1215 m.
Weiler mitten in schönen Bergwiesen, am alten Saumpfad
Faido-Airolo und 2 km nw. der Station
Faido der Gotthardbahn. 17
Häuser, 64 kathol.
Ew. Kirchgemeinde
Osco.
(Kt. Tessin,
Bez. und Gem. Lugano).
290 m. Vorort von
Lugano, 1 km n. der Stadt. Postwagen
Lugano-Tesserete. 6
Häuser, 53 kathol.
Ew. Kirchgemeinde
Lugano. Landwirtschaft. Die Mehrzahl der Bewohner arbeitet in den Geschäften
Luganos.
(Piattonedi) (Kt. Graubünden,
Bez. Moesa).
So heisst der dem
Val Vignone zugewendete (östl.) Abhang des wilden und gezackten
Grates,
der zwischen den Gipfeln 2862 und 2723 m der Kette des
Einshorns (2941 m),
Pizzo Cavriolo (2874 m) und
Pizzo Uccello (2716 m)
auf eine Länge von fast 2,4 km in NO.-Richtung verläuft.
Unten liegen die mit Alpweiden bedeckten Terrassen
des
Val Vignone.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Moesa).
2380-1620 m. Oestl. Quellthal der jungen
Moesa, am
Passo Vignone (2381 m) entspringend und bei
San Bernardino,
dem höchsten Dorf des
Misox (1626 m), ausmündend. Im NW. ist das Alpenthälchen vom breiten, baumlosen
und seengeschmückten Bergplateau des
Monte di
San Bernardino, den rauhen
Gräten des spitzen
Pizzo Uccello (2716 m) und des
Pizzo Cavriolo (2874 m), sowie den Südausläufern des
Einshorns begrenzt; im O. lehnt es sich an die breiten Felsenstufen
des vergletscherten
Pizzo della Lumbreda (2977 m). Aus dem mit Alpweiden bedeckten, im
Hintergrund noch
grünen Thälchen leitet der
Passo Vignone (2381 m) in das wildschöne, im Sommer von
Herden belebte Areuethal und nach
Nufenen
hinüber.
Val Vignone hat im obern Teil SW.-, weiter unten SSW.-Richtung. Seine Länge beträgt 6 km, das Gefälle 12,6%. Die längste
Verzweigung entspringt unter der
Höhe des
Monte di
San Bernardino (2167 m) in mehrern kleinen Bergseen
und mündet nach 4 km langem, südwärts gerichteten
Lauf kurz oberhalb des Dorfes und Luftkurortes
San Bernardino und nahe
der
Moesa. Val Vignone zeigt zwei Thalstufen: die obere, sanftere reicht bis 2060 m südl. der
Casa Vignone
und hat ein Gefälle von nur 8%.
Die untere Stufe bricht steil an der Bergwand ab, zeigt hübsche Wasserstürze und vorn eine 150 m
hohe Schluchtenserie, in welcher der Bach (die Colmagna) in tosenden Fällen herabbraust.
Das Gefälle auf dieser 2 km langen Strecke ist 22%. Ueber diesem Schluchtenausgang liegen die
Hütten
von
Piano Lumbrivo; links darüber sprudelt die schöne Quelle
Fontana Alba. Vorn liegen zu beiden
Seiten die Berg- und Alphütten
von
Gareda und
Acqua Buona. Die ganze linke Thalseite, der
Hintergrund am Vignonepass und ein schmaler
Strich der obern rechten
Thalseite bestehen aus Glimmerschiefer, das übrige aus Triaskalken und Bündnerschiefer in, wie es scheint,
muldenförmiger Anlagerung zum kristallinen Gebirge. Im obersten Thalabschnitt liegen ansehnliche
Schutt- und Sturzmassen.
