabrik (seit 1890) und eine Fabrik für chemische Produkte (seit 1896) in Monthey;
eine Dynamitfabrik in Gamsen bei Brig;
Bierbrauereien in Bramois und Sitten, eine Likörfabrik in Martinach etc. Je eine Wanduhren- und eine Rübenzuckerfabrik in Monthey, Zündholzfabriken in Naters und Bagnes, Einrichtungen zur Aufzucht von Seidenraupen in Uvrier, Granges und Monthey, verschiedene Mühlen und die Seidenweberei in Bagnes haben nur ein kurzes Dasein gefristet.
Hingegen sind nun grosse Industrien, die man bis jetzt nicht kannte, im Begriff, sich im Land festzusetzen, dank den Wasserkräften, die, abgesehen von den schon bestehenden, sehr zahlreichen Installationen zum Zwecke der Beleuchtung verschiedener Ortschaften, immer mehr und mehr nutzbar gemacht werden. Die Zahl der Wasserrechts-Konzessionen, die im Jahr 1895 nur 6 betrug, übersteigt heute 80. Ausser den Kraftwerken der Lonza in Gampel und der Pissevache in Vernayaz, die hauptsächlich zur Herstellung von Kalziumkarbid bestimmt sind und von denen das erstere im Jahr 1900, das andre 1902 eröffnet wurde, sind zur Stunde noch zu nennen: Das Werk für Elektrochemie in Martigny Bourg (seit 1908), die Aluminiumfabrik von Chippis bei Siders (seit 1907) und ein andres Etablissement gleicher Art in Orsières (Entremont).
Ferner hat die Stadt Lausanne seit 1901 im Bois Noir bei Saint Maurice ein grosses Kraftwerk zu Beleuchtungs- und Industriezwecken errichtet. Desgleichen bezieht die «Société des Forces motrices de la Grande Eau» in Aigle einen Teil der Kraft für die Umgebung von Montreux aus dem Lac von Tanay ob Vouvry. Seit bald 200 Jahren beschäftigt sich die Familie Karlen, früher in Naters, jetzt in Glis, mit dem Orgelbau und hat auch ins Ausland, besonders nach Lyon und Freiburg hervorragende Werke geliefert. In Reckingen besteht seit langer Zeit eine Glockengiesserei der Firma Walpen. Im Goms benutzte man ehemals die Mussestunden der langen Winter zur Holzschnitzerei. Die Erzeugnisse dieser Kunst sind zahlreich besonders in Münster, wo der Pfarrer Ritz, der selber das Holz bearbeitete, verschiedene Andenken seines Aufenthaltes hinterlassen hat. Heute ist dieses Kunsthandwerk beinahe völlig in Vergessenheit geraten.
Seit 1903 schreibt ein Lehrlingsgesetz, das hauptsächlich der Initiative des ehemaligen Regierungsrates de Preux zu verdanken ist, Prüfungen für die Zulassung zu den verschiedenen Handwerkerkorporationen vor.
13. Handel.
Der Handel des Wallis bezieht sich auf die Erträgnisse seines Bodens: Wein, Obst, Gemüse, Schiefer, Erze etc. Obschon das Wallis in Bezug auf die von Weinbergen besetzte Fläche hinter den an Ausdehnung kleinern Kantonen Waadt, Tessin und Zürich zurücksteht, nimmt er doch unbestritten den ersten Rang in Hinsicht auf den Wert seiner Produkte ein. Im Jahr 1905 hat die Ernte von 2780 ha Weinbergen Fr. 4694480 abgeworfen, d. h. um etwas weniger als den zehnten Teil der Weinberge der ganzen Schweiz, während der Kanton Waadt von 6474 ha mit regel- und gleichmässigerem Ertrag nur Fr. 7153000 erreichte. In Zürich ist das Erträgnis weit niedriger: Fr. 2709292 von 4406 ha; noch geringer im Tessin mit seinen 5180 ha. Dieser Vorrang des Wallis im Weinbau erklärt sich aus dem grössern Alkoholgehalt der Walliser Weine. Der Versand von Sauser hat die letzten Jahre folgende Ziffern ergeben:
[Liter] | 1903 | 1904 | 1905 | 1906 |
---|---|---|---|---|
Wallis | 4225322 | 2671756 | 3089680 | 3878864 |
An den schweizerischen Ausstellungen werden die Weine des innern Wallis besonders klassifiziert. Da das weinbautreibende Gebiet Martinach-Leuk arm an Regen ist und sich fast ganz an die Kalkfelsen der Berneralpen anlehnt, bilden die Trauben selbst, die jedes Jahr zu voller Reife gedeihen, einen ziemlich wichtigen Handelsartikel.