Das zwischen hohe Gneisberge eingebettete Thal wird von folgenden Gipfeln umrahmt: der Cima di Cagnone (2529
m) im S., der Corona di Redorta (2802 m) im SW., dem Pizzo Barone (2861 m) im NW., dem Uomo di Campionigo (2785 m) im N., der
Cima Bianca (2630 m) im NO., sowie dem Pizzo Mezzogiorno (2705 m) und Madone Grosso (2726 m) im O. Alpweiden
mit zerstreuten Hütten und den nur im Sommer bezogenen Siedelungsgruppen von Cabione (1074 m) und Confina (961 m) im untern
Thalabschnitt.
Der aussichtsreiche und viel besuchte Berg wird von Seewis her in 4-5 Stunden bestiegen; ungefähr die gleiche Zeit beansprucht
der Aufstieg von Malans oder von Jenins her. Die Rundsicht umfasst die Herrschaft, das Rheinthal über Chur
und Reichenau hinauf, die Bergreihen des Bündner Oberlandes, das Prätigau, den Rätikon, Hochwang und die Davoser- und Engadinergebirge
im Hintergrund; nach N. ist die Aussicht durch den schönen Falknisstock und die von ihm zur Scesaplana ziehende Felsenkette
gesperrt.
Vom Prätigau aus gesehen, bietet der Vilan den Anblick einer breiten Pyramide, deren freundliche Gehänge
mit grünen Matten, kleinern Waldstreifen und zahlreichen Berghütten und Häusern geschmückt sind. Prächtig liegt hier am
Bergfuss das schmucke, stattliche Seewis. Im N. zieht sich ein wellenförmiger, mit Alpweiden bedeckter flacher Rücken zum
Gleckhorn des Falknis hin und stellt so den Zusammenhang mit dem Hauptkamme des Rätikon her. Sowohl die
glatte Wiesenfläche gegen Seewis hin, wo Narcissus poeticus die herrlichsten weissen Bestände bildet und an der Waldgrenze
der seltene Hainlattich (Aposeris foetida) zu treffen ist, als die Hänge über Jenins und Malans (mit Pedicularis versicolor)
bieten eine reiche Berg- und Alpenflora. Der Vilan ist ganz aus Bündnerschiefern aufgebaut; die Spitze
besteht aus schwarzen Tonschiefern mit vielen Fukoiden-Abdrücken, welche man auch beim Aufstieg von Malans oder Jenins her
und beim Abstieg nach Seewis findet. Auf der letztern Gehängeseite entspringen die Quellen zahlreicher Bäche, da der Schichtenfall
im ganzen SO. gerichtet ist. Vergl. Theobald, G. Naturbilderaus denRätischenAlpen. 3. Aufl. Chur 1893. -
Imhof, Ed. Itinerarium des S. A. C. für 1890-1901.
oder Fild (Kt. St. Gallen,
Bez. und Gem. Sargans).
487 m. Weiler am SO.-Fuss des Gonzen und an der Strasse von Sargans durchs Rheinthal nach
Rorschach; 2 km nö. der Station Sargans der Linien nach Chur. 17 Häuser, 87 kathol. Ew. Kirchgemeinde Sargans.
Acker-, Obst-, Wein- und Wiesenbau. Alpweiden und Wald. Die Bewohner der Ortschaft arbeiteten einst in den Eisenerzgruben
am Gonzen. Ueberreste römischer Bauten und Fund einer Statuette aus Bronze.
Periodische Auswanderung der jungen Männer als Schenkburschen und Kastanienbrater, besonders
nach Frankreich.
Das Dorf hat viel unter Lawinenschlag zu leiden gehabt, so besonders 1792, wo die Kirche zerstört wurde.
Nun baute man den viel bewunderten fünfeckigen Kirchturm, dessen scharfe Spaltecke zur Ablenkung der Lawinen bergwärts
gerichtet ist.
Seit der Ausführung von Schutzbauten unter den Gipfeln und an den steilen Gehängen des
Bedrettothales erscheint die Gefahr beträchtlich vermindert. 1759 wurde das Dorf ein Raub der Flammen.