Was die Weine betrifft, ist der Handel damit erst seit etwa 15 Jahren allgemein geworden, geweckt durch deren Versendung in Form von Sauser. Zudem haben sich seither Weinbaugenossenschaften oder Verbindungen von Besitzern für den gemeinsamen Verkauf an den meisten Orten des Weingebietes gebildet. Fatalerweise vegetieren aber die meisten dieser Gesellschaften, besonders die auf den Dörfern, mühselig dahin, weil ihnen erfahrene Handelsagenten fehlen. Leider bilden auch Vorurteile lokalpolitischer Natur bisweilen den Vorwand zur Gründung konkurrierender Gesellschaften an Orten, wo die Wirksamkeit einer einzigen vollauf genügend wäre. Vor diesem Erwachen kaufmännischen Geistes war es selbst für die Gasthöfe des Landes nicht einmal leicht, sich mit Flaschenwein zu verproviantieren, - bald ¶
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entfärbte er sich, bald bildete er einen Bodensatz, - so dass das Wallis in dieser Beziehung für die roten Weine auf Frankreich, für die weissen auf die Waadt angewiesen war. Heute bekommt man, dank den ausdauernden Bemühungen einiger Kaufleute, hauptsächlich aus Sitten, die sich dem Studium einer rationellen Weinbehandlung gewidmet haben, Flaschenweine von tadelloser Klarheit und einwandfreiem Geschmack, deren Ruf auf dem Wege ist, über die Grenzen der Schweiz hinauszudringen.
Seit Anfang 1908 hat ein einziger Handelsmann, der sich mit dem Flaschenverkauf der alten Sorten «Dôle», des Gletscherweins (rèze) und des Johannisberger Rislings (den man hier «Rhonethal» heisst) abgibt, 1000 Flaschen nach England und 1000 nach Italien und Deutschland abgesetzt. Der «Rèze», der den sog. Gletscherwein (Glacier) liefert, wird hauptsächlich im Bezirk Siders, sowie in Leytron und Fully gezogen. Der leichte «Arvine» und der leichte rote Landwein sind noch im Bezirk Martinach, besonders in Fully, dann in Conthey, St. Leonhard und Sitten gemein.
Der «Dôle», ein aus Burgund eingeführter Steckling, gedeiht am besten in Vétroz, das auch der Mittelpunkt der Produktion des «Amigne» ist, und in Salgesch, der Arvine in Martinach, der Humagne und der Muskateller in der Umgebung von Sitten und Siders, der Malvasier in den Bezirken Siders und Conthey. Indessen werden die meisten dieser verschiedenen Sorten, die schon seit mehr oder weniger alter Zeit akklimatisiert sind, so dass man einigen sogar römischen Ursprung zuschreibt, vom Fendant oder Chasselas verdrängt, der durch seinen regelmässigern Ertrag und seine verhältnismässig frühe Reife unserm Boden und Klima am besten zu entsprechen scheint. Einige Punkte in der Umgebung von Sitten sind auch für Rheinweinsorten geeignet, vor allem Bramois, am linken Ufer der Rhone.
Das Gebiet des äussern Wallis, die Bezirke Saint Maurice und Monthey, ist verhältnismässig wenig wichtig in Bezug auf Weinbau und Weinhandel. Doch haben die roten Weine vom Bois Noir bei Saint Maurice und die weissen von Les Évouettes einigen Ruf. Aber diese letzten gehören, vom Standpunkte der Klassifikation der Weine aus, eher zu den Waadtländer als zu den Walliser Weinen. In dem Teil des Rhonethales zwischen Leuk und Visp kommt der Weinstock nur noch vereinzelt vor, ausser in Saint Germain bei Raron. Er tritt auch in einigen Seitenthälern auf: im vordern Abschnitt des Visperthals, wo er in den Weinbergen von Zeneggen, Staldenried und Visperterminen (sog. Heidenwein) gepflegt wird und die Höhe von 1200 m erreicht;
im Eringerthal bis Vex;
im Thal der Dranse, wo sich je ein grosser Weinberg in Bovernier und in Sembrancher und ein ähnlicher in La Forclaz bei Cotterg in einer Höhe von 1000 m befinden.