Von Villa führt
der Fussweg über den Passo Cavanna in 6 Stunden nach Realp.
1095 m. Gemeindeabteilung und Dorf, mitten in schönen Wiesen 7,5 km
sö. der Station Lavorgo der Gotthardbahn. 50 Häuser, 181 kathol. Ew. Kirchgemeinde Sobrio.
Ackerbau und Viehzucht.
Auswanderung
der Männer als Schenkburschen, Küchenjungen etc. nach den Vereinigten Staaten.
Sehr steiler Fussweg direkt nach Giornico
und der Station Bodio der Gotthardbahn hinunter.
364 m. Dorf mitten in Rebenpflanzungen, auf einer Anhöhe mit weiter
Aussicht auf den Mendrisiotto und die lombardische Ebene und 2,5 km sö. der Station Mendrisio der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso
der Gotthardbahn.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
606 m. Gem. und Pfarrdorf mitten in Weinreben und Kastanienselven, am W.-Hang der Denti della Vecchia und 7 km
nö. Lugano. Postablage. 49 Häuser, 229 kathol. Ew. Acker- und Weinbau. Holzschlag.
358 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am Fuss felsiger Hänge und mitten
in Weinreben und Kastanienselven, 1 km ö. der Station Gordevio der elektrischen Valle Maggiabahn (Locarno-Bignasco).
1,5 km sö. vom Dorf Evolena und 800 m n. vom WeilerLa Sage. Wird von einem rechtsseitigen Nebenarm der Borgne in
zwei ungleiche Hälften zerlegt. 10 Häuser, 69 kathol. Ew. Kirchgemeinde Evolena.
Sehr schöne Aussicht.
Mit dem Thal ist
der Weiler durch einen Saumpfad verbunden, der zwischen Evolena und Les Haudères von der Strasse abzweigt und mit grossen
Kehren den Hang erklimmt.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
679 m. Gem. und Weiler nahe der Grenze gegen die Waadt,
am linken Ufer der Broye und 2,8 km ssö. der Station
Bressonnaz der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. 7 Häuser, 41 kathol. Ew. Kirchgemeinde Promasens.
Acker- und Wiesenbau. Der Ort liegt
an der einstigen RömerstrasseVevey-Promasens-Avenches. Auf der Fin d'Amont hat man eine Heizanlage und
andre Reste römischer Bauten aufgedeckt. Die Eisenbahnarbeiten brachten drei vorrömische Skelette zutage, deren eines einen
metallnen Armring trug. Urkundliche Namensform: 1161 Willangas.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
758 m. Gem. und Pfarrweiler, am rechten Ufer der Glâne und 1,4 km nw. der Station
Vuisternens devant Romont der Linie Romont-Bulle. Gemeinde, mit Aux Louchières, Bois d'Esse, Les Buissons, Chez les Dumas, En Barges,
En Bramafam und Prés desSauges: 57 Häuser, 306 kathol. Ew.; Weiler: 8 Häuser, 60 Ew. Eigene Pfarrei seit 1228. Im Jahr 1868 erbaute
St. Laurenzenkirche mit einem prachtvollen Gemälde von Deschwanden, dieses Heiligen Martyrium darstellend.
Acker- und Wiesenbau. Rietland. Rudolf, Herr von Écublens, verkaufte 1262 dem Peter von Savoyen alle seine Besitzungen in
Villaraboud. Später kam der Ort an die HerrschaftRomont, deren Schicksale er teilte. Urkundliche Namensformen: 1228 Villarrabot; 1262 Vilar
Rabor = «Raboldsweiler», nach einem alemannischen Personennamen.
495 m. Gruppe von 4 Häusern, auf einer mit Wiesen und Baumgärten bestandenen
und von Rebbergen umrahmten Terrasse 2 km nö. Vevey. 30 reform. Ew. Kirchgemeinde La Tour de Peilz.
Ringmauern dieser alten Römerstadt gelegen ist, befindet sich Villarepos ausserhalb derselben.
Funde von römischen Münzen.
Urkundliche Namensformen: 1332 Villarrepot;
1396 Villarippoz, d. h. «Ruppertsweiler». Im Mittelalter gehörte der Ort kirchlich
zu Donatyre.
Die den Edeln von Avenches eigene Herrschaft Villarepos wurde 1502 von Freiburg
angekauft, das sie zuerst einem eigenen Vogt
unterstellte und dann der Landvogtei Montagny angliederte.
Zur Zeit der Reformation wurden die Kirchengeräte von Donatyre
den Leuten von Villarepos mit der Bestimmung zur Obhut übergeben, dass sie mit dem allfälligen Rücktritt von Donatyre zum
alten Glauben wieder dahin zurückkehren sollten.
Das Depot befindet sich heute noch in der Kirche von
Villarepos.
Zusammen mit Frangueires und Penny: 32 Häuser, 169 kathol. Ew.;
Dorf: 13 Häuser, 57 Ew.
Kirchgemeinde La Roche. Wiesenbau.
Man hat hier drei Gräber aus sehr hartem Mörtel aufgedeckt, deren
eines zwei Skelette, Waffen und eine Kupfermünze enthielt. In der gleichen Kiesgrube kamen eine Gürtelschnalle und Reste
von burgundischen Waffen zum Vorschein.
Landwirtschaft. Ein Gesuch der Bewohner von Le Villaret, sich als besondre Gemeinde konstituieren zu dürfen, ward
von der Berner Obrigkeit ums Jahr 1755 abgewiesen.
Kurz nachher bewilligte man ihnen dann eine eigene
Schule. 1768 zählte der Ort 19 Männer, von denen 5 militärdiensttauglich waren.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
796 m. Gem. und Dorf, am W.-Fuss des Mont Gibloux und 5,5 km sö. der Station
Villaz Saint Pierre der Linie Bern-Lausanne. Telegraph, Telephon; Postwagen Villaz SaintPierre-Farvagny le
Grand. 38 Häuser, 239 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Orsonnens. Acker- und Wiesenbau. Bei Le Tsésolet ein Burgunderfriedhof; Gräber aus gehauenen Tuffblöcken;
Gürtelschnallen mit Silbereinlagen. Die Herrschaft Villargiroud ist 1535 von der Stadt Freiburg angekauft
worden. Urkundliche Namensform: 1668 Villargerod.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
768 m. Gem. und Weiler, am W.-Fuss des Mont Gibloux und 1,5 km nö. der Station Vuisternens devant Romont
der Linie Romont-Bulle. Gemeinde, mit La Chassiaz: 44 Häuser, 240 kathol. Ew.; Weiler: 19 Häuser, 91 Ew.
Kirchgemeinde Vuisternens. Acker- und Wiesenbau. Villariaz liegt an einer einstigen römischen Heerstrasse, die von Riaz längs
dem Fuss des Gibloux gegen Mézières zog. Fund einer goldenen Römermünze. Villariaz bildete eine eigene Herrschaft, die zunächst
unter der Oberhoheit des Herzogs von Savoyen verschiedenen Waadtländer und burgundischen Edelgeschlechtern
angehörte und nachher an Freiburger Patrizierfamilien überging. Der bekannteste Herr von Villariaz war Peter König, genannt
der Mohr, österreichischer Oberstleutnant im 30 jährigen Krieg, der die vor Konstanz lagernden Schweden zum Abzug zwang.
Urkundliche Namensformen: 1148 Villarroart; 1154 Villarrohart; 1255 Villarriard; 1668 Villarriat = «Rohartsweiler».