Handel im Wallis 1906. | ||||
---|---|---|---|---|
Gegenstand. | Import Fr. | Export Fr. | Ueberschuss des Imports Fr. | des Exports Fr. |
I. Tiere und deren Produkte: | 2267398.40 | 2767231.80 | 499833.40 | |
II. Feld- und Forstprodukte | 5278776.- | 6089090.- | 810314.- | |
III. Erze, Mineralien und ihre Produkte | 6853678.- | 1306298.- | 5547380.- | |
IV. Industrieprodukte | 11992860.- | 2700606.- | 9292254.- | |
V. Verschiedenes | 688664.- | 700736.30 | 12072.30 | |
: | 27081376.40 | 13563962.10 | 14839634.- | 1322219.70 |
(Minus) | 13563962.10 | 1322219.70 | ||
Ueberschuss des Imports: | 13517414.30 | 13517414.30 |
Die beigedruckte Tabelle über die allgemeine Bewegung des Handels im Jahr 1906 zeigt einen gewaltigen Ueberschuss zu Gunsten der eingeführten Waren: Fr. 13517414. Dieser Ueberschuss hatte 1905 Fr. 9351944 und 1904 Fr. 10746838 betragen.
Der Ueberschuss der Ausfuhr rührt her vom Grossvieh (Fr. 940000), den rohen Häuten (Fr. 474640), dann vom frischen Obst (Fr. 37000), frischen Fleisch (Fr. 32000), von den Kartoffeln, dem bearbeiteten Holz (Rebpfählen, Schwellen), frischen Trauben (Fr. 85350), Wein (Fr. 1861680), Kalziumkarbid (Fr. 1137420), Konserven (Fr. 660960), den Erzen, Metallen etc. (Fr. 163475), von Seife (Fr. 19200) und von Glaswaren (Fr. 225270) etc. In den meisten andern Zweigen, besonders in den Industrieprodukten, ist das Wallis den benachbarten und fremden Ländern tributpflichtig.
Obgleich zu wünschen ist, dass der Walliser sich immer mehr befleisse, seinem Boden alles abzugewinnen, was er hervorbringen kann, muss man immerhin bemerken, dass der gewaltige Ueberschuss der Einfuhr zum grössern Teil den Materialien für Bau und Einrichtung von Fabriken und Eisenbahnen, sowie den von der flottanten Bevölkerung der Touristen konsumierten Produkten anzurechnen ist. Das sind nun freilich Faktoren, denen beim Export kein Gegengewicht gegenübersteht. Die Gemüseausfuhr ist zum Teil durch die Fabrikation von Nahrungskonserven geregelt. Doch übersteigt vorzüglich der Verkauf von Spargeln die Bedürfnisse dieser Industrie bedeutend. Vom April bis Juni 1906 hat das Syndikat von Martinach für den Anbau und Verkauf dieses Gemüses davon 24573 kg geliefert und dafür eine Totalsumme von Fr. 22646.40 gelöst.
Der Verkehr auf den Walliser Stationen der Simplonbahn hat von 1905, wo diese Linie noch bloss den Kanton bediente, auf 1906, der Zeit der Eröffnung des Tunnels, beträchtlich zugenommen. Die Zahl der Reisenden, die 844842 im Jahr 1905 betrug, ist im folgenden Jahre auf 991370 gestiegen. Diese Vermehrung von 146423 verteilt sich auf 19 Stationen. Nur drei Stationen haben eine Verminderung erlitten. Darunter befindet sich die von Saint Maurice, die vorher der Mittelpunkt des Verkehrs war und wegen der teilweisen Verlegung dieses Zentrums einen leichten Rückgang erfahren musste. Die Station bleibt aber dennoch an der Spitze der Bahnhöfe des Landes (1906: 102713 Reisende); hierauf folgt Sitten mit 101162 Reisenden, dann Martinach mit 97391 und Brig mit 81783. In diesen beiden gleichen Jahren hat sich der Verkehr an Tieren und Waren um 56810 Tonnen gehoben. Für den ganzen Umsatz steht der Bahnhof Le Bouveret an der Spitze, ihm folgen die von Martinach und Monthey.
Der Kanton Wallis hat sehr alte, wichtige Wochenmärkte in Sitten, Martinach Burg und Monthey; der von Saint Maurice, von geringer Wichtigkeit, zu gewissen Zeiten des Jahres sogar unbedeutend, könnte an Wert gewinnen, wenn einmal diese Stadt durch eine dritte Brücke mit Lavey verbunden ist. Neue Märkte, die ersten im Oberwallis, sind in den letzten Jahren des verflossenen Jahrhunderts eröffnet worden. Ausser zahlreichen Vieh-Jahrmärkten hat Sitten einen Pferdemarkt im Mai und einen Viehmarkt am vierten Samstag jeden Monats.
Seit 1871, dem Datum des Kraches der ehemaligen Kantonalbank, hat das Wallis weder eine Emissionsbank noch ein Kreditinstitut mehr, ausgenommen die 1896 unter Staatsgarantie gegründete Hypothekar- und ¶