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
767 m. Gem. und Pfarrdorf auf den Höhen zwischen der Glâne und der Arbogne; 2,5 km n. der Station
Villaz Saint Pierre der Linie Bern-Freiburg-Lausanne. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Le Bon, Criblet, En Prin-Ney,
Folliaz, Montbrenloz und Péleret: 76 Häuser, 377 kathol. Ew.; Dorf: 20 Häuser, 132 Ew. Acker- und Wiesenbau,
Waldwirtschaft. Bei La Crétaz nw. vom Dorf hat man drei Grabhügel mit Skelett, Gürtelschnalle, Scherben von Töpferwaren
und römischen Münzen aus der Zeit des Augustus und Mark Aurel aufgedeckt. Im Prâ daou Bou westl. vom Dorf ein an Eisen-,
Kupfer-, Bronze- und Goldsachen reicher Tumulus. Im 12. Jahrhundert erscheint als Wohltäterin des KlostersHau terive ein Edelgeschlecht von Villarimboud. Urkundliche Namensformen: 1142 Vilarrimolth; im 12. Jahrhundert Vilarrembolt
und Vilarreinbold, d. h. «Rimoltswiler». Der kirchlich zunächst der Pfarrei
Torny-Pittet angegliederte Ort erhielt 1337 eine Kapelle und 1543 einen vom Pfarrer von Torny-Pittet zu ernennenden Pfarrvikar. 1845 wurde
der Ort zur selbständigen Pfarrei erhoben und der Kollatur des Bischofes von Lausanne unterstellt. Die
im Renaissancestil gehaltene Kirche, ein schönes Bauwerk, ist der Mariä Himmelfahrt geweiht.
von Eug. Rambert anlässlich des Zentralfestes des Schweizer Alpenklub vom
12.-14. September 1885 glänzend geschildert.
Der Boden der Terrasse von Villars besteht aus Moränenschutt, der durch tiefe
Töbel, seitlichen Verzweigungen des Thales der Gryonne, stark angeschnitten erscheint.
Altes Dorf, das zur HerrschaftL'Isle gehörte
und in dem seit 1095 das Kloster Romainmôtier begütert war. Zu Ende des 14. Jahrhunderts stand hier
eine feste Burg, die den Herren von Cossonay gehörte und vom Herzog von Savoyen 1427 dem Ansermod de La Sarraz verliehen wurde.
Das 1696 neu erstellte und von der Gemeinde L'Isle 1876 angekaufte schöne Bauwerk dient jetzt als Schulhaus.
Urkundliche
Namensformen: 1015 Vilarboson;
1278 Vilarbosun;
1386 Villarbozon, d. h. «Weiler des Boso», eines germanischen
Ansiedlers.
Bramard (Kt. Waadt,
Bez. Payerne).
736 m. Gem. und kleines Dorf auf den Höhen rechts über der Broye und nahe der freiburgischen
Grenze, an der Strasse Granges-Prévonloup 12 km ssw. Payerne und 3 km nw. der Station Romont der Linie Bern-Freiburg-Lausanne.
Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Granges-Dompierre-Romont. 31 Häuser, 172 reform. Ew. Kirchgemeinde
Dompierre. Landwirtschaft. Urkundliche Namensformen: 1155 Villabalmal; 1180 Villarbremar, d. h. «Weiler des Ballomar», eines
germanischen Ansiedlers.
515 und 549 m. Zwei Gruppen von zusammen 7 Häusern
nahe dem Dorf Bougy, an der Strasse nach Aubonne und an der Grenze der Weinberge. 48 reform. Ew. Kirchgemeinde Perroy.
leComte (Kt. Waadt,
Bez. Moudon).
771 m. Gem. und kleines Dorf 4,8 km n. Moudon und 4 km w. der Station Lucens
der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Saint Cierges und Moudon. Gemeinde, mit einigen
zerstreut gelegenen Höfen: 39 Häuser, 217 reform. Ew.; Dorf: 29 Häuser, 160 Ew. Kirchgemeinde Denezy. Landwirtschaft. Urkundliche
Namensformen: 1147 Vilare Comitis; im 13. Jahrhundert Vilar le Conte, d. h. «des
GrafenWeiler».
Dorf: 75 Häuser, 430 Ew.
Katholische Pfarrei mit paritätischer Kirche.
Landwirtschaft. Seit 1141 bestand hier eine Kapelle, die eine Filiale von Échallens
war und der Abtei Montbenoît in Frankreich gehörte.
Ein 1783 auf die Kirche niedergehender Blitzschlag tötete 11 und verwundete 13 Personen.
Im Winter 1811 herrschte im Dorf eine gefährliche Nervenfieberepidemie, die von der Kantonsregierung energisch bekämpft
werden musste.
Urkundliche Namensformen: 1438 Villar le Terriouz;
670 m. Gruppe von 5 Häusern, auf einer Anhöhe
mit schöner Aussicht auf Alpen und Jura angenehm gelegen, an der Gabelung der Strassen von Freiburg
nach Bern
einer- und nach Schwarzenburg
andrerseits;
Jahrhundert ein dem Priorat Lutry unterstehender Meierhof und kam dann im 18. Jahrhundert der Reihe nach an die Familie De
Mierre aus Moudon, an Gabriel May, an D. Liard, an den General Daxelhofer und endlich an D. L. Constant, Offizier in holländischen
Diensten. 1416 bestand im Dorf eine dem h. Peter geweihte Pfarrkirche.
Sainte Croix (Kt. Waadt,
Bez. Morges).
511 m. Gem. und kleines Dorf am SW.-Gehänge des Jorat; 7,7 km nw. Lausanne und 2,5 km nnö.
der Station Bussigny der Linien von Lausanne nach Neuenburg
und nach Pontarlier. 30 Häuser, 142 reform. Ew. Kirchgemeinde
Crissier. Landwirtschaft. Seit 1272 wird hier ein Johanniterspital genannt, der zusammen mit seiner Kirche im 16. Jahrhundert
in Ruinen lag. Begütert waren in Villars Sainte Croix das Stift Lausanne und die Burgherrschaft Cossonay.
Postablage. 22 Häuser, 120 kathol. Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Alpwirtschaft. Strohflechterei.
Das Dorf ist links der Saane und am O.-Fuss des Moléson malerisch gelegen Anlässlich der
Erdarbeiten für den Bahnbau hat man hier im Jahr 1900 einen Grabhügel mit Skelett und Waffen aus der
spätern Bronzezeit entdeckt.
Zwei Männer aus dem Geschlecht der Thorin
retteten 1348 den Grafen von Greierz dadurch vor einer verderblichen Niederlage, dass sie den mit den Bernern verbündeten
Freiburgern lange Zeit standhielten.
Der Ort ist ferner die Heimat von Charles Thorin, Freiburger Senator
unter der helvetischen Republik, von Alexandre Thorin, 1848 Staatsrat, und von Hubert Thorin (1817-1888), der sich als Schriftsteller
und Geschichtschreiber bekannt gemacht hat.
Urkundliche Namensformen: 1235 Vilare sis Mont, dann bis zum 16. Jahrhundert
Villarsimon, Villarsymont.
sousYens (Kt. Waadt,
Bez. Morges).
485 m. Gem. und Dorf an der Strasse Saint Prex-Ballens, 1 km s. der Station
Yens der Linie Morges-Apples-Bière und 5,4 km w. Morges. Postablage, Telegraph, Telephon. 59 Häuser, 318 reform. Ew. Filiale
der Kirchgemeinde Lussy. Acker- und Weinbau. Backsteinfabrik, Mühlen und Säge. 1823 fand man hier ein Kästchen mit römischen
Silbermünzen, die dem kantonalen Museum übergeben worden sind. Villars sous Yens ist Hauptort des westl.
Kreises des Bezirkes Morges mit den Gemeinden Villars sous Yens, Buchillon, Bussy, Chardonney, Denens, Étoy, Lavigny, Lully, Lussy,
Saint Prex und Yens. Zusammen 3869 Ew.
Ein Edelgeschlecht derer von
Villars erscheint in den Urkunden von 1221 bis 1340. Im 30 jährigen
Krieg wurde das Dorf von den Schweden vollständig geplündert und in Asche gelegt.
Die von den Brüdern Prudat 1704 gestiftete
Kapelle wurde 1707 den heiligen BischöfenGrat und Guérin geweiht und 1822 von der Gemeinde vollständig
umgebaut.
Urkundliche Namensformen: 1179 Villa près Fondanet;
1339 Veler;
1386 Veley. 1837 hat man alte Gräber aufgedeckt;
Funde von römischen Bronze- und Silbermünzen, Reste von Waffen etc.
Zwei Schiessplätze, deren einer der Stadtschützengesellschaft Freiburg
gehört. Die Gemeinde liegt auf einem welligen, waldreichen
und aussichtsreichen Plateau über der hier ziemlich tief eingeschnittenen Glâne. Sie grenzt unmittelbar
an die Stadtgemeinde Freiburg,
deren neue Quartiere vielfach auf Boden von Villars übergreifen. Die Höhe des Guintzet, an dem die städtischen
Trinkwasserreservoire gelegen sind, gewährt einen Ueberblick über die ganze Stadt Freiburg und eine weite Fernsicht vom
Weissenstein bis zum Mont Tendre einerseits und vom Mont Blanc bis zur Jungfrau andrerseits.
Die die Gemeinde im S. begrenzende Glâne wird hier von zwei Brücken überschritten: von der 1852-1858 erstellten doppelbogigen, 50 m
hohen, eleganten Glânebrücke und von der einbogigen Tuffsteinbrücke von Sainte Appoline in der Thalsohle, die sehr alten
Ursprungs ist und für den ganzen Verkehr auf der Strasse Vevey-Bern bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts
genügt hat. Die Ortsnamen Villars(villare),Bertigny(fundus Brittiniacus) und Cormanon(Curtis Mannonis) deuten auf den gallo-römischen
und burgundischen Ursprung der Siedelungen hin, die sich später zur Gemeinde Villars sur Glâne zusammenschlossen.
Diese erscheint als Villar lo terriou (Villars le Terroir) urkundlich seit 1156 und bildete eine schon
vor der Gründung von Freiburg
bestehende Pfarrei, die alles Gebiet der heutigen Stadt links der Saane umfasste. Die Errichtung der
städtischen Pfarrei St. Niklaus zu Ende des 12. Jahrhunderts bildete dann den ersten Beginn der Zerstückelung des ursprünglichen
Gebietes von Villars zu gunsten der Stadt Freiburg. Ein Rittergeschlecht derer von Villars erscheint urkundlich
vom 12. bis ins 15. Jahrhundert.
Die Pfarrkirche führte den Titel eines «Priorates» und ward von einem
Pfarrer versehen, dessen Ordenszugehörigkeit aus den Urkunden nicht ersichtlich ist. Die kleinere Glocke trägt eine Inschrift
in altertümlichen gotischen Majuskeln und soll die älteste Glocke des ganzen Kantons sein. Die im 12. Jahrhundert
erloschenen Herren von Glâne zahlten der Kirche zu Villars einen Tribut, und das vom letzten dieser Herren gestiftete Kloster
Hauterive lag der verwickelten Eigentumsverhältnisse wegen mit ihr oft in Prozess. Die Kollatur stand im 14. Jahrhundert
der Johanniterkomthurei in Freiburg
und später dem dortigen Augustinerkloster zu. 1583 fand eine zweite Gebietsabtrennung
statt, die die Gemeindegrenze von Villars bis zu den Aussenwällen von
